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Wo liegt die Grenze?

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fink2
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#1 Wo liegt die Grenze?

Beitrag von fink2 » 16. August 2013, 23:21

Um so mehr ich Ameisen Beobachte,
um so mehr frag ich mich wo die Grenze liegt?

Um eine Art wirklich zu erkunden, mĂŒsste man sie ausgraben.
Wie entwickelt sich die Brut ?
Von was ernÀhren sich sich ?
Wie leben sie und vermehren sich ?
Wie weit darf man sie stören ?

Das wird man wohl nur erfahren wenn man sie ausgrÀbt.

Meine Beobachtungen liegen bis jetzt immer nur an den Beobachtungen am Nestausgang.
Und dies möglichst so, das ich sie so wenig wie möglich zu stören.

Wie legt ihr eure Grenzen fest ?

L.G. fink2



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Boro
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#2 AW: Wo liegt die Grenze?

Beitrag von Boro » 17. August 2013, 08:00

Die Nester nach Möglichkeit wenig zu strören, ist richtig. Hast du es schon einmal mit Unter-Steinnestern versucht? Da bekommt man fĂŒr kurze Zeit einen gewissen Einblick.
Sonst gibt es nur 2 Möglichkeiten:
Die Haltung einer Art im Kunstnest oder die jahrelange Beobachtung einer Art, auf dem Nest, beim Furagieren, beim Einbringen d. Nahrung, bei der Kooperation mit Nestbewohnern, beim Verhalten gegenĂŒber fremden Arten usw.
L. G. Boro



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#3 AW: Wo liegt die Grenze?

Beitrag von fink2 » 17. August 2013, 10:29

Danke fĂŒr die Antwort Boro.

Boro hat geschrieben:Die Nester nach Möglichkeit wenig zu strören, ist richtig. Hast du es schon einmal mit Unter-Steinnestern versucht? Da bekommt man fĂŒr kurze Zeit einen gewissen Einblick.


Da ist meine Frage, ob man mit dem drehen von Steinen sie nicht schon zu sehr stört ?

Alleine das daneben sitzen scheint schon manche Arten zu stören.

Wird wohl auch immer auf die Art ankommen, die Manica rubida die ich öfters beobachte,
nehmen wirklich keine Notiz von mir.
Zu dem wird ihr Nest bei jedem Gewitter ĂŒberflutet,
sie werden es schon gewohnt sein TĂ€glich ihr Nest zu reparieren.

L.G. fink2



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#4 AW: Wo liegt die Grenze?

Beitrag von Gast » 17. August 2013, 17:58

[font=Times New Roman]@ fink2,
[size=100][font=Times New Roman][color=black]Da ist meine Frage, ob man mit dem drehen von Steinen sie nicht schon zu sehr stört ?[/font]
[/color][/font][/SIZE][font=Times New Roman][size=134]Absolut richtig! Und damit Ihr auch die HintergrĂŒnde versteht, möchte ich mal auf diesen Artikel verweisen:[/font][/SIZE]
[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Artenschutz%2C_Naturschutz[/font]

[font=Times New Roman]Anhand eines Beispiels aus dem AF [/font][font=Times New Roman]http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/naturschutzgebiet-rosengarten-fotobericht.html[/font][font=Times New Roman] wird erklĂ€rt, weshalb das „bloße Steinedrehen“ schon einen folgenschweren Eingriff in das Ökosystem darstellt und die Ameisenfauna ĂŒber Jahre beeintrĂ€chtigen kann! (Bitte auch letzten Post lesen!) [/font]

[font=Times New Roman]Zitat aus AWiki: [/font]
[font=Times New Roman]Wenn man etwa Steine umdreht, in der Absicht, Ameisen zu finden, zu sammeln oder zu fotografieren, so stört man die Tiere und zerstört unter UmstĂ€nden deren Nester = Brut- und WohnstĂ€tten. Gleichzeitig stört oder zerstört man auch die WohnstĂ€tten zahlloser anderer Kleintiere. In Myrmica-Nestern gibt es zudem Raupen sehr selten gewordener und "besonders geschĂŒtzter" BlĂ€ulingsarten. [/font]
[font=Times New Roman]Wie man in einem NSG gegen die Gesetze und gegen den gesunden Menschenverstand verstoßen kann, ist in [/font][font=Times New Roman]diesem Beispiel[/font][font=Times New Roman] vom 31. MĂ€rz 2009 in Wort und Bild dargestellt. [/font]
[font=Times New Roman]Es ist unter Freiland-Myrmekologen lĂ€ngst bekannt, dass viele Ameisenarten, darunter besonders seltene und gefĂ€hrdete (!), erst dann unter Steinen siedeln können, wenn diese ĂŒber mehrere Jahre ungestört an einem Ort liegen. Umdrehen von flachen Steinen, auch wenn man sie sorgfĂ€ltigst zurĂŒck dreht, fĂŒhrt dazu, dass evtl. vorhandene seltene Arten abwandern und möglicherweise zugrunde gehen. Beispiele sind Stenamma spp. und Myrmecina graminicola sowie einige Temnothorax-Arten. Opportunistische Arten wie Lasius niger oder Tapinoma spp. nehmen rasch deren Stelle ein. Ahnungslose "Ameisenfreunde" könnten auf diese Weise ein ehemals artenreiches Gebiet in einen Zustand versetzen, wie er an jedem Feldrain anzutreffen ist. Hierzu liegen sogar Veröffentlichungen vor, z. B. von GĂ¶ĂŸwald (1951). [/font]

[font=Times New Roman]Wer wirklich Ameisen liebt, nicht nur im Formi hĂ€lt, der sollte diese AusfĂŒhrungen bitte beachten.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#5 AW: Wo liegt die Grenze?

Beitrag von fink2 » 17. August 2013, 21:50

Viele dank Merkur,
wirklich ein interessanter Beitrag.

Ein Satz hat mich besonders Interessiert:

Um Ameisen kommerziell zu nutzen, also wild gefangene Tiere gewerbsmĂ€ĂŸig zu handeln, wird fĂŒr alle Arten eine Ausnahmegenehmigung benötigt
Ob jemand der [font=Times New Roman]30 jungen Königinnen von Camponotus ligniperdus hÀlt zum Verkauf,
so eine
[/font]Ausnahmegenehmigung hat?

Gut aber wieder zurĂŒck zum Thema.

Wenn ein Forscher ab und zu einen Stein dreht,
dann wird er dass wohl mĂŒssen.
Um eine Art zu schĂŒtzen, muss man sie wohl erforschen.
Ich behaupte jetzt einfach mal, das wird wohl auch Seifert so gemacht haben.
Ansonsten wÀre es ihm wohl kaum möglich gewesen, die Ameisen so gut zu erforschen
Wenn es jeder macht, haben wir wohl bald einige Arten nicht mehr.
Wobei es wohl immer auf die Art an kommt, es gibt wohl auch welche die sich nicht so schnell stören lassen.

Das ganze ist ein Grenzbereich und nur weil jemand studiert hat,
ist er meiner Meinung nicht mehr zum forschen berechtigt.

Und genau dieses Versuche ich mit diesem Beitrag ab zu stecken.
Wann ist es Berechtigt eine Art zu stören, wann nicht ?

L.G. fink2



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