Durch die aktuelle Situation und der nicht mehr angepassten Namensgebung des Ursprungthreads werde ich hier nun ein neues Thema eröffnen. Dieses trägt einen etwas allgemeinen Namen, was Weiterentwicklungen und Änderungen vom Titel unabhängiger macht.
Der Ursprungsthread ist hier zu finden: [url=http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/31697-umbaubericht-meines-w-stenformicariums-inkl-ytongmodulnest.html]Umbaubericht meines Wüstenformicariums inkl Ytongmodulnest[/url]
Auf Grund der damals für die Tiere durch diverse Parameter ungünstigen Nestsituation, die leider von mir selbst verursacht worden war, habe ich nun wieder neu angefangen. Diesmal aber > Einfacher ist oft Besser < !
Der alte Haltungsbericht befindet sich hier: [url=http://www.ameisenforum.de/camponotus/camponotus-ligniperda-haltungserfahrungen-t31813.html][i]Camponotus ligniperdus[/i] - Haltungserfahrungen[/url]
Ich wollte ein kleines externes Ytongnest und ein Becken. Extern daher, damit sich die
Da ich beim säubern der Module des alten Nestes bemerkt habe, dass die Tiere die kleinen Plexiglasstege nicht hochklettern konnten, habe ich daher ein kleines Plexiglasbecken gebaut. Wenn ein Halter berichten kann das es der Art dennoch möglich ist, dann soll er es bitte im unten verlinkten Diskussionsthread niederschreiben. Dann wäre meine Arbeit zwar im Vorfeld schon umsonst, ......... naja. Trotzdem.
[size=134]Das kleine externe Ytongnest mit Substratfüllung[/size]
Als Basis diente erneut eine 5cm Starke Ytongplatte aus der ein 12cm x 15cm Stück geschnitten wurde. Es soll ein kleines Nest werden, mit 3 Kammern und einem Wassertank. Der Eingangsbereich sollte diesmal etwas länger gestalltet werden, daher habe ich ihn auch um zwei Ecken gelegt damit das Licht aus dem Eingangsberich so gering wie möglich in die Kammern scheinen kann. Ich möchte die Tiere vorzugsweise in realer Dunkelheit halten, der roten Farbfilterfolie traue ich nicht mehr. Ich werde nur ab und zu einen Blick unter den Deckel werfen, der einen freien Blick in das Nestinnere freigibt. Am Rand soll sich noch eine verschließbare Öffnung befinden, welche eventuell zur Erweiterung des Nestes dienen kann. Die Nutzung dieser wird aber abgewartet.
Meine mir treuen zur Verfügung stehenden Ytongschnitzwerkzeuge, waren ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher, ein Kantenschneider und ein Staubsauger. Der Abraum der geschaffen wird, bleibt sonst sicher über Jahre irgendwo in irgendwelchen Ritzen der Werkstatt erhalten. Die Staublunge lässt Grüßen. Nachdem eine angemessene Kammergeometrie erdacht wurde, und diese über einen Filzstift auf die Oberfläche des Ytongsteins übertragen wurde, begann der ungemühtlichste Teil beim Nestbau. Wohl Dem, der besser ausgestattet ist! Die Kammern nahmen aber doch Gestalt an, die Tiefe beträgt etwa 1,5cm. Die Gänge habe ich der Größe der Tiere angepasst.
Nachdem der Rohbau fertig war kleidete ich das Nest mit einer Sand - Lehm - Mischung aus, die Poren im Stein bilden doch Gefahren für die
Eine gute Durchtrocknung war notwendig, aber am Ende ist es hoffentlich ein gutes Heim für die Tiere.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19825858/001---Ytong-roh.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/z2kvl6befgnq.jpg[/img][/url]
Der Eingansbereich wird über ein kleines transparentes Kunststoffrohr zugang zum Becken bieten, welches mit Aquariensilikon eingearbeitet wurde, der Vorteil von diesem Silikon ist, dass es keine wasserlöslichen Bestandteile besitzt und somit nicht von den Tieren verwertet werden kann, weil diese nur lösliche Stoffe zu sich nehmen können. Zudem soll das Silikon keine Ausdünstungen erzeugen. Eine sehr langes Ablüften ist aber dennoch empfohlen, mein Nest und das Becken, welches ebenfalls mit Aquariensilikon verklebt wurde haben gut einen Monat ausgelüftet.
Da nun ein kleines Volk in das Nest einziehen soll, wenn das Reagenzglas trocken oder zu klein wird, habe ich 2 Kammern mit Substart verschlossen um eventuellen Müllplätzen im Nest vorzubeugen. Diese Kammern können aber von den Tieren selbst geöffnet werden. Ich habe bewusst nicht zu kleines Material verwendet, da dieses gern als Scheibenverkleisterer verwendet wird. Ich habe bei [i]Camponotus ligniperdus[/i] gesehen, was sie im Stande sind zu tragen. Falls kein Vergrößern seitens der Tiere aus irgendwelchen Gründen stattfindet, werde ich diese Argumentation nochmal überdenken. Als Grundverschluss dient eine zugeschnittene 2mm starke Plexiglasscheibe, welche mit dem oben genannten Silikon verklebt wurde. Diese Scheibe enthällt eine dem Wassertank des Ytongsteins angepasste Aussparung.
Den Deckel möchte ich Lichtundurchlässig gestallten, da ich wie bereits gesagt der roten Folie nicht mehr vertraue. Gründe gibt es dafür nicht, aber ich möchte eben reale Dunkelheit bereitstellen. Dieser Deckel besteht ebenfalls aus einer 2mm starken Plexiglasscheibe, in diese habe ich auch noch eine Aussparung für den Wassertank eingearbeitet. Ich möchte das Nest befeuchten können ohne die reale Dunkelheit zu unterbrechen. Auf diese Scheibe habe ich ein Foto angebracht, welches eine Nestsituation meiner leider verstorben [i]Camponotus ligniperdus[/i] Kolonie mit allen drei Brutstadien zeigt. Eine für mich schöne Erinnerung.
Da ich gerne fotografiere und auch Bilder des Nestinnern ablichten möchte, habe ich unter den Deckel selbstklebenden Filz angebracht, damit die Deckelplexiglasscheibe des Ytongnestes nicht durch den Deckel zerkratzt wird. Durch die Bearbeitung und Verwendung von Aluprofilen bei dem früheren Modulnest habe ich diese Alu - L - Profile liebgewonnen. Diese bieten eine für mich sehr ansprechende Optik, was mir nunmal auch wichtig ist. Zudem bieten sie die Möglichkeit die Kanten des Ytongs von Licht abzuschotten, da die Plexiglasscheibe ohne Abkantung seitlichen Lichteinfall nicht unterbinden kann. Das zurechtsägen auf bestimmte Winkel war eine Herausforderung für mich, da meine Winkellehre zu viel Spielraum für die kleine Metallsäge bot. Daher sind die Übergänge in den Ecken und am Wassertank leider etwas ungenau gefertigt, mmmmh, naja, wird halt nicht besser. Auf Grund der von mir krampfhaften Besessenheit von Symetrie und einem schönen Erscheinungsbild habe ich noch einen entsprechenden Boden gefertigt. Dieser besteht ebenfalls aus einer 2mm starken Plexiglasscheibe, diese wurde im Inneren ausgeschnitten damit der Ytong nicht direkt auf einer Unterlage aufliegt, und bei eventuellem zu hohem Feuchtigkeitsgrad, auf dieser Flecken hinterlasen kann. Die Bodenplatte wurde gleichermaßen mit den L - Profilen versehen.
Die seitliche Öffnung zur möglichen Erweiterung verschließe ich mit angepassten Plexiglasteilen und bearbeite die nach innen gewendete Seite mit Silikon, Sand und kleinem Kies.
Somit war das Nest fertig und es konnte in Ruhe auslüften.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19826175/002---Ytong-Zwischenstufen.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/5hh14vg8tqm.jpg[/img][/url]
[url=http://www.pic-upload.de/view-19826189/003---Ytong-fertig.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/cw1rxeayq5b2.jpg[/img][/url]
[size=134]Das kleine Plexiglas Testbecken[/size]
Da ich mich wie oben beschrieben zu einem kleinen Plexiglasbecken entschlossen hatte, überlegte ich wie ich die seitlichen Plexiglasscheiben am Besten an einem Boden befestigen kann. Ich wollte es mit 3x 5mm starken Holzplatten gestallten, eine als direkter Boden und zwei als Einfassungen für die Verklebungen der Seitenscheiben. Die Größe für die Bodenplatte passte ich auf Grund der gewollten Kleinheit und dem geringeren Arbeitsaufwand an die Plexiglasgesamtscheibe an. Die Größe beträgt somit 25cm x 18,5cm, damit war sichergestellt das ich aus einem Stück 4mm starken Plexiglas die 4 Seitenscheiben fertigen konnte.
Ich habe zwei Öffnungen in die beiden oberen Platten eingearbeitet, damit ich im montierten Zustand und im späteren Betrieb zwei Wassertränken einschieben kann. Eine zum Gebrauch mit Wasser, die zweite.....? Da habe ich noch keine Verwendung, eventuell für einen Urlaub im Herbst, als zweite Wasserquelle?! Aber ich habe die Möglichkeit für irgendeine Nutzung. Die Platten habe ich dann untereinander verschraubt.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19826299/004---Beckenboden.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/3sjt6ze37n1.jpg[/img][/url]
Nun war es an der Zeit die Plexiglasscheiben anzufertigen. Das brechen über eine angeritzte Kante finde ich bisher noch die beste Möglichkeit Plexiglas in gewünschte gerade Formen zu bringen. Das macht am wenigsten Dreck und die Bruchkante ist je nach Vorritzaufwand schön gerade. Nur das sehr laute Brechgeräusch der Kante stört dabei etwas. In die hintere Scheibe habe ich noch zwei Öffnungen mit einer Laubsäge und einem geraden Metallsägeplatt gesägt, diese Bilden den Rahmen für die Wassertränken. An der linken Seite habe ich mich für den Nestzugang entschieden, diese Runde Öffnung erforderte viel Augenmaß. Der Bohrvorgang war der einfache Teil, doch dann musste ich die Öffnung so feilen, dass sie mit dem Kunsstoffrohr des Nestes eine Höhe bildet ohne Raum für Ausbrüche zu lassen. Da ich nicht zu Beginn mit einem Schlauch verbinden wollte, habe ich mir so das Gestaltungsleben selber schwer gemacht. Aber die Tücke wurde umschifft und der Zugang gelang. Die Scheiben wurden nun mit Aquariensilikon verklebt, dies geschah nur mit der Bodenplatte, untereinander habe ich sie nicht verklebt um ein herausquellen von Silikon zu vermeiden, da dieses als Klettermöglichkeit an der Scheibe benutzt werden kann.
Durch die Verwendung der Alu - L - Profile am Nest habe ich nun auch die Seitenscheiben darübe fixiert. Dies geschah darüber, dass ich diese Profile von außen mit Silikon an die Scheiben gedrückt habe. Dadurch bekomme ich die notwendige Stabilität, aber ohne die Silikonränder im Innern. Außerdem verbergen die L - Profile die meist unschönen Klebeflächen, also wieder Nutzen und Optik in Einklang bekommen,... puuh.
Dann wurde der obere Rand der Seitenscheiben noch ausgerichtet und mit Klebeband fixiert, damit der Deckel später gerade und ohne Luft aufliegt.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19826531/005---Becken.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/gfpesmygteba.jpg[/img][/url]
[url=http://www.pic-upload.de/view-19826572/005---Becken---02.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/7gsmec8xe22v.jpg[/img][/url]
Da das Becken im groben nun fertig war, konnte auch dieses etwas auslüften. Um einen sicheren Ausbruchsschutz zu gewährleisten, habe ich mich wieder für den Doppelschutz entschieden. Dieser besteht aus passgenauem Deckel, sowie an den Seitenscheiben aufgetragenes PTFE. Wie das PTFE ordentlich aufgetragen wird, wurde bereits von [i]>Sebastian<[/i] sehr ausführlich beschrieben und kann hier eingesehen werden: [url=http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/ptfe-richtig-auftragen-t28344.html]PTFE richtig auftragen[/url]
Der Deckel wurde aus einer 3mm starken Holzplatte gefertigt, dieser wurde zweiteilig ausgeführt. Das Oberteil liegt auf dem Becken auf und besitzt somit dessen Abmessungen und ist innen mit einer Öffnung versehen. Das Unterteil ist etwas kleiner von den Amessungen und wird das Aluminiumgagegitter mit einer Maschenweite von 0,63mm am Oberteil befestigen. Dazwischen habe ich einen selbstklebenden Filz angebracht um eventuelle Spalten auszugleichen. Die Verbindung der beiden Holzteile erfolgt über kleine Holznägel, eine Verschrauben war durch die geringe Plattenstärke nicht möglich. Das Holz wäre sofort aufgespaltet worden.
Um das Gitter ordentlich zu spannen, habe ich die Nägel erst von oben durch den Deckel geschlagen. Danach habe ich das Gitter mithilfe der Maschenweite auf die Nägel gespannt. Die Maschen eignen sich sehr gut um sie um die Nägel zu legen. Dann wurde das Unterteil auf das Oberteil geschlagen, dies sollte gleichmäßig geschehen, da eventuell das Holz reißen könnte. Um eine feste Verbindung zu gewährleisten habe ich die Nagelenden umgeschlagen. Dies habe ich 90° zur Faserrichtung getan, damit wiederholt das Holz nicht reißt.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19827056/008---PTFE.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/7ivndw2zt48b.jpg[/img][/url]
[url=http://www.pic-upload.de/view-19827069/006---Deckel-Becken.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/vb8sedqv5ko.jpg[/img][/url]
Was das PTFE Foto schon vorwegnimmt ist die spartanische Einrichtung des Testbeckens. Um die Kunststoffröhre des Nestes besser zu erreichen habe ich eine kleine Holzrampe angefertigt, welche vom Boden hinauf zum Nesteingang führt. Beim Verkleben kam erneut das Aquariensilikon zum Einsatz. Ebenso befestigte ich damit einige kleine Mangrovenwurzelstränge auf dem Beckenboden um Klettermöglichkeiten zu schaffen und so die Grundfläche zu vergrößern. Der Boden soll ohne Substrat bleiben. Die Wurzelstränge habe ich so angeordnet, dass ein Reagenzglas mit Abdeckung problemlos eingelegt werden kann. Zur oberflächlichen Klimaüberwachung im Becken habe ich noch ein analog Thermometer und ein analog Hygrometer an der hinteren Scheibe angebracht. Ich bin mir über die Streuung der Genauigkeit solcher "Messapparate" durchaus im Klaren, einen Anhaltspunkt bieten sie dennoch. Ich werde in Zukunft noch je ein weiteres solches Thermo- und Hygrometer daneben befestigen. Um aus zwei Werten einen Durchschnitt zu erhalten. Eventuell hat ja jemand gute Erfahrungen mit Messapparaten gemacht und teilt sie mit mir im unten angeführten Diskussionsthread. Zudem habe ich ein wenig Kies mit sehr kleiner Körnung in das Becken gegeben, dieser hat sich schon bei der Kolonie [i]Camponotus ligniperdus[/i] sehr gut bewehrt um genutzt zu werden, damit die Tiere den Eingang ihres momentanen Nests der Wahl verkleinern können.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19827910/007---Becken-Einrichtung.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/pdyhshkglndn.jpg[/img][/url]
Nun wurde ein Platz im Wohnzimmer gesucht der zumindest halbtags mit Sonne beschienen wird. Nachdem dieser gefunden wurde, habe ich noch je einen 5mm starken Schaumstoff für das Nest und das Becken zurechtgeschnitten und als Schutz unter diese gelegt. Das Ergebnis dessen stimmt mich zufrieden. Ich hoffe es wird den Tieren ebenso gut gefallen.
[size=134]Das finale Erscheinungsbild[/size]
Hier nun das Endergebnis in Bild / bewegtem Bild und Ton.
Wie bereits erwähnt, bitte stört Euch nicht an dem anderen Artnamen der an der Beckenscheibe klebt, sowie im Video betitelt ist.
[url=http://www.pic-upload.de/view-19828009/009---Finale-Kombination.jpg.html][img]http://www10.pic-upload.de/24.06.13/6l7giano12uj.jpg[/img][/url]
Hier noch der dazugehörige Film um die Sache noch abzurunden.
Nach dem Start muss leider die Qualität manuell noch eine Stufe hochgestellt werden. ( Habe es anders nicht hinbekommen. )
[youtube]8wKXbChZsO0&ap=%2526fmt%3D18[/youtube]
Hier ist der Direktlink: [url=http://www.youtube.com/watch?v=8wKXbChZsO0&ap=%2526fmt%3D18]Externes Ytongnest mit Plexiglas Testbecken[/url]
Ich bedanke mich schon jetzt für Fehlermitteilungen und / oder Verbesserungshinweise. Auch anderweitige Erfahrungen die Ihr gesammelt habt, die Euch sofort beim lesen in Erinnerung schießen sind gerne Willkommen. Die Diskussion soll, nicht nur ein "hey toll" werden, sondern auch ein "mir ist aufgefallen" oder ein "das sehe ich anders". Immerhin sind durch meine eigenen Baufehler die Tiere verstorben, die mir am Herzen liegen. Eine Wiederholung soll und muss verhindert werden.
Hier darf und soll diskutiert werden: [url=http://www.ameisenforum.de/technik-basteln/50276-diskussion-baubericht-externes-ytongnest-mit-becken.html#post349747]Diskussion - Baubericht - Externes Ytongnest mit Becken[/url]
Gruß, André.[/align]