Danke.
Hatte an Camponotus ligniperdus gedacht - weil, so denke ich, große Ameisen nicht ganz so schnell laufen (zumindest ist das meine Einschätzung durch die Erfahrung mit anderen Tieren, es kann sich auch bei Ameisen anders verhalten? ).

Oder ist das eine zu schwere Art für absolute Beginner?
Ich bin mir nämlich so unsicher: entweder Lasius niger oder Camponotus ligniperdus oder eine, die mir empfohlen wird. Meine Mama hätte nichts gegen Ameisen, hat sie jetzt gesagt, wenn die auf keinen Fall aus dem Formicarium ausbrechen können. Ist das Paraffinöl wirklich so sicher? Oder die anderen Mittelchen.
Hätte für mein noch Aquarium auch eine Glasplatte, die draufpasst. Ersticken die dann nicht? habe schon hier im Forum und im Internet gesucht, aber nichts dazu gefunden. Soll ich die dann lüften?
Ich würde dann doppelt absichern: Paraffinöl, oder eins der anderen Mittel + Glasplatte.

Also nochmal meine Fragen in Listenform:

-Camponotus ligniperdus als Anfängerameise geeignet?
-Ausbruchschutz wie z.B. Paraffinöl sicher?
-Ersticken durch Glasplatte? Es wäre nämlich durch das Silikon Luftdicht....
-Doppelt sichern?
-Andere Anfangsameisenvorschläge? /gleicher Meinung oder anderer


p.S. wundert euch nicht um diese Uhrzeit des Verfassens, ich kann nicht schlafen und bevor ich mich von einer Seite auf die andere welze mache ich noch was produktives.....
Ich hoffe es ist einer online. Ansonsten werde ich spätestens nächste Woche Montag reinschauen.

liebe Grüße

Grojal

Hallo,

Grojal hat geschrieben:weil, so denke ich, große Ameisen nicht ganz so schnell laufen (zumindest ist das meine Einschätzung durch die Erfahrung mit anderen Tieren, es kann sich auch bei Ameisen anders verhalten? ).

größere Ameisen = längere Beine!
Es ist eher von der Temperatur und der Umgebung der Tiere abhängig als von der Größe wie schnell sie laufen können. Camponotus ligniperdus können ordentlich schnell laufen, machen das aber nur wenn es gut warm ist oder wenn sie geärgert wurden.

Oder ist das eine zu schwere Art für absolute Beginner?

Nein, genauso "schwer" wie die meisten einfach zu haltenden Arten - s. hier oder da! Nur mit der langsamen Entwicklung wirst du dich in den ersten ~ zwei Jahren abfinden müssen. Sollte das nichts für dich sein empfehle ich Formica fusca, die entwickeln sich recht schnell, sind nicht ganz so klein wie Lasius - und schnell.

Ist das Paraffinöl wirklich so sicher?

Muss man ausprobieren - am besten mit Deckel. Das hängt ganz entscheidend davon ab wie es aufgetragen wird (möglichst dünn) und wie sauber der Untergrund ist (möglichst sehr).

Ersticken die dann nicht?

Nein, Ameisen verbrauchen nur wenig Sauerstoff; aber wg. der mangelnden Durchlüftung machst du es damit Schimmel leicht. Daher evtl. lieber eine Plexiglasplatte nehmen, ein Loch hineinsägen und ein Gitter darüber kleben.

Danke.
Habe gerade(vor ner halben Stunde) gemerkt, das das Ameisenwiki wieder geht und bin selbst auf das mit den Anfängerarten gestoßen. Aber trotzdem danke. Die Arten klingen interessant. Werde doch Lasius niger für den Anfang nehmen, wegen der entwicklungsdauer.

Das mit dem Schimmel hatte ich schon gelesen. Ich dachte zwar, das eine Ameise wenig Sauerstoff verbraucht, aber ein Staat schon ordentlich benötigt.
Jetzt bin ich langsam müde und gehe schlafen.

Bis demnächst

Grojal

1. Ja, Camponotus ligniperdus sind für Anfänger geeignet. Ob sie jetzt schneller oder langsamer als z.B. Lasius niger sind, kann ich nicht sagen, aber sie sind definitiv schnell genug, um dem Halter auch mal Schnelligkeit bieten zu können.
Rein theoretisch würde ich sagen: Größer -> längere Beine -> schneller.
Camponotus Arten entwickeln sich aber gerade am Anfang deutlich langsamer als z.B. Lasius niger.

2. Zu 100% sicher, ist es natürlich nie. Irgendwie könnte es immer passieren, dass eine Ameise darüber kommt.
Wenn du absolut sicher gehen willst, kannst du auch Paraffinöl und Talkum anbringen.

3. Nein, keine gute Idee. Auch Ameisen brauchen eine Frischluftversorgung.

4. Ja. Nimm einen Deckel mit einem eingefassten Gitter. Die gibt es in einigen Ameisenshops zu kaufen. Hier besteht aber die Gefahr, dass der Deckel nicht auf dein Becken passen könnte, immerhin wurden beide Teile nicht direkt aufeinander abgestimmt und selbst wenige Millimeter fehlender Länge/Breite können die Sache unmöglich machen.

Im Grunde genommen reichen der Deckel und ein zusätzlicher Ausbruchsschutz (Paraffin, Talkum, PTFE, etc.) aber schon aus.

5. Ich kann dir noch Formica fusca nahe legen. Eine sehr schöne Ameisenart, die ich selbst pflege.
Die Kolonien sind polygyn und erreichen "nur" eine Größe von ein paar tausend Tieren (Laut Seifert 2007, S.296: "Nestpopulation meist nur 300-2000 Arbeiterinnen und 1-15 Gynen), es geht aber wohl noch ein wenig größer.
Die Arbeiterinnen sind polymorph, werden also unterschiedlich groß.
Meine Kolonie (ca. 500 Tiere) ist jedoch ziemlich ängstlich und zurückhaltend, dennoch empfehlenswert, denn wenn sie Regung zeigen, dann richtig.
Hierder Link zur Artbeschreibung.

Grojal hat geschrieben:Ich dachte zwar, das eine Ameise wenig Sauerstoff verbraucht, aber ein Staat schon ordentlich benötigt.

Da hast du ganz recht - ein Ameisenstaat verbraucht ähnlich viel Sauerstoff wie ein Säuger mit dem gleichen Gewicht, wenn ich mich richtig erinnere; aber einige zehn bis ein paar hundert Ameisen wiegen eben fast nichts. Bei einer wirklich großen, aktiven Kolonie sieht das natürlich anders aus (Lasius niger, Waldameisen); und es ist auch wegen der unschönen Begleiterscheinungen (Schimmelbelastung, gefährliches Kondenswasser) nicht wirklich empfehlenswert.

Hallo,

wenn du größere Ameisen halten möchtest, kann ich dir Messor barbarus empfehlen.
Ich habe im Sommer mit einer Kolonie Messor b. gestartet.
Am Anfang braucht die Kolonie bis sie wächst schon ne weile, aber wenn es erst mal läuft dann werden es ganz schnell viele Arbeiterinnen.
Sie haben alle eine schöne Größe und sind auch bei ner kleinen Kolonie draußen zu beobachten.
Das faszinierende und für mich interessante ist, dass sie Körner fressen. Sie sind Honig und Heimchen oder Fliegen zwar auch nicht abgeneigt, aber ist schon was anderes, wenn man Körner füttern kann.

Desweiteren, weil ich gerne vom Fang bis zur Kolonie auch Tiere haben möchte, habe ich beim Schwarmflug 2012 eine Lasius flavus Königin und eine Lasius niger Königin gefangen. Die niger hat sogar schon Arbeiterinnen. Die flavus leider nur eine einzige. Der Schwarmflug war aber auch recht spät. Dafür hat man noch nicht so schnell Platzprobleme xD

Aber die Messor kann ich dir nur empfehlen

Danke für die Tipps. Werde erst mal mit Lasius niger anfangen.
Wegen dem Gitternetzdeckel habe ich schon geschaut; da gibt es keine passenden.
Talkum wird dann reichen und auch reichen müsen.
Kann man die größe der Kolonie irgendwie beschränken?
Habe gelesen, das man weniger Proteine füttern soll: funktioniert das?
Habe keinen Platz für weitere Becken, bis ich irgendwann ausgezogen bin (vermutlich in 2-3 Jahren zum Studium)

Danke nochmals für die zahlreichen Antworten.

Mann kann weniger Proteine zugeben das ist aber Tierquälerei!