Ich beschäftige mich jetzt seit mehr als einem Jahr mehr oder weniger intensiv mit dem Thema Ameisen, angefangen mit dem Browsergame "Eatenbyants", was mir zeigt, dass man Ameisen halten kann.
Nachdem ich den ganzen Winter genutzt hatte, um viel über Ameisen zu lesen, habe ich dann im Juni meine erste Kolonie (Camponotus ligniperdus) bestellt und hatte eigentlich viel Spaß dran, bis das totlaufen begann. Da ich aber trotzdem weiterhin Ameisen halten wollte, besorgte ich mir ein paar Reagenzgläser und Watte und wartete auf einen Lasius-Schwarmflug, wobei ich einen Lasius cf. niger Schwarmflug "erleben" durfte. Dort sammelte ich zwei Gynen. Bei einem weiteren Schwarmflug sammelte ich noch drei weitere, um sie in
Im Gegensatz zu meiner Camponotus ligniperdus-Kolonie, die mittlerweile leider gestorben ist, haben sich meine Lasius niger gut entwickelt und die größte Kolonie dürfte nach nur drei Monaten auf knapp über vierzig Arbeiterinnen gewachsen sein (ich mache nächste Woche ein hoch aufgelöstes Foto, bevor sie im Kühlschrank ihr endgültiges Winterquartier beziehen, um sie in Ruhe am PC zu zählen) und auch den anderen beiden Kolonien geht es gut.
Nur ist jetzt bis März Schluss, was ich äußerst schade finde. Zwar muss ich alle zwei Wochen schauen, ob das "Zusatz-RG" noch mit Wasser gefüllt ist, aber ansonsten heißt es einfach nur Warten und nichts beobachten.
Daher überlege ich jetzt, ob ich das freigewordene Camponotus ligniperdus-Formicarium für eine Exotenart nutzen möchte.
Natürlich gehe ich nicht Hals-über-Kopf an die Sache dran (Oh, Polyrhachis dives weben ein Nest, wie toll, die will ich!) oder stelle mit eine Atta spec. in meine Studentenwohnung, sondern überlege, was ich den Ameisen bieten kann und was ich von den Ameisen geboten bekomme.
Zunächst was ich bieten kann:
Vorteile:
+ Eine Wand, an der ich noch viele Bretter für Formicarien anbringen kann.
+ Grundzubehör
+ ein 30x20x20cm Formicarium mit Deckel
+ Erfahrung mit Lasius niger und Camponotus ligniperdus
+ kann direkte Sonenneinstrahlung verhindern
+ recht warme Wohnung
+ wissbegierig
Nachteile:
- nicht so viel Erfahrung
- Ameisen stehen im Wohn- und Schlafzimmer, stinkende Ameisensäure o.ä. muss vermieden werden
- ich lüfte im Winter abends gerne, daher wird es kurzzeitig kälter
- eingeschränktes Budget
- kaum Ahnung von Klimatechnik in Formicarien
Was erwarte ich von den Ameisen:
Es wäre schön, wenn die Ameisen sich optisch und vom Verhalten von Lasius niger unterscheiden. Interessant fände ich auch eine Kastenbildung. Zügiges Wachstum und relativ geringe Koloniegröße wäre auch nicht zu verachten.
Das Hauptkriterium wäre aber schlicht und ergreifend, dass sie keine
Meine bisherigen Überlegungen tendieren zu einer nordafrikanischen Art. Wenn mich nicht alles täuscht, dürften diese, anders als tropische Arten, einen eher geringen Anspruch an die Luftfeuchtigkeit stellen und zudem auch die winterabendlichen Temperaturschwankungen gut verkraften können, da es dort ja auch nachts recht kühl werden kann. Ich stelle es mir einfacher vor, das Formicarium mit Heizmatten zu wärmen, als es durch irgendwelche Geräte zu befeuchten.
Was die Art selbst angeht, habe ich aber noch keine konkrete Vorstellung. Meine bisherigen Recherchen in Ameisenshops haben mir nur gezeigt, dass meistens Messor-Arten angeboten werden, wenn man nach afrikanischen Arten sucht. Stinkt deren Ameisenbrot?
Danke für eure Hilfe,
Colophonius