Safiriel hat geschrieben:Warum man das macht, wenn die eigene Kolonie eben nicht 100fach überlegen ist, ist mir noch rätselhafter.

Ich habe das gemacht um zu sehen wie meine Ameisen darauf reagieren. ich habe sowas noch nie gesehen. Ich habe auch erwartet, dass Sie sich aus dem Weg gehen und nicht sofort auf einander los gehen. Sehr komisch fand Ich, dass die andere Ameise quasi nur zugeschaut hat. Die dritte kam dann auch zufällig dran vorbei als der Kampf schon zu Ende war. Diese ist dann blitzschnell ins Nest gerannt und anscheinend kontrolliert ob alles in Ordnung ist...

Ich habe auch erwartet, dass Sie sich aus dem Weg gehen und nicht sofort auf einander los gehen.

Um ehrlich zu sein hätte ich das auch erwartet, wie es ja dann auch die zweite Ameisen gemacht hat. So kleine Kolonien zeichnen sich durch eine extreme Feigheit aus, eigentlich bei allen Arten. Die eingesetzte Arbeiterin war wohl so auf Stress, dass sie alles angegriffen hat, was sich so bewegt. Sie hätte sich auch mit einem Dinosaurier angelegt. Die andere hatte dann nicht mehr wirklich eine Wahl. An und für sich sind Ameisen aber eher Tiere, die in Schlachten mit anderen Nestern ziemlich koordiniert und vorsichtig sind. Verluste werden im allgemeinen nicht gerne gesehen (Ausnahmen gibt es immer, siehe z.B. Waldameisen..).

Sehr komisch fand Ich, dass die andere Ameise quasi nur zugeschaut hat.

Kann viele Ursachen haben, müsste genauer beschrieben werden. Wie hat sich das "Zuschauen" GENAU dargestellt, wie hat sie sich genau verhalten, hat sie sich überhaupt bewegt?

Diese ist dann blitzschnell ins Nest gerannt und anscheinend kontrolliert ob alles in Ordnung ist...

Das Nest ist bei Ameisenschlachten eher so ne Art Rückzugsort (außer bei chemischen Angreifern) von wo aus die Aggressoren, die sich auf offenem Feld als stark und aggressiv erwiesen haben, sehr viel leichter zurückgeschlagen werden können, auch wenn es sich um wesentlich mehr Tiere handelt (durch genau die selbe Strategie wie bei den alten Spartanern, ich nehm an du weißt was ich meine, sonst frag).

In diesen Fall war das aber wohl eher so ne Art Panikreaktion/Flucht. Wie gesagt, so kleine Kolonien sind wirklich nicht für ihren Heldenmut bekannt, wobei da C. ligniperdus noch am ehesten von allen Arten, die ich bisher hatte, eine agile Kriegernatur war. Nicht missverstehen, sie waren trotzdem stinkfeige.

Grundsätzlich sollte man so ne Schlacht aber den Profis überlassen, also Arten, die dafür gedacht sind; Raptiformica zum Beispiel. Und dann auch nur, wenn die Kolonie wenigstens 100 (Raptiformica-, nicht mit Serviformica pushen !!) Tiere hat, vorher können die ihr (übrigens in meinen Augen sehr interessant zu betrachtendes) Kampfverhalten in der Gruppe überhaupt nicht entfalten.

Das dazu, jetzt geht's weiter mit Angelina Jolie und "wanted", richtig geile Scheiße !!
Gute Nacht und

LG

christian

christian hat geschrieben: Grundsätzlich sollte man so ne Schlacht aber den Profis überlassen, also Arten, die dafür gedacht sind; Raptiformica zum Beispiel. Und dann auch nur, wenn die Kolonie wenigstens 100 (Raptiformica-, nicht mit Serviformica pushen !!) Tiere hat, vorher können die ihr (übrigens in meinen Augen sehr interessant zu betrachtendes) Kampfverhalten in der Gruppe überhaupt nicht entfalten.

Ich finde dies sollte gar nicht gemacht werden, ich freue mich über jede neue Imago und kann es nicht verstehen wie man sich erfreuen kann wenn sie sich gegenseitig töten.

L.G. fink2

fink2 hat geschrieben:Ich finde dies sollte gar nicht gemacht werden, ich freue mich über jede neue Imago und kann es nicht verstehen wie man sich erfreuen kann wenn sie sich gegenseitig töten.

L.G. fink2

Dem kann ich hier nur zustimmen. Klar ist es interessant wenn die kleinen zeigen können, was sie drauf haben, aber nicht in diesem Stadium.

Ich persönlich würde dann lieber rausgehen und schauen, ob ich sowas mal im RL miterleben kann.

Ich finde auch nicht gut wenn jemand ständig "Experimente" mit seinen HAUSTIER macht. Also meinen Hund würde ich ja auch nicht in einen Raum mit ner Katze stecken, nur um zu sehen was passiert.

Vielleicht mal ein bisschen die Denkweise ändern, nur weil sie klein sind und Insekten heißt das nicht das man machen kann, was man will.

Ich z.B. bedanke mich jedes mal bei dem kleinen Insekt, was ich überbrühe, um es dann verfüttern zu können. Irgendwo hat das ja auch was mit Respekt dem Lebewesen gegenüber zu tun.

Das soll keine Verurteilung sein, einfach meine Meinung ohne Wertung dir gegenüber. (Manchmal denkt man erst nachdem man etwas macht, was ich dir jetzt einfach mal unterstelle in diesem Fall)

MFG Lam0r

Ich finde dies sollte gar nicht gemacht werden, ich freue mich über jede neue Imago und kann es nicht verstehen wie man sich erfreuen kann wenn sie sich gegenseitig töten.

Klar, natürlich, das geht jedem Ameisenhalter so!!
Das Wachstum einer Kolonie, die täglichen Veränderungen der ganzen Kolonie im Verhalten und im Nestbau, die neue Brut und die Weiterentwicklung der Alten, das Eintragen von Futter und die etwas tapsigen, neu geschlüpften Arbeiterinnen sind doch gerade der Grund, weshalb ich zumindest Ameisen entspannend und interessant zu beobachten finde. Viel mehr als bei anderen Tieren kann man bei Ameisen in meinen Augen eine in sich geschlossene, komplexe aber perfekt abgestimmte Welt beobachten- je besser je größer die Kolonie ist.
Aber deshalb lässt man ja gerade nur Sklavenjäger auf Sklaven los und nicht einfach Ameise auf Ameise- weil sie sich da (im wesentlichen, ok) nicht gegenseitig abschlachten, sondern eben die Raptiformica die Serviformica und nicht umgekehrt. Man sieht, was die Tiere draufhaben, wie sie sich verhalten und auch hier kann man wieder Zeuge einer starken Koordination werden. Wie gesagt, klappt nur bei größeren Kolonien und auch nur wenn sie genug Platz haben, ansonsten ist es ein heilloses Gemetzel ohne richtigen Gewinner.
Unter richtigen Bedingungen würde ich es nicht anders sehen, als eine Pheidole Kolonie, die einen Mehlwurm einträgt- eben normales Verhalten.

In meinen Augen sind Ameisen nicht mehr wert als andere Insekten und müssen deshalb auch nicht irgendwie anders behandelt werden. Wenn es Ameisen gibt, die andere Ameisen fressen, dann ist das so und es ist gut so.
Mir persönlich gefällt es sowieso nicht so gut zu sehen, wie Insekten sich gegenseitig umbringen/auffressen (hat aber rein ästhetische Gründe), deshalb halte ich jetzt und wahrscheinlich auch die meiste Zeit meiner Zukunft vegetarische Ameisen. Aber ob die Tiere andere Ameisen oder nur Fliegen mit weggezüchteten Flügeln futtern ist mir eigentlich egal und wie ich oben begründet habe, könnte es aus rein logischer Perspektive dem ein oder anderen auch so gehen. Wenn man natürlich eine Beziehung zu seinen Ameisen aufgebaut hat und sich deshalb unwohl fühlt, wenn sie sich umbringen, kann ich natürlich nachvollziehen, dass das keine Freude macht, wenn sie sich gegenseitig umbringen.

LG christian

Hier gab es ja nicht nur das ethische Problem, dass zwei Ameisen sich umgebracht haben, sondern es handelt sich obendrein noch um eine "frisch gegründete" Kolonie.

Ob meine Ameise eine Blattlaus, Spinne, Kakerlake, Stubenfliege oder Ameise essen ist mir im Prinzip auch egal, so lang kein geschütztes Tier dabei ist, und das gegessene Tier meinen Tieren keinen Schaden anrichtet. Den Verlust eines Imagos halte ich aber bei einer so kleinen Kolonie für Schaden. (Mit anderen Worten: eine halbe Ameise ins Becken zu setzen hätte ich toleriert.)