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(Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

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rek-o-khan
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#1 (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von rek-o-khan » 7. Februar 2014, 20:00

Hallo liebe Ameisenforum-Community,

Nach einer ca. 3 jährigen Pause, habe ich mich entschlossen, wieder mit der Ameisenhaltung anzufangen. Damals hatte ich eine Lasius niger Kolonie für ca. 2 Jahre, welche, aus mir unerklärlichen Gründen, leider komplett ausgestorben ist. Wie gesagt bin ich wieder auf das Thema gekommen, da mich die Krabbler durch und durch faszinieren.

Habe nun aus dem verblienen Material ein neues Formicarium gebastelt und habe ein paar Fragen zu selbigem und der dafür geeigneten Art.

Das Formicarium ist ca. 60x30x30. In den Untergrund ist ein Gips-Nest eingebettet, mit Bewässerungstank an der Rückseite.
Gedacht hatte ich an die Anschaffung einer Camponotus ligniperdus Gyne.

Meine Fragen:
1) Ist das Formi groß genug für diese Art für ca. das erste Jahr? (laut Steckbrief ist das die Mindestgröße ab einer Arbeiterin)

2) Zurzeit ist auf dem Formi ein provisorischer Deckel, größtenteils aus Pappkarton(!), jedoch ist er voll und ganz abschließend mit den Rändern und mittig mit Gaze bespannt. Werden die guten Camponotus sich dort mir nichts dir nichts durchbeißen können? (anbringung Talkum,Parafinöl als Ausbruchsschutz an den Glaswänden möglich)

3) Falls diese Art eher ungeeignet sein sollte für dieses Formi, kann mir jemand eine "alternative" empfehlen? Hatte evtl. an Myrmica rubra gedacht. nur ist das Nest an sich sehr groß. (~41x13x5 cm)

Anbei ein Bild des Formis. Sorry dass das Teil noch so dreckig ist, ist noch in Arbeit (Abdeckungen,etc anbringen) und leider gehen meine handwerklichen Fähigkeiten gen 0.:spin2:

So, dass wars erstmal von meiner Seite, freue mich auf hilfreiche Antworten. Vielen Dank!

Rek.
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14paul
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#2 AW: (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von 14paul » 7. Februar 2014, 20:50

Hi Rek-o-Khan!
Schön dich wieder unter uns zu haben.

Natürlich ist das Formicarium für Camponotus ligniperdus geeignet. Du musst nur darauf achten, dass das Nest nicht zu feucht wird da Camponotus ligniperdus Trockenheit liebt.
Außerdem ist das Wachstum im ersten Jahr sehr gering.

Ich würde dir noch einen weiteren Ausbruchschutz empfehlen, nur um sicher zu gehen.

Mfg paul


Cogito ergo sum
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Derzeit gehaltene Arten: Lasius niger, Camponotus ligniperdus

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Bernerber
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#3 AW: (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von Bernerber » 7. Februar 2014, 20:50

Hallo,

Ich würde dir dringend raten dir ein Deckel für das Formicarium zu bauen KLICK., denn Pappe ist nicht sehr haltbar bei Ameisen. Vor allem nicht wenn es mal Feucht/Nass wird.

Das Formicarium sieht recht gut aus, doch leider muss ich die Seiten bemängeln. Wenn ich die Chance hätte selber mir ein Haus zu bauen, warum sollte ich in ein fertiges Haus ziehen? Die werden sicherlich zwischen Glas und Styropor ziehen, das muss abgedichtet werden. Auf dem Bild ist zu erkennen, dass dort eine menge Platz ist und der Sand ist relativ hoch.

Groß genug ist es auf jeden Fall wenn du dir zuerst nur eine Königin kaufst. Die Gründung dauert ein wenig und so Volksstark werden sie nicht im ersten Jahr.

Es wäre Angenehm wenn du beim Bild auch einen Gliedermaßstab an das Nest hälst, so kann man die Kammerngrößen auch gut erkennen, aber ich denke das würde auch bis zum 2ten fast 3ten Jahr reichen.

Danach muss etwas größeres her!!

Trotz Deckel benutze ich immer zusätzlichen Ausbruchsschutz!

Sonst sieht das doch schon mal recht gut aus!.


Bernerber
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Diffeomorphismus
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#4 AW: (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von Diffeomorphismus » 7. Februar 2014, 21:45

Hallo rek-o-khan,

es ist schön, dass du wieder mit der Ameisenhaltung beginnen möchtest. Auch hast du da ein sehr schönes Formicarium hergerichtet :clap:. Ich halte es allerdings zu Beginn der Haltung (auch für eine recht große Art wie Camponotus ligniperdus) eher für etwas überproportioniert. Gerade in der Gründungsphase kann es sicherlich nicht verkehrt sein, ungehinderten Zugriff auf die Kolonie zu haben. Ich weiß nicht, wie umzugsfreudig C. ligniperdus ist, aber zumindest den Zugang zu dem Nest würde ich ihnen in der Anfangszeit verwehren, da du hier eben nur schwerlich Zugriff haben wirst. Des weiteren hat sich wohl bei den meisten Arten das Reagenzglasnest in der Gründungsphase bewehrt.

Somit wäre meine persönliche Empfehlung, dass du Kolonie nach dem Auftreten der ersten Arbeiterinnen in einem kleineren Formicarium hältst. Erst wenn die Kolonie eine gesunde Größe erreicht hat, würde ich sie in ein so großes "Heim" setzen (vielleicht sogar erst nach der ersten Winterruhe).

Zum Thema Winterruhe hätte ich dann auch noch eine Frage: Hast du die Möglichkeit das gesamte Formicarium an einen kalten Ort zu verbringen? (Dies ist halt der Nachteil von einem stationären internen Nest.)

Viele Grüße,
Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)

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rek-o-khan
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#5 AW: (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von rek-o-khan » 8. Februar 2014, 14:35

Hey,

erstmal vielen Dank an euch alle für die schnellen und hilfreichen Antworten!

@Bernerber
Das mit dem Deckel, habe ich mir schon fast gedacht, habe heute alles gekauft und werde mich auch gleich dransetzen einen aus Alu/Glas zu bauen - danke für die Anleitung :)

Der Freiraum zwischen Glas und Styropor, ist meines Erachtens nicht zugänglich, da durch das Sand-Lehm-Gemisch "abgeschlossen" und dieses ist richtig gut durchgehärtet (m.M. zu hart zum durchgraben)

@14paul
Habe aus Absicht, ein kleines Bewässerungssystem eingebaut, da ich dachte C. ligniperdus haben gerne einen feuchteren Nestbereicht, habe mich natürlich auf eine Ecke des Nestes ( die 2 Kammern unten rechts) beschränkt.

@Diffeomorphismus
Wie auf dem Bild zu erkennen sind die beiden Eingänge des Nestes durch Stopfen einfach zu verschließen, leider habe ich verbummelt ein paar Kammern mit Material zu verschließen, so dass es von Anfang an komplett zugänglich ist. Dachte vllt wenn ich ihnen ein bisschen Füllmaterial anbiete, stocken sie selbst auf?!
Das Anfängliche Reagenzglasnest will ich natürlich erstmal ausreizen, hatte meine L.niger auch lange in Selbigem.
Danke für den Tipp mit einem kleinerem Formicarium, ich schau mal ob ich mich noch an ein kleineres mache. Wenn die guten Damen dann aber in das große umgezogen sind, kann das kleiner für eine andere Art genutzt werden?! Oder werden die Ameisen sich dann streuben aufgrund von hinterlassenen Pheromonen, etc?

Das gesamte Formi kann zu jeder Zeit in einen kühlen Kellerraum gestellt werden, dort überwintert auch ein Schildkrötenpärchen, (~4-7°C). Dort hat auch die andere Kolonie schon erfolgreich überwintert.

Vielen Dank euch allen!

Anbei noch ein Bild mit Größenvergleich zu einem 1€-Stück, wie man sieht sind die Kammern ca. Doppelt so groß. (4x2cm)
Schlauch links ist für Bewässerung, dort ist ein Wassertank rückseitig des Nestes angebracht.
2 Öffnungen des Nestes (links und rechts) verschließbar.)
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14paul
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#6 AW: (Wieder-)Einsteigerfragen zu Formicarium und Art

Beitrag von 14paul » 8. Februar 2014, 17:41

Guten Abend rek-o-khan!

Natürlich kannst du das kleinere Becken für eine andere Art verwenden. Du musst es entweder neu einrichten/putzen oder (und das ist jetzt eher eine Vermutung) einige Zeit warten, damit die Pheromone der vorherigen Art verschwinden. Falls du darin ein internes Nest hast solltest du es wechseln weil ich denke, dass die neue Art dort bestimmt nicht einziehen wird...

Mfg paul


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