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Das Sterben geht weiter

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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bAtZen
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#1 Das Sterben geht weiter

Beitrag von bAtZen » 6. Dezember 2013, 16:15

Hallo liebe Community,

ich habe schon den ein oder anderen Thread erstellt bei denen es um das Sterben meiner Völker geht.
Aber bisher findet sich absolut keine Lösung.
Folgende Problemstellung:
    Formica gnava besitze ich seit einigen Monaten, es sind etwa 50 in einem Ytong und dort sterben jeden Tag durchschnittlich 1. Diese befinden sich in einem 50x25x40 Becken mit Lehmputz-Bodengrund (http://www.antstore.net/shop/Bodengrund/Sand-Lehm/Lehmputz-5Kg.html). Weiter sind abgekochte Steine und "abgebackene" Stöcke als Deko enthalten.
    Das Volk wächst so natürlich überhaupt nicht, im Gegenteil sie schrumpfen.
    Hier ist noch zu erwähnen das es schon am ersten Tag die erste Tote gab und es von da an konstant so weiter ging. Das Ytongnest ist zum Teil mit einer 7Watt Heizmatte beheizt.
    Messor minor hesperius leben seit 6 Monaten bei mir, waren anfangs etwa 40 und sind mittlerweile noch 30. Becken und Einrichtung sind wie bei den Formica gnava. Das Ytongnest, welches nur fĂĽr die Brut verwendet wird, ist zum Teil mit einer 7Watt Heizmatte beheizt.

    Ein Messor barbarus Volk ist mir an Milben zugrunde gegangen (Problem geklärt).


Alle Kolonien bekommen nur abgekochte Insekten, Bio-Honig, haben eine normale Tränke mit ein wenig Watte gegen das ertinken und bekommen ab und an gekochtes Eigelb.
Die Messoren bekommen zusätzlich natürlich jede Art von Körnern. Diese sind aber aus dem Antstore und sollten somit unbedenklich sein.

Alle Völker wurden mit dem Mikroskop untersucht, ohne dabei Auffälligkeiten zu entdecken.

Keins der Formicarien kann direkte Sonne abkriegen. Weiter herrscht normale Zimmertemperatur in diesem Raum.

Alle Ytong-Nester werden regelmäßig gewässert.

Meine letzte Idee war das die kleinen das Rauchen nicht vertragen, obwohl ich dabei immer gut lüfte. Nun sind die Lasius niger in der Winterruhe in einem kalten sterilen Raum wo keiner raucht. Auch habe ich das Becken, aufgrund evtl Rückstände vom rauchen, gegen ein leeres fabrikneues getauscht. Aber auch jetzt geht das sterben weiter. Die ersten Jahre hatte ich trotz rauchen keinerlei Verluste.

Nun bitte ich um eure Hilfe, denn ich verzweifel an diesem Problem langsam.
Was kann ich noch tun?

Greetz,

Sebastian



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Sajikii
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#2 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von Sajikii » 6. Dezember 2013, 16:43

Hm, wenn ich an deiner Stelle wäre...

... ich würde eventuell noch die Deko, das Material an sich usw. als verdächtig einstufen. In Folge dessen würde ich professorisch für jedes Völkchen einen neuen Behälter organisieren (sowas wie PVC-Dosen für Lebensmittel usw. die nicht viel kosten, wo halt gerade noch das Nest reinpasst), die oberen Ränder ganz dünn mit Paraffinöl anstreichen (damit nix runter läuft), in den Deckel ein ordentliches Loch reinschneiden und statt dessen ein Gitter ran machen. Eventuell Küchenpapier o.ä. als Bodengrund verwenden, vlt vorher anfeuchten damit es schön am Boden anliegt.....

Und in einen Raum stellen wo sie ungestört, auch vom Rauch, ihr dasein fristen können. Dann weiter beobachten.

Falls da immer noch Ameisen sterben, liegt es wohl nicht am Material, und da du ja schon alles mögliche ausschließen kannst... bleibt ja dann kaum nix mehr über. *grübel* Dann würde ich die Schuld am Sterben direkt bei den Ameisen suchen. Auch wenn du schon die Ameisen genauer angeschaut hast... vlt. hat sich irgend ein Parasit von den verstorbenen Messor durch dein Werkzeug und Tun in die anderen Formicarien verbreiten können?

Natürlich hoffe ich für dich, dass du eine Lösung findest. Ich hoffe auch, dass noch jemand anders einen besseren Vorschlag hat. Denn irgendwann geht uns das Ameisenlatein aus. =(

Viel Erfolg!

P.S.: Diese Watte, die du verwendest, ist eh komplett frei von irgendwelchen Zusätzen? Wie sieht es mit deinem Leitungswasser aus? Wird da viel Chlor eingesetzt? Verwendest du sowas wie Gelsenstecker oder irgend welche Räucherwerke, vlt auch mit ätherischen Ölen?
Das fiel mir gerade noch so ein. Das ganze Zeug könnte natürlich auf Dauer sicher schädlich sein für die Kleinen.


LG

bAtZen
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#3 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von bAtZen » 6. Dezember 2013, 16:51

Hallo Sajiki,

die Lasius niger sind ja schon in einem neuen Behältnis und das Problem bleibt bestehen.
Bei den anderen Völkern habe ich zwischenzeitlich auch die Becken gewechselt um eben die Deko als Auslöser des Problems auszuschließen.

Geräuchert wird nicht. Acuh sonst benutze ich keine Duftkerzen oder ähnliches.
Das Leitungswasser hier ist super (ich arbeite hier bei den Stadtwerken und kenn die Analysen ganz gut).
Die Watte ist die welche meine Frau nimmt um "Frauendinge" damit zu tun. Sie sind aber so weit ich weiß frei von Zusätzen. Ich werde das aber nochmal kontrollieren (die Verpackung ist leider schon im Müll).

Das ist echt deprimierend, man macht so viel für die kleinen Selbstmörder und die sterben munter weiter. Trau mich schon nicht mehr in die Becken zu sehen weil ich keien Toten mehr sehen will ;(



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Sajikii
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#4 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von Sajikii » 6. Dezember 2013, 16:57

Mhm.

Ja, ich glaube, jeder macht mal so eine Erfahrung. Bei Insekten ist das leider so schwierig, es gibt selten Symptome zu sehen, und wenn sie dann nicht mehr können, sterben sie plötzlich, obwohl der Halter nichts ahnte oder er es für unmöglich gehalten hätte das sowas kommen konnte...

Hm, ich weiß echt nicht mehr, was da der Auslöser für das Sterben sein könnte. :confused:

Wirklich ein Rätsel :(


LG

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Gabriel
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#5 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von Gabriel » 6. Dezember 2013, 18:02

Hallo

Es muss ja etwas sein, das bei allen Kolonien vorhanden ist. Bei meinen Aphaenogaster exasperata starben auch jeden Tag Ameisen. Die Kolonie ist bis zur Hälfte geschrumpft. Ich habe alles ausprobiert, geändert hat sich nichts. Dann habe ich sie einfach in eine kleine Box getan, in der nichts ist, ausser Wasser und Futter. Seit dem entwickeln sie sich wieder gut. Kann es sein, dass vielleicht der Bodengrund bei dir schädlich ist? Meine Kolonie hat im Moment keinen Bodengrund. Es kann also gut möglich sein, dass du den übersehen hast. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Bodengrund bei mir schlecht war, aber es wohl so.

Sonst fällt mir auch nichts mehr ein. Wahrscheinlich wird es sich um etwas ganz kleines handeln, dass man nur sehr schwer ändern kann.

LG Gabriel


Lasius niger - ca. 30 A.
Crematogaster scutellaris - 5 A.

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#6 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von DermitderMeise » 6. Dezember 2013, 18:53

Hallo Sebastian,
sofern es sich um Bio-Honig aus "gemischter Herkunft" handelt (steht irgendwo klein auf dem Etikett) würde ich den gegen Honig vom Imker von nebenan tauschen. Ich möchte den Imkern aus anderen Ländern nicht unterstellen unsauberer zu arbeiten, aber was dort wie verarbeitet wird und wie Grenzwerte für solche Produkte aussehen? Hm.

Die weiteren Punkte (Wohndauer dort, Renovierung) hatten wir ja schon abgeklärt. Vielleicht zur Probe einen Monat + X rauchfrei leben? Soll gesund sein habe ich gehört. ;)

Hältst du zufällig auch Futtertiere (außer Mehlwürmern, Grillen z. B.) oder andere Insekten und wenn ja sind die auch betroffen?

PS, wichtig: Alle Kolonien trotzdem entsprechend einwintern. Damit erkaufst du einerseits Zeit (langsamerer Stoffwechsel), andererseits ist eine zusätzliche Schwächung durch ein Verzögern oder Auslassen der Winterruhe nicht empfehlenswert.



Gast
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#7 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von Gast » 6. Dezember 2013, 20:45

[font=Times New Roman]@ bAtZen:[/font]

[font=Times New Roman]Erstens: Warum sind sie nicht in ihrem normalen Rhythmus, also jetzt im Winter?[/font]
[font=Times New Roman](Zitat: „[/font]Weiter herrscht normale Zimmertemperatur in diesem Raum“.)

[font=Times New Roman]Zweitens: Rauchen hat zumindest meinen Ameisen nicht geschadet (und das waren viele Arten, die ich nicht nur gehalten, sondern ĂĽber Generationen gezĂĽchtet habe!).[/font]

[font=Times New Roman]Drittens: Wie kommt man an Formica gnava? – Die lebt im Südwesten der USA, und in Mexico. Zumindest aus den USA ist die Ausfuhr illegal.[/font]

[font=Times New Roman]Zur Ursachenforschung: Es gibt zahllose Gründe, weshalb Ameisen sterben können. Ich würde auf einen Schadstoff in der Luft spekulieren (alles Andere, was genannt wurde, halte ich eher für unwahrscheinlich). Es gab schon Fälle, wo ein Anti-Floh-Hundehalsband oder ein Flohmittel im Fell einer Katze Auswirkungen auf die Ameisen hatten, wenn die Tiere in den Raum mit den Ameisen kamen. Mottenmittel im Schrank? Insektizid auf Zimmerpflanzen? Insektizide in einer Nachbarwohnung, die über Treppenhaus, Flur, oder durch geöffnete Fenster in Deine Wohnung ziehen? – Ist natürlich alles Spekulation, da ich nicht wissen kann, wo und wie Du lebst! Aber vielleicht hilfreiche Anregungen für die Suche nach Ursachen. [/font]

[font=Times New Roman]MfG[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#8 AW: Das Sterben geht weiter

Beitrag von bAtZen » 8. Dezember 2013, 17:56

[font=Times New Roman]Erstens: Warum sind sie nicht in ihrem normalen Rhythmus, also jetzt im Winter?[/font]
[font=Times New Roman](Zitat: „[/font]Weiter herrscht normale Zimmertemperatur in diesem Raum“.)

Die Lasius niger befinden sich in einem kalten, aber frostgeschĂĽtztem, Raum.
Die Messor minor hesperius und die Formica gnava sollen laut meinen Informationen bei Zimmertemperaturen überwintern können. Geplant ist von 15.12.2013 bis zum 15.02.2014 die Beheizung des Nestes auszuschalten.
Im Zimmer heize ich nicht und es sind dementsprechend 10-15 °C.
Sollte doch ok sein oder nicht?

[font=Times New Roman]Zweitens: Rauchen hat zumindest meinen Ameisen nicht geschadet (und das waren viele Arten, die ich nicht nur gehalten, sondern ĂĽber Generationen gezĂĽchtet habe!).[/font]
Das tröstet mich. Denn ein Laster braucht der Mensch;).

[font=Times New Roman]Drittens: Wie kommt man an Formica gnava? – Die lebt im Südwesten der USA, und in Mexico. Zumindest aus den USA ist die Ausfuhr illegal.[/font]

Die hat mit jemand aus einem Ameisenforum gĂĽnstig ĂĽberlassen der (sofern ich mich recht entsinne) diese aus dem Urlaub mitbrachte. Ich habe auch kaum Informationen im Netz zu denen gefunden.

[font=Times New Roman]Zur Ursachenforschung: Es gibt zahllose Gründe, weshalb Ameisen sterben können. Ich würde auf einen Schadstoff in der Luft spekulieren (alles Andere, was genannt wurde, halte ich eher für unwahrscheinlich). Es gab schon Fälle, wo ein Anti-Floh-Hundehalsband oder ein Flohmittel im Fell einer Katze Auswirkungen auf die Ameisen hatten, wenn die Tiere in den Raum mit den Ameisen kamen. Mottenmittel im Schrank? Insektizid auf Zimmerpflanzen? Insektizide in einer Nachbarwohnung, die über Treppenhaus, Flur, oder durch geöffnete Fenster in Deine Wohnung ziehen? – Ist natürlich alles Spekulation, da ich nicht wissen kann, wo und wie Du lebst! Aber vielleicht hilfreiche Anregungen für die Suche nach Ursachen. [/font]

Danke für die Anregungen. Ich werde nun auf wirklich alles achten was mir einfällt. Pflanzen sind schon seit Jahren auf meinen Fensterbrett, also zumindest daher keine Pestizide. Honig wird auch mal wieder durch einen vom Imker nebenan ersetzt.

Ich bedanke mich an alle fĂĽr eure Ideen und eure Hilfe!!! Ich werde euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten.

Greetings,

Sebastian



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