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Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

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nortorn

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#33 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von nortorn » 7. September 2015, 08:47

Richtig.
Auch das lässt sich sicher in der Winterpause in Erfahrung bringen, auch wenn die Hersteller da vermutlich nicht so gerne kooperieren werden.



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trailandstreet
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#34 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von trailandstreet » 7. September 2015, 14:04

Ich schätze auch, dass dieses Gel wohl unter Umständen noch mit Lebensmittelfarbe versetzt sein kann, denn warum sollte es denn so schön grün oder blau sein. Agar ist ja eigentlich nur etwas trüb, wenn man das so nennen will.


LG Franz



Gast
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#35 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von Gast » 7. September 2015, 14:20

Das Gel ist nicht aus Agar gemacht, scheint etwas künstliches zu sein: http://www.google.com/patents/US5803014

Bei Agar hat man das Problem, dass irgendwann die Flüssigkeit verdunstet.

Aber Farbe wird sicher auch zugesetzt worden sein, die Dinger gibts ja in allen möglichen Farben.



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trailandstreet
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#36 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von trailandstreet » 7. September 2015, 15:26

Bei einem Rezept, das ich mal entdeckt hatte, war aber schon welches dabei. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass das nicht das selbe sein würde, wie das gekaufte.


LG Franz



nortorn

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#37 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von nortorn » 7. September 2015, 15:56

Im anhängigen Patent
http://www.google.com/patents/US4840800
"Soybean fiber in insect rearing media" wird von einem auf Soja basierenden Gel geredet.
"admixed with a small amount of soybean solids as a gelling agent and nutrient."
Ich gehe deshalb davon aus dass es sich um Casein-Soja-Pepton-Agar handelt was auch im Labor für Bakterienkulturen o.ä. verwendet wird.

Wikipedia:
"Das Casein-Soja-Pepton-Agar ist ein Nährmedium zur Kultivierung von Mikroorganismen."

Das Patent für das Medium bezieht sich ja nicht auf die komplette neue Erfindung eines Gels sondern, unter Verwendung des Gels im anhängigen Patent, auf die gesamte Zusammensetzung, sprich das schon patentierte, auf Soja basierende Gel (US4840800 - "Soybean fiber in insect rearing media") versetzt mit den im Patent genannten Zusatzstoffen, woraus dann das Patent 5803014 -
"Habitat media for ants and other invertebrates"
resultiert.

@trailandstreet, Ja, das Gel kann auch gefärbt sein.
In der Beschreibung des Patents heißt es
"The medium is preferably in the form of a clear or TINTED gel, and allows the ants to be observed throughout the medium."

Weiter heißt es "incorporating a chemical agent at a concentration that effectively reduces or prevents the growth of bacteria and fungi and that allows for substantially normal survival and sustenance of a complex animal organism, such as an ant or a colony of such organisms"

Antibiotische Wirkstoffe sind demnach in so hoher Konzentration enthalten dass Schimmel und anderen Pilzen das Wachstum nicht möglich ist, aber nicht so hoch dass es Auswirkungen auf den darin lebenden Organismus, die Ameisen hat.

Dass trotzdem von Schimmelbildung berichtet wird ist wohl nur dadurch zu erklären sein dass die Wirkstoffe nach einiger Zeit an Wirkung verlieren.

Alles in allem bleiben mir persönlich aber trotzdem noch zu viele Fragen offen, gerade im Bezug auf das Verhalten der Tiere und ihrer Vitalität.
Es wird im Patent zwar von einer langfristigen Unterbringung der Tiere in dem Medium gesprochen, würde ich das Produkt aber erfolgreich vertreiben wollen so würde ich das auch tun.

Wie gesagt, mir bleiben zu viele Fragen offen und weil ich ein beobachtungsfreudiger und neugieriger Mensch bin, muss ich diesen Test auf jeden Fall durchführen, allein schon für den eigenen Seelenfrieden :-P

Gruß
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#38 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von Diffeomorphismus » 7. September 2015, 21:34

Jeder Mathematik-Student lernt im ersten Semester, dass er nur solche Aussagen in einem Beweis verwenden darf, die vorher bewiesen wurden. Was natürlich auch vollkommen logisch ist, da das Fundament der Mathematik ansonsten schon längst zusammengebrochen wäre.


Etwas am Thema vorbei; aber da diese Aussage angezweifelt wurde, hier eine kurze Erläuterung: Natürlich ist diese Aussage richtig: Man stelle sich nur vor, man verwendet für einen Beweis eine unbewiesene Aussage. Dann verwendet jemand diese Aussage, deren Beweis eine unbewiesene Aussage enthält, für einen weiteren Beweis usw., usw. Irgendwann stellt sich dann heraus, dass die unbewiesene Aussage falsch ist, was natürlich bedeuten würde, dass die jeweiligen Beweise, die diese Aussage verwendeten, ungültig sind. Logischer geht es eigentlich kaum noch.

Ein Wort zu Axiomen: Sie sind sozusagen der "Anfang" der Mathematik, oder besser einer jeden mathematischen Theorie. Um es mal am Beispiel Schach zu verdeutlichen: Es gibt feste Regeln, nach denen die Figuren auf dem Brett bewegt werden dürfen. Das sind sozusagen die Axiome des Schachspiels. Nun könnte ich die Figuren beliebig auf dem Schachfeld anordnen und behaupten, dass diese Anordnung mit regelkonformen Zügen zustande kommen kann. Dies müsste ich natürlich beweisen. So funktioniert auch die Mathematik. Man definiert z. B. welchen Eigenschaften eine Menge genügen muss um ein Körper zu sein. Viele Aussagen über Körper lassen sich alleine dadurch beweisen, dass man sich auf die Eigenschaften eines Körpers (also die Axiome) beruft. Allerdings wird man irgendwann an einen Punkt gelangen, an dem man für den Beweis einer Aussage auf andere Aussagen angewiesen ist. Und natürlich müssen diese dann - wie schon erläutert - vorher bewiesen werden.

Axiome dadurch zu erklären, dass sie nicht bewiesen werden können/müssen, halte ich persönlich für etwas fragwürdig, denn Axiome haben eben gar nicht den Anspruch bewiesen zu werden. Es käme ja auch kein Biologe auf die Idee nachzuweisen, dass Ameisen sechs Beine haben, da dies einfach eine definierende Eigenschaft ist. (Ebenso käme kein Mathematiker auf die Idee ein Axiom zu beweisen.) Aber diesbezüglich mag jeder seine eigenen Ansichten haben - ist dann wohl schon fast eher eine philosophische Frage.

Zugeben muss ich allerdings, dass das Wort Fundament vielleicht etwas unglücklich gewählt ist. Denn wenn man die Axiome als Fundament ansieht, können diese natürlich nicht zusammenbrechen. Gerüst wäre in diesem Zusammenhang sicherlich die anschaulichere und bessere Formulierung gewesen.

So, und nun zurück zu Ameisen und Gel-Farmen. Auch wenn die Mathematik mindestens genauso spannend und interessant ist. ;)



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trailandstreet
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#39 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von trailandstreet » 7. September 2015, 22:55

Ich hab mich mal ein wenig umgesehen und sich günstigere Gelfarmen gefunden. Halt ohne LEDs. Aber was soll's?



LG Franz



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Safiriel

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#40 Re: Gelfarmen ein No-Go für die Ameisenhaltung?

Beitrag von Safiriel » 9. September 2015, 07:20

Nun, dann auch mein Dank an Merkur. Agar agar ist an sich nicht schädlich, sicherlich auch nicht für Ameisen.
Aber es ist ohne Chemie NICHT lange haltbar sobald es mit Wasser in Berührung gekommen ist.
Und es schimmelt unglaublich gern und verformt sich sobald sich der Wassergehalt ändert. Da bleib ich dann doch lieber bei Sand und Lehm. Das können Ameisen in der Natur auch eher finden, als Algen^^.



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