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Futtertiere

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Dr.Manhattan
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#1 Futtertiere

Beitrag von Dr.Manhattan » 28. Februar 2013, 22:36

Moin,

wollte mal nachfragen, wie es bei euch mit Erfahrung betreffend anderer Futtertiere aussieht?
Bisher nutze Ich immer Heimchen da sie recht preiswert sind und gerne genommen werden. Allerdings fällt mir auf, dass die Ameisen eigentlich nur das innere ausfressen und den Großteil des Chitinpanzer nicht anrühren. Deswegen die Frage, ob es da nicht bessere Alternativen geben könnte?
Wachsmottenlarven --> Recht teuer aber kein Chitinpanzer.
Fliegenmaden --> Preiswert und "weich"
Schmeißfliegen (aus den Maden) --> zwar ein Chitinpanzer, aber einen deutlich weicheren
Steppengrillen/Heuschrecken --> Größer als Heimchen, deswegen müsste prozentual auch mehr innenleben zu finden sein ^^ aber leider auch deutlich teurer als Heimchen.
Schaben (welche Art auch immer) --> Preiswert, aber wird anscheinend nicht von jeder Art gerne genommen

Die Lagerung oder Haltung spielt keine Rolle, denn ich friere die Futtertiere sowieso ein. Außerdem halbiere ich die Futtertiere noch, da sie dann von meinen Camponotus fellah deutlich lieber angenommen werden.

Mich würden mal eure Erfahrungen interessieren bzw. was ihr über die Alternativen denkt.

mich würde es auch interessieren, woher ihr eure Futtertiere bezieht. Der Händler, bei dem ich bisher meine Heimchen bestellt habe, verkauft inzwischen leider nurnoch kleine Packungen, deshalb kahm dann auch die Frage auf ^^


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#2 AW: Futtertiere

Beitrag von DermitderMeise » 28. Februar 2013, 23:23

Guten Abend,
suchst du Futtertiere mit einem besseren Nahrung/Abfall-Verhältnis oder worum geht's? Das nimmt ja schon fast unternehmerische Ausmaße an... ;)
- Drosophila, werden wohl wg. der Häppchen-Größe gern angenommen
- Stechmücken: In der wärmeren Jahreszeit gibt's automatisch Nachschub in kleinen Portionen. Wenn man mehr braucht: Große Mückenlarven oder am besten Mückenpuppen fangen und schlüpfen lassen, dann verfüttern oder einfrieren.

Zumindest solange man mit Insekten füttert wird bei größeren Futtertieren auch immer mehr Chitin übrig bleiben, denn irgendein Skelett muss den Köper ja tragen. Einige Halter nehmen auch Mücken- und andere Larven, damit habe ich keine Erfahrung. Rosenkäferlarven z. B. wären ordentliche Happen.



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NIPIAN
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#3 AW: Futtertiere

Beitrag von NIPIAN » 28. Februar 2013, 23:27

Hoi,


Steppengrillen (Gryllus assimilis) lassen sich prima halten. Hab die Dinger knapp 2 Jahre lang über mindestens 2 Generationen ohne Milbenprobleme gehalten. Sind vergleichsweise leise, keine derartigen Stimmungskanonen wie die Heimchen.

Ansonsten: Ich mache, was die Futtertiere anbelangt, die Art sicher nicht von der Chitinstärke abhängig. Da ich die Futtertiere vorher abtöte und dann grob zerteile, hat es noch nie Schwierigkeiten gegeben.



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Dr.Manhattan
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#4 AW: Futtertiere

Beitrag von Dr.Manhattan » 1. März 2013, 01:58

Naja, mein Erklärungversuch war wohl wirklich etwas arg wirtschaftlich ^^ Mir ging es aber eigentlich nur darum, welche Futtertiere noch gerne genommen werden.
So las ich z.B. das auch größere Kolonien/Ameisen Schaben verschmähen und viel lieber Heimchen eintragen. Ich dachte, selbiges lässt sich noch erweitern, dass z.B. Maden oder Schmeißfliegen noch lieber gefressen werden, da bei ihnen z.B. so gut wie kein fester Panzer mehr vorhanden ist.
So hatte ich unter anderem auchschon Probleme bei Grashüpfern die ich selber gefangen hatte. Sie waren so unattraktiv, dass sie Tagelang nicht eingetragen wurden, trotz mehrfachem wechsel zwecks frische. Als ich dann wieder Heimchen anbot, waren diese innerhalb weniger Stunden verschwunden.

Was die Fruchtfliegen angeht: Leider ein katastrophales kosten/nutzen Verhältnis, wenn man sie einfrieren und nicht züchten will, so wie ich ^^
Bei den Steppengrillen gilt wohl ähnliches.


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#5 AW: Futtertiere

Beitrag von DermitderMeise » 1. März 2013, 07:56

Hi,
das mit den Drosophila dachte ich mir schon irgendwie... ;) Steppengrillen kann man auch in Großmengen bestellen, das aber lieber erst im späten Frühjahr (kälteempfindlich). Die Zucht ist recht unproblematisch bei höheren Temperaturen und die Tiere haben auch ein recht interessantes Verhalten falls du dich doch zu einer Zucht entscheiden solltest.

Dr.Manhattan hat geschrieben:So las ich z.B. das auch größere Kolonien/Ameisen Schaben verschmähen und viel lieber Heimchen eintragen.
[...]
So hatte ich unter anderem auchschon Probleme bei Grashüpfern die ich selber gefangen hatte.

Mir scheint das hat eher andere Gründe als die Panzerung; viele Schaben haben Wehrsekrete - einige Arten auch sehr starke - die potentiellen Angreifern zu schaffen machen sollen - und können. Bei Grashüpfern kenne ich mich nicht aus, da käme aber auch eine gewisse Giftigkeit in Frage; bei Mehlwürmern übrigens auch (lustigerweise hat auch ein gewisser Herr W. Tschinkel daran früh in seiner Karriere geforscht (PDF)). Da die meisten Kolonien in der Haltung schon gut genährt sind kann ich mir vorstellen dass eine gewisse Abwägung passiert: Nö, das ist es nicht wert, die lassen wir ganz. Meine Messor z. B. schrecken vor Jungschaben (Phoetalia pallida) zurück die nur wenige mm groß sind, Mücken dagegen werden meistens gerne verarbeitet. Von Tieren die sich nicht in erster Linie geruchlich orientieren (Mantiden z. B.) werden die Phoetalia dagegen anstandslos angenommen und von Lasius bisher überwiegend auch.
Ab und zu wird man daran erinnert, dass die meisten Tiere die Welt nicht so wahrnehmen wie wir und wir sowieso Sinneszwerge sind. :)



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#6 AW: Futtertiere

Beitrag von Ante Up » 3. März 2013, 02:19

Ich klinke mich mal ein, da ich auch eine Frage zu Futtertieren habe.
Ich habe eine ungemein riesengroße Kolonie mit sage und schreibe 1 Königin + 3 Arbeiterinnen ! :)

Im letzten Jahr habe ich schlechte Erfahrungen mit Futtertieren gemacht, weil sie einfach für meine Kolonie in viel zu großen Mengen verkauft werden. Für 1-2 Pinkys pro Woche beispielsweise habe ich eine Packung mit 50 Tieren gekauft. Den Rest habe ich eingefroren. Das Problem dabei war, dass die eingefrorenen Tiere sehr schnell schwarz geworden sind und waren somit nicht mehr als Futter geeignet.

Die Drosophila hört sich für meine Koloniegröße passender an. Mal eine Frage zu den Tieren: Es sind ja im grunde genommen Fruchfliegen. Fliegen nicht immer beim Herausnehmen einige Exemplare aus dem Behälter heraus, wenn man den Deckel abnimmt?



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Dr.Manhattan
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#7 AW: Futtertiere

Beitrag von Dr.Manhattan » 3. März 2013, 08:54

Dank dem Strumpf der über die Packung gespannt ist, sollte das eigentlich ganz gut möglich sein. Einfach kleinen Schlitz reinschneiden und darüber dann einzelne Tiere entnehmen.
Ich würde aber einfach Heimchen "klein" oder "micro" kaufen und diese einfrieren. Die halten sich ewig und lassen sich extrem einfach handhaben ^^


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Leghorn
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#8 AW: Futtertiere

Beitrag von Leghorn » 3. März 2013, 11:27

Ante Up hat geschrieben:Ich klinke mich mal ein, da ich auch eine Frage zu Futtertieren habe.
Ich habe ungemein riesengroße Kolonie mit sage und schreibe 1 Königin + 3 Arbeiterinnen ! :)

Im letzten Jahr habe ich schlechte Erfahrungen mit Futtertieren gemacht, weil sie einfach für meine Kolonie in viel zu großen Mengen verkauft werden. Für 1-2 Pinkys pro Woche beispielsweise habe ich eine Packung mit 50 Tieren gekauft. Den Rest habe ich eingefroren. Das Problem dabei war, dass die eingefrorenen Tiere sehr schnell schwarz geworden sind und waren nicht mehr als Futter geeignet.

Die Drosophila hört sich für meine Koloniegröße passender an. Mal eine Frage zu den Tieren: Es sind ja im grunde genommen Fruchfliegen. Fliegen nicht immer beim Herausnehmen einige Exemplare aus dem Behälter heraus, wenn man den Deckel abnimmt?


Es müssen nicht unbedingt Drosophila sein. Es gibt auch flugunfähige Stubenfliegen im Heimtiershop. Sind etwas größer und fliegen halt nicht weg. Allerdings musste ich die immer töten, weil meine Lasius niger sich nicht für lebende Fliegen interessieren.

Einfrieren von Futtertieren war bei mir auch kein Erfolg. Die Heimchen haben beim Frost ihre Beinchen und Fühler verloren, einige Heimchen haben das einfrieren sogar überlebt. Seit dem überbrühe ich die Biester gründlich.

Ich benutze seit einem Jahr Mehlwürmer. Die müssen überbrüht werden, sonst verletzen sie die Ameisen. Dafür halten die etliche Monate lebend im Kühlschrank - hier noch Mal Dank an meine überaus verständnisvolle Frau - mit ein wenig Obst, Mehl und Brot sind die auch immer schön prall und rund.
edit- die Mehlwürmer sollten auch halbiert werden, weil die einen rundum Panzer haben. Dafür hat man das Becken voller kleiner durchsichtiger Röhrchen.



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