Bitte um Bestimmung [Linepithema humile]

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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lanza-claudia
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#1 Bitte um Bestimmung [Linepithema humile]

Beitrag von lanza-claudia » 1. Oktober 2012, 14:01

Heute habe ich die bei uns im Garten (der befindet sich auf Lanzarote) dominante Ameisenart fotografiert. Dabei bin ich dem gestrigen Rat gefolgt und habe Zuckerwasser auf ein Blatt Papier gegeben. Da diese Art auch Insekten und Fleisch vertilgt, habe ich zusĂ€tzlich ein StĂŒck rohes Fleisch ausgelegt (und zum GrĂ¶ĂŸenvergleich eine 1-Euro-MĂŒnze daneben).

Beides wurde sofort angenommen; und nach ca. 10 Minuten war vor lauter Ameisen kaum noch etwas vom Fleisch zu erkennen.

Hier die Fotos:

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Der Versuch einer Seitenaufnahme..
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Hinweis zur GrĂ¶ĂŸe
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Handelt es sich vielleicht um die argentinische Ameise?

claudia



DermitderMeise
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#2 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von DermitderMeise » 1. Oktober 2012, 18:15

Hallo Claudia,
lanza-claudia hat geschrieben:Handelt es sich vielleicht um die argentinische Ameise?

das sieht danach aus - eine sichere Bestimmung ist nach den Bildern allerdings nicht möglich (zu klein, daher zu wenig Details).
Trotzdem gibt's auf den Kanaren wahrscheinlich keine Alternative, die Àhnlich grazil und massenhaft auftritt. ;)



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lanza-claudia
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#3 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von lanza-claudia » 1. Oktober 2012, 20:43

Hallo DermitderMeise,

oh, verstehe, da braucht man wohl eine bessere Kamera bzw. bessere Ameisen- plus Fotografie-Kenntnisse. Dabei war ich vom ersten Foto selbst ziemlich beeindruckt, da ich erst auf dem Foto die helleren Streifen erkannt habe. Mit bloßem Auge sehen die Ameisen fast uni mittel- bis dunkelbraun aus.

Und ja, die Wahrscheinlichkeit ist hier ziemlich groß, auf diese Ameisenart zu stoßen. U.a. sie sorgt fĂŒr gute Auslastung bei den KammerjĂ€gern, wie ich hörte.

Das FleischstĂŒck auf dem Papier ist mittlerweile fast vollstĂ€ndig zerlegt worden. Dabei machte ich noch die Beobachtung bzw. hatte ich den Eindruck, dass eine Ameise derselben Art von mehreren anderen umzingelt, gepiesackt und schließlich vom weißen Blatt verdrĂ€ngt wurde.

Anbei noch 2 Fotos davon (leider sind auch hier keine weiteren Details zu erkennen).

claudia
DateianhÀnge
Vd2.jpg
Vd1.jpg



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Octicto
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#4 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Octicto » 1. Oktober 2012, 21:06

Diese "weißen Streifen" sind Dehnungsstreifen. Sie werden sichtbar, wenn die Hinterleibe (Gaster) der Ameisen so sehr gefĂŒllt sind, dass die einzelnen Hinterleibssegmente (auch Tergite genannt) auseinandergedehnt werden und die HĂ€utchen dazwischen sichtbar werden.
Wenn eine Ameise nicht so gut genÀhrt ist, sind bei ihr diese Streifen auch nicht zu sehen.



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#5 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von lanza-claudia » 1. Oktober 2012, 23:46

Vielen Dank – jetzt wird mir auch klar, weshalb in den Artenbeschreibungen, die ich im www zur Linepithema humile gefunden habe, so gut wie nichts ĂŒber die Streifen steht. Das hat mich sehr verwirrt, zumal viele Fotos diese Streifen deutlich zeigen.

Einige der Exemplare auf den Fotos sind offensichtlich ziemlich propper, also wohlgenÀhrt.

Euch stehen wahrscheinlich die Haare bereits zu Berge, ... dennoch meine nÀchsten Fragen:

DĂŒrfen sich in einem Ameisenstaat (angesichts der enormen Straßen, die diese Ameisenart bilden, ist der Staat wohl sehr groß) einige Arbeiterinnen alles einverleiben, was sie finden, wĂ€hrend andere ihre Beute ganz brav ins Nest tragen mĂŒssen?

Zeichnen sich diese - nenne ich jetzt mal salopp - Völlestreifen bei vielen/allen Ameisenarten ab?

Richten sich die Ameisenhalter (..sind wohl fast alle User hier) unter Euch bezĂŒglich der Futtergabe bzw. -menge auch nach der AusprĂ€gung der Streifen?

Vielen Dank fĂŒr Eure Geduld!

claudia



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#6 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Octicto » 2. Oktober 2012, 00:24

Haare? Die haben wir schon lÀngst verloren... :fettgrins:

Scherz beiseite, du bist hier um zu fragen, wir sind hier um zu antworten und deine Fragen liest man - ob du es glaubst oder nicht - wirklich nicht sehr oft.

Kann man so nicht sagen. FlĂŒssige Stoffe, wie zum Beispiel Honigtau von BlattlĂ€usen oder eben Zucker/Honigwasser etc. in der Haltung, werden von den Ameisen aufgenommen und im Sozialmagen transportiert. Die Arten welche keinen Sozialmagen besitzen, können auch Tropfen zwischen den Mandibeln tragen, aber das wĂ€re an dieser Stelle zu weit ausgeholt.

Feststoffe können die Arbeiterinnen nicht aufnehmen, diese werden zerkleinert und abgetragen oder eben wieder aufgenommen, wenn sie flĂŒssig genug sind (Dann logischerweise kein Feststoff mehr, eine "zermatschte" Heuschrecke z.B.) und im Nest wieder abgegeben.
So oder so, das Futter wird aufgeteilt bzw. an die Frau gebracht, egal wie es transportiert wird.

Bei manchen mehr, bei manchen weniger, das kommt gewiss auch auf den Gasteraufbau an. Ob wirklich alle Arten dazu in der Lage sind, kann ich aber nicht mit Garantie sagen.

Nein, nicht wirklich. Wir richten uns danach, wie viel die Kolonie frisst. Ist die Kolonie gut genÀhrt und die Gastern gedehnt, muss man keinen Riesenklecks Honig anbieten, aber hungern lassen sollte man sie deswegen nicht.
Die Ameisen nehmen sich, was sie brauchen und wir sollten ihnen stets genĂŒgend zur VerfĂŒgung stellen.



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#7 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von lanza-claudia » 2. Oktober 2012, 10:27

Ach so, das ist ja interessant! Auch die fĂŒr mich neue Erkenntnis, dass Ameisen einen "Sozialmagen" haben.

Octicto hat geschrieben:Scherz beiseite, du bist hier um zu fragen, wir sind hier um zu antworten und deine Fragen liest man - ob du es glaubst oder nicht - wirklich nicht sehr oft.


Das kann ich jetzt so oder so auslegen ;).

Da ich erst vor einigen Tagen ins www in Sachen Ameisen eingetaucht bin, und zwar ursprĂŒnglich, um mich ĂŒber das Gegenteil von Ameisenzucht und –pflege zu erkundigen, bin ich in diesem Forum wohl so etwas wie ein reziproker Einsteiger, und da stellen sich mir offensichtlich andere Fragen als jene bezĂŒglich Ameisenhaltung in den eigenen vier WĂ€nden.:D

claudia



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#8 AW: Bitte um Bestimmung

Beitrag von Octicto » 2. Oktober 2012, 12:49

Wohl wahr.
An dieser Stelle dann noch schnell die Anmerkung, dass es das Wort Ameisenzucht so nicht gibt, auf die Haltung zu Hause bezogen.
Man nennt es Ameisenhaltung, da man bei einer Zucht mehrere Generationen hervorbringen mĂŒsste. Dies ist nicht der Fall in der Ameisenhaltung. Die Königin legt Eier und produziert Arbeiterinnen, welche sich aber nicht weiter fortpflanzen. Jungköniginnen grĂŒnden spĂ€ter zwar auch eigene Kolonien und somit eine neue Generation, aber in der Haltung ist die nicht der Fall.
Die Königin bildet also nur eine Tochtergeneration aus.



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