Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Krabbel
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#1 Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Krabbel » 12. Juni 2013, 23:21

Hallo,
Hilfe, bei mir sterben Arbeiterinnen :furchtbartraurig:
Ich bin seit ca. zwei Monaten stolzer Besitzer einer kleinen Kolonie Messor ebeninus (Königin + 4 Arbeiterinnen). Ich halte diese in einem Terrarium mit integriertem Ytong-Nest. Die gelieferte Kolonie (Königin + 5 Arbeiterinnen) zog nach wenigen Tagen freiwillig in das angebotene Nest mit bisher 3 Kammern (der Rest mit Sand gefüllt). Innerhalb der ersten 5 Tage starben 2 Arbeiterinnen. Sie lagen nach langem furagieren einfach tot in der Arena - ich vermutete als Todesursache den Umzugsstress bzw. Stress (ich muss gestehen dass ich zweimal Gebrauch von einem Exhauster machte, da ich Angst hatte dass die kleinen nicht mehr nach hause finden :verrueckt:), bot aber nun besser verfügbares Wasser (Tränke) und Nahrung direkt vor dem Nesteingang an. Milben konnte ich nach genauer Betrachtung mit einer 20X-Lupe ausschließen. Das angebotene Wasser wurde aber nicht weiter angenommen, da sich die Ameisen wohl innerhalb des Nest in den tieferen, feuchteren Kammern an den beschlagenen Scheiben ausreichend mit Wasser versorgen konnten. In der folgenden Zeit entwickelte sich die Kolonie eigentlich ganz gut. An Futter wurden vor allem Pollen und tote (überbrühte) Fliegen und Silberfischchen angenommen - Sämereien wurden fast gar nicht angenommen. Die Königin legte fleißig Eier und vor 4 Tagen schlüpften nun die ersten 2 Arbeiterinnen.
1 Eierpacket, ca. 6-8 Larven unterschiedlicher Entwicklung und 3 Nacktpuppen sind noch vorhanden. Die Ameisen, bzw. eigentlich in der Regel eine, waren hauptsächlich nachts außerhalb des Nests unterwegs und waren sonst mit der Brutpflege beschäftigt. Nun musste ich heute feststellen, dass wieder einen Arbeiterin sterbend in der Arena lag. Auch diesmal konnte ich Milben ausschließen - ich hatte aber heute wieder den Exhauster benutzt, da eine Arbeiterin in das zweite Becken (jetzt nicht mehr angeschlossen) gekrabbelt war und wohl nicht mehr zurückkam.
Kann es sein dass das Einfangen mit dem Exhauster tödlich enden kann (Stress, etc.)???
Zu den Haltungsbedingungen: Nesttemperatur -> tagsüber 25-27°C (Rotlicht) nachts ca. 22°; Nestfeuchte -> 2 Kammern so feucht, dass die Scheibe beschlägt, 1 Kammer trocken; Temperatur in der Arena -> 21-25°C, Feuchte -> ca. 40%. Die Arena ist 30X40cm groß, der Bodengrund ist ein Gips-Terrariensand-Gemisch, Deko besteht aus im Backofen (200°C) getrockneten Pflanzen und Steinen. Alle nötigen Klebearbeiten wurden mit essigvernetzendem Silikon, dem ungiftigen Klebstoff Ponal und kleinere Abichtungen mit Kerzenwachs gemacht.
Was könnte hier los sein??? Hilfe!?


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Alimato
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#2 AW: Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Alimato » 13. Juni 2013, 07:40

Hi Krabbel

kürzlich hatte ein anderer User, das gleiche Problem, bevor jetzt also wieder alle möglichen Ursachen aufgezählt werden, verweise ich dich einfach mal zu dem entsprechenden Thread(siehe hier Hilfe- Kolonie sirbt) Wie auch in dem anderen Thread tippe ich aber darauf, dass das Nest bei dir viel zu feucht ist.

Das Einsaugen der Kleinen mit dem Exhauster, kann man als Ursache zwar nicht völlig ausschließen, halte ich aber persönlich für eher unwahrscheinlich. Einfach deshalb da es doch ein recht häufig benutztes Gerät ist und bei anderen auch nicht zu einem ständigem stressbedingtem Sterben ihrer Ameisen führt.(Könnte natürlich dennoch sein, dass deine Kolonie da anders reagiert)
Ãœbrigens finden Ameisen ihren Weg auch alleine da musst du nicht nachhelfen...


Viel Glück mit der Kolonie

lg Alimato



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Bankiva
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#3 AW: Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Bankiva » 13. Juni 2013, 08:11

Ich kann hier leider keinen Vorschlag geben, aber ich wollte genau das Gleiche sagen, wie mein Alimato!

Alimato hat geschrieben:Ãœbrigens finden Ameisen ihren Weg auch alleine da musst du nicht nachhelfen...


Die Ameisen markieren ihren gegangen Wege mit einer Pheromonspuren, die verschiedene Dinge "aussagen"! Zum Beispiel benutzen die Ameisen diese unter Anderem, um wieder zu ihrem Nest zurückzufinden. Würden sie dies nicht machen, hätten wohl kleine Kolonien in der Natur kaum eine Überlebenschance, da sie sich ja ständig verlaufen würden und dies den Tod bedeuten würde. Die Natur ist hier also schon ganz schlau ;)

Ich bin auch der Meinung, dass die Pheromonspuren verschiedene Dinge "aussagen", so werden zB. Wege zu Blattlauszuchten (werden natürlich nicht von allen betrieben, dient nur als Beispiel) mit einem anderen Pferomonspur markiert als ein "neuer, unbekannter" Weg. Diese Pheromonspur können dann auch die Kolleginnen wahrnehmen und, wenn gewollt, dieser folgen, während sie die Pheromonspur wieder auffrischen, damit diese nicht verschwindet.

Wer Interesse daran hat, mehr über die Navigation von Ameisen zu wissen, dem kann ich diese Doku empfehlen:

http://www.youtube.com/watch?v=V6fSLzEJo4E



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#4 AW: Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Boro » 13. Juni 2013, 10:40

Unabhängig von aufgebrachten Pheromonspuren gibt es natürlich auch die Orientierung nach dem polarisierten Himmelslicht od. nach eingeprägten Landmarken usw.

Zum Thema: Ich würde vor allem die Feuchtigkeit im Nest genau prüfen. Mit Messor barbarus hatte ich einmal die gleichen Probleme, 70-90%(abends) war zu viel, nach der Absenkung auf 50% LF hörte das Absterben d. Arbeiterinnen rasch auf

L.G.Boro



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#5 AW: Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Krabbel » 13. Juni 2013, 11:11

Vielen Dank für die raschen Antworten :)
Das mit dem nachhelfen wahr wahrscheinlich wirklich völlig unnötig, aber ich bin ein sehr vorsichtiger Ameisen-Vater und da ich im zweiten Becken noch kein Wasser anbiete (haltet ihr das überhaupt für notwendig??) war ich etwas besorgt.
Gut, ich werde nun erstmal die Feuchtigkeit im Nest reduzieren, sie noch ungestörter lassen und das weiter beobachten.
Dem Rest der Kleinen scheint es heute auch soweit gut zu gehen - sind am Brutpflege betreiben und haben heute nacht ein bisschen in der Arena herumgechaost (Samen durch die Gegend getragen und ihr Nest gereinigt).
Ich werde euch auf dem laufenden halten (Falls ich mich erstmal nicht melde ist alles gut :))


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#6 AW: Hilfe!!! Messor ebeninus Arbeiterinnen sterben!

Beitrag von Krabbel » 7. Juli 2013, 11:17

Hallo an alle,
ich hatte Updates versprochen und hier kommen sie: Meiner kleinen Kolonie scheint es prächtig zu gehen - ich hab jetzt die Feuchtigkeit im Nest drastisch reduziert und das Sterben hat tatsächlich seitdem aufgehört. Im Gegenteil - die Zahl der Arbeiterinnen hat sich von vier auf acht verdoppelt und es ist noch einiges an Brut in verschiedenen Stadie vorhanden. Ich habe die Feuchtigkeit so lange reduziert bis die Köngin samt Brut in eine Kammer tiefer (der Feuchtigkeit folgend) umgezogen ist und dann auf ungefähr diesem Niveau konstant gehalten und das hat scheinbar prima geklappt. Ich weiß nicht ob es an dem trockenerem Nest oder an der nun größeren Anzahl verfügbarer Arbeitskräfte liegt, aber seit dem werden nun auch Mengen an Samen eingetragen und ich konnte schon das erste Ameisenbrot finden. Die Kleinen sind trotzdem noch sehr hungrig auf Proteine in Form von Fliegen, Silberfischchen und Pollen - alles was ich anbiete (und das ist ca. alle zwei bis drei Tage) wird sofort eingetragen und verwurstet. Samen scheinen im Moment eher als sekundäre Nahrungsquelle gesehen zu werden - liegt wohl an den Ansprüchen der Gründungsphase (erstmal starke Vermehrung und so...). Soweit so gut.
Nochmal vielen Dank für eure hilfreichen Tipps und weiterhin viel Spaß.
Viele Grüße
Krabbel


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