Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

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Kati
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#1 Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von Kati » 19. Januar 2013, 18:08

Hallo liebes Ameisenforum!

Im Forum wird allgemein zwischen "Europäisch" und "Exotisch" unterschieden, dementsprechend ist auch der Bereich für Allgemeines, Haltungsberichte und den Flohmarkt gegliedert.

Diese Aufteilung sehe etwas kritisch, denn obgleich man bei "exotisch" eher an ferne Länder der Übersee denkt, ist die Definition etwas schwammig, im engeren Sinne ist eigentlich alles gemeint, was nicht heimisch ist und von woanders her kommt. Hier im Forum wird "exotisch" aber meist synonym mit "nicht-europäisch" benutzt.

Ich persönlich würde eine Aufteilung in "Einheimisch" und "Nichteinheimsich"/ "Exotisch" vorziehen, und zwar aus mehreren Gründen.

1. Die Haltung von Einheimischen und Nichteinheimischen Arten unterscheidet sich stärker voneinander als die Haltung von Europäischen und Nichteuropäischen Arten. Einsteigern im Besonderen empfielt man zumeist zuerst mit Einheimischen Arten zu beginnen, da sie von den Haltungsbedingungen fast immer leichter zu bewerkstelligen sind, da unter anderem keine Klimatechnik nötig wird. Auch kann man die Gynen selber sammeln. Dies ist bei südeuropäischen Arten, die nach dem jetzigen System nicht zu den "Exoten" zählen, nicht unbedingt so, da auch diese oft zumindest eine punktuelle Heizung benötigen oder schätzen. Auch kann in den seltensten Fällen mit einer selbstgesammelten Gyne begonnen werden. Ein Einschnitt im Charakter der Ameisenhaltung sehe ich viel eher bei einheimischen (also Arten die wirklich in Deutschland, der Schweiz und Östereich vorkommen) und allen anderen Arten und weniger darin, ob eine Messorart jetzt aus Kroatien oder Marokko kommt.

2. Exotisch =/= keine Winterruhe. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen Nordafrikanischen, Tropischen und Arten aus Nordamerika, die durch die bisherige Kategorisierung aber oft in Vergessenheit geraten. Viel sinnvoller wäre es doch, wenn stattdessen der neutralere Begriff "Nichteinheimisch" benützt würde. Vielleicht würde dadurch deutlicher, dass nicht alle diese "Exoten" tatsächlich ohne Winterruhe und mit ganzjährlich unverändertem Klima auskommen, sonderen dass die Haltungsbedingungen wirklich von der Herkunftsregion abhängig gemacht werden sollten. Somit würden sowohl die Messor Kolonie aus Kroatien und Marokko ihre angemessende Temperaturabsenkung im Winter bekommen.

3. Und zuletzt, Exoten sind selten, zumindest bezüglich der Nutzung der Unterforen. Es gibt einfach viel mehr Halter von mittel- und südeuropäischen Arten als von "Exoten". Dies wird deutlich wenn man sich die Beiträge der Unterforen ansieht:

Allgemein:
Europäische Ameisenarten und Allgemeines: 24.091 Beiträge
Exotische Ameisenarten: 8.267 Beiträge

Haltungsberichte:
Europäische Arten: 5.463 Beiträge
Exotische Arten: 2.548 Beiträge

Selbst wenn man die Tatsache, dass in erstgenanntem Unterforum tatsächlich viele allgemeine Beiträge findet, miteinberechnet, kann man davon ausgehen, dass das dennoch sehr viel mehr Beiträge zu Europäischen Arten gemacht werden als zu "Exotischen". Zumal ein durchschnittlicher Haltungsbericht zu einer "spannenden" Atta spec. oft mehr Resonanz findet als eine qualitativ gleichwertiger Bericht zu einer Lasius niger. Eine Aufteilung in "Einheimisch" und "Nicht-Einheimisch" würde eine gleichmäßigere Aufteilung ermöglichen.

Aus den genannten Gründen rege ich dazu an, die Forenaufteilung von "Europäisch" und "Exotisch" hin zu "Einheimisch" und "Nichteinheimisch" oder "Exotisch" zu verändern.

Dies ist etwas, was mir schon längere Zeit auf dem Herzen lag, denkt doch einmal darüber nach.

Liebe Grüße,
Kati


Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea

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Antastisch
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#2 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von Antastisch » 19. Januar 2013, 20:30

Kati hat geschrieben:Ich persönlich würde eine Aufteilung in "Einheimisch" und "Nichteinheimsich"/ "Exotisch" vorziehen


Und was ist dann einheimisch? Dieses Forum wird von Deutschen, Österreichern und Schweizern gleichermaßen genutzt. Auch einige deutschsprachige Spanier und Franzosen haben wir. Ich finde es terminologisch ebenso unsauber, wenn man das Wort "einheimisch" auf mind. 3 Länder anwendet.

Außerdem wird im Volksmund "exotisch" nicht mit Italien oder Frankreich in Verbindung gebracht. Zitat aus Wiki: "Als Exoten werden daneben (aus westlicher Sicht) auch einige aus den Tropen stammende Haustiere, oft Vögel oder Zierfische, bezeichnet. Meist handelt es sich um Arten, die eher selten gehalten werden und/oder besonders markant gefärbt sind."
Ich denke mind. 80% der Tierhalter würden sich diesem Zitat anschließen.

Die Haltung von Einheimischen und Nichteinheimischen Arten unterscheidet sich stärker voneinander als die Haltung von Europäischen und Nichteuropäischen Arten.


Was zu beweisen wäre. Ich behaupte die Haltungsbedingungen von mitteleuropäischen Ameisenarten sind i.d.R. nahezu identisch. Selbst südeuropäische Ameisenarten lassen sich meiner Erfahrung nach meist ohne große Komplikationen bei Zimmertemperatur ohne Wärmelampe halten (die Entwicklungsdauer ist dementsprechend länger). Die Winterruhe ist sogar unproblematischer.


Exotisch =/= keine Winterruhe. Es gibt sehr große Unterschiede zwischen Nordafrikanischen, Tropischen und Arten aus Nordamerika, die durch die bisherige Kategorisierung aber oft in Vergessenheit geraten. Viel sinnvoller wäre es doch, wenn stattdessen der neutralere Begriff "Nichteinheimisch" benützt würde. Vielleicht würde dadurch deutlicher, dass nicht alle diese "Exoten" tatsächlich ohne Winterruhe und mit ganzjährlich unverändertem Klima auskommen, sonderen dass die Haltungsbedingungen wirklich von der Herkunftsregion abhängig gemacht werden sollten.


Nichteinheimisch wäre doch nur ein noch grober gefasster Begriff, der keineswegs für mehr Klarheit sorgen würde, eher zu mehr Verwirrung. Insb. da es auch in anderen Tierforen Gang ung Gäbe ist den Begriff "Exoten" meist auf tropische Tiere anzuwenden. Wie es helfen sollte genauer zu definieren welche Arten Winterruhe benötigen ist mir schleierhaft. Vielmehr würde unsere bisherige Aussage "Europ. Arten benötigen Winterruhe, Exoten je nach Herkunftsland" aufgeweicht werden in "Einheimische Arten und diejenigen Exoten, die aus Europa stammen benötigen Winterruhe. Exoten außerhalb von Europa benötigen je nach Herkunftsland Winterruhe". Dasselbe in grün, oder? Nur noch verwässerter.

3. Und zuletzt, Exoten sind selten, zumindest bezüglich der Nutzung der Unterforen. Es gibt einfach viel mehr Halter von mittel- und südeuropäischen Arten als von "Exoten". [...] Selbst wenn man die Tatsache, dass in erstgenanntem Unterforum tatsächlich viele allgemeine Beiträge findet, miteinberechnet, kann man davon ausgehen, dass das dennoch sehr viel mehr Beiträge zu Europäischen Arten gemacht werden als zu "Exotischen". Zumal ein durchschnittlicher Haltungsbericht zu einer "spannenden" Atta spec. oft mehr Resonanz findet als eine qualitativ gleichwertiger Bericht zu einer Lasius niger. Eine Aufteilung in "Einheimisch" und "Nicht-Einheimisch" würde eine gleichmäßigere Aufteilung ermöglichen.

Aus den genannten Gründen rege ich dazu an, die Forenaufteilung von "Europäisch" und "Exotisch" hin zu "Einheimisch" und "Nichteinheimisch" oder "Exotisch" zu verändern.


Gleichmäßigere Aufteilung ja, aber userfreundlicher? Wenn Leute die exotischen Foto- / Haltungsberichte aufsuchen, dann wollen sie auch Exoten sehen bzw. über diese lesen. Damit sind üblicherweise "seltene" Ameisen gemeint, deren Lebensweise (und Aussehen) deutlich von der europäischer Arten abweicht. Eben Pheidologeton, Atta und Co., keine "öden" Camponotus aus Spanien) Wenn sich in der Forenkategorie stattdessen bspw. 80% der Berichte auf Messor barbarus beziehen und man selektiv für "richtige" Exotenberichte suchen muss, dann dürfte das für einigen Unmut sorgen.
Auch hier wird unter'm Strich aus meiner Sicht alles unübersichtlicher und schwammiger.



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AIS
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#3 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von AIS » 20. Januar 2013, 08:31

'Antastisch' hat geschrieben:Wenn sich in der Forenkategorie stattdessen bspw. 80% der Berichte auf Messor barbarus beziehen und man selektiv für "richtige" Exotenberichte suchen muss, dann dürfte das für einigen Unmut sorgen.
Auch hier wird unter'm Strich aus meiner Sicht alles unübersichtlicher und schwammiger.


Eben hier sehe ich das schlagkräftigste Argument. Sinn der Aufteilung ist es ja, das Navigieren im Forum zu erleichtern.

Die meisten im Handel erhältlichen Exoten halten keine Winterruhe und brauchen aufgrund ihrer Herkunft aus tropischen Gefilden eben auch andere Klimatechnik und Beckeneinrichtung.
Zudem ist über tropische Arten aus der Haltung meist weniger bekannt als über europäische (Messor barbarus ist da ein Paradebeispiel).

Daher halte ich die aktuelle Aufteilung für sinnvoll]Camponotus[/I] Art suche, kann ich mit zig Berichten zu südeuropä-
ischen Arten herzlich wenig anfangen.

Einen schönen Sonntag,
AIS


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NIPIAN
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#4 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von NIPIAN » 20. Januar 2013, 10:21

Hoi,


den Exotenbegriff würde ich bereits meiden, da er zu positiv belegt ist - damit meine ich den Fehler des "keine Winterruhe"-Rückschlusses.

Die von Kati vorgeschlagene Einteilung einheimisch / nicht-einheimisch ist aufgrund der schweizer/österreicher Komponente ungünstig.

Die Einteilung in europäisch / nicht-europäisch halte ich in diesem Zusammenhang inzwischen für sinnvoller.
Die meisten im Handel erhältlichen Exoten halten keine Winterruhe(...)
AIS hat auf den ersten Blick recht. Auf den Zweiten wird es allerdings unschön: Wir sind auf Winterruhe als wesentlicher Umweltfaktor getrimmt, da jene für jeden ein "normaler" miterlebbarer Jahreszyklus ist und Flora und Fauna wesentlich beeinflusst.
In nicht-europäischen Ländern gibt es Monsunzeiten, Hitzeperioden, unterschiedliche Klimaregionen.
Unsere Klassifikation wird somit intuitiv zu sehr auf Winterruhe - keine Winterruhe eingeengt; und das ist gerade für angehende Halter, die ihre Entscheidungen gerne anhand von Steckkarten treffen, möglicherweise ein Problem.

Die bislang stichprobenhafte Auswertung der Haltungsberichte unterschiedlicher Arten auf die Dauer der Haltung, zeigt auf den ersten Blick hin keinen Vorteil für nicht-europäische Arten.



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AIS
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#5 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von AIS » 20. Januar 2013, 10:49

'NIPIAN' hat geschrieben:AIS hat auf den ersten Blick recht. Auf den Zweiten wird es allerdings unschön: Wir sind auf Winterruhe als wesentlicher Umweltfaktor getrimmt, da jene für jeden ein "normaler" miterlebbarer Jahreszyklus ist und Flora und Fauna wesentlich beeinflusst.


Ja das stimmt. Viele Arten, die man als "exotisch" einstufen würde, legen schließlich eine Diapause ein. Da stellt sich mir allerdings die Frage, wo hier das Problem ist.
Dass ein Tier exotisch ("fremdländisch") ist, bedeutet ja nicht unbedingt, dass keine Ruheperioden eingelegt werden]AIS[/B]


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#6 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von NIPIAN » 20. Januar 2013, 11:05

Hoi,


Da stellt sich mir allerdings die Frage, wo hier das Problem ist.
In den Steckbriefen steht konsequent nur "Winterruhe: ja/nein" nicht "Diapause: welcher Art". Hand hoch: welcher Halter weiß a) woher das Volk exakt stammt und b) welchen Formen von klimatisch-zyklischen Ruhephasen die Art wann unterliegt.

Beachtet bitte: ich versuche hier zu erklären, weshalb die Aufteilung in eine Exotengruppe ungeschickt ist, im Zusammenhang mit den Informationen der letzten Jahre.



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Kati
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#7 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von Kati » 20. Januar 2013, 20:45

Hallo,

Ich finde es terminologisch ebenso unsauber, wenn man das Wort "einheimisch" auf mind. 3 Länder anwendet.

Das stimmt natürlich.

Was zu beweisen wäre. Ich behaupte die Haltungsbedingungen von mitteleuropäischen Ameisenarten sind i.d.R. nahezu identisch. Selbst südeuropäische Ameisenarten lassen sich meiner Erfahrung nach meist ohne große Komplikationen bei Zimmertemperatur ohne Wärmelampe halten (die Entwicklungsdauer ist dementsprechend länger). Die Winterruhe ist sogar unproblematischer.


Vielleicht kam dass, was ich auszudrücken versuchte nicht ganz rüber. Mir geht es keinenfalls darum, dass Südeuropäer schwieriger, problematischer zu halten sind, als einheimische Arten. Was ich sagen wollte ist, das bei einheimischen Arten die Ameisen bei normaler Zimmertemperatur gehalten werden können, bis man merkt, dass es draußen winterlich wird. Dann werden die Ameisen auf eine Winterruhe im Kühlschrank oder auf dem Balkon vorbereitet. Das ist bei Südeuropäern anders. Zwar ist über das Jahr hinweg vielleicht eine Heizung nicht zwingend notwendig, aber spätestens bei der Winterruhe unterscheidet sich die Haltung von Südeuropäern dann aber doch von mitteleuropäischen Arten. Diese ist erstens kürzer und bei wärmeren Temperaturen, es muss also nachgeschlagen werden, wie das Klima denn in der ungefähren Herkunftsregion ist. Dies ist nicht kompliziert oder aufwendig, vor allem da es den meisten gängigen Arten nicht auf zwei, drei Grad ankommt, im prinzip ist es aber nichts anderes, als das, was bei der Pflege von Kolonien aus Nordafrika oder sogar den Tropen anfällt, blos ist hier die Umsetzung in der Regel aufwendiger.

Vielmehr würde unsere bisherige Aussage "Europ. Arten benötigen Winterruhe, Exoten je nach Herkunftsland" aufgeweicht werden in "Einheimische Arten und diejenigen Exoten, die aus Europa stammen benötigen Winterruhe. Exoten außerhalb von Europa benötigen je nach Herkunftsland Winterruhe". Dasselbe in grün, oder? Nur noch verwässerter.


Nun ja, dieses Zitat finde ich persönlich künstlich aufgebläht. Genauso gut könnte man sagen: "Europäische Arten halten Winterruhe die sich je nach Herkunftsland in Dauer und Temperatur unterscheidet, bei Exoten hängt das Klima vom jeweiligen Herkunftsort ab." wird zu "Einheimische Arten benöten einen Jahreszyklus, der in etwa vom Klima vor der Haustür vorgezeigt wird, bei Nicht-Einheimischen muss das Klima nachgeschlagen werden"

Und viel wichtiger finde ich NIPIANs Einwurf, wir, als Ameisenhalter, seien schon genauf auf "Winterruhe: Ja/Nein" getrimmt, sodass leicht vergessen wird, dass auch im außereuropäischen Raum verschiedene Diapausen auftreten.

Wenn eine Einteilung in Einheimisch/Nichteinheimisch nicht gewollt ist, wäre eine Umänderung vom "Exoten" zu "Nicht-Europäisch" meiner Meinung nach eine gute Lösung, denn:
"Als Exoten werden daneben (aus westlicher Sicht) auch einige aus den Tropen stammende Haustiere, oft Vögel oder Zierfische, bezeichnet. Meist handelt es sich um Arten, die eher selten gehalten werden und/oder besonders markant gefärbt sind."
Ich denke mind. 80% der Tierhalter würden sich diesem Zitat anschließen.

Wie 80% der Tierhalter löst auch in mir der Begriff "exotisch" Bilder von tropischen Stränden und Regenwäldern aus, Regionen, wo das Klima ganzjährlich gleich bleibt. "Nicht-Europäisch" ist neutraler und schließt die nicht-tropischen außereuropäischen Regionen der Welt besser ein.

Wenn Leute die exotischen Foto- / Haltungsberichte aufsuchen, dann wollen sie auch Exoten sehen bzw. über diese lesen. Damit sind üblicherweise "seltene" Ameisen gemeint, deren Lebensweise (und Aussehen) deutlich von der europäischer Arten abweicht. Eben Pheidologeton, Atta und Co., keine "öden" Camponotus aus Spanien) Wenn sich in der Forenkategorie stattdessen bspw. 80% der Berichte auf Messor barbarus beziehen und man selektiv für "richtige" Exotenberichte suchen muss, dann dürfte das für einigen Unmut sorgen.


Dem stimme ich so nicht zu. Ich hätte dir vor einem Jahr zugestimmt, als die Haltungsberichte noch nicht nach Gattungen sortiert waren. Wenn ich jetzt einen Haltungsbericht zu Pheidologeton, Atta und Co. suche, schaue ich in den entsprechenden Unterforen nach.
Du hast aber Recht im Bezug auf Gattungen, die ein sehr weites Verbreitungsgebiet haben. Fände man alle Haltungsberichte einer Gattung von nicht-einheimischen Kolonien in einem Unterforum müsste man wahrscheinlich die Suchfunktion nutzen oder etwas blättern, um nordafrikanische Messor- oder tropische Camponotus-Berichte zu finden.


Vondaher finde ich die aktuelle Einteilung gut und richtig, mit dem Vorschlag "Europäisch"/"Nicht Europäisch" könnte ich mich auch noch anfreunden.
Allerdings halten sich viele Tierarten nicht an die von Menschen festgelegten geographischen Grenzen, womit wieder unklar wäre, wo ich nach einer Art suchen muss,
die sowohl in Europa als auch in Nordafrika ihr Verbreitungsgebiet hat.

Hier verstehe ich die Relevanz nicht wirklich. Wie schon bei der von Antastisch richtigerweise angesprochenden Problematik, was denn jetzt "einheimisch" sei, ist es doch beim jetzigen "europäisch" und "tropisch" genauso, aber irgendwo muss die Grenze ja gezogen werden, wenn man nach Herkunftsregionen aufteilen möchte.

Um es noch einmal ganz klar zu sagen, ich denke, dass eine Umstrukturierung oder zumindest Umbenennung weg vom "Europäisch" vs. "Exotisch" hin zu "Einheimisch"/ "Europäisch" vs. "Nicht-Einheimisch"/ "Nicht-Europäisch" weg von der Winterruhe-Ja/Nein-Mentalität führen könnte und dazu anregen würde, sich mit der Lebensweise seiner Tiere und dem Klima der Herkunftsregion auseinanderzusetzen. Und aus diesem Grund frage ich danach. Sicherlich ist es nicht immer möglich den Herkuftsort einer Kolonie herauszufinden, Angaben wie "Nordafrika" in den Shops sind ja schließlich auch alles andere als genau, auf Nachfrage lässt sich aber anscheinend doch recht oft zumindest eine ungefähre Herkunft herausfinden.

Liebe Grüße
Kati


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#8 AW: Einteilung in "Einheimisch", "Europäisch", "Exotisch"

Beitrag von chrizzy » 20. Januar 2013, 23:57

Hey,

irgendwo hab ich das Problem auch schonmal kurz angerissen, find ich aber leider nicht mehr.

Ich glaub, bei so "etablierten" Begriffen ist wohl jeglicher Versuch der Umänderung sinnlos, weil das seit X Jahren so bezeichnet wird.

Für den allgemeinen Sprachgebrauch einfach im Hinterkopf behalten:
Einheimisch - in unserem Forum im Allgemeinen in D, AUT und CH beheimateten Ameisen (ohne strikte Ländertrennung).
Südeuropäisch - hier kann man ruhig die geografische Definition hernehmen: http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdeuropa
Europäisch: Je nach Kontext entweder der Begriff für Arten aus ganz Europa oder exkl. südeuropäischer Arten
Exotisch: Alles außerhalb Europas.

Diese Definitionen haben mit Winterruhe etc. nix zu tun, sondern dienen lediglich als geografische Einteilung - wenn man auch das im Hinterkopf behält und an Anfänger weitergibt (so versuchen wir es ja auch, siehe Formulierungen zB im Wissensforum), ist doch alles klar.

Ob wir das jetzt außereuropäisch oder exotisch nennen, ist - auf gut kärntnerisch - "kupft wie katscht" (=egal). Die Community in der Form gibts seit so gut 10 Jahren, die Begriffe ändert da wohl keiner mehr, das würde alles zu viel mehr Verwirrung führen als leichte sprachliche Unkorrektheiten ;)

lg, chrizzy



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