User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Honig ist nicht gleich Honig!!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
steven
Einsteiger
Offline
Beiträge: 62
Registriert: 5. Juli 2005, 20:08
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#25 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von steven » 28. August 2007, 18:06

Hallo Sven,
der Tipp mit dem unraffinierten Rohrzucker hat bei meinen Paraponera clavata bestens geklappt, ist bestimmt besser als der normale weiße Zucker.

Grüße SteveN



Ganymed
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 5. Juli 2007, 00:36
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#26 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von Ganymed » 28. August 2007, 21:52

Danke moglie, die Idee mit dem Rohrzucker ist genial, werde ich morgen sofort probieren....

mfg



Benutzeravatar
NIPIAN
Halter
Offline
Beiträge: 2429
Registriert: 7. September 2005, 17:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#27 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von NIPIAN » 29. August 2007, 00:13

@ Zuckerwasserfraktion: nennt mir eine Möglichkeit, dass Honig giftig für Ameisen wäre. Schließlich verspachteln die Ameisen nicht nur Honig sondern auch, man lese und staune, BIENEN! Man sollte es nicht für möglich halten. Und wenn noch einer daher kommt, Honig sei schädlich für Ameisen, dann zweifel ich am Verstand der Evolution. Letztlich funktionieren wir alle auf dem gleichen Prinzip.
Wenn ein Inhaltsstoff giftig für die Ameisen wäre, dann wäre er ebenfalls im weiteren Sinne giftig für die Bienen. Schließlich Hymenopteren.

Aber diesbezüglich lasse ich mich anhand fundierter Argumente mit entsprechenden Beispielen gerne eines besseren belehren.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor NIPIAN für den Beitrag:
Elrond



Ganymed
Halter
Offline
Beiträge: 134
Registriert: 5. Juli 2007, 00:36
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#28 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von Ganymed » 29. August 2007, 00:34

Hm, tut mir leid, soweit ich lese hat keiner geschrieben das Honig "giftig" ist. Vielleicht solltest du nochmal genauer hinschauen. Ich habe keine Lust alles nochmal zu posten und zu zitieren was eh schon hier steht....

nix für ungut

mfg



Benutzeravatar
moglie
Halter
Offline
Beiträge: 594
Registriert: 10. April 2005, 20:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#29 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von moglie » 29. August 2007, 06:44

Erst mal kann ich Ganymed nur zustimmen.

Ausserdem könnte man da aber auch noch solch tolle Sachen aufführen, dass die Dosis das Gift macht, aber wie mein Vorredner schon geschrieben hat wird hier nicht behauptet, dass Honig giftig ist, sondern einfach mal zwei Erkenntnisse aufgeführt, die den Schluss zulassen, dass es auch noch gute und vielleicht sogar bessere Alternativen zu Honig gibt. Für dich führe ich sie hier schnell nochmal auf.

1.) unraffinierter Rohrzucker kommt den Phloemsaft ziemlich nahe und damit eher einem Hauptbestandteil der natürlichen Ameisennahrung, also nichts vorverdautes oder ähnliches.

2.) Viele Ameisen nehmen den unraffinierten Rohrzucker lieber als Honig oder normalen Zucker, es könnte also sein, dass er daher auch sinnvoller für sie ist.

Aber ich will mich hier nicht länger zu Mutmaßungen hinreisen lassen, ich weiß halt nun mal genauso wenig, wie die Honigfraktion, was gut für die Ameisen ist und versuche daher auch nicht irgendwem eine Meinung aufzudrängen zu der es keinerlei wissenschaftliche Grundlagen gibt.

MfG Sven



Benutzeravatar
Fabienne
Halter
Offline
Beiträge: 1433
Registriert: 18. Mai 2007, 02:12
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 104 Mal

#30 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von Fabienne » 31. August 2007, 18:05

Zu dem Thema Honig:

Hallo Fabienne,

Zum Thema Einfuhr exotischer Organismen habe ich ja gerade wieder einmal etwas gepostet:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=516

Zum Thema Honig liegen meines Wissens ausschließlich Spekulationen von Ameisenhaltern vor, sowie Angebote von Händlern, die suggerieren, dass man diese oder jene Honigsorten teuer bei ihnen kaufen soll.

Auswirkungen der verschiedenen Honigsorten auf Ameisen in Gefangenschaft, vor allem über längere Zeit, wurden weder von den Händlern, noch von Haltern, noch gar von Wissenschaftlern untersucht (sollte ich hier irren, so möge man mir die entsprechenden Forschungsergebnisse nennen!).

Dass Honige sehr unterschiedlich sind, und dass naturbelassene Honige für den Menschen besser sind als Industriehonige, ist unbestreitbar und wurde vielfach untersucht. Aber Ameisen sind keine Menschen.

Aus meiner eigenen, Jahrzehnte langen Arbeit mit zu Forschungszwecken gehaltenen Ameisen verschiedenster Arten kann ich nur sagen, dass wir immer eine bestimmte Marke (Langnese) verwendet haben. Für Forschungsarbeiten muss man ja die Bedingungen so weit wie irgend möglich identisch machen um auch über Jahre hinweg vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Dieser Honig wird von einer großen Firma vertrieben, wird regelmäßig kontrolliert und ist weitgehend standardisiert (so hoffte ich wenigstens). Er wurde auch von den Ameisen immer problemlos angenommen.

Falls darin irgendwelche Vitamine fehlten oder reduziert waren, so hat sich das jedenfalls nicht negativ bemerkbar gemacht: Ich habe Ameisen einiger Arten über bis zu 5 Generationen gezüchtet (echte Generationen, von Königin über Kolonieaufzucht bis Geschlechtstierproduktion, Verpaarung der Jungtiere, Gründung der 2. Generation damit, usw.).

Als Proteinfutter dienten Mehlkäferpuppen (überbrüht, dann bis zum Verbrauch eingefroren). Darin ist alles enthalten, was zur Entstehung eines fertigen Insekts (Mehlkäfer) nötig ist, und das hat auch zur Entstehung von gesunden Ameisen ausgereicht. Die sonst gerne verwendeten Mehlwürmer habe ich ganz zu Beginn meiner wiss. Arbeit gegen Puppen ausgetauscht: Mehlwürmer haben sehr scharfe Verdauungsenzyme, die den zerschnittenen Mehlwurm schnell zu einer braunen, ekelhaften Masse werden lassen, die von vielen Ameisenarten gemieden wird. Die Puppen haben keinen funktionierenden Darm und entsprechend nicht diese Enzyme. So bleiben sie für 1-2 Tage attraktiv.

Ob der Honig nun lediglich Kohlenhydratspender war (und damit durch Zuckerwasser hätte ersetzt werden können), oder ob noch weitere für das Wohlergehen der Ameisen wichtige Substanzen darin waren, weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass Ihnen diese Frage auch sonst niemand kompetent beantworten kann! Selbst habe ich die Methoden übernommen, die in der Ameisenforschung seit mehr als 100 Jahren üblich sind; meine Fragestellungen waren andere als die nach einer optimalen Ernährung.

Viele Grüße,
A. Buschinger


Hallo Fabienne, nun meine Kolonien sind ja nun schon einige Jahre alt.
Ich selber halte Myrmica rubra , sowie Serviformica fusca ausserdem einige Messor Kolonien u.a..
Generell wird flüssiger Honig zur Nahrungsaufnahme bevorzugt ,ob der nun vom Imker ist oder als Billighonig im Discounter gekauft wird ist wohl eher eine Frage des Geldbeutels.
Flüssiger Akazienhonig sowie Waldhonig aber auch flüssiger Blütenhonig werden gern angenommen.
Ich persönlich ziehe es halt vor die Ameisen mit natürlichen Futter zu versorgen, dennoch habe ich einige der sehr kleinen Temnothorax Völker mal über 2 Jahre lang ausschließlich mit Zuckerwasser gefüttert.
Dabei konnte ich feststellen das sich die Völkchen in keinem Punkt nachteilig entwickelten.
Bei mehreren Tests mit zwei Nahrungsschälchen entschieden sich die Temnothorax sogar immer wieder für das Tröpfchen mit Zuckerwasser wärend der Honig wenig Beachtung fand.
Nachdem ich diesen kleinen Versuch (mache ich generell bei allen Ameisenarten die ich halte ) bei einigen anderen Arten testete, musste ich feststellen das die Zuneigung zum Honig oder zum Zucker je nach Ameisen Art unterschiedlich ausfiel.
So waren Serviformica fusca lieber dem Akazienhonig zugeneigt und Myrmica rubra entschieden sich für das Zuckerwasser , auch bei den Waldameisen in diesem Falle Formica polyctena ( ich betreue unter anderem die Formicarien des Landesverbandes Hessen ) laben sich lieber am Honig als am Zuckerwasser.

So ist es wohl eine Entscheidungsache deiner Ameisen,
also ausprobieren !

Mit freundlichen Grüßen aus Nordhessen

Michael Schön
Ameisenschützer und Ameisenhalter
2 Vorsitzender der ASW Hessen


Signatur geändert weil die davor von mancher Person nicht als Spass angesehen wurde
Falls ich wen damit angegriffen habe ich meine nie etwas böse!

Benutzeravatar
Fabienne
Halter
Offline
Beiträge: 1433
Registriert: 18. Mai 2007, 02:12
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 104 Mal

#31 AW: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von Fabienne » 31. August 2007, 18:07

Somit werde ich meine Versuche einstellen. Trotz alledem waren die Versuche spassig.


Signatur geändert weil die davor von mancher Person nicht als Spass angesehen wurde
Falls ich wen damit angegriffen habe ich meine nie etwas böse!

Elrond
Einsteiger
Offline
Beiträge: 29
Registriert: 25. Oktober 2015, 12:46
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

#32 Re: Honig ist nicht gleich Honig!!

Beitrag von Elrond » 10. November 2015, 07:36

Schade!
Heute, über 8 Jahre später, wäre es sehr interessant zu erfahren, was Dein Versuch, der sich über Jahre speziell auf die Ernährung von 3 Völkern konzentriert hätte, erbracht hat.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Europäische Ameisenarten & Allgemeines“