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Schmand und Verfärbungen an der Watte

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#1 Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von Gast » 3. September 2012, 16:05

Hallou...

Gerade ursprünglich in den "KFKA" erstellt, habe ich mich doch zu einem eigenen Thread entschieden, falls ich Nachfragen habe:

- - - - - - - -

Ich habe auch noch mal eine kurze Frage bzgl. meiner noch kleinen Lasius niger Kolonie.

Momentan wohnt Mutter mit ihren jungen Damen (sowie einem scheinbar frischen Eierpaket, ich jubiliere) im RG. Vor zwei Wochen schon war die Watte zur Hälfe vollgeschmandet aber mittlerweile hat das ganze schon eklige Dimensionen angenommen:
Die Oberfläche der Watte ist komplett gelb/braun/schwarz und die Farbe zieht bis zur Hälfte in den Wattepfropfen hinein. Schimmel oder ähnliches sehe ich nicht, frage mich aber dennoch, ob die Kolonie in diesem schmierigen Teil überwintern kann?

- Frederik

Kleiner Nachtrag: Das Wasser hat sich ebenso schon gelblich verfärbt und an der anderen Seite der Watte in der Wasserkammer ist auch schon irgendwas seltsames braun-schwarzes entstanden?!



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Javis
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#2 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von Javis » 3. September 2012, 20:06

Hallo MonsieurPoot
Du schreibst: Momentan wohnt Mutter mit ihren jungen Damen (sowie einem scheinbar frischen Eierpaket, ich jubiliere) im RG.
Meinst du damit dass es schon Arbeiterinnen gibt?
Wenn ja solltest du das Reagenzglas in eine Arena legen, und ihnen von nun an Honig, kleine Insekten und Wasser anbieten.
Am besten auch ein neues Reagenzglas, wo sie dann vielleicht von selber umziehen können.
Oder auch ein kleines Nest in Form von einem Ytongstein oder etwas ähnlichem.
Aber schmeiß sie nicht aus ihrem Reagenzglas, das macht ihnen nur Stress.
Wenn es ihnen in ihrem jetzigem Nest nicht mehr gefällt werden sie schon von selbst umziehen.
Und Ameisen haben es meist eh nicht so sehr mit Sauberkeit ;)
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

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Murdoc
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#3 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von Murdoc » 3. September 2012, 20:33

Lol, ich wollte gerade wegen dem gleichen Problem einen Thread aufmachen.

Bei einer meiner Reagenzglasgründungen ist die Watte zur Hälfte richtig schwarz. Ist das fatal? Muss ich die Gyne umsiedeln?



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#4 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von ford prefect » 3. September 2012, 20:39

Nach meinen Erfahrungen machen die für uns vielleicht ekligen Zustände im RG den Ameisen wenig aus. Wenn es mir zu viel wurde, habe ich sie einfach umgesiedelt. Dabei ist nie eine Ameise zu Schaden gekommen. Man kann sie einfach rüberschütteln.
Bei meinen Lasius niger gab es nie Probleme dabei.



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#5 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von GizZm0 » 3. September 2012, 21:32

Es ist recht normal, dass die die Watte so "vollschmoddern" es gibt auch immer wieder berichte, dass das Wasser im Tank gelb wird.
Da kannst du nur ein sauberes Reagenzglas präparieren und daneben legen.
Die kleinen wissen schon selbst, wann es ihnen zu eklig wird ;)


:yoda:

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#6 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von Gast » 3. September 2012, 21:59

Hallo zusammen...

@Javis: Natürlich gibt es Arbeiterinnen, sowie eine große Farm und eine große Arena, die schon seit mehreren Wochen erkundet und zur Nahrungsnaufnahme benutzt wird. ;)
Die Kolonie lebt schon einige Wochen bei mir - ich war nur erfreut, weil ich nicht mit einem dritten Eierpaket noch vor der Winterruhe rechnete.

Ändert aber leider nichts daran, dass die ca. 30 Ameisen nicht umziehen wollen und das RG-Nest weiter ihr Zuhause nennen. ;)

Aber wenn es anderen ebenso geht, bin ich ja schon ein wenig beruhigter.
Ich hoffe dennoch, dass die Ameisen noch vor der Winterruhe in die Farm umziehen bzw. das Ytong-Nest, was ich noch bauen und ihnen viel lieber anbieten möchte.

Erstmal Danke an alle! :)

- Frederik



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#7 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von Gast » 6. September 2012, 21:02

Hallo nochmal...

Also irgendwie gefällt mir das ganze trotzdem nicht.
Die gelb(-braun)e Schicht an der Watte ist sehr "pulvrig" und bei entsprechendem Licht sieht es (fast) so aus, als wären alle Ameisen alle bedeckt von einem gelben Puder.
Schlecht scheint es ihnen nicht zu gehen, sie und die Gyne sind recht aktiv und gerade sah ich auch zwei frische, noch transparent erscheinende Ameisen, aber dennoch...

Vielleicht sollte ich doch noch "schnell" ein Ytong-Nest basteln, schön oder nicht, um vor der Winterruhe noch für einen Umzug zu sorgen?!
Ein alternatives RG ist schwer anzubieten, da das alte rechts an der Farm angeschlossen ist und die Arena dann links, es wäre also ein ordentlicher Weg für die ganze Kolonie, wenn sie das neue RG dort überhaupt finden würden.

- Frederik



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#8 AW: Schmand und Verfärbungen an der Watte

Beitrag von erix » 7. September 2012, 02:00

Hallo Ameisenhalter

Das Thema, dass das Reagenzglasnest austrocknet, verschimmelt oder das Wasser sich verfärbt, kommt hier ja ständig vor. Ich hole deshalb einmal etwas weiter aus.

Ich halte seit Jahren Jungvölkchen in gewöhnlichen 16 cm langen Reagenzgläsern, ohne dass ich Wasser nachfüllen muss und ohne Verschmutzungsprobleme. Die Gründungsvölkchen bleiben dabei mindestens ein ganzes Jahr im gleichen Glas.

Wie kann das sein?

  • Saubere Watte schimmelt nicht.
  • Sauberes Wasser verfärbt sich nicht.
  • Ameisen halten ihren Brutraum ziemlich sauber.
Die Betonung liegt hier auf Brutraum. Das ist der Raum, in dem die Brut gepflegt wird, also ein vielleicht drei oder höchstens fünf cm langer Raum im Reagenzglas.
Dieser Raum muss dunkel und feucht und abgeschlossen sein, damit er als Brutraum akzeptiert und sauber gehalten wird.
Das heisst, das Reagenzglas muss einen dichten Verschluss haben und einen Ausgang, der nur gerade gross genug ist, dass die Königin noch durchkäme, nicht grösser. Ich verwende dazu Korkzapfen, in die ich als Ausgang längs eine keilförmige Rinne schneide.

Dieser Verschluss ist eigentlich das ganze Geheimnis. Es sorgt für die drei genannten Bedingungen:
  1. Es ist wirklich dunkel in der Brutkammer, sie wird als Nestteil angenommen. (Die Reagenzgläser stecken bei mir in einer lichtdichten Papierhülle, die ich zum Beobachten verschieben kann.)
  2. Es ist eine hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden und der Wasserverlust durch Verdunstung ist gering.
  3. An der Watte ist es ein wenig feuchter als beim Ausgang.
  4. Die Ameisen können den ganzen Brutraum optimal nutzen: die jüngsten Larven nahe an der Watte, die Puppen mehr beim Ausgang.
  5. Direkt auf der Watte ist meist nichts und die Watte bleibt sauber.

Wenn die Zugangsöffnung zu gross ist geschieht folgendes:

  1. Die Luft im Brutraum ist zu trocken und es ist zu hell.
  2. Die Larven sind durch Trockenheit und Licht (UV) gefährdet und die Pflegerinnen plazieren sie deshalb direkt auf, oder sogar in die Watte. Auch die Pflegeameisen halten sich auf der Watte auf.
  3. Die Watte wird nun durch Kot, Abfälle beim Füttern der Larven usw. verschmutzt.
  4. Damit ist der Nährboden für Schimmel oder allerlei Bakterienkulturen gegeben, die sich dann in allen Farben ausbreiten und gelöster Schmutz diffundiert bis in den Wassertank.
  5. Das Wasser verfärbt sich und stinkt bald.
  6. Der Wasservorrat verdunstet viel zu schnell.
  7. Der Ameisenhalter hat nun ein Problem und weiss nicht warum.
Ich hoffe, hiermit etwas Licht in dieses Thema gegeben zu haben. Kleine Details, wie hier der richtige Verschluss eines Reagenzglasnestes, werden leider oft zu wenig beachtet.

Auch hier ist Vorbeugen viel einfacher als Heilen, wenn man erst mal die Zusammenhänge erkennt.

Gruss: erix
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