Ja, die Gattung Messor ist schon faszinierend. Aber auch Lasius niger ist eine sehr interessante und aktive Art mit großem "Wuselfaktor". Das Wachstum könntest du z. B. dadurch regulieren, dass du weniger Proteine fütterst; allerdings eine nicht ganz unstrittige Methode. Auch solltest du beachten, dass es ein paar Jahre dauert, bis eine Kolonie eine solche Größe erreicht; wobei es natürlich schon Sinn macht, wenn man sich frühest möglich um den nötigen Platz kümmert. Aber zu Lasius niger gibt es ja auch etliche Haltungsberichte, die dies aufzeigen. Ich würde sagen, dass L. niger es im ersten ja wohl auf bis zu. 50 Arbeiterinnen bringen kann. Das Wachstum hängt aber natürlich von vielen Faktoren wie Futter, Temperatur etc. ab.
Der Vorteil bei einer einheimischen Art ist, dass du sie aussetzen kannst. Bei exotischen Arten bleibt nur die Abgabe an einen anderen Halter oder das Abtöten der Kolonie.

Wenn ich es richtig gelesen habe bleiben Lasius niger auch recht lange im RG zu Anfang, richtig? Ich habe unter Anderem gelesen, dass ein RG bis zu 6 Monate als Nest genutzt wird - ist das realistisch?

Ja, L. niger ziehen nicht gerne um. Ein RG kann natürlich auch länger als sechs Monate als Nest genutzt werden. Sollte der Wassertank leer sein, lässt sich dieser mit einer Kanüle wieder auffüllen.

1 Arena 30x20x20 einrichten und ein RG mit Gyne als Nest hineinlegen. Im Oktober dann ab in die WR und im nächsten Frühjahr dann das erste "richtige" Nest in form eines angeschlossenen Ytongs anbieten. Wäre das in der Form machbar? Ist die Größe ok oder zu Anfang eher was kleineres?

Ein kleineres Becken würde ich nicht nehmen, das lohnt sich nicht. Deine Auswahl hört sich für den Anfang schon sehr gut an.

LG

Mir gefallen Deine Gedankenspiele auch sehr gut. (Und ja, mein Partner und ich sind ebenfalls der Meinung dass WENN eines Tages mal besondere Ameisen her müssen, dann bitte Messor. Mal sehen, wenn meine Tetramorium durch kommt, habe ich ja auch kleine Körner zu füttern.)

Meine Lasius niger leben derzeit bei ziemlich genau diesen Bedingungen, die Du beschreibst. Wie gesagt, von 2013 bis Mai 2014 wurden es 30, jetzt sind es etwa 130 und noch immer im Reagenzglas.

Zum Platzaufwand: Den letztendlichen Platz kann ich selbst noch nicht einschätzen. Es gibt nicht viele Berichte mit ausgewachsenen Kolonien - und da wird dann (verständlicherweise) nicht gezählt wie viele es sind. Ich gehe aber davon aus, dass die Maximalgröße der Kolonie selten erreicht wird.
Gottlob kann man diesen Platz aber aufteilen: Mehrere Arenen lassen sich mit Schläuchen verbinden, zB. Nest im linken Regal, Arena 1 im rechten Regal, Arena 2 wieder im linken. Man braucht also nicht ein einziges riesiges Terrarium, wie bei grünen Leguanen.
Selbst bis dahin dauert es noch eine ganze Weile.

Da es zwei Arten gibt, die Dich besonders interessieren: Vermutlich wirst Du auf Dauer beide halten. Ist auch eine gute Mischung: eine kleine, wuselige Art und eine spezielle, größere. Fragt sich: In welcher Größe fängst Du an?
Gründerkolonie? Ein Jahr alt?

Hmm.. wenn das so machbar ist denke ich werde ich es einfach mal in der Form versuchen. Ich würde gern mit einer Gründerkolonie beginnen, damit ich die gesamte Entwicklung von Anfang an verfolgen kann.

Dann sollen aus auch die Lasius niger sein denke ich. Je mehr ich darüber lese umso mehr interessieren die winzlinge mich

Eine frage zur Arena-Einrichtung. Ich habe auch hier verschiedenes gelesen. Wäre es für L. niger auch in Ordnung den Boden mit Gips auszugießen und eine kleine Schicht Sand auf den feuchten Gips zu geben umso einen schönen Bodengrund herzustellen? Weitere dekorative Elemnte kann man dann ja auch später noch hinzufügen.

Eine Tränke ist zu Beginn nicht erforderlich, oder? Der Wassertank im RG müsste ja ausreichen.

Ach je... eine Frage nach der Anderen taucht da auf. -> Wie ist das mit der roten Folie? Es ist wenn ich richtig liege nicht notwendig die Arena damit einzukleiden, das RG sollte aber umwickelt werden.. stimmt das so? Und sollte dann nur der "Nestteil" oder auch der Wassertank davon erfasst werden?

:clap::clap:

Hey,

du kannst den Boden mit Gips und Sand schön einrichten, solange es nicht giftig ist und sie drauf laufen können, ist den L. niger der Boden wohl eher egal. Gips nutzen viele als Bodengrund und mit Sand drin stelle ich mir das auch echt schick vor. Wenn du es geschickt anstellst, dann kannst du den Gips ja auch als Platte rausnehmen - ideal, wenn du im Winter das Formicarium säubern willst.

Eine rote Folie ist meines Erachtens nicht nötig. Habe ich früher immer gemacht, kann aber aktuell keine Nachteile feststellen. Im Gegenteil: meine C. herculeanus leben etwa 10 cm vor dem (abgedunkelten) Zielnest im Schlauch. Dieser ist durchsichtig. Stört sie offenbar nicht die Bohne.
Den Wassertank musst du aber auf jeden Fall nicht abdecken. Da ist ja nur Wasser drin.

Mit der Tränke hast du recht, wenn man einen Wassertank hat, dann braucht man keine. Ich biete trotzdem immer eine an, weil ich auf Nummer Sicher gehen will.

Das hier ist der beste Bericht über Lasius niger, den ich bis jetzt gelesen habe: http://www.ameisenforum.de/lasius/43902-lasius-niger-2009-nymphes-haltungsbericht.html

Zur roten Folie: Im Bericht von Nymphe hat sie erst Folie verwendet, dann nur Teile bedeckt und festgestellt, dass die Tiere die Abdunklung scheinbar nicht interessiert. Ergo hat sie die Folie weggelassen. Später, bei größerer Kolonie verwendet sie dann ein großes, doppelseitig gefrästes Ytong-Nest. Dorst stellt sie fest, dass die Ameisen hauptsächlich die dunklere Rückseite bewohnen.

Ich habe mich davon inspirieren lassen, und möchte es wie folgt halten:
Derzeit im Reagenzglas halte ich sie abgedunkelt. Folie ginge auch, aber Nesteinsicht habe ich ja schon bei meinen "Großen".
Das nächste Nest wird eine Farm. Sobald die Farm angeschlossen wird, werde ich die Abdunklung des Glases weglassen, in der Hoffnung dass das den Umzug beschleunigt. Die Farm selbst werde ich an der Vorderseite mit roter Folie versehen, an der Rückseite nicht.
Ich hoffe, dass sie die Gänge dann eher vorn bauen.
Später, wenn das Nest noch größer wird, werde ich dann einen Teil mit Folie versehen, und einen Teil frei lassen. So können die Ameisen selbst entscheiden, wo sie oder die Brut und die Königin lieber wohnen.

Meine Theorie: Sie mögen es dunkel, aber Ameisen sind lernfähig (dazu gleich mehr), und die Dunkelheit hat nicht die oberste Priorität. Ein gutes Klima (Temperatur/Feuchtigkeit) scheint wichtiger zu sein.

Zur Tränke:
Tatsächlich braucht es keine zweite Tränke, aber
- der Tank im RG hält dann länger
- wenn es heiß ist sitzen immer ein paar bei mir auf der Tränke und kühlen sich

Einen Teil meines Spaßes mit den Tieren habe ich erst, seit ich ihnen zwei nasse Wattepads auf einer Muschel anbiete. Wenn es warm ist, sitzen gerne 20 von ihnen unter der Watte. Anfangs liefen sie davon, wenn ich die Watte anhob und neu befeuchtete.
Inzwischen scheinen sie gelernt zu haben, dass dadurch keine Gefahr droht. Sie wuseln durcheinander, rennen aber nicht direkt heim. Für mich reicht das schon als Grund, eine weitere Tränke anzubieten.

Guten Morgen zusammen,

Zuerst nochmal Danke für alle die sich hier solche Mühe gemacht haben!

Ich habe mich nun tatsächlich für Lasius niger entschieden und Dreamwolf hier aus dem Forum ist so freundlich mich eine kleine Gründerkolonie zur Verfügung zu stellen

Im Laufe der nächsten Woche geht es dann also los, wenn ihr möchtet Berichte ich dann von meinen ersten Gehversuchen mit den kleinen Krabblern. Ich freue mich sehr!

LG Jan

Das ging jetzt schnell!
Herzlichen Glückwunsch!

Ja , das ging jetzt schnell Ich überelgte ja schon lang bevor ich mich hier angemeldet habe. Ihr habt mir hier im Prinzip die letzte Entscheidunghilfe gegeben Und jetzt gehts halt los