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Myrmecodia

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Askan
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#1 Myrmecodia

Beitrag von Askan » 21. März 2014, 14:39

Guten Tag!

Ich bin hier neu angemeldet um Informationen mit euch auszutauschen weil ich im Rahmen meines Biowissenschaften Studiums meine Bachelorarbeit über Ameisenpflanzen schreiben werde.

Im Großen und Ganzen werde ich mich damit beschäftigen, ein Ameisenvolk in Myrmecodia bzw Hydnophytum anzusiedeln mit dem Ziel, diese symbiotische Lebensgemeinschaft als eine Art Schauobjekt in unserem botanischen Garten zu installieren, wo bereits eine Sammlung an älteren Pflanzen vorliegt. Falls das alles funktionieren sollte sind noch weitere Versuche wie etwa Aggressivitätstests oder ähnliches geplant.

Weil sowohl Literatur als auch das Netz relativ wenig verlässliche Hilfestellung bietet, habe ich mich an euch gewand. Ihr seid die Experten.

Mittlerweile ist das Projekt noch ganz am Anfang und ich versuche erst einmal Informationen zu gewinnen. Der vorläufige Plan sieht so aus, dass ich erst eine Ameisenart auswählen möchte, welche in beiden Pflanzen nachgewiesen wurde. Dann möchte ich diese Art in einem Formicarium heranziehen bis die Population eine gewisse Größe erreicht hat und diese dann auf die Pflanzen übersiedeln lassen.

Laut meinen Recherchen ist von folgenden Arten bekannt, dass sie in Myrmecodien bzw Hydnophytum leben können bzw dort nachgewiesen wurden:

-Iridomyrmex cordatus
-Iridomyrmex nagasau syn. Philidris nagasau
-Iridomyrmex scrutator
-Crematogaster difformis
-Pheidole megacephala

Hab mir dann versucht zu jeder Art Informationen zu verschaffen und bin bisher zu dem Ergebnis gekommen, dass eigentlich nur Pheidole megacephala für die Besiedelung in Betracht kommt, weil ich sie über Ameisenshops beziehen könnte und sie wohl als Art für Haltung in menschlicher Obhut bekannt ist. Über sie habe ich die meisten Informationen gefunden.

Nun bitte ich um Kommentare, Tipps und Anregungen :)
Ich werde euch natürlich immer auf dem neuesten Stand halten, aber als Neuling auf diesem Gebiet bin ich froh über jede Hilfestellung.



Almareus
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#2 AW: Myrmecodia

Beitrag von Almareus » 21. März 2014, 14:44

ich denke, wenn du deine bachelorarbeit so schreibst, kannst du den bachelor gleich vergessen

Im Ernst: Hier wird auch Wert auf Groß- und Kleinschreibung gelegt.



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Gummib4er
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#3 AW: Myrmecodia

Beitrag von Gummib4er » 21. März 2014, 16:40

Troll?
Teilweise invasive Arten aufgelistet und dann noch in freier Wildbahn halten?
Klingt mir sehr nach einem Troll und niemanden der von Biologie Ahnung hat.

edit:
Grade gesehen das die stark invasive Art sogar bevorzugt wird....

Gruß
Henning



Askan
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#4 AW: Myrmecodia

Beitrag von Askan » 21. März 2014, 19:39

Danke für den überaus netten Empfang in der Forengemeinschaft.

In zukünftigen Beiträgen werde ich mich natürlich darum bemühen, die Etikette einzuhalten.





Um gleich anzuknüpfen: Die Installation wird natürlich unter ausbruchsicheren Umständen, etwa in einem großen Terrarium etabliert und im Tierhaus gehalten. Selbst wenn das funktionieren sollte und die Ameisen die Pflanzen annehmen und besiedeln sollten wird die endgültige Installation im botanischen Garten natürlich auch ausbruchsicher gestaltet. Die Myrmecodia wird auf eine Pflanze aufgebunden, welche in einen Topf gepflanzt ist. Der Topf steht in einer mit Wasser gefüllten Schüssel, damit die Ameisen die Pflanze nicht verlassen. Die Pflanze steht durch einen angelehnten Stock in Verbindung zu einer Platte, die mit Erde befüllt ist und als Arena dient. Die Arena ist ebenfalls mit Wasser umgeben. So oder so ähnlich ist das Schauobjekt geplant.

Um realistische Studien durchzuführen ist es notwendig, naturnahe Gesellschaften zu etablieren. Wenn die Ameisenarten, welche Myrmecodien und andere besiedeln invasiv sind, dann ist das eben so. Damit muss man umgehen. Es nützt nichts, eine Ameisenart auszuwählen, von der bekannt ist, dass sie diese Pflanzen besiedeln, diese aber überhaupt nicht im natürlichen Verbreitungsgebiet der Pflanzen vorkommen.



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Gummib4er
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#5 AW: Myrmecodia

Beitrag von Gummib4er » 22. März 2014, 07:58

Hey,

in dem Fall sieht es natürlich wieder etwas anders aus. Allerdings muss darauf hingewiesen werden das es für Anfänger fast unmöglich ist etwas ausbruch sicheres au die Beine zu stellen. Ein Terrarium geht z.B. bei Pheidole megacephala garnicht. Allein die Türen haben soviele Schwachstellen das die Tiere unter Garantie rauskommen. Bei dieser Art reicht eine Lücke von 1x1mm oder noch etwas kleiner damit sie entkommen können. Die Königin kommt da natürlich noch nicht durch.
Allerdings sind die Arbeiterinnen auch gut darin sich durch Silikon durchzufressen und viele andere Materialien.
Ich selbst kann da aus Erfahrung sprechen, denn ich habe diese Art bereit gehalten.
Zum Glück hatte ich die Tierchen immer in einem Formicarium mit Deckel und das ganze in einen zweiten ebenfalls mit Deckel. Zusätzlich dazu noch Paraffinöl und Talkum as Ausbruchschutz damit die Tiere nicht zum Deckel kommen.

Das ganze ging mehrere Wochen/Monate gut.... Eines Morgens jedoch war das äussere Becken voll mit Arbeiterinnen, weil die Arbeiterinnen über Nacht das Paraffinöl mit Abfall zugeklebt haben und das Talkum abgelaufen.

Also alles wieder auf Anfang und nochmal probiert. Wieder einige Wochen Ruhe und dann das gleiche Spiel, allerdings wurde diesmal ein Loch in das Silikon gefressen und hunderte Arbeiter und 2 Königinnen waren im äusseren Becken.
Danach habe ich die Kolonie abgegeben.

Bedenke auch das diese Art Inzucht betreibt. Es gibt Halter die jedes Art einige dutzend Königinnen aus ihrer Kolonie nehmen können weil es einfach immer mehr werden.

Gruß
Henning



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#6 AW: Myrmecodia

Beitrag von Askan » 23. März 2014, 13:31

Natürlich wäre es einfacher auf eine andere Art auszuweichen, aber es muss eine Art sein, die in Myrmecodia lebt und zwar auch im natürlichen Lebensraum, sonst hat das Ganze ja keinen Zweck. Bei meinen Recherchen bin ich eben nur auf die fünf genannten Arten gestoßen und erwerben kann man von diesen fünf nur Pheidole megacephala.



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NIPIAN
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#7 AW: Myrmecodia

Beitrag von NIPIAN » 23. März 2014, 13:43

Hoi,


ich würde mich zunächst mit der Ethikkommission der Uni auseinandersetzen und denen den Versuchsaufbau vorlegen. Erst einmal lesen, was die dazu schreiben.



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rumpelstielzchen
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#8 AW: Myrmecodia

Beitrag von rumpelstielzchen » 24. März 2014, 16:57

Ich stimme Nipian zu,...

Invasive Arten oä... im botanischen Garten anzusiedeln kann grob in die Hose gehn...
Pheidole megacephala halte ich für eine ,entschuldige bitte, total schlechte Idee!!!
So richtig schlecht!

Einzig Solenopsis invicta wäre da noch schlimmer,...
Bedenkt man die klimatischen Verhältnisse im Gewächshaus wäre eine zügige Vermehrung wohl nicht zu stoppen...

Wieso versuchst dus nicht mit ganz "normal" arboricolen Ameisen ?
Meines Wissens nach (ich bin Gärtner) stehen sehr selten auch Koniferen in Sammlungen im GH,.... Ameisen mit Hang zu Rindenläusen wären da optimal...

Rindenläuse die nur Nadelgehölze bafallen + Ameisen die auf Rindenlaussekret stehen...
und nur eine Wirtspflanze für die Läuse,.... meine Meinung :)

bg Rumpel


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