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moglie
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#9 AW: Frage/n

Beitrag von moglie » 11. Oktober 2012, 18:45


Soll das heißen, sie können zwar stechen, sind aber Lamm Fromm und deswegen wieder harmlos?


Ja im großen und Ganzen schon, aber als harmlos würde ich eine Ameise die stark stechen kann nicht bezeichnen. Ihr Wesen ist sehr ruhig und sie stechen nur wenn man sie wirklich reizt (bei Neststörung sieht es natürlich anders aus)

Der Stich ist auch nicht wirklich so schmerzvoll, da gibt es andere Arten von Ameisen die ähnlich schmerzhaft stechen können.
Es gibt viele Arten da hätte ich eher bedenken, was die Gefährlichkeit angeht.
Leicht zu halten ist die Art aber trotzdem nicht für Anfänger ist sie wohl eher nichts.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch Treiberameisen gibt die haltbar sind, hab da schon das eine oder andere gesehen und auch selbst eine kleine Kolo für eine Zeit gehalten (durch eine Unglück verstorben), allerdings seh ich da bei der Beschaffung mehr als schwarz. Bei mir war es auch nur Glück.

MfG



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Cateena
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#10 AW: Frage/n

Beitrag von Cateena » 12. Oktober 2012, 11:27

Was heißt denn der Stich ist nicht so schmerzhaft? Ich mein er gilt laut ameisenwiki als der schmerzhafteste Insektenstich der Welt. Laut Wikipedia wird der Schmerz beschrieben, das man sich fühlt als würde man bei lebendigem Leib verbrennen und der Schmerz dauert 24 Stunden, deswegen sagt man ja auch 24 Stunden Ameise. Die links sind http://www.ameisenwiki.de/index.php/Paraponera_clavata und http://de.wikipedia.org/wiki/24-Stunden-Ameise
Besonders hart find ich den Abschnitt über indigenen Volksgruppen die als Mutprobe einen Handschuh voll mit den Ameisen anziehen.
Was die Schwierigkeit der Anschaffung betrifft, bei Antstore steht bei Verfügbarkeit 2-4 Wochen, World-of-Ants hat sie sogar vorrätig, allerdings eine sehr teure Art, die wohl nur von Leuten mit viel Zeit, Geld, Platz und Ahnung einigermaßen vernünftig gehalten werden kann, wenn überhaupt.


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moglie
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#11 AW: Frage/n

Beitrag von moglie » 12. Oktober 2012, 21:53

Hallo,

der Stich führt zu einem lokalem Schmerz, der aber nach ein paar Stunden wieder abklingt, der "Hauptschmerz" its unmittelbar nach dem Stich und klingt relativ schnell ab, danach hat man die für stärkere Insektenstiche üblichen "Schmerzen" so wie stärkere Durchblutung/pochen der Stelle die gestochen wurde.
Die Indianer ziehen sich einen Handschuh mit dutzenden Ameisen an, die unentwegt über einen längeren Zeitraum stechen, ein normaler Stich dauer in der Regel aber keine Sekunde..... Pogonomyrmex wäre in der Situation bestimmt wesentlich schlimmer/gefährlicher.
Die Schwierigkeit der Anschaffung bezog sich auf die Treiberameisen.

MfG



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#12 AW: Frage/n

Beitrag von Gast » 13. Oktober 2012, 10:09

Zu den extrem divergierenden Einschätzungen der Wirkung von Paraponera-Stichen kommt es sehr wahrscheinlich durch die unterschiedliche "Behandlung" der Tiere vor dem Stich:
Jede Ameise hat nur einen begrenzten Vorrat an Giftsekret. Nimmt man eine Ameise in der Natur - absichtlich oder versehentlich - in die Hand, bekommt man mit deren erstem Stich fast die volle Dosis, fast den gesamten Inhalt der Giftblase, mit entsprechenden Folgen.

Das Gegenstück sind die Initiationsriten der Indianer: Da werden die Paraponera in Handschuhe "eingeflochten", irgendwie im Gewebe befestigt. Ganz klar, dass sie sich zu wehren versuchen und wild um sich stechen, wahrscheinlich in irgendwelche Handschuhe oder Materialien, mit denen sie bei der Prozedur festgehalten werden. Dabei dürfte das meiste Gift längst abgegeben sein, wenn der Mannbarkeits-Kandidat sich den mit Ameisen gespickten Handschuh überzieht. Die Stiche allein sind sicher noch schmerzhaft, aber viel Gift kann dabei eigentlich nicht mehr abgegeben werden.

Wer jemals von ein- und derselben Wespe oder Hornisse mehrfach gestochen wurde, der weiß, dass der erste Stich am meisten schmerzt, und dass weitere Stiche immer weniger wirksam sind.

Eine weitere Ursache für unterschiedlich wirksame Stiche könnte darin bestehen, dass die Ameisen das Gift aus Vorstufen synthetisieren, die sie mit der Nahrung aufnehmen. In der Haltung fehlen evtl. die passenden Nahrungsbestandteile, so dass das neu produzierte Gift weniger wirksam ist. - Spekulation, aber vielleicht weiß einer der User darüber Genaueres?

Bekanntlich werden Pfeilgiftfröschchen in der Haltung weniger giftig, weil sie ihrerseits Vorstufen ihrer giftigen Hautsekrete aus dem Gift erbeuteter Ameisen herstellen. Wenn die in der Nahrung fehlen, kann das die Haut schützende Sekret nicht mehr produziert werden. Wichtig dabei: Es müssen ganz bestimmte Ameisenarten sein, nicht "irgendwelche" Ameisen.

MfG,
Merkur



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Cateena
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#13 AW: Frage/n

Beitrag von Cateena » 13. Oktober 2012, 11:36

Hi Merkur
Also das mit der anderen Ernährung in der Haltung wäre zumindest eine gute Erklärung, wieso der Stich, der ja eigentlich der schmerzhafteste Insektenstich auf der Welt sein soll, als eher harmlos bezeichnet wird. Leider hab ich dazu keine weiteren Infos gefunden.
Was den Ritus angeht, die Ameisen werden betäubt bevor man sie in den Handschuh einflechtet, so das sie sich nicht wehren und ihr Gift vorher verbrauchen. Der Handschuh besteht aus Blättern und ist von der Form her mit einem Ofenhandschuh vergleichbar. Wenn die Ameisen aufwachen sind sie besonders aggressiv, das ist der Zeitpunkt wo die jungen ihren Arm in den Handschuh stecken müssen. Das ganze für 10 Minuten und das Ritual muss nicht nur einmal vollzogen werden, sondern 20 mal insgesamt über einen längeren Zeitraum. Hier findet man einen Bericht und ein Video über das Ritual, leider nur in englisch, aber trotzdem gut zu verstehen find ich http://www.environmentalgraffiti.com/featured/painful-animal-bite-on-earth/2529


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#14 AW: Frage/n

Beitrag von Gast » 13. Oktober 2012, 12:15

[font=Times New Roman]Hallo Cateena,[/font]

Danke für den Link!
[font=Times New Roman]Ich glaub's noch immer nicht, dass die Prüflinge die volle Dosis des Gifts abbekommen![/font]
[font=Times New Roman]- Die erste Gelegenheit, wo die Tiere schon mal Stechversuche machen können, ist das Ausgraben und Aufsammeln aus dem Nest mittels eines Stöckchens (im Film gezeigt).[/font]
[font=Times New Roman]- Auch bei der Betäubung könnten sie Giftsekret abgeben.[/font]
[font=Times New Roman]- Betäubte Ameisen könnten dennoch beim Einstecken in den Handschuh Stechversuche machen. [/font][font=Times New Roman]Ich erinnere mich an ein Erlebnis mit einer der Myrmecia-Arten. Es war in Sydney, in einem Labor, wo ein bekannter Wissenschaftler über diese Tiere geforscht hat. Er hat die Ameisen narkotisiert bzw. mit Essigäther "abgetötet", dann den Hinterleib abgetrennt, um diverse Drüsen heraus zu präparieren. [/font]
[font=Times New Roman]Ein abgetrennter Hinterleib fiel herab und traf seinen nackten Oberschenkel (man geht in Australien gerne in kurzen Hosen), Spitze voraus: Das Teil stach zu! Autonom, ohne das zentrale Nervensystem der Ameise! Nur auf den Berührungsreiz hin. Ich kam wenig später in das Labor und sah, wie der Schenkel des Kollegen unmäßig angeschwollen war. Er hatte eine Allergie auf das Gift, aber entscheidend ist hier: Die abgetrennte Gaster kann selbsttätig stechen![/font]

[font=Times New Roman]Was mir im Falle der Indianer fehlt, ist eine wissenschaftliche Untersuchung. Man müsste ein paar der betäubten und bereits eingeflochtenen Ameisen sezieren und den Füllungsgrad der Giftblasen testen, natürlich vergleichend mit völlig unbehandelten Ameisen. Das Sezieren ist nicht schwer, habe es selbst mit der (kleineren) Myrmecia pavida gemacht:[/font]
[font=Times New Roman][color=#0000ff]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Myrmecia_pavida_(Pr%C3%A4paration)[/font][font=Times New Roman] (mit Bildern).[/font][/color]

[font=Times New Roman]Den Bericht im National-Geographic kannte ich, und auch den Film hatte ich schon mal gesehen. Ich bezweifle nicht, dass die Prozedur (sehr) schmerzhaft ist. Ich suche nur nach einer Erklärung dafür, dass der Stich einerseits als extrem schmerzhaft beschrieben wird, und dass andererseits immer wieder Leute auftauchen (bes. in den Ameisenhalter-Foren), die das in Abrede stellen![/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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