Die alltägliche Kunden-Vera.sche
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- Halter
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#9 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Da ich gelernter Einzelhandelskaufmann bin und auch in der Branche arbeite, hier ein paar Dinge angemerkt:
Mondpreise sind gesetzlich verboten! Wenn bewiesen werden kann, dass das Produkt niemals den Preis, der durchgestrichen ist, gekostet hast, handelt der Anbieter nicht rechtens. -> ab zum Verbraucherschutz
Kombiprodukte sind stets DIE Masche um überhaupt noch Neuheiten am Markt für kurze Zeit platzieren zu können. Denn es gibt ja bereits alles. Also muss man Dinge kombinieren, um Neues präsentieren zu können. Die Möglichkeiten sind hier schier endlos.
Bin Allergiker und habe ebenfalls mal mein Oberbett, hoher Prozentanteil echte Daunen, professionell reinigen und wieder auffüllen lassen. Kostenpunkt 300 Euro. Gebracht hats nix. Vor 2 Jahren habe ich mir n Oberbett vom Aldi gegönnt, war sogar noch reduziert, glaub 14 Euro für ein Oberbett für die 3 kühleren Jahreszeiten. Seitdem schlafe ich besser denn je und es hält super warm. Teuer bedeutet leider nicht immer super. Werkzeug z.B. dagegen würde ich keinesfalls beim Discounter kaufen. Habe letztens auf der Arbeit mit einer Zange von solchem ein paar dicke Eisenhaken verbiegen wollen. Dabei habe ich die Zange zerbrochen Oo.
Was Gilthanaz schreibt ist rechtens: Einführungspreis ist legal, danach erhöhen ist legal, danach wieder reduzieren auch, sofern alle Preise eine gewisse Zeit aktuell waren.
Weil so viele Konsumenten leider Probleme mit Mathematik und dem Dreisatz haben, muss seit kurzem auch der Grundpreis, d.h. Euro pro 100g, Euro pro 100ml, Euro pro Kg etc., auf den Preisschildern angegeben werden. Einfaches gegenrechnen war aber schon immer möglich. Wenn sich also die Packungsinhalte ändern oder die Preise oder beides, muss man eben mal etwas tun. Dass damit aber viel Schindluder getrieben wird, gerade bei Lebensmitteln, ist schon richtig.
Und wer auf Punkte, Meilen und sonstige Bindemöglichkeiten abfährt, der hat sowieso jedwede Objektivität verloren. Werbung suggeriert einem eben, dass man dies und jenes jetzt unbedingt haben muss, obwohl das gar nicht stimmt. Aber wer sich die Werbung gibt und nicht stand hält, selbst schuld Ich besitze zwar einen Fernseher, den ich als PC-Monitor benutze, aber Fernsehen schaue ich seit 2005 praktisch nicht mehr. Das Leben wurde seitdem so viel schöner und echter :-) (Meine das jetzt ernst, soll keine Ironie etc. sein).
Beste Grüße
EHK Cephalotus ;-)
Mondpreise sind gesetzlich verboten! Wenn bewiesen werden kann, dass das Produkt niemals den Preis, der durchgestrichen ist, gekostet hast, handelt der Anbieter nicht rechtens. -> ab zum Verbraucherschutz
Kombiprodukte sind stets DIE Masche um überhaupt noch Neuheiten am Markt für kurze Zeit platzieren zu können. Denn es gibt ja bereits alles. Also muss man Dinge kombinieren, um Neues präsentieren zu können. Die Möglichkeiten sind hier schier endlos.
Bin Allergiker und habe ebenfalls mal mein Oberbett, hoher Prozentanteil echte Daunen, professionell reinigen und wieder auffüllen lassen. Kostenpunkt 300 Euro. Gebracht hats nix. Vor 2 Jahren habe ich mir n Oberbett vom Aldi gegönnt, war sogar noch reduziert, glaub 14 Euro für ein Oberbett für die 3 kühleren Jahreszeiten. Seitdem schlafe ich besser denn je und es hält super warm. Teuer bedeutet leider nicht immer super. Werkzeug z.B. dagegen würde ich keinesfalls beim Discounter kaufen. Habe letztens auf der Arbeit mit einer Zange von solchem ein paar dicke Eisenhaken verbiegen wollen. Dabei habe ich die Zange zerbrochen Oo.
Was Gilthanaz schreibt ist rechtens: Einführungspreis ist legal, danach erhöhen ist legal, danach wieder reduzieren auch, sofern alle Preise eine gewisse Zeit aktuell waren.
Weil so viele Konsumenten leider Probleme mit Mathematik und dem Dreisatz haben, muss seit kurzem auch der Grundpreis, d.h. Euro pro 100g, Euro pro 100ml, Euro pro Kg etc., auf den Preisschildern angegeben werden. Einfaches gegenrechnen war aber schon immer möglich. Wenn sich also die Packungsinhalte ändern oder die Preise oder beides, muss man eben mal etwas tun. Dass damit aber viel Schindluder getrieben wird, gerade bei Lebensmitteln, ist schon richtig.
Und wer auf Punkte, Meilen und sonstige Bindemöglichkeiten abfährt, der hat sowieso jedwede Objektivität verloren. Werbung suggeriert einem eben, dass man dies und jenes jetzt unbedingt haben muss, obwohl das gar nicht stimmt. Aber wer sich die Werbung gibt und nicht stand hält, selbst schuld Ich besitze zwar einen Fernseher, den ich als PC-Monitor benutze, aber Fernsehen schaue ich seit 2005 praktisch nicht mehr. Das Leben wurde seitdem so viel schöner und echter :-) (Meine das jetzt ernst, soll keine Ironie etc. sein).
Beste Grüße
EHK Cephalotus ;-)
C. largiceps (50+), Camponotus singularis (200+), Messor cehphalotes (600+), Pachycondyla impressa (1), Pachycondyla villosa (150+), Paraponera clavata (110+), Pheidole noda (500+)
#10 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Zitat Cephalotus:
Und wer freiwillig auf Punkte, Meilen, Rabattmarken etc. verzichtet, bezahlt unfreiwillig die Boni der anderen Kunden mit.
Eine Auswahl hat man ja nur selten; Läden ohne "Bindemöglichkeiten" gibt's doch kaum noch.
Das ist schon ganz schön grenzwertig.
MfG,
Merkur
Und wer auf Punkte, Meilen und sonstige Bindemöglichkeiten abfährt, der hat sowieso jedwede Objektivität verloren.
Und wer freiwillig auf Punkte, Meilen, Rabattmarken etc. verzichtet, bezahlt unfreiwillig die Boni der anderen Kunden mit.
Eine Auswahl hat man ja nur selten; Läden ohne "Bindemöglichkeiten" gibt's doch kaum noch.
Das ist schon ganz schön grenzwertig.
MfG,
Merkur
- rumpelstielzchen
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#11 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Cephalotus hat geschrieben:Und wer auf Punkte, Meilen und sonstige Bindemöglichkeiten abfährt, der hat sowieso jedwede Objektivität verloren.
Ich habe mir ernsthaft schon überlegt mir ein Tshirt drucken zu lassen auf dem eine riesige durchgestrichene Kunden/Vorteils/Rabatt-Karte ist.
Ach,... ich weis ja das die netten bemühten Angestellten angewiesen werden mich als Kunden nach allem möglichen zu fragen,.... aber das ist schon schwer nerfig!
Nein ich habe keine RFID gechipte Konsumenten-Karte, nein danke ich sammle keine Punkte, nein danke Tiersticker will ich auchkeine, nein danke ich brauche keinen Parkgutschein ich fahre mit dem Rad, danke nein ich will auch ihr Wochenaktionsprodukt nicht noch an der Kassa kaufen und meine Postleitzahl ? ,... die geb ich ihnen auch nicht!!!
Jetzt lassen sie mich doch bitte endlich in Ruhe!
Ich will wirklich und absolut nur dieses verdammte Brot haben das ich mir bereits aus dem Regal genommen habe !
*Biep*
geht doch ^^ ,... danke schönen Tag noch
Die einzig sinnvolle Sammelaktion ist meinermeinung nach die Kaffeestempelkarte in meinem Lieblingskaffee,...
Obwohl du da beim Objektivitätsverlust schon recht hast...
lg rumpel
[font="]Der Letzte macht das Licht aus …[/font]
- NIPIAN
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#12 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Hoi,
@ Cephalotus: Dann kannst Du mir vielleicht meine Frage beantworten. Worauf guckt ein Unternehmer primär - abgesehen auf die Gewinnspanne in Abhängigkeit der örtlichen Produktionsvoraussetzungen -auf die Lohnstückkosten, oder auf die Lohnnebenkosten?
@ Cephalotus: Dann kannst Du mir vielleicht meine Frage beantworten. Worauf guckt ein Unternehmer primär - abgesehen auf die Gewinnspanne in Abhängigkeit der örtlichen Produktionsvoraussetzungen -auf die Lohnstückkosten, oder auf die Lohnnebenkosten?
- Gripsnest
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#13 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Im Endeffekt hat es der Konsument doch selber in der Hand. Diese "Verarsche" würde nicht stattfinden, wenn sie nicht funktioniert. Die Werbekosten sind neben den Lohn und Mietkosten der höchste Kostenanteil. Die Marketingaktionen können, dank dem gläsernden Kunden (Kundenkarten) sehr genau ausgewertet werden. Nur effektive Werbemaßnahmen werden wiederholt, sonst wäre es verbranntes Geld.
Der durchschnittiche Kunde ist nun einmal etwas blöde....
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Melusine... -Krawehl, krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain, trübtauber Hain am Musenginst.
Krawehl, krawehl
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- rumpelstielzchen
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#14 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Weil das Stichwort eben gefallen ist: http://www.youtube.com/watch?v=RUMbsT2vixo
http://www.youtube.com/watch?v=GFAGnphQm8o
http://www.youtube.com/watch?v=GFAGnphQm8o
[font="]Der Letzte macht das Licht aus …[/font]
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#15 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Die einzige Möglichkeit, gegen das Bonuskartensystem zu arbeiten, ist: Falschinformation füttern!
In Österreich bei Billa z.B. werden die Angaben beim beantragen so einer Karte nicht überprüft (eventuell Stichproben, wäre mir aber noch nicht begegnet). Lediglich eine gültige Postadresse muss angegeben werden, damit die Karte zugestellt wird.
So hätte man also kurz ein Postfach gemietet oder nach Absprache einfach die Adresse von Freunden irgendwo in der Pampa angegeben, und dann hat man einige Karten mit lustigen Namen wie "Wilma Baden", "Adürres Model" und "Hastu Nichgesehen". Und dann gehts an die Zerstörung der vorliegenden Daten: Der Freundeskreis benutzt die Karten bei den gleichen Läden für nur bestimmte Waren.
So ist Wilma (übrigens aus Kärnten) anscheinend starke Alkoholikerin und kauft im Burgenland immer beim gleichen Billa Unmengen an Alkohol, aber sonst nichts (Die Karte wird benutzt, wenn jemand eine Party schmeißt - was bei vielen Freunden recht häufig vorkommt). Und schon erscheinen zusätzliche Regale voller Schnapps und das Lager wird automatisch mit Alk aufgefüllt, bis kein Zwirn mehr dazwischen passt. Dann will Wilma aber nur noch in Wien einkaufen, und das System braucht recht lange, um die Bestellungsmengen im Burgenland nach unten zu korrigieren, ergo wird der Alkohol nach einigen Wochen mit -50% abverkauft, weil Lager voll und Nachfrage plötzlich weg.
Und das ganze spielt man einfach mit mehreren Freunden und Karten - kommt in den Genuß der Bonusangebote, und zerlegt das System - bzw. nutzt es aus um auf bestimmte Waren und Warengruppen massivste Rabatte zu erzielen.
Alles nur rein theoretisch, versteht sich....
lg,
- G
In Österreich bei Billa z.B. werden die Angaben beim beantragen so einer Karte nicht überprüft (eventuell Stichproben, wäre mir aber noch nicht begegnet). Lediglich eine gültige Postadresse muss angegeben werden, damit die Karte zugestellt wird.
So hätte man also kurz ein Postfach gemietet oder nach Absprache einfach die Adresse von Freunden irgendwo in der Pampa angegeben, und dann hat man einige Karten mit lustigen Namen wie "Wilma Baden", "Adürres Model" und "Hastu Nichgesehen". Und dann gehts an die Zerstörung der vorliegenden Daten: Der Freundeskreis benutzt die Karten bei den gleichen Läden für nur bestimmte Waren.
So ist Wilma (übrigens aus Kärnten) anscheinend starke Alkoholikerin und kauft im Burgenland immer beim gleichen Billa Unmengen an Alkohol, aber sonst nichts (Die Karte wird benutzt, wenn jemand eine Party schmeißt - was bei vielen Freunden recht häufig vorkommt). Und schon erscheinen zusätzliche Regale voller Schnapps und das Lager wird automatisch mit Alk aufgefüllt, bis kein Zwirn mehr dazwischen passt. Dann will Wilma aber nur noch in Wien einkaufen, und das System braucht recht lange, um die Bestellungsmengen im Burgenland nach unten zu korrigieren, ergo wird der Alkohol nach einigen Wochen mit -50% abverkauft, weil Lager voll und Nachfrage plötzlich weg.
Und das ganze spielt man einfach mit mehreren Freunden und Karten - kommt in den Genuß der Bonusangebote, und zerlegt das System - bzw. nutzt es aus um auf bestimmte Waren und Warengruppen massivste Rabatte zu erzielen.
Alles nur rein theoretisch, versteht sich....
lg,
- G
- Gripsnest
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#16 AW: Die alltägliche Kunden-Vera.sche
Sehr beliebt sind auch Postleitzahlenabfragen, direkt nach dem Kassiervorgang. Hier wird ermittelt, ob die verteilte Werbung in den Regionen den erwünschten Umsatz/Ertrag generiert. Wie geschrieben, die Handelsunternehmen wollen die Werbekosten möglichst Effektiv einsetzen.
Melusine... -Krawehl, krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain, trübtauber Hain am Musenginst.
Krawehl, krawehl
Krawehl, krawehl