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Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Elrond
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#1 Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 3. November 2015, 08:30

Hallo zusammen,

Vorab:
Als stiller Mitleser möchte ich mich erstmal kurz vorstellen.

Seit einigen Tagen bin ich nun hier angemeldet. Mein Name ist Jens, bin 42 Jahre alt und Aquarianer und Terrarianer seit Kindesbeinen an.
Mit 7 habe ich, infiziert durch meinen Vater, mein erstes Aquarium bekommen. Schon immer interessierte ich mich aber auch für Echsen, Schlangen und Insekten. Leider war es mir erst um 2004 herum möglich dieses auch in die Tat umzusetzen.
Vor 7-8 Jahren habe ich mein letztes Aquarium abgebaut und mich komplett auf Reptilien konzentriert.
Umzugsbedingt, weil es einfach zu umständlich gewesen wäre, habe ich meine große Anlage und die darin lebenden Reptilien und Amphibien im Vorfeld des Umzuges verkauft.
Das neue Haus, mit deutlich mehr Platz und fast zwei Zimmern mehr für Tierchen aller Art, lässt mir nun einiges an Möglichkeiten offen mich wieder meinem Hobby zu widmen.

Vor einigen Jahren habe ich in einem Zoo Blattschneider in einer großen Anlage beobachten können. Meine Begeisterung war groß, aber die Umsetzungsmöglichkeiten gering. Also habe ich erstmal dieses Vorhaben auf Eis gelegt. Nun durch die verbesserten räumlichen Möglichkeiten möchte ich etwas tiefer in die Ameisenhaltung einsteigen.
Die Neugier ist groß, die Geduld gering, das Wetter wird nicht besser (wärmer) und ich habe mir jetzt noch schnell eine Königin mit ca. 5 Arbeiterinnen (Siehe Titel) bei Antstore bestellt, ohne ein Formicarium zu haben.
Das ist eigentlich so gar nicht meine Vorgehensweise, aber immer wieder lese ich, das die Tiere sowieso nicht so schnell aus dem RG ausziehen. Also nicht lange reden und Taten folgen lassen.

Temperaturen und Luftfeuchtigkeit einstellen und halten ist durch meine jahrelange Erfahrung absolut kein Problem.
Mein Ziel ist es, in der Ameisenhaltung einmal besagte Blattschneider zu halten.
Erst einmal jedoch beschränke ich mich auf unkomplizierte Camponotus Arten, um Erfahrung mit den Tieren selbst zu sammeln.
Dazu habe ich mir o.g. C. nicobarensis gekauft und suche noch nach C. cruentatus.

Meine Recherchen ergaben, das insbesondere C. nicobarensis gern in morschem Totholz ihre Nester bauen. Dementsprechend möchte ich auch ein Nest aus Holz anbieten.

Nun ein Paar Fragen dazu:
- Ist es das Wert diesen Gedanken weiter zu verfolgen, oder doch besser, wie die meisten, auf Ytong oder Gips zu vertrauen?
- Macht es Sinn, gleich ein Formicarium in Endgröße zu bauen, oder doch besser immer der Größe des Volkes anzupassen? Mir geht es dabei nicht um die Mehrkosten, die durch das Anpassen der Anlage entstehen, sondern eher darum, Stress zu vermeiden, der ja mit jedem Umbau/Umzug für die Tiere entsteht.
- Ich würde mich jetzt, was das Formicarium angeht, für ein vertikal hohes Nest und eine weitflächige Arnea entscheiden. Was sagt Eure Erfahrung dazu?

Abschließend noch eine Frage zur Taxonomie der Ameisen.
Ich habe meine C. nicobarensis als (cf) gekauft. Ich frage mich dennoch, wo das Problem ist, die Tiere genau zu bestimmen. Es sollte doch gerade einem Shop wie Antstore, anhand von taxonomischen Merkmalen, problemlos und eindeutig möglich sein, die Tiere zu bestimmen? Oder wo ist mein Denkfehler?

VG, Jens



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trailandstreet
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#2 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von trailandstreet » 3. November 2015, 10:02

Von Anfang an eine größere Arena anzubieten, halte ich für keinen Nachteil. Man kann ihnen dann auch das Futter an wechselnden Orten anbieten, obwohl diese Camponotus nicht wirklich Straßen bilden, sondern eher einzeln furagieren. Ich habs bei meinen Messor auch gemacht und finde, dass sie damit locker zurecht kommen. Sie nutzen es aber auch voll aus und wenn es noch wenige sind, sieht man dafür umso weniger von ihnen. Sollte bei C. nicobarensis aber nicht lange dauern.
Was oft größere Probleme bereitet, wenn das Nest anfangs zu groß ist, da es meist zugemüllt wird. Ein erweiterbares ist hier von Vorteil.
Was die Namensgebung angeht, darf man nicht vergessen, dass auch beim Antstore keine Taxonomen oder Myrmekologen beschäftigt sind, die die Tiere eindeutig bestimmen könnten. Abgesehen davon kommen in deren Herkunftsland auch oft viele Schwesternarten vor, die nicht unbedingt einfach zu beschreiben sind, abgesehen davon sind wohl noch nicht mal alle beschrieben, wo soll man da also einen Bestimmungsschlüssel her haben.



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ImperatorAdeptus
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#3 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von ImperatorAdeptus » 3. November 2015, 16:11

trailandstreet hat geschrieben: obwohl diese Camponotus nicht wirklich Straßen bilden, sondern eher einzeln furagieren.


Das stimmt so nicht, sobald die Kolonie eine bestimmte Größe hat werden auch Straßen angelegt.
Meine C. nicobarensis markieren sogar den Standort der Futterschale und die wird stets bewacht selbst wenn sie leer ist.

Das Zuckerwasser RG wird auch stets bewacht und patroulliert.

Elrond hat geschrieben: - Ist es das Wert diesen Gedanken weiter zu verfolgen, oder doch besser, wie die meisten, auf Ytong oder Gips zu vertrauen?
- Macht es Sinn, gleich ein Formicarium in Endgröße zu bauen, oder doch besser immer der Größe des Volkes anzupassen? Mir geht es dabei nicht um die Mehrkosten, die durch das Anpassen der Anlage entstehen, sondern eher darum, Stress zu vermeiden, der ja mit jedem Umbau/Umzug für die Tiere entsteht.
- Ich würde mich jetzt, was das Formicarium angeht, für ein vertikal hohes Nest und eine weitflächige Arnea entscheiden. Was sagt Eure Erfahrung dazu?


1. Kommt halt darauf an ob du Einsicht in das Nestleben haben willst, die C. nicos nehmen so ziemlich alles als Nest an. Ich halte meine auch in einem Holz/Erdnest und sie entwickeln sich wunderbar.

2. Das ist völlig egal, kleine Kolonien brauchen sowieso sehr wenig Platz. Kannst sie natürlich auch direkt in ein Riesen-Formi setzten, allerdings wirst du da nicht viel sehen. Kleine C. nicobarensis Kolonien sind sowieso nachtaktiv.

3.Ob ein vertikal hohes Nest oder breites Nest ist den C. nicobarensis auch völlig egal, viel Fläche wird aber nützlich sein wenn die Kolonie mal größer ist.
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#4 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 4. November 2015, 07:45

ImperatorAdeptus hat geschrieben:
1. Kommt halt darauf an ob du Einsicht in das Nestleben haben willst, die C. nicos nehmen so ziemlich alles als Nest an. Ich halte meine auch in einem Holz/Erdnest und sie entwickeln sich wunderbar.

Teilweise Einsicht würde mir schon vollkommen reichen. Würdest Du mir hier mal Dein Holz Erdnest zeigen? Interessiert mich, wie Du das umgesetzt hast.
Ich habe auch an Acrylglaszylinder gedacht, aber diese kann man ja auch wieder nur mit Sand, Erde oder ähnlichem befüllen und bei Antstore steht, das C. nicobarensis eher keine Erdnester bewohnt. Aber auch schon einige male gegenteiliges gelesen. So richtig scheint man sich da nicht einig zu sein.
Eine andere Idee war es einen Holzstamm zu spalten, eine Scheibe aufkleben, aber da ist es wieder eher mühsam, die Gänge und Kammern ins Holz zu schnitzen.
ImperatorAdeptus hat geschrieben:2. Das ist völlig egal, kleine Kolonien brauchen sowieso sehr wenig Platz. Kannst sie natürlich auch direkt in ein Riesen-Formi setzten, allerdings wirst du da nicht viel sehen. Kleine C. nicobarensis Kolonien sind sowieso nachtaktiv.

Große doch auch, oder?
ImperatorAdeptus hat geschrieben:3.Ob ein vertikal hohes Nest oder breites Nest ist den C. nicobarensis auch völlig egal, viel Fläche wird aber nützlich sein wenn die Kolonie mal größer ist.

Ich dachte da in erster Linie an die Natur. Aber es stimmt schon. Totholz steht gelegentlich in Form abgestorbener oder abgebrochener Bäume, liegt aber auch vorwiegend.
Ja, so richtig komme ich nicht vorwärts ;)



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#5 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von ImperatorAdeptus » 4. November 2015, 16:59

Elrond hat geschrieben: Teilweise Einsicht würde mir schon vollkommen reichen. Würdest Du mir hier mal Dein Holz Erdnest zeigen? Interessiert mich, wie Du das umgesetzt hast.
Bei Antstore steht, das C. nicobarensis eher keine Erdnester bewohnt. Aber auch schon einige male gegenteiliges gelesen. So richtig scheint man sich da nicht einig zu sein.


208

Einfach ein Stück Holz in die Erde und gegen die Rückwand gestellt. Noch Heizmatte an die Seite und sie sind direkt umgezogen.
Das C. nicobarensis keine Erdnester bauen ist völliger Schwachsinn, sollten die Shops mal korrigieren.

Hab zwar sehr wenig Einsicht dafür können sie das ganze Formicarium als Nest benutzen, ist auch gut so denn die haben schon ein enorm schnelles Wachstum bei guter Fütterung.

Die Lutftemperatur kann tagsüber ruhig bis 30 C gehen,LF ist egal.

Einfach RGs mit Zuckerwasser und normalem Wasser rein,
immer gut füttern
und sie entwickeln sich.


Elrond hat geschrieben: Große doch auch, oder?


Nö ab einer gewissen Kolo Größe sind die ganztägig Aktiv.



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#6 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von Gast » 4. November 2015, 21:14

Hallo,
habe eben in den Shops mal nach Schwachsinn gesucht und nichts gefunden, wo es steht, daß C. nicobarensis keine Erdnester baut.
Nicht bei Antskalytta, nicht bei Antstore, nicht bei Antdealer und auch nicht bei World of ants.
Wo sollte da etwas in der Beschreibung geändert werden?
Mir geht es nur darum, daß ein Anfänger, der Fragen stellt, nicht durcheinander gebracht wird.
Gruß Steffen



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#7 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von ImperatorAdeptus » 5. November 2015, 00:06

Steffen Kraus hat geschrieben:Hallo,
habe eben in den Shops mal nach Schwachsinn gesucht und nichts gefunden, wo es steht, daß C. nicobarensis keine Erdnester baut.
Nicht bei Antskalytta, nicht bei Antstore, nicht bei Antdealer und auch nicht bei World of ants.
Wo sollte da etwas in der Beschreibung geändert werden?
Mir geht es nur darum, daß ein Anfänger, der Fragen stellt, nicht durcheinander gebracht wird.
Gruß Steffen


Wurde bei einigen Shops anscheinend schon geändert oder entfernt.
Bei Antstore steht immer noch das sie selten Erdnester bauen.
Bei Antdealer steht das sie ungern graben.
WoA,myAnts und Kalytta haben es allerdings korrekt.

Grüße
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#8 Re: Camponotus nicobarensis (Anfänger)

Beitrag von Elrond » 5. November 2015, 18:36

Hi,

die Queen ist heute mit 5 Workern gekommen. Habe sie nun erstmal in eine Schachtel bei 24°C dunkel gestellt. Werde jetzt erstmal ein paar Tage die kleine Kolonie absolut in Ruhe und dunkel stehen lassen. Natürlich bin ich auch neugierig und möchte gern sehen, wenn Brut aufgezogen wird. Wann dürfte ich denn wieder "stören", ohne das es gleich Stress macht und vielleicht die Brut vernachlässigt/gefressen ect. wird?



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