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Jellys

Futtertiere, Futtertierhaltung, Diskussion, sonstige Ãœberlegungen und Ideen
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Diffeomorphismus
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#1 Jellys

Beitrag von Diffeomorphismus » 15. Februar 2015, 19:57

Hallo,

da es hier im Ameisenforum kürzlich schon einige sehr interessante Diskussionen bezüglich des Futters für unsere kleinen Krabbler gab, möchte ich hier gerne noch die Jellys ansprechen.

Jellys sind für gewöhnlich geleeartig. Sie beinhalten vor allem Zucker, (Honig), Proteine und weitere Inhaltsstoffe wie Vitamine. Gerade die gemeinsame Fütterung von Kohlenhydraten und Proteinen wird oft kritisiert, da sie für die Ameisen eigentlich nicht natürlich sind.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Jellys sind sehr ernüchternd: Oft zeigten die Ameisen kaum bis gar kein Interesse. Andere, wie meine Camponotus nicobarensis, zeigten anfänglich sehr großes Interesse, schienen dann aber nicht so wirklich zu wissen, was sie mit dem Gelee anfangen sollten; so dass auch hier schnell kein Interesse mehr vorhanden war. Ich werde es allerdings dennoch weiter versuchen, da es mich einfach interessiert. Vielleicht waren meine Kolonien auch einfach noch zu klein und wählerisch?

Wie sind Eure Erfahrungen? Was ist Eure Meinung zu dieser Form der Fütterung?

Liebe Grüße,
Diffeomorphismus



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Marinero
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#2 Re: Jellys

Beitrag von Marinero » 15. Februar 2015, 20:04

Was ist Eure Meinung zu dieser Form der Fütterung?


Ein Wort, welches meine Meinung beschreibt: Unsinn :)
Die Shops machen viel Umsatz damit und am Ende wird es nicht von den Ameisen angenommen und landet in der Mülltonne. Ich hatte das Zeug auch. Ich hatte mir damals mehrere Sorten bestellt, aber nichts wurde angenommen. Weder von Camponotus, Lasius, Pachycondyla und Acromyrmex. Versuch macht klug!

Ein par Fliegen oder Heuschrecken tun es auch! :)
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#3 Re: Jellys

Beitrag von trailandstreet » 15. Februar 2015, 23:03

Ehrlich gesagt, ich hab das Zeug noch nicht probiert. Es erweckt schon den Anschein, als sei es eine einfache und auch ziemlich "komplette" Möglichkeit seine Ameisen zu versorgen.
Ich hab allerdings schon vieles probiert, auch ein paar Marmeladen. Die fanden aber auch kein großes Interesse. Das Gelee dürfte aber auch sowas in der Richtung sein und Zucker ist darin sicher genug.
Wie dem auch sei, jetzt bekommen sie halt wieder Honig und sechsbeinige Plagegeister.
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Safiriel

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#4 Re: Jellys

Beitrag von Safiriel » 16. Februar 2015, 10:26

Inzwischen ist ja bekannt, dass die gemeinsame Aufnahme von Proteinen und Kohlenhydraten für die Tiere nicht gesund ist, weil sie so nicht bestimmen können, wie viel sie wovon zu sich nehmen. Proteine werden einfach nur für die Larven gebraucht.

Ursprünglich hatte ich mir überlegt, es mal für einen Kurzurlaub mit Jellys zu probieren, es dann aber doch gelassen. Inzwischen bin ich von dem Gedanken weg. Würde ich mit meinem heutigen Wissen für einige Tage verreisen, bekämen die Tiere eine Extraportion Wasser und Honig, eventuell vorher noch einmal eine satte Portion Proteine, und fertig. Wenn ich länger weg bin, brauche ich eh eine Urlaubsvertretung (Kaninchen).
Ich denke, Jellys sprechen den Menschen an: Der Mensch ernährt sich anders, und ist so "Astronautennahrung" für Haustiere seit Jahrzehnten gewohnt: Katzenfutter, Hundefutter, Pellets, Nagerfutter, Vogelfutter und so weiter.



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Colophonius
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#5 Re: Jellys

Beitrag von Colophonius » 16. Februar 2015, 12:11

Hallo Diffeomorphismus,

danke für den Gedankenanstoß. Ich selbst habe mal ein Jelly kostenlos zu einer Ameisenlieferung bekommen und es auch irgendwann mal ausprobiert. Der Geruch ist extrem künstlich, die Konsistenz erinnert mich an Wackelpudding. In trockenen Formicarien (wie bei meinen L. niger; M. minor hesperius; Plagiolepis spec.) trocknet der Jelly sehr schnell ein.
Zu meiner Ãœberraschung waren meine Messor recht angetan von dem Jelly und haben ihre Portion beinahe ganz aufgefressen. Meine L. niger und Pheidole pieli haben das Jelly zwar angetastet, aber nicht aufgefressen.

Ob das Jelly jetzt schädlich ist, kann ich nicht beurteilen. Andererseits sehe ich dadrin auch keinen Vorteile, daher fehlt für mich einfach die Notwendigkeit, das Jelly zu verfüttern.
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#6 Re: Jellys

Beitrag von Jeroslefat » 16. Februar 2015, 12:28

hi

ich hab noch nichts davon gelesen, dass ich proteine u kohlenhydrate nicht gemeinsam geben soll!
danke für den hinweis!

greez



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Safiriel

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#7 Re: Jellys

Beitrag von Safiriel » 16. Februar 2015, 14:29

http://rspb.royalsocietypublishing.org/ ... .0051.full

Ausgewertet worden ist, wie lange das Sterben sämtlicher Arbeiterinnen unter den jeweiligen Versuchsbedingungen dauert.
Die Schlüsse der Studie:
1. Eine Diät aus hoher Protein- und niedriger Kohlenhydratzufuhr reduziert die Dauer des Überlebens von Arbeiterinnen auf bis zu ein Zehntel.
2. Die Verringerung der Überlebenszeit ist hauptsächlich auf die erhöhte Proteinzufuhr, denn auf den Mangel an Kohlenhydraten zurückzuführen.
3. Bereits eine eintägige Beschränkung auf eine hohe Proteinzufuhr reduziert die Dauer des Überlebens auf lange Sicht um bis zu 20% zur Vergleichsgruppe (Achtung: es geht um den Sterbeprozess der Arbeiterinnen, nicht um die Vermehrung wenn Brut vorhanden ist!).


Der Artikel (und auch das von mir gewählte Zitat) stammen aus dem Ameisenportal.
Auch dort wird darauf hingewiesen, dass nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Haltung gezogen werden sollten, bis es weitere Studien / Erfahrungen derart gibt. Andererseits macht das Gelesene meiner Meinung nach Sinn.
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Diffeomorphismus
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#8 Re: Jellys

Beitrag von Diffeomorphismus » 16. Februar 2015, 15:07

Safiriel hat geschrieben: Proteine werden einfach nur für die Larven gebraucht.


Ich bin zwar kein Experte, aber die Aussage möchte ich doch stark anzweifeln. Ich denke, dass zumindest die Königin Protein-Nahrung zum Produzieren der Eier benötigt. Weiterhin gibt es auch Arten (z. B bei den Urameisen), die sich fast ausschließlich von Proteinen ernähren.

Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

LG



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