Wundert mich ja irgendwie dass das anscheinend in dieser Form noch nicht untersucht wurde - gut dass das jetzt geschehen ist!

Kurzfassung: Die Fühler von Insekten häufen selbst produzierte Kohlenwasserstoffe und "Kram" aus der Umgebung an, wenn sie nicht geputzt werden können, worunter sehr wahrscheinlich die Geruchsleistung leidet - untersucht an den Schabenarten Periplaneta americana u. Blattella germanica, der Ameise Camponotus pennsylvanicus und der Stubenfliege Musca domestica.

länger, aber immer noch kurz gefasst:
https://www.focus.de/wissen/diverses/wissenschaft-insekten-koennen-mit-geputzten-antennen-besser-riechen_aid_912750.html

Originalveröffentlichung:
Katalin Böröczkya, Ayako Wada-Katsumataa, Dale Batchelorb, Marianna Zhukovskayac, Coby Schal 2013: Insects groom their antennae to enhance olfactory acuity; PNAS 110 (9), 3199-3200; doi 10.1073/iti0913110 (open access, also für jeden anguckbar)
Bilder davon - nochmal auf das Bild klicken zum Vergrößern
Video von erfolgreichem und erfolglosem Putzversuch (Rechtsklick - Speichern unter)

außerdem:
kurzes Video auf Youtube (mit Erklärungen in einfachem Englisch)

Der Eine oder Andere mag jetzt denken, das sage einem schon der gesunde Menschenverstand und eine entsprechende Untersuchung wäre Zeitverschwendung. Das mag sein. Andererseits hielten wir die Erde wohl immer noch für eine Scheibe, hätte man sich immer mit dem gesunden Menschenverstand zufrieden gegeben.

So ist es! Wobei das wirklich ein sehr demonstrativer Fall ist; wenn die "Aber was habe ICH davon"-Fraktion anfängt darüber zu mäkeln kann man in diesem Fall mit dem Schädlingsbekämpfungspotential kontern. Vielen Menschen ist anscheinend nicht klar dass es nicht möglich ist wissenschaftlichen Fortschritt zu erzielen ohne dass man nur stur in eine Richtung forscht.

Aber - ja, hier war ich wirklich erstaunt dass so ein naheliegendes Thema noch nicht genauer untersucht wurde. Bisher ging ich einfach stillschweigend davon aus dass das Säubern der Fühler dem Fensterputzen ähnelt und für erneuten "Durchblick" (in diesem Fall: geruchlichen) sorgt.