Lasius emarginatus in Erdnest?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Neues Thema Antworten
chemol
Einsteiger
Offline
Beiträge: 53
Registriert: 14. Dezember 2011, 15:33
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

#1 Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von chemol » 8. September 2013, 14:53

Hallo.

Da ich mir eher aus Versehen eine Lasius emarginatus, statt einer Lasius niger gefangen habe, stehe ich jetzt vor der Frage, wohin ich sie aus dem RG gegebenenfalls umziehen lassen will.
An der Haltung fasziniert mich ehrlich gesagt vor allem, wie die Tiere sich Gänge und Kammern graben und ein unterirdisches Reich errichten, so dass ich etwas enttäuscht war, als ich gelesen habe, dass meine Kolonie eigentlich Steinritzen oder Totholz bevorzugt.
Allerdings habe ich auch sehr vereinzelt Berichte gesehen, in denen versucht wurde L. emarginatus in einem Erdnest unterzubringen, ob bewusst oder aus Uninformiertheit, weiĂź ich nicht.

Meine Frage lautet also: Hat jemand Erfahrung mit L. emarginatus in einer Erdnest-Farm? Kann das klappen? Soll ich vll ein anderes Lehm-Erde-Mischverhältnis anbieten, als 1:3?

PS: ich bin mir relativ sicher, dass es sich um L. emarginatus und nicht um L. brunneus handelt, wegen der länglichen Kopfform der Arbeiterin und der Größe der Gyne (9-10mm). Wenn ich mich irre, könnt ihr mich ja vll darauf aufmerkasam machen. Bilder gibts hier:
http://krabbelblog.tumblr.com/post/60599070429/ameisennachwuchs-die-erste-arbeiterin-von



Benutzeravatar
nepos
Halter
Offline
Beiträge: 290
Registriert: 6. Juli 2009, 11:13
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von nepos » 8. September 2013, 16:19

Hallo chemol,

zum Thema selbst möchte ich nur sagen, dass sie wohl mangels Alternative wohl auch das Erdnest beziehen würden.

Weswegen ich hier aber eigentlich antworte ist der Verdacht, dass die die beiden Vergleichsfotos in deinem Blog, wie ich schätze nicht von dir sind und somit möglicherweise Urheberrechte verletzen. Nur damit du keinen Ärger bekommst sei von mir an dieser Stelle darauf hingewiesen. :)

Beste GrĂĽĂźe
nepos


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

chemol
Einsteiger
Offline
Beiträge: 53
Registriert: 14. Dezember 2011, 15:33
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

#3 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von chemol » 8. September 2013, 22:38

zum Thema selbst möchte ich nur sagen, dass sie wohl mangels Alternative wohl auch das Erdnest beziehen würden.

Das freut mich ja. Ich werde das Ergebnis dann hier nochmal bekannt geben.

Weswegen ich hier aber eigentlich antworte ist der Verdacht, dass die die beiden Vergleichsfotos in deinem Blog, wie ich schätze nicht von dir sind und somit möglicherweise Urheberrechte verletzen. Nur damit du keinen Ärger bekommst sei von mir an dieser Stelle darauf hingewiesen. :)

Danke fĂĽr den Hinweis. Manche Bilder stehen unter CC-Lizenz. Ich gebe immer die Quelle der Bilder an, aber sicher ist das auch nicht.



Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#4 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von Boro » 9. September 2013, 08:34

Nun zur eigentlichen Frage: Nach den Bildern handelt es sich tats. um L. emarginatus und diese gilt als "Felsenameise". Im Freien gelten als Primärhabitate Ruinen, altes Gemäuer, Fels- u. Blockhalden, im urbanen Bereich kann sie in Hausmauern (zw. Mauer u. Wärmeschutz z. B., wie bei mir daheim) oder in Spalten zw. alten Mauern etc. eindringen. Weniger häufig nutzt sie alte Fensterstöcke usw. als Nistraum.
Im Freien findet man sie auch unter Lesesteinhaufen, dort wohl auch unter diesen - also im Erdbereich.
Ideal wäre ein Ytongnest od. man schafft über etwas Erdreich im Terrarium eine kleine Felsenlandschaft. So könnte es gehen!
L.G.Boro



chemol
Einsteiger
Offline
Beiträge: 53
Registriert: 14. Dezember 2011, 15:33
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

#5 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von chemol » 9. September 2013, 13:44

Genau, ĂĽber die Lasius emarginatus habe ich mich auch schon belesen. Die Frage ist, ob sie, wenn sie keine Mauerritzen finden, flexibel genug sind ein Erdnest auszuheben.
FĂĽr mich stellt sich jetzt die Frage ob ich mir den Aufwand mache, ihnen ein Ytongnest zu bauen oder es riskiere ihnen nur ein Erdnest anzubieten, welches ich viel spannender finde, weil dort die Kolonie ihre eigene architekturelle Leistung vollbringt.

Ich denke ich werde ihnen einfach das Erdnest anbieten und wenn sie es verschmähen, dann schicke ich sie eben im Reagenzglas in den Winterruhe und mache mir dann im nächsten Jahr Gedanken um ein Ytong-Nest.



DermitderMeise
Halter
Offline
Beiträge: 3031
Registriert: 1. April 2007, 09:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#6 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von DermitderMeise » 11. September 2013, 17:34

chemol hat geschrieben:FĂĽr mich stellt sich jetzt die Frage ob ich mir den Aufwand mache, ihnen ein Ytongnest zu bauen oder es riskiere ihnen nur ein Erdnest anzubieten, welches ich viel spannender finde, weil dort die Kolonie ihre eigene architekturelle Leistung vollbringt.

Was spricht dann gegen ein substratgefĂĽlltes Porenbetonnest? Da kannst erst du dich austoben, dann die Ameisen. :)



chemol
Einsteiger
Offline
Beiträge: 53
Registriert: 14. Dezember 2011, 15:33
Hat sich bedankt: 11 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

#7 AW: Lasius emarginatus in Erdnest?

Beitrag von chemol » 13. September 2013, 05:46

Was spricht dann gegen ein substratgefĂĽlltes Porenbetonnest? Da kannst erst du dich austoben, dann die Ameisen. :)


Ich finde ich es faszinierend, wie die Kolonie ihren eigenen Bau anlegt und selbstbestimmt Gänge und Kammern anlegt. In einem Betonnest gebe ich die Architketur ja schon vorm, auch wenn die Kolonie diese erst nach und nach freilegt.

Abgesehen davon ist es aber dann doch recht viel Aufwand und nimmt mehr Platz weg (ich habe ein Formicarium mit integrierter Nestwand).

Auf der anderen Seite lassen sich Betonnester ja wesentlich besser beobachten, weil das Sichtfenster weniger verschmiert. Vielleicht werde ich wenn die Kolonie in ein paar Jahren deutlich gößer ist auch ein Betonnest anbieten.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“