Hallo zusammen,
Ich war eine Weile nicht aktiv hier im Forum schlicht und einfach aus Zeitgründen und weil es keine Fragen gab Meine Lasius Kolonie befindet sich in ihrer nun dritten Winterruhe 2010 war der Gründungssommer. Die Gyne dürfte also schon stolze 4 jahre alt sein :braver: es sei denn sie ist 2009 geschlüpft hat im Bau überwintert und ist erst 2010 geschwärmt. Könnte sein, kann ich aber leider nicht überprüfen. Dann wäre sie 4-5. Nachdem der edle Ytong ( http://www.ameisenforum.de/technik-bast ... 40766.html ) schlicht und einfach ignoriert wurde habe ich ein Sand-Lehm Nest angeboten und dieses wurde angenommen. Nachdem zwei Drittel der Kolonie umgezogen waren, dann aber wieder Bewegungsstillstand eintrat, habe ich die verbleibenden zusammen mit der Gyne zwangsumgesiedelt. Nach 3 Jahren Schimmel und Wasserkontrolle sowie umzug von Reagenzglas zu Reagenzglas zu Reagenzglas entlich Ruhe.

Ich weis, dass ich diesen Sommer zu einseitig gefüttert habe, denn die Kolonie ist kaum gewachsen. Vielleicht 110-130 "grosse" Arbeiterinnen insgesamt. Ich habe neben Honig und Zucker als Proteinquelle kleine rohe Hackfleisstückchen verfüttert welche immer angenommen wurden. Aber anscheinend eben doch nicht so ganz das richtige sind.
2014 werde ich versuchen wieder mehr Insekten aufzutreiben als ein paar Fliegen.


Gibt es jemanden dessen Lasius Kolonie diesen Sommer auch so "la-la" gewachsen ist? Ich fürchte Leider es liegt einfach an meiner falschen Ernährung; Und dieser Winter ist auch eine Katastrophe. Sowohl heute als auch vor einer Woche Arbeiterinnen beim Honig/Zuckernaschen ertappt am hellichten Tag. Wenn es nicht soffort kälter wird stehen auch für den kommenden Sommer die Wachstumschancen eher gering oder?

Hi MurofNesiema

ich möchte dich ja nicht unnötig beunrühigen, aber eine Lasius niger Kolonie, die nach 3 Jahren gerade mal 110-130 Frauen stark ist erscheint mir doch mehr als nur zu klein für ihr Alter. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Meine Lasius cf. niger Kolonie ist ebenfalls aus dem Schwärmflug 2010 und ist einige 1000 Frauen stark. Und das trotz zahlreicher Verluste, vornehmlich durch Ausbrüche und Überfälle auf meine anderen Kolonien und meiner Türsteher-Fauna(Spinnen).
Hier mal ein typisches Bild einer Fütterung aus dem letzten Jahr.


Gib uns doch mal so viele Informationen wie möglich zu den Haltungsbedingungen. Vielleicht kommen wir ja dem Problem auf die Spur.

Ps:Wenn ich gerade keine Insekten zur Hand habe, verfüttere ich auch schon mal Katzenfutter und es scheint ihnen bislang nicht geschadet zu haben.

lg Alimato

Hallo Alimato

Ja meine Kolonie ist wirklich sehr klein. Die Gründung verlief ausserordentlich gut und wenn ich es recht in Errinnerung hatte auch das erste Jahr (erste "grosse" Arbeiterinnen, aktivität in Arena etc.) Ich war mir immer bewusst, dass Ameisenhaltung auch ein Geduldsspiel ist und rechnete mit einem relativ grossen Wachstum im dritten Sommer. Also dem letzten Jahres. Ist aber eben nicht eingetreten. Lebten damals in mit Alufolien lichtdicht abgedeckten Reagenzgläsern in der Farm und bewegten ihren Hintern immer erst im Worst-case-szenario in ein neues Reagenzglas. Das angebotene Ytong Nest wurde von 4-5 Arbeiterinnen als Sterbeort auserkoren ansonsten wurde es vollständig ignoriert. Ich bin kein Fan von roten Folien Sowohl das Jetzige Lehmnest als auch die Reagenzgläser waren immer vollständig abgedunkelt.

Gefüttert wurden: Mehlwürmer, Fliegen vielleicht mal ein Grashüpfer oder ein klümpchen Nitratpökelsalzfreie Wurst Der Honig ist von Anfang an der selbe. Blütenhonig von einem Imker. Nebst dem Honig liegt eigentlich immer ein Würfelzuckerstück in einer Muschel in der Arena, das suchen sie ab und an auch auf. Lebendnahrung wurde überbrüht.
Getränkt wurde: Immer Wasser in einer umgebauten Vogeltränke, das funktioniert sehrgut wird halt ab und an über oder unterbaut Eher sehr selten: Kirschwürfel, Apfelwürfel, Pfirsichwürfel, Erdbeerwürfel, Tomatenwürfel - Jeweils ohne Schaale.

Bedingungen allgemein:
Winterruhe erfolgte immer in einem trockenen Lehmkeller. Das hat eigentlich sehrgut geklappt. Im Sommer halt im Wohnraum. Ein Jahr mal auf einer Komode, dann mal auf einem Tisch, dann mal auf dem Boden. Einfach nie direckt in der Sonne und nie direckt neben Lautsprechern. Wenn es nicht regnete eigentlich immer die Fenster offen wurde auch geraucht in dem Raum. Mittlerweile Nichtraucherhaushalt und im Sommer sogar konstant höhere Temperaturen. Der Ausbruchsschutz ist Paraffinöl und es werden keine Fungi- oder Insektizide in den Räumen verwendet. Auch keine Raumduftdingsbumsens oder Parfüme etc.

Bedingungen Arena:
Ausgewaschener und anschliessend im Backofen sterilisierter weisser Sand, sowie gleichermassen behandelte Ziersteine. Ein selbstgebastelter "Berg" aus Ytong. Lange zeit Tillandsien, es wurde aber NICHT demineralisiertes Wasser gesprüht.

Hi MurofNesiema

ähm... tja... also... puhh. Keine Ahnung! Klingt eigentlich alles ganz ordentlich.
Das einzige, das mir noch einfällt ist:" War das angebotene Obst "Bio-Obst"", könnte ansonsten mit Gift behandelt worden sein(Schale hin oder her). Aber mehr Ideen hätte ich jetzt auch nicht.

Sorry das ich dir da so gar nicht weiter helfen kann, wünsche dir und deiner Kolonie nur das Beste.

lg Alimato

Edit: Bin selbst Raucher, sowohl Zigaretten als auch Zigarren und meine Ameisen haben sich daran eigentlich noch nie gestört... gut beschweren können sie sich auch kaum, aber mir ist zumindest noch nie eine besondere Reaktion auf meine Qualmerei aufgefallen.

Hihi es gab vor einiger Zeit sogar mal ein Mitglied im Forum das darauf schwörte, dass seine Kolonie im Raucherzimmer viel vitaler ist als die im Nebenraum, war natürlich subjektives Empfinden seinerseits. Weis gar nicht mehr ob die Diskussion ernst genommen wurde Mir ist noch eingefallen dass die verwendeten Silikone auch sauber waren.

Du hast mir durchaus geholfen dadurch, dass du mir zumindest zeigen konntest, dass deine Kolonie sich sehrgut entwickelt hat diesen Sommer. Ich werde die Kolonie nächsten Frühling einfach mal mit Tierischem Futter überhäufen und kontinuierlich, so dass immer was frisches daliegt. Hab bisher frühestens nachgefüttert wenn das das noch dalagt uninteressant wurde.

Kirsche Erdbeere und Tomate sowie der ein oder andere Apfel stammt aus dem Garten, die waren sauber. Schaale hab ich wegen Pilzsporen/Insekteneiern/Paranoia entfernt ausserdem können sie dann besser dran knabbern. Pfirsich ok. aber nur weil ich denen mal 2012 nen stück Pfirsich reingelegt hab an dem sie vielleicht 2 Stündchen geschleckt haben? Obst gehörte keinesfalls zu ihrer regelmässigen Ernährung sondern ich hab mir das so als Ergänzungsnahrung einmal im Monat gedacht sie nehmens ja teilweise auch an. Ich schätze der Fehler ist meine ursprüngliche Vermutung ich habe sie schlicht und einfach einseitig bzw. zu wenig mit Proteinen versorgt. Quietschfidel sind sie ja, sowohl die Arbeiterinnen als auch die Gyne und die Sterberate liegt im grünen Bereich, hin und wieder mal eine Arbeiterin, sie sterben mir also keinesfalls weg.

Hey MurofNesiema,

wie hier schon geschrieben wurde, klingt eigentlich alles gut.
Besonders schlechte Einflüsse würden, wie du selbst ja auch schon erkannt hast, oftmals auch eine erhöhte Sterberate mit sich führen. Wie sieht es mit den Temperaturen aus? Gab es Temperaturspitzen o.ä., was die Tiere geschädigt haben könnte? Ich denke da weniger an Kälte, viel mehr an Wärme! Damit hatten auch im vergangenen Sommer viele Halter Probleme.

Grüße
Krabbel

Im Juni oder Juli weis nichtmehr genau, da war ne Bullenhitze über ein paar Tage, da bin ich selbst fast verendet nachts wegen Einschlafschwierigkeiten. Aber sowas mussten sie nie über längere Zeiträume mitmachen und sie stehen ja auch nicht in der Sonne bzw am Fenster. Es ist ja eher so, dass in einer Wohnung viel geringere Temperaturschwankungen vorkommen als draussen.

Ich hab mir gerade überlegt ob der Lehmkeller vielleicht eher ab und an doch zu warm war letzte Winter, sie sozusagen ein wenig ausser Rythmus sind aber das ist jetzt eher spekulativ.

MurofNesiema hat geschrieben:Ich schätze der Fehler ist meine ursprüngliche Vermutung ich habe sie schlicht und einfach einseitig bzw. zu wenig mit Proteinen versorgt.

Ja, klingt für mich auch danach. Vor allem vertrocknen Mehlwürmer recht flott und trotzdem nagen sie noch herum.

Viel Erfolg für dieses Jahr!