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Camponotus ligniperdus - Massensterben

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Bankiva
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#9 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Bankiva » 1. August 2014, 10:10

camponotusligni hat geschrieben:Zu dem Beitrag ĂŒber mir, wie hat es die Königin dann auf stolze 9 Arbeiterinnen geschafft? Der Fehler wird wohl leider Gottes ganz bei mir liegen und ich bin wahrscheinlich nur zu unfĂ€hig das Problem zu erkennen. So ein Leben als Königin in meinem Besitz muss echt frustrierend sein, fĂŒr Halter und fĂŒr Insekt.


Leider gibt es auch FĂ€lle, in denen Camponotus ligniperdus Königinnen in sehr sehr großer Zahl zur GrĂŒndung gezwungen werden, um sie spĂ€ter in kleinere Kolonien aufzuteilen und zu verĂ€ußern. Dies hatte fĂŒr solche Personen den Vorteil, dass sie die Königinnen bzw die spĂ€tere Kolonie nur ein mal fĂŒttern musste, statt 100 einzelne kleinst Kolonien. Außerdem konnten diese die KoloniegrĂ¶ĂŸe dadurch beeinflussen und so von einer Königin ohne Arbeiterinnen bis einer Königin bis 50, gar 100 Arbeiterinnen anbieten und konnten so jede Nachfrage bedienen. Dieses Verfahren ist jedoch ziemlich schlecht fĂŒr eine monogyne (und wohl auch oligogyne) Art bzw. kennt man die daraus entstehenden Folgen noch nicht genau, jedoch hat man des Öfteren von vielen Schwierigkeiten bei C. ligniperdus gehört, die grade bei jungen Kolonien auftreten. Oft konnte dafĂŒr keine richtige Ursache gefunden werden, daher könnte man vermuten, dass diese mit dem Verfahren der "GrĂŒndung/Haltung" zusammenhĂ€ngen.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit hierbei ziemlich hoch, dass man nicht die Arbeiterinnen mit der Königin verkauft, die ursprĂŒnglich wirklich zusammen gehören, aber natĂŒrlich kann man nicht genau sagen, wozu dies fĂŒhrt. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass dies einen guten Effekt hat ;)
Man siehe zB. Merkurs Aussage #7

Also knapp: Der Tod der Arbeiterinnen ist nicht unbedingt deine Schuld, sondern kann auch andere GrĂŒnde haben!
Vielleicht sind deine Arbeiterinnen auf die Suche nach ihrer "richtigen" Königin gegangen und sind dann gestorben!?

Noch eine andere Möglichkeit:
Benutzt du Talkum als Ausbruchsschutz? Dieser ist sehr fein und könnte eventuell die Tracheen verstopfen, was zum Tode fĂŒhrt. Das schoss mir eben gerade noch in den Kopf :D



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Piccolo
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#10

Beitrag von Piccolo » 1. August 2014, 10:17

Nur nicht den Kopf hÀngen lassen. Werden sich schon wieder fangen.
Ich war auch schon am verzweifeln weil eine nach der anderen gestorben ist, und keiner mir wirklich helfen konnte. Bei mir haben sie sich jetz nach dem entvernen des Sandes wieder gefangen und haben dir ersten neuen Arbeiterinnen.
Wird bei dir auch schon hinhauen. ;)

Mfg Daniel



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#11 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Gast » 2. August 2014, 11:27

Schönen Samstagmorgen,

nochmals vielen Dank fĂŒr die Antworten.

Als Ausbruchsschutz verwende ich Paraffin-Öl, welcher dĂŒnn am Beckenrand aufgetragen ist (verwischt mit einem Lappen).

Gestern Abend war es dann soweit und ich habe die sehr junge, inzwischen winzige Kolonie umgesetzt in das frische RG, eine echt unentspannte Arbeit, aber dazu gleich mehr.

Das Becken ist nun komplett leergerÀumt und Inhalt besteht nun aus dem RG, einem Futternapf und einer toten Stubenfliege. Die Königin hatte sich nicht unter sondern tatsÀchlich in den Deko-TotenschÀdel verschanzt sowie Brut und verbliebene Arbeiterin (Sie wurde Hope getauft)! Gestorben ist in den 3 Tagen also kein weiteres Tier in meinem Besitz.

An dem Deko-Gegenstand ist ein winziges Loch und anscheinend genug Hohlraum zwischen Kiefer und SchĂ€deldecke um dort einen attraktiven Nestplatz fĂŒr Ameisen zu bieten. Sowas in einem Ameisenshop zu verkaufen bewerte ich an dieser Stelle einfach mal nicht...

Ich musste die Königin samt Brut und Arbeiterin also mit etwas FingerspitzengefĂŒhl ausschĂŒtteln, hat wunderbar geklappt nur Brut wird wahrscheinlich festhĂ€ngen und ist somit nicht mehr erreichbar fĂŒr mich (Vielleicht wurde die Brut auch gefressen?).

Das ganze liegt nun wie oben geschrieben in einem leeren Glasbecken. Eine QuarantĂ€nestation im weiteren Sinne. Puppen, Larven und Eier konnte ich 2, 3, 2 zĂ€hlen. Pappe liegt auf und nun hilft nur noch hoffen. Über den TotenschĂ€del werde ich mich evtl. mal bei dem VerkĂ€ufer beschweren, hĂ€tte meine Freundin es nicht rascheln gehört wĂ€re ich doch glatt von einem Ausbruch ausgegangen.

Ich berichte euch weiterhin in diesem Thread, falls eine Puppe schlĂŒpfen sollte und die Königin sich aus unserem Tief gezogen hat.

Danke euch und schönes Wochenende, mal nicht auf dem Weg zur Arbeit zu sein ist doch wunderbar!



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trailandstreet
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#12 Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von trailandstreet » 2. August 2014, 11:56

Ich hÀtte sid einfach drin gelassen. Irgendwann wÀre sie schon wieder umgesiedelt. Stimmt aber, manche dieser dekos haben Löcher und sind innen hohl.


lorem ipsum

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#13 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Gast » 2. August 2014, 12:11

trailandstreet hat geschrieben:Ich hÀtte sie einfach drin gelassen. Irgendwann wÀren sie schon wieder umgesiedelt. Stimmt aber, manche dieser Deko-GegenstÀnde haben Löcher und sind innen hohl.


Mir war es wichtig, eine sehr sterile Haltung zu schaffen. Über den groben Vorgang bin ich mir bewusst. Trotzdem ein guter Einwand ĂŒber den man GrĂŒbeln sollte, mehr davon vertrage ich momentan aber nicht. :drink:



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#14 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Gast » 3. August 2014, 17:06

Hallo, sehr geehrte Ameisengemeinde,

das Trauerspiel ging weiter, die letzte Ameise ist verstorben. Meine Augen konnten gerade allerdings einen Schlupf beobachten, ich bin skeptisch. Die Arbeiterin ist doch in der GrĂ¶ĂŸe um einiges geringer als die verstorbenen. Vielleicht doch eine PygmĂ€e, Schwarmflug aus diesem Jahr? Gepusht? Spekulation?

Ja, genau darauf spekuliere ich. Doch freut es mich umso mehr nun einen Schlupf beobachten zu können, die vorherigen Puppen sind irgendwie in das nichts verschwunden. PuppenhĂŒlle da, neue Imago fehl am Platz.

Nur rein spekuliert... Ohne einen Shopbetreiber sowas vorwerfen zu möchten..

Können gepushte Kolonien (Sei es nun durch Puppenraub oder tatsĂ€chlich der Eimervariante mit den hunderten Königinnen) die fast fertig entwickelten Ameisen direkt um die Ecke bringen? Evtl. ein abstoßendes Verhalten (welches durchaus durch Tötung der neuen Ameise einhergeht), weil durch die fehlerhafte GrĂŒndung gewisse Pheromone, Duftstoffe, whatever falsch wahrgenommen werden?

Hat da jemand Erfahrung mit?

Ich freue mich aufjedenfall einen Ast ab.. Eine sehr kleine Arbeiterin, ein neuer Lebensraum, keine feindlichen Bedingungen mehr und zwei sehr stolze Eltern.

Falls jemand Ă€hnliche Erfahrungen kennt oder darĂŒber berichten kann bitte ich höflich um einen Link in vorbezeichneter Angelegenheit.

Ich danke euch!



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Safiriel

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#15 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Safiriel » 3. August 2014, 18:06

Oh je! Ich verstehe das so gut! Mir sind die Tage auch zwei Puppen spurlos verschwunden, und dann sucht man nach Fehlern, und ist traurig um den Nachwuchs.
camponotusligni hat geschrieben:Arbeiterin ist doch in der GrĂ¶ĂŸe um einiges geringer als die verstorbenen. Vielleicht doch eine PygmĂ€e
Das ist doch schon mal was! PygmÀen sind tatsÀchlich kleiner als die spÀteren Arbeiterinnen.
camponotusligni hat geschrieben: die fast fertig entwickelten Ameisen direkt um die Ecke bringen?
Dieses Verhalten konnten mehrere Halter in der letzten Zeit beobachten.

Vergleiche: http://www.ameisenforum.de/camponotus/t ... post368950
http://www.ameisenforum.de/camponotus/c ... 1818t.html

Allerdings sind die GrĂŒnde dafĂŒr nur selten zu ermitteln. Meine Kolonie ist zB. nicht gepuscht, es sind auch keine Arbeiterinnen verstorben - trotzdem haben sie die letzten beiden Puppen anscheinend gefressen.
Du scheinst Dich ĂŒber das Puschen gut informiert zu haben. TatsĂ€chlich kann es vorkommen, dass Arbeiterinnen dann nicht angenommen werden, wenn auch eher wenn mit einer anderen Art gepuscht wurde. Die eigene wird eigentlich gut akzeptiert.

Manchmal ist Proteinmangel der Grund.

Ameisen handeln instinktiv, entscheiden ob es sich lohnt ein Tier mit durch den Winter zu bringen. Es scheint mehrere Camponotus bereiten den Winter bereits vor. Es kann auch sein, dass aufgrund der letzten Dezimierungen die Kolonie der Meinung war, die Arbeiterinnen nicht durchbringen zu können, oder die Puppen waren beschÀdigt.

Jetzt kann es bergauf gehen: Es gibt eine Arbeiterin, die sich im nĂ€chsten Jahr um die neue Brut kĂŒmmern kann. Du konntest in diesem Jahr Erfahrungen sammeln (wenn auch nicht nur schöne), und nĂ€chstes Jahr voll durchstarten! Viel erfolg dabei!



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#16 AW: Camponotus ligniperdus - Massensterben

Beitrag von Gast » 3. August 2014, 20:17

Ja, scheint durchaus ein sehr Ă€hnliches Verhalten an den Tag zu legen. Bei meinen damaligen Lasius niger war alles sehr reibungslos und ohne große Verluste und da war die Haltung alles andere als optimal. Viele Störungen, lange Hungerperioden, ein missglĂŒcktes Nest.. Aber es lief und das sehr einfach.

Die Königin wird das schon packen, falls ich demnĂ€chst mal AusrĂŒstung besorge um hĂŒbsche Bilder zu knipsen wird folgendes Jahr evtl. ein Haltungsbericht folgen. Auch wenn es davon schon to much gibt. :)



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