Zwei Ameisen
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#9 AW: Zwei Ameisen
Hey
Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. "Meine" Lasius niger bedeutet: die, die ich halte. Die sind nicht so braun, sondern schlichtweg schwarz. Daher wüsste ich gerne, worum es sich beiden wildlebenden Lasius handeln könnte.
Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. "Meine" Lasius niger bedeutet: die, die ich halte. Die sind nicht so braun, sondern schlichtweg schwarz. Daher wüsste ich gerne, worum es sich beiden wildlebenden Lasius handeln könnte.
- Boro
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#10 AW: Zwei Ameisen
Meine Stellungnahme bezieht sich auf die zuletzt gezeigten Aunahmen von heute 16:37. Auch zu den am 5. 4. gezeigten Lasius-Aufnahmen sehe ich keine wesentlichen Unterschiede; das zweite Lasius-Bild zeigt da ein minimal diffus rötlich geprägtes Mesosoma. Dies kann bei speziellen Beleuchtungsverhältnissen durchaus auch auf die gleiche Art Lasius cf. niger zutreffen.
Warum glaubst du, dass SEIFERT in seinem Bestimmungsbuch nur selten auf die Färbung der Arten eingeht?
Ich zitiere eine der wenigen Farbangaben zu Lasius niger: "Mesosoma bei L. niger machmal geringfügig heller, mit einer gelben Farbkomponente" (S. 165). Und trotzdem bedeutet "niger" bekanntlich "schwarz". Ich habe oben schon ausgeführt, dass L. niger in der Regel "dunkelbraun-schwärzlich" gefärbt ist. Unter dem Bino bei intensiver Beleuchtung ist sie nie ganz schwarz, schwarz ist z. B. Lasius fuliginosus!
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass alle von dir gezeigten Lasius-Fotos ein und der selben Art zuzuordnen sind. Mehr kann man auf Grund von Fotos nicht sagen, es gibt einige dunkle Lasius s. str.-Arten, die man ausschließlich mit Hilfe des Binos unterscheiden kann (wenn überhaupt).
L.G.Boro
Warum glaubst du, dass SEIFERT in seinem Bestimmungsbuch nur selten auf die Färbung der Arten eingeht?
Ich zitiere eine der wenigen Farbangaben zu Lasius niger: "Mesosoma bei L. niger machmal geringfügig heller, mit einer gelben Farbkomponente" (S. 165). Und trotzdem bedeutet "niger" bekanntlich "schwarz". Ich habe oben schon ausgeführt, dass L. niger in der Regel "dunkelbraun-schwärzlich" gefärbt ist. Unter dem Bino bei intensiver Beleuchtung ist sie nie ganz schwarz, schwarz ist z. B. Lasius fuliginosus!
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass alle von dir gezeigten Lasius-Fotos ein und der selben Art zuzuordnen sind. Mehr kann man auf Grund von Fotos nicht sagen, es gibt einige dunkle Lasius s. str.-Arten, die man ausschließlich mit Hilfe des Binos unterscheiden kann (wenn überhaupt).
L.G.Boro
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#11 AW: Zwei Ameisen
Hey
Danke dir zu den ausführlichen Erklärungen!
Die gefundenen Ameisen können also auch Lasius niger sein. Die graueGaster ist also nur über die Häärchen bedingt und daher relativ unbeachtlich.
Im Seifert passiert die Bestimmung (wohl sehr wissenschaftlich) über verschiedene Details. Gibt es irgendwelche Listen, wo man die Ameisenart wenigsten aus ein paar ( 3-5 verschiedene) eingrenzen kann?
Mir geht es da - noch - nicht um eine recht genaue Bestimmung, nur um eine grobe Richtung und den Gedanken, dass es xy sein könnte.
Danke dir zu den ausführlichen Erklärungen!
Die gefundenen Ameisen können also auch Lasius niger sein. Die graue
Im Seifert passiert die Bestimmung (wohl sehr wissenschaftlich) über verschiedene Details. Gibt es irgendwelche Listen, wo man die Ameisenart wenigsten aus ein paar ( 3-5 verschiedene) eingrenzen kann?
Mir geht es da - noch - nicht um eine recht genaue Bestimmung, nur um eine grobe Richtung und den Gedanken, dass es xy sein könnte.
- Boro
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#12 AW: Zwei Ameisen
Ich glaube nicht, dass es da eine praktikable Zusammenfassung gibt. Von den früheren Forschern gibt es Bestimmungsschlüssel (z. B. v. KUTTER) u. etwas vereinfacht von STITZ. Der Nachteil: Etliche Arten waren damals noch gar nicht bekannt u. viele haben eine andere taxonomische Bezeichnung.
Ohne Binokular gibt es keine Bestimmung auf Artniveau, außer von ein paar sehr bekannten Arten. Und man braucht monate-, wenn nicht jahrelanges Einüben. Einige Arten kann man als Laie nicht bestimmen, z. B. Hybriden.
Oft muss man sich einfach mit der Bestimmung derGattung zufrieden geben, es gibt allerdings relative Bestimmungsmerkmale, mit denen man eine Eingrenzung vornehmen kann; z. B. bei den beiden schwer zu unterscheidenden Arten Lasius niger und L. platythorax:
L. niger: baut oberirdische Konstruktionen aus Erde (z. T. hohe Hügel, Übertunnelung von "Ameisenstraßen", Übertunnelung v. Läusekolonien im unteren Bereich v. Büschen.
L. platythorax: Vorwiegend an Waldrändern u. in lockeren Waldbeständen in Totholz, unter Moos, am Fuß v. Baumstämmen; oberirdische Erdkonstruktionen fehlen.
L.G.Boro
Ohne Binokular gibt es keine Bestimmung auf Artniveau, außer von ein paar sehr bekannten Arten. Und man braucht monate-, wenn nicht jahrelanges Einüben. Einige Arten kann man als Laie nicht bestimmen, z. B. Hybriden.
Oft muss man sich einfach mit der Bestimmung der
L. niger: baut oberirdische Konstruktionen aus Erde (z. T. hohe Hügel, Übertunnelung von "Ameisenstraßen", Übertunnelung v. Läusekolonien im unteren Bereich v. Büschen.
L. platythorax: Vorwiegend an Waldrändern u. in lockeren Waldbeständen in Totholz, unter Moos, am Fuß v. Baumstämmen; oberirdische Erdkonstruktionen fehlen.
L.G.Boro