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Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

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#1 Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 26. MĂ€rz 2012, 18:47

Haltungsbericht meiner Camponotus herculeanus

Zur Art:

Name: Camponotus herculeanus
Heimat: Mitteleuropa; Bevorzugt Nadel- bis MischwÀlder mit hohem Fichtenanteil
Kaste: Minor- Majorarbeiterinnen mit ÜbergĂ€ngen
Aussehen der Königin: 14 - 16 mm Schwarz / GlÀnzend ; leicht rötliche Beine
Aussehen der Arbeiterin: 8 - 12 mm ; Schwarz / GlÀnzend ; leicht rötliche Beine
Nestbau: Leben gerne unter totem Holz; können unterirdisch mehrere BÀume miteinander verbinden
Nahrung: Honigwasser, Insekten (bevorzugt HautflĂŒgler) - Hoher Proteinbedarf aufgrund der enormen GrĂ¶ĂŸe der Tiere
Temperatur: Normale Aussentemperatur,Winterruhe von Oktober bis MĂ€rz
Luftfeuchtigkeit: 40-50%
Formicarium: große Arena mit integriertem Korknest
Durchgang: 18 - 26 mm ausreichend
Plattenabstand 20 - 25 mm ausreichend
Bodenbeschaffenheit: Sand und Steine
Bepflanzung: GrĂ€ser, zwei Kakteen (weil sie einfach mal sehr pflegeleicht sind), ein kĂŒnstlicher Farn, um den Tieren etwas mehr 'Spielraum' zu bieten
Formicarienzubehör: Lampe mit Zeitschaltuhr, gesichertes Hygrometer, Thermometer
Haltungsklasse: Einfach

Einleitung:


Ich beginne mit diesem Haltungsbericht leider erst sehr spĂ€t. Ich bitte, Dies zu entschuldigen. Die Kolonie befindet sich in ihrem zweiten Jahr und ist knapp 30 Arbeiterinnen stark. Ich bin nach eigener EinschĂ€tzung recht unerfahren in der Haltung von Insekten und setze mich mit dem Thema erst seit Winter 2010/2011 intensiv auseinander. Seit dem FrĂŒhjahr 2011 besitze ich nun meine junge Camponotus herculeanus-Kolonie. Einen sehr positiven Punkt muss ich an dieser Stelle fĂŒr diese Art anbringen: Sie ist sehr robust. Einige schwere AnfĂ€ngerfehler musste die Kolonie im letzten Jahr erdulden und trotzdem hat sie keine RĂŒckschritte gemacht. 6 Arbeiterinnen haben das letzte Jahr nicht ĂŒberlebt; Die KoloniegrĂ¶ĂŸe ist insgesamt jedoch konstant geblieben. Fallen wie Hygrometer mit kleinen Löchern, durch die die Tiere zwar rein, aber nicht wieder raus kamen, ungesicherte WasserbehĂ€lter, in denen die Tiere ertranken oder zweifelhaft gute Ausbruchssicherung haben ihre Spuren hinterlassen. Aber nun genug von den AnfĂ€ngerfehlern. Die Kolonie hat sich erholt. die Winterruhe war optimal bei +7°C mit einer Luftfeuchtigkeit von 60%. Seit Anfang MĂ€rz habe ich die Tiere nun in ihrem neuen Zuhause: ein 90x50x40cm großes Becken mit PTFE als Ausbruchssicherung und einem definitiv ameisendichten Deckel. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 41 und 52%, die Temperatur zwischen 18 und 21°C. Um den Jagdinstikt der Insekten etwas anzuregen habe ich vor 2 Wochen etwa 10 Heimchen in das Becken gesetzt. Die Zeit schien mir gut, da die Königin ihre ersten Eier schon Ende Februar gelegt hatte (unĂŒblicher Weise wurde keine Brut aus dem Vorjahr durchgepflegt-> sicherlich auf die schlechte Haltung zurĂŒckzufĂŒhren) und ich seit dem 5. MĂ€rz erste Larven ausfindig machen konnte. ZunĂ€chst galt das Interesse der Ameisen aber nicht den Heimchen, die sich regelmĂ€ĂŸig im Schein der Beleuchtung sonnen, sondern dem Fisch, den ich zusĂ€tzlich anbiete.

Ab hier werden jetzt regelmĂ€ĂŸig neue BeitrĂ€ge von mir folgen:

14.03.2012 Die erste Larve hat sich verpuppt. Im Vergleich mit den Informationen, die mir andere Halter geben, scheint mir das sehr frĂŒh!

20.03.2012 Die rund 10 Larven werden auf eine beachtliche GrĂ¶ĂŸe herangezogen. Zu Futtern gibts neben den Heimchen nur WaldblĂŒtenhonig und Seelachsfilet. Weitere Puppen sind noch nicht vorhanden. Die Königin hat bis jetzt ein großes Eierpaket von rund 4 Dutzend Eiern gelegt.

24.03.2012 Die erste Arbeiterin fĂŒr dieses Jahr ist geschlĂŒpft. Ihre Verluste aus dem letzten Jahr schein die Kolonie schnell ausgleichen zu wollen. Von so viel Eifer und Tempo bin ich zwar begeistert, aber ein wenig Sorgen macht mir das schon. Eine Ursache fĂŒr den 'FrĂŒhstart' kann ich nicht erkennen. Bei eventuellen Diagnosen gebt mir bitte bescheid!

25.03.2012 Aha! Sie können also doch jagen! Die Arbeiterinnen, die regelmĂ€ĂŸig die Umgebung erkunden, haben die ersten zwei Heimchen als Futter erkannt. Bemerkenswert ist dabei, wie sie vorgehen: sie trennen den Heimchen eines ihrer beiden großen Beine ab damit sie nicht wegkönnen. Die Opfer werden dann einfach mit ins Nest geschleift.

Hier noch der Link zum Diskussionsthread: http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/46777-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-meiner-camponotus-herculeanus.html#post315479
Achso: Und Bildmaterial folgt natĂŒrlich, so bald die neue Kamera startklar ist! :)

Gruß, euer ANTagonist.



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#2 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 6. April 2012, 17:59

Kleines Update vom 06.04.2012:
Drei Arbeiterinnen sind binnen weniger Stunden geschlĂŒpft: Allesamt gehören zur Kaste der Minor. Ab Mitte April kann ich dann auch mit einigen Fotos fĂŒr etwas 'Farbe' im Haltungsbericht sorgen ! ^^



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#3 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 22. Juli 2012, 14:55

Kleines Update: Seit knapp drei Wochen lebt jetzt eine Kolonie Temnothorax nylanderi mit in dem Formicarium. Es handelt sich hierbei um etwa 50 bis 60 Tiere. Sie haben sich im vorderen Bereich des Beckens im Bodengrund vergraben und lediglich ganz selten sieht man mal eine Arbeiterin Wasser holen.
An dieser Stelle möchte ich mich dafĂŒr entschuldigen, dass wider meiner Aussage noch kein Bildmaterial in diesem Haltungsbericht existiert. Ich hoffe, das bald nachholen zu können.

Liebe GrĂŒĂŸe, ANTagonist.



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#4 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 26. Juli 2012, 17:46

So, jetzt wird es also endlich Zeit fĂŒr etwas Bildmaterial.
Ich habe die Fotos nicht mit dem USB-Mikroskop machen können, weil mein Rechner mit dem Teil irgendwie Probleme hat. Stattdessen habe ich mir von einer Freundin eine recht gute Kamera geliehen.

Hier zuerst eine Aufnahme von der Königskammer. Neben den Resten der Puppen sieht man vereinzelt neue kleine Larven.

BildBildhttp://www.bilder-space.de/bilder/c80a43-1343316859.jpg

Hier eine Aufnahme von fast der ganzen Kolonie. Leider ein Wenig geblendet wegen der Scheibe. Die Tiere sind relativ ruhig und bewegen sich nur wenig, wechseln ab und zu zwischen den Kammern und vier bis fĂŒnf mal am Tag kann ich eine Arbeiterin auf Wanderschaft im Becken sehen.

[img]http://www.ameisenforum.de/%3Ca%20href=http://www.bilder-space.de/bilder/edb5a1-1343317013.jpg%20target=_blank%3E[IMG]http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=edb5a1-1343317013.jpg&size=thumb[/img]http://www.bilder-space.de/bilder/edb5a1-1343317013.jpg

Als letztes eine eher unschöne aber fĂŒr den Überblick eventuell nĂŒtzliche Aufnahme vom ganzen Formicarium.

[img]http://www.ameisenforum.de/%3Ca%20href=http://www.bilder-space.de/bilder/8a54e2-1343317067.jpg%20target=_blank%3E[IMG]http://www.bilder-space.de/show_img.php?img=8a54e2-1343317067.jpg&size=thumb[/img]http://www.bilder-space.de/bilder/8a54e2-1343317067.jpg

Das war's dann erstmal von mir. Wenn ihr Kritik habt oder etwas anderes zu meiner Kolonie loswerden wollt: hier der Link zum Diskussionsthreat.... http://www.ameisenforum.de/meinungen...tml#post315479


Liebe GrĂŒĂŸe,
Euer ANTagonist. ;)



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#5 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 28. Juli 2012, 09:27

Seit Neuestem ist die Speisekarte meiner Kolonie grĂ¶ĂŸer geworden. Neben WaldblĂŒtenhonig und Heimchen biete ich jetzt auch Akazienhonig, ZuckerrĂŒbensirup, MehlwĂŒrmer und Wasserflöhe an. Alles wird angenommen, wenn auch in vernichtend geringen Mengen und auch nur dann, wenn ich es abwechselnd anbiete. Trotzdem freut es mich, zu sehen, dass die Kolonie die Stagnation der letzten 6 Wochen langsam ĂŒberwindet und etwas aktiver wird. Über eventuell vorhandene Brut kann ich leider nichts sagen, da in den bewohnten beiden Kammern die Puppenreste aufgehoben werden. Das macht es schwierig, zwischen all dem Weiß Eier oder gar Larven ausfindig zu machen.

Liebe GrĂŒĂŸe, ANTagonist. :)



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#6 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 30. Juli 2012, 08:32

Mein Update fĂŒr heute:
Eine kleine Reihe an Bildern. :)

http://www.bilder-space.de/bilder/f4a455-1343629702.jpg

http://www.bilder-space.de/bilder/da139a-1343629760.jpg

http://www.bilder-space.de/bilder/af1780-1343629791.jpg

http://www.bilder-space.de/bilder/45b613-1343629836.jpg

Eigentlich wars das auch schon fĂŒr heute, denn mehr ist nicht passiert seit dem letzten Update! :D

Liebe GrĂŒĂŸe, euer ANTagonist.
Bild



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#7 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 13. Januar 2013, 20:03

Allen Nutzern wĂŒnsche ich erstmal ein gesundes und erfolgreiches 2013.

Da meine Kolonie schon Anfang September ihre AktivitĂ€t vollstĂ€ndig eingestellt hat, habe ich sie dementsprechend auch zeitnah langsam auf +5° herabgekĂŒhlt. Die Tiere haben auch nach wenigen Tagen ihre Traube gebildet und verharrten so bis Ende Dezember. Kurz nach Weihnachten hat sich dann ĂŒberraschend eine fröhliche AktivitĂ€t im Nest eingestellt. Die Arbeiterinnen sortierten munter die kleinen Larven aus dem Vorjahr umher und hielten sich hĂ€ufiger in anderen Kammern des Nestes auf. Das war fĂŒr mich der Warnschuss und nach reichlichen Überlegungen, einigen an den von mir verschlossenen NestzugĂ€ngen knabbernden Minor-Arbeiterinnen und dutzenden Recherchen im Internet zum Thema Auswinterung habe ich mich entschieden, meine Kolonie heute in das gewohnte Formicarium mit den Maßen 90x50x40 cm zu entlassen. Mir ist bewusst, dass die empfohlene Winterruhedauer von 5 bis 6 Monaten nicht eingehalten wird, aber ich vertraue dem zunehmenden BedĂŒrfnis meiner Tiere nach Bewegung und Brutpflege. Voller Vorfreude sehe ich nun der Saison dieses Jahres entgegen und hoffe, meinen Haltungsbericht mit vielen Informationen, Fotos und vielleicht auch der ein oder anderen Frage zu fĂŒllen.

Liebe GrĂŒĂŸe,
Euer ANTagonist.



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#8 AW: Camponotus herculeanus - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTagonist » 16. Januar 2013, 20:22

Aufatmen angesagt!

In einem so schlechten Zustand habe ich meine Gyne noch nie gesehen. Als ich die Kolonie neulich ausgewintert habe, war sie noch ganz aktiv. Am Montag dann der Schock! Wie tot lag die Gute da. ZusammengekrĂŒmmt und keinerlei Reaktion. Allerhand Arbeiterinnen um sie herum. Ich hatte sie eigentlich schon abgeschrieben. Heute dann die Erleichterung: Alles wieder ganz normal. Jetzt im Nachhinein kann ich mir das Ganze nur so erklĂ€ren, dass ihr sĂ€mtliche Energie fehlte, weil der Verdauungstrakt ja vor der Winterruhe entleert wird. Warum nur die Königin so stark unter SchwĂ€che litt ist mir leider ein RĂ€tsel.

GrĂŒĂŸe,
Euer ANTagonist.



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