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Wie lockt man Ameisen in den Garten?

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Ameisenfreaki
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#9 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Ameisenfreaki » 29. Mai 2015, 15:29

Danke für eure Tipps. Lasius niger können ja eine hohe Siedlungsdichte erreichen. Vielleicht sind ja hier und dort fehlende Neststandorte der limitierende Faktor, bzw. Zu harte Erde ?!



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Erne
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#10 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Erne » 29. Mai 2015, 21:26

Nicht unbedingt eine einfache Fragestellung die Du ansprichst.

Ein Garten lässt sich mit Steinen, Holz, Hölzern, relativ einfach so herrichten, das Ameisen für ihre Nester Unterkunft finden.
Das alleine reicht allerdings noch nicht.
Ameisen brauchen Nahrung sonst wird das nichts.
Ein naturnaher Garten, mit Büschen, Stauden, Bäumen, ist da hilfreich.
Ein richtiger Wildwuchs mit freien Flächen wie z. B. Rasen, ist besonders hilfreich.
Weiter ist abzuklären, ob es nicht schon Ameisen im Garten gibt, die eine weitere Ansiedlung von weiteren Ameisen verhindern könnten.
Viele Ameisenarten leben schon heimlich in unseren Gärten, sind nur nicht immer gleich zu entdecken.

Grüße Wolfgang



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trailandstreet
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#11 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von trailandstreet » 29. Mai 2015, 23:44

Ich hab heut mal wieder den Rasen gemäht, dabei hab ich mal die drei Hauptarten gefunden. Lasius niger und flavus und auch eine Myrmica, wahrscheinlich rubra.
Dort noch zusätzlich versuchen, ein anderes Volk ansiedeln zu wollen, würde mit aller Wahrscheinlichkeit scheitern.
Ich finde, so lange man überhaupt noch Grünflächen im Garten hat, wird man auch Ameisen haben. Gewisse Arten kann man aber begünstigen, bzw vielleicht für diese spezielle Habitate schaffen. ZB Steingarten
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Sajikii
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#12 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Sajikii » 30. Mai 2015, 09:55

Auf jeden Fall nicht mit Pestizide ;)

Ich sehe es ja selber in meinem (wilden) Garten, hier tummeln sich extrem viele Ameisenarten auf engsten Raum herum, dass ist wirklich immer wieder aufs Neue erstaunlich und wirklich erfreulich.

Wie schon oben angesprochen wurde, musst du verschiedene Habitate errichten, um jeden Anspruch der verschiedensten Arten auch entgegen zu kommen. Es dauert sicher ein paar Jahre bis sich das alles entwickelt hat, man kann aber nie zu früh damit anfangen. Meine Erkenntnis für artenreiches Vorkommen sind folgende Bedingungen:

- mit heimischen Bäumen und Sträuchern einen lichten Hain und einen natürlichen, sonnigen Waldrand erschaffen (dazu gehören jede Menge Todholz und eine gesunde Streuschicht am Boden, was ja auf Dauer auch selbst dazu kommt)
- am Waldrand anschließend eine Trockenwiese, teilweise Solitärsträucher dazwischen, vermehrt Steingruppierungen und noch etwas Todholz
- dann noch stellenweise, in der Wiese kleine Sandflächen mit Steingruppierungen

Und das alles möglichst so positioniert, sodass den ganzen Tag die Sonne drauf kann und unter guten Bedingungen sogar etwas windgeschützt ist. Aus meinen Freilandbeobachtungen kann ich daraus schließen, dass solch Plätzchen viele Ameisen anlockt, man braucht nur Geduld, dann kommen auch die seltenen oder weniger bekannten Arten dazu.

Frohes Schaffen :D :p
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Safiriel

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#13 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Safiriel » 30. Mai 2015, 10:46

Wildwiese!

Ich denke wirklich, dass ein natürliches Habitat mit möglichst wenig menschlichem Einfluss hilfreich ist.
Mein Vater macht das für Pflanzen und Tiere. Er hat nur noch einen kleinen Garten, aber von dem gehört die Hälfte der Natur (durchbrochen von einem schmalen Trampelpfad zum Beobachten). Eine Wildwiese wird nur einmal im Frühjahr und einmal im Herbst gemäht.

Ein Trockenhabitat hat er geschaffen, indem er den Aushub für den Teich (inzwischen leben sogar Molche darin) zu einem Hügel aufgeschichtet hat und diesen mit grobem Schotter und Steinen bedeckte (nicht ohne einen Weg aus einigermaßen flachen Steinen hinauf zu bauen mit einem großen Stein an der Spitze als Aussichtsplattform für mich, die damals noch klein war).
Gehölz, also erst Hecke dann Bäume bekommt man, indem man Äste ganz locker auftürmt.

Man braucht Geduld und die Liebe zur Natur. Wenn Du einigermaßen fit in der Bestimmung von Pflanzen bist oder in der Fotografie, dann könntest Du diese Veränderung dokumentieren.

Auch spannend wäre es, die Wiese an einem Teil aus Rasen, und woanders aus Ackerboden entstehen zu lassen und die Unterschiede zu verfolgen.

Was wird passieren?
Im ersten Jahr wird erstmal das wachsen, was eh schon da ist. Der Ackerboden wird von Ackerpflanzen bespickt (ein sehr interessantes Habitat mit unglaublich vielen Heilpflanzen wie Schachtelhalm, Kamille, Huflattich, Gänsefingerkraut, Margeriten, Sauerampfer, Spitzwegerich, Breitwegerich, ach im schweife ab). Die Wiese erhält weitere Grassorten dazu. Im Geäst verfangen sich größere Samen, die zu Bäumen und Sträuchern gehören. Diese werden sich später Dank des geringeren Lichtbedarfs und der Tatsache dass hier gar nicht gemäht werden kann gegen die anderen Pflanzen durchsetzen.
Ich schätze es braucht etwa 3 Jahre, bis die Kulturpflanzen immer weiter verdrängt wurden und immer mehr der Tiere und Pflanzen Einzug erhalten haben, die in dieser Gegend in einem solche Habitat natürlich vorkommen würden.
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Ameisenfreaki
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#14 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Ameisenfreaki » 30. Mai 2015, 15:22

Hey, Danke für eure Antworten und Ratschläge. Dann bin ich bei uns im Garten schon auf einem sehr guten Weg. Der halbe Garten ist auch eine magere Wildwiese. Sie wird allerdings nur 1-2 Mal gemäht , und frühestens ab Mitte August und bei Bedarf im September oder Oktober. Das Mähgut kommt von der Fläche. So magert die Wiese aus und es gibt dort viel Wildkräuterreichtum und Blühpflanzen.In dem warmen trockenen Kleinklima siedeln auch viele Ameisen . Es gibt viel Todholz und auch eine Kräuterspirale aus Stein im Garten . In die Beete wird bei uns der Grasschnitt des übrigen Mährasens gemulcht. Es gibt dort schon viele Lebensraumbausteine auf kleiner Fläche angrenzend aneinander.
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Sajikii
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#15 Re: Wie lockt man Ameisen in den Garten?

Beitrag von Sajikii » 30. Mai 2015, 16:23

Ausschlaggebend ist sicher auch ein alter Baumbestand (Eichen!) und dementsprechend eine dicke Streuschicht mit viel Laub und Todholz. Das in Kombination mit einer übergehenden Wiese und dazwischen mal ein Liguster, Schlehe, Feuerdorn, Weißdorn oder Berberitze, die oben drein auch immer wieder Nektar liefern... die Gesamtstruktur muss einfach passen. Wenn ich so meinen wilden Garten ansehe, so ist das eigentlich eine Lichtung, die sich an einer Randzone eines Waldes bewegt (Schwarzkiefer/Eichenwald) und schon Jahrzehnte so steht, mit schöner Sonnenlage.

Ameisenfreaki, deine Schilderung hört sich ja eh schon super an! Womöglich fehlt es da noch so an gewissen Bäumen, und einfach Zeit bzw. Alter ;).

LG



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