Bodensubstrate und Wandbeschichtung

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#1 Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 31. Mai 2014, 00:05

Bodensubstrate und Wandbeschichtung,

darum soll es hier gehen. Wie ich schon in einem anderen Thread angekĂŒndigt habe bin ich hier noch voll am werkeln. Allerdings hat sich eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten ergeben. Das ganze System erscheint sehr komplex. Momentan laufen noch Labortests als auch eigene Tests um sicher zu gehen das etwas brauchbares herauskommt. Der Bodengrund der auch hier http://www.ameisenforum.de/einsteigerfragen/51707-suche-passende-ameisenkolonie.html angesprochen wird dĂŒrfte ab nĂ€chste Woche zur VerfĂŒgung stehen und wird an freiwillige Tester kostenfrei verschickt. Leider steht er bis dato nur in der auf den Bilden in angegebenem Thread abgelichteten Form zur VerfĂŒgung. Weitere Farben sind in Planung und auch im Test.
Weiterhin haben wir eine Beschichtung entwickelt auf gleicher Basis die auf Kunststoffplatten aufgebracht werden kann und dann als RĂŒckwand in Formicarien eingebracht werden kann. Somit lassen sich mineralische RĂŒckwĂ€nde gestalten in einer Schicht dicke von 3-4 mm. Momentan im Test eine RĂŒckwand mit Heu, man denk man steht auf einer Wiese so riecht das ;)
Sollten die Ameisen das abpflĂŒcken ist das kein Beinbruch da es ein rein pflanzliches Bindemittel ist. In Planung sind noch Tannennadeln und Rinde, diese aber fein gemahlen.

Ich werde Bildmaterial erstellen und dann hier so schnell wie möglich posten, Das Bodenmaterial dĂŒrfte ab nĂ€chste Woche Versandfertig sein, lediglich die Einbauanleitung ist noch nicht fertig wegen meiner Faulheit :D

Gruß Ralf



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#2 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 1. Juni 2014, 10:37

Einbauanleitung zum Bodenmaterial

Ich schreib schon mal die Anleitung, Bilder folgen sobald verfĂŒgbar.

Bei meinem Versuchsaufbau habe ich als unterste Schicht BlÀhton eingebaut, dieser soll das Wasser speichern und Stau nÀsse verhindern.
Bei stark grabenden Arten die aber nicht graben sollen an diesen stellen baue ich im nicht sichtbaren bereich ein BewÀsserungsrohr ein das im BlÀhton endet, unten schrÀg angeschnitten damit auch das eingebrachte Wasser herauslaufen kann. Mein erfolgreichster Aufbau: 10 cm BlÀhton, 4 cm Bodenmaterial.
Ich denke aber das durchaus 2 cm Boden ausreichen dĂŒrfte in Verbindung mit 4 cm BlĂ€hton.
Nun wird das Bodenmaterial lose eingebracht, verdichtet und dann einfach bewĂ€ssert, durch das BewĂ€ssern reagiert das Pflanzliche Bindemittel, nach Austrocknung wird das Material hart. Wenn wir jetzt nur ĂŒber den BlĂ€hton bewĂ€ssern bekommen wir keine Stau nĂ€sse und unser Boden bleibt hart.
Wenn wir direkt Wasser aufbringen weicht das Material geringfĂŒgig auf, sollte aber kein Problem darstellen da der Zuschlagstoff Quarzsand in verschiedenen Körnungen ist mögen die Ameisen da nicht so gerne graben.
Über die einzubringende Wassermenge sollte jeder selber versuche anstellen.

Pro: Wasser bleibt nicht auf der FlÀche sondern versickert in den Unterbau, genauso wird es wieder nach oben transportiert und erzeugt bei richtiger Dosierung ein gutes Mikroklima.
Nicht oder nur bedingt Grab fÀhig.
Rein Pflanzliches Bindematerial und rein Mineralische Zuschlagstoffe, frei von jeglicher Chemie.
Kein mischen erforderlich.
GĂŒnstiger Preis.
Durch Zugabe von Wasser rĂŒckstandsfrei entfernbar und auch wieder einbaubar, Bindemittel reagiert mehrfach.
Je lÀnger der Bodengrund eingebaut ist umso fester wird er.
Es können auch Landschaften ĂŒberzogen werden die aus anderen Materialien gebaut wurden.

Kontra: Momentan nur in grĂ€ulichen Farbton verfĂŒgbar.
Nicht fĂŒr Goldfischbecken geeignet, merke ab 100% Luftfeuchte befinden wir uns doch wieder im Aquarium.


Das Material ist auch als NICHT wasserdurchlĂ€ssig verfĂŒgbar wenn da jemand Interesse haben sollte. Hierzu sind aber noch keine Eigenversuche erstellt worden da ich se als nur bedingt tauglich halte fĂŒr unseren Bereich. Möglicher Einsatz fĂŒr WĂŒstenbecken ?

Gruß Ralf


Nach mehrfacher Anfrage hier mal einen vorabpreis nach der hoffentlich erfolgreichen Testphase.
1-5 Kg Abnahme Preis ca 1,80 Euro per KG (Wird noch mit dem Lieferanten abgesprochen) Mengenstaffelung dĂŒrfte möglich sein.



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#3 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 8. Juni 2014, 11:45

Hi,

Hier mal mein Bodenaufbau und gleichzeitig der gescheiterte Selbstversuch.
Wenn ihr ein Ytongnest mit einbaut achtet darauf das es allseitig vom Bodengrund getrennt ist da es sonst immer das Wasser aus dem Boden zieht und somit immer eine Tropfsteinhöhle bleibt.Einwickeln in gute Folie wÀre eine Option, zumindest der eingegrabene Bereich. Da ich Ytong eh nicht mag war klar das er nach dem versuch verschrottet wird :evil:
Aufbau wie folgt: 12 cm BlÀhton Granulat, dazwischen sind noch 2 10 cm starke Ytong Steine lose eingelegt in der FlÀche.Darauf folgt eine Wurzelschutz matte, und dann 3-6 cm von meinem Bodengrund. Die Versuchsreihe war mit 40 - 60 - - 80% LF. Das Material erwies sich als NICHT Grab fÀhig mit diesen Parametern. Wichtig ist das es kein stehendes Wasser gibt und alles in die Speicherschicht nach unten ablaufen kann.
Hier könnte ein Ytong Stein als Docht dienen um das Wasser schneller wieder nach oben zu befördern um die LF konstant auf einem bestimmten Wert zu halten.
Besser natĂŒrlich wenn wir Wasser ĂŒber ein Rohr in die Speicherschicht leiten und das Wasser langsam ĂŒber das Bodenmaterial nach oben kommen kann.
Eine Heizung in der Speicherschicht erhöht natĂŒrlich die Verdunstung und kann somit wieder die LF schneller erhöhen.
WĂ€re sicher was fĂŒr TĂŒftler das zu steuern ĂŒber Thermo / Hygrometer Schalteinheit.

Gruß Ralf

Edit:Ab Mittwoch nun letztendlich der Versand von den Testmustern.
Mögliche Lieferbare Farben bisher: Weis, Gelb und Grau.
DateianhÀnge
SAM_0073.JPG
SAM_0072.JPG
SAM_0071.JPG



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#4 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 10. Juni 2014, 17:08

Hi,

so die Bodensubstrate sind da und bereit zum versenden an die Tester, nur.....
welche Farbe soll es denn nun sein :confused:
Zur Verarbeitung: 1 Kg Bodenmaterial wird mit 400 ml Wasser vermengt und eingebaut, durch das verteilen und dadurch logische verdichten ergibt sich die geschlossene OberflÀche die jedoch WasserdurchlÀssig bleibt.

Eigenversuch: Material auf Trennschicht (wurzelflies ĂŒber BlĂ€hton) trocken eingebaut und danach mit der angegebenen Menge Wasser besprĂŒht.
Das durchnÀsste Material als GelÀnde gestaltet.
Je mehr das Material durchmengt wird desto höher die Anfangsfestigkeit.
Nach Verdunstung oder Ablauf des Wassers in die Trennschicht kann das Becken bezogen werden.
Achtung:
- anfÀnglich hohe Luftfeuchtigkeit möglich in geschlossenen Becken.
- eingebaute Bodenheizung völlig wirkungslos (Selbsttest)
- immer eine kleine Drain schicht einplanen (BlÀhton etc)
Positiv aufgefallen:

-Sollten Risse entstehen werden sie automatisch beim nÀchsten wÀssern verschlossen.
- Bindematerial bleibt ĂŒber die Lebensdauer Aktiv, Langzeittests ĂŒber mehrere Jahre in anderen Bereichen konnten bisher keinen Verfall nachweisen.
-Kann mehrfach verwendet werden, ausbau, wÀssern, einbau fertig.
- GerĂ€tschaften mit Wasser abspĂŒlen, fertig !
- neues Projekt "Waldboden" in Arbeit.

Auf den letzten beiden Bildern ein neues Produkt das gerade getestet wird, ein völlig ökologisch unbedenkliches Material zum modellieren das nach abhĂ€rten WasserbestĂ€ndig ist. Rein Pflanzlich lediglich 1-2 % weiser Zement zugefĂŒgt.
Momentan noch sehr teuer aber durch Großabnahme bei meinem Partnerbetrieb möglicherweise bald erschwinglich. KG Preis zur zeit noch ĂŒber 5 Euro :furchtbartraurig:

Gruß Ralf
DateianhÀnge
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SAM_0084.JPG
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#5 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 12. Juni 2014, 19:03

Hi,

da ich ja weiterhin einige Tests mache kam heute der Versuchsaufbau fĂŒr ein Nest. Wie Nester gegossen werden ist vermutlich fast allen klar die das schon mal mit Gips versucht haben. Alles hinterher eingesaut und auch der Verarbeiter ist mitunter ziemlich weis vollgepampt :eek:

Nun starten wir mal den versuch hinterher nicht auszusehen wie ein Ferkel :D
Zuerst wird ein Ramen gebaut damit wir das Material auch giesen können.
Als nÀchstes legen wir eine Scheibe von einem Bilderrahmen ein.
Ich hab zu Schutz der Scheibe das Papier des Rahmens auf das Glas gelegt.
Darauf habe ich die Formen und GĂ€nge aufgeklebt, das Bild halte ich mal zurĂŒck falls es nichts wird, hab halt genommen was in der Werkstatt so rumlag :)
Als nÀchster Schritt wurden exakt 2,5 kg des Materials mit einem Liter Wasser gemischt, es dauert ungefÀhr 2-3 Minuten und man merkt wie das Bindemittel reagiert und das Material Plastisch wird.
Nun kann man es in die Form einbringen und Glattstreichen oder auch etwas verdichten durch RĂŒttelbewegungen. Aufpassen das eure Form nicht verrutscht.
Wie man sehen kann ist das Werkzeug nach dem benutzen genauso sauber oder dreckig wie davor.
Vorsicht das Material entwĂ€ssert sofort nach dem einbringen, Wanne darunter stellen sonst gibt es vermutlich Ärger :D
Das Ergebnis zeige ich euch nach dem aushĂ€rten, vermutlich morgen frĂŒh.

Gruß Ralf
DateianhÀnge
SAM_0105.JPG
SAM_0104.JPG
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#6 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 12. Juni 2014, 21:19

Hi,
und hier mal das Ergebnis :D
Vielleicht mag ja jemand das "etwas" andere Design, der kann es sich ja gerne nachbauen.
technisch ist es so das Strukturen unter 2 mm etwas schlechter zur Geltung kommen da wir ja eine Körnung bis 2 mm haben.
Versuchen könnte man noch etwas mehr Wasser hinzuzufĂŒgen, vermutlich wird das Material aber wenn es gesĂ€ttigt ist kein weiteres Wasser aufnehmen.
Der Vorteil dieses Nestes dĂŒrfte darin liegen das selbst der AnfĂ€nger keine Möglichkeit mehr besitzt aus dem Nest ein Goldfischbecken zu machen da Stauwasser immer ablĂ€uft wenn das Nest vom Boden entkoppelt steht.
Eine unnötige Wasserspeicherung findet nicht statt.
Das Nest entwÀssert sich immer von selbst. Bei Wasserzugabe deutliche FarbverÀnderung. Selbst im nassen Zustand noch Form stabil.
AngehÀngte Bilder zeigen die Gussform als auch das Ergebnis, Formen wurden im nassen zustand entnommen um mögliche Anpassungen vornehmen zu können.

Gruß Ralf
DateianhÀnge
SAM_0141.JPG
SAM_0140.JPG
SAM_0099.JPG
SAM_0098.JPG



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#7 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Gast » 19. Juni 2014, 09:36

Hi,

so nun kurz zu dem Nest, nicht alles was man macht hat den Erfolg den man möchte. Aus diesem Material einen Block zu Giesen ist nicht wirklich sinnvoll.
Wenn das Material nicht entwĂ€ssern kann wie in diesem Fall hat man nach einer Woche noch immer eine Masse,Ă€hnlich wie Gummi. Zwar in der Konsistenz an der OberflĂ€che durchaus fest aber nach unten eher flĂŒssig da das Wasser nicht durchgeleitet werden kann. Das Ergebnis dieses Versuch sagt allerdings auch wieder aus, das die von mir in der Einbauanleitung aufgefĂŒhrte Drain schicht nicht nur sinnvoll sondern auch erforderlich ist.
Ich werde dennoch ein neues Material zusammensetzen lassen das es möglich macht sowohl die erforderliche Schicht dicke zu reduzieren als auch die Trocknung zu beschleunigen damit das Material besser zur Wandverkleidung geeignet ist.

Gruß Ralf



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#8 AW: Bodensubstrate und Wandbeschichtung

Beitrag von Safiriel » 19. Juni 2014, 16:44

Bezieht sich die Drainageschicht auch auf den Bodengrund, wenn er wirklich nur Bodengrund einer offenen Arena ist (also nach oben austrocknen kann) und nicht in einem geschlossenen Nest?

Wenn das Material nicht atmungsaktiv ist, wĂŒrde die Feuchtigkeit in der Drainageschicht doch nur eingeschlossen und frĂŒher oder spĂ€ter doch zu Schimmel fĂŒhren, oder?



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