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Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

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Erne
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#1 Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Erne » 15. November 2015, 12:52

Gibt Ameisen die sich mit herkömmlichen Mitteln nur schwer, manchmal auch gar nicht in ihrer Anlage halten lassen.
Die bekannten Rutschmittel nur zeitlich begrenzt wirken, abgetragen oder vermüllt werden.
Letztendlich nur noch ein dichter Deckel hilft, was durchaus zu erheblichen Problemen mit der Belüftung führen kann.
Selbst wenn das hinbekommen wird, muss es die Möglichkeit geben, die Anlage soweit öffnen zu können, das gefüttert werden kann, Reinigungen durchführbar sind.

Ist für mich Neuland, meine Überlegungen, Ameisen mit einer hohen Spannung, im KV – Bereich, am Ausbrechen zu hindern.
Vielleicht habt Ihr das schon mal versucht?

Mein Ansatz, dünne Drähte um eine Aussparung in einem Kunststoffdeckel (Plexiglas) zu verlegen und diese mit einer sehr hohen Wechselspannung zu belegen.
Für die Erzeugung dieser Spannung ziehe ich Zündtrafos, die für Blitzlichtröhren verwendet werden, in Betracht.
Mit entsprechender Ansteuerung, liefern die hohen Spannungen mit hohem Widerstand.
Bedingt durch den hohen Widerstand, hat so eine Schaltung nur geringen Energiegehalt und dürfte ungefährlich sein.
Etwas Elektronik, die eine Rechteckspannung (oder Wechselspannung) erzeugt, um den Zündtrafo anzusteuern, müsste reichen um eine richtig hohe Spannung zu erzeugen.

Habt Ihr Ideen, wie sich sowas umsetzen lassen könnte oder möglicherweise schon selber etwas in der Richtung versucht?

Grüße Wolfgang



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#2 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Gast » 15. November 2015, 18:11

Hi Erne,

das ist eine sehr interessante Idee, leider kann ich dazu nichts fachliches Beitragen (Alles, was mit offenen Drähten zu tun hat, besorgt mich ehrlich gesagt etwas ;) ). Aber evtl. könntest Du ja so eine elektronische Fliegenklatsche umbauen?



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fink2
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#3 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von fink2 » 15. November 2015, 20:22

Erstmal

Die allgemeine Regel lautet: 50 V Wechselspannung oder 120 V Gleichspannung sind die Grenze der höchstzulässigen Berührungsspannung.

Quelle: Wiki

Das ganze ist nicht ungefährlich.

Weiter, Terrarien sind meist aus Glas oder Kunststoff, isolierende Materialien,
ein Stromfluss ist hier nicht gegeben, wenn nicht auch ein Gegenpol vorhanden ist.

Weiter, selbst wenn dies gewährleistest wird.
Ameisen werden diese Gefahr nicht erkennen und in ihr verderben rennen.
Es wird also kein Ausbruchsschutz sondern eine gezielte Tötung von Ameisen.
Oder wie schon davor geschrieben dessen Halter.

Ich möchte nicht das dies irgendjemand hier passiert, darum meine ausdrückliche Warnung davor.

Hier noch ein Link:
https://www.antstore.net/forum/viewtopi ... 135&t=9412

Grüße, fink2
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#4 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Gast » 15. November 2015, 21:16

Da hat fink2 natürlich recht, dass das wohl kein sehr schonender Ausbruchsschutz wäre.

Ich denke, dass Erne es wohl eher für sehr große Kolonien gedacht hat, wo der Verlust von einigen wenigen Arbeiterinnen nicht sehr ins Gewicht fallen wird. Evtl. könnte man es auch als secundären Ausbruchsschutz konzipieren, falls der primäre (z. b. Paraffinöl, Talkum usw) überwunden wird.



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Erne
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#5 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Erne » 16. November 2015, 16:57

Das von fink verlinkte Thema im Antstore-Forum, ist für mich Anstoß und Ausgangspunkt meiner Überlegungen.

Ameisen haben einen trockenen äußeren Körper und die Leitfähigkeit von Chitin sehe ich eher als gering.
Deshalb verwunderlich, das Ameisen sich von Spannungen im Bereich von 4,5 bis 30 Volt, daran hindern lassen sollten, auszubrechen.

Um der Sache nachzugehen habe ich mir folgendes ausgedacht.
Auf einer Plexiglasplatte, im Abstand von ca. 1 mm, Kupferdrähte aufgebracht.
Immer im Wechsel, ein Draht mit Spannung, der folgende auf 0 Volt Potential.
Diese Anordnung ist mehrfach vorhanden.

Spannung_1.jpg

Um möglicherweise überhaupt eine Wirkung zu bekommen, die Anordnung gleich mit 18 Volt versorgt.
(zwei 9 Volt Batterieblöcke)
Hier der ganze Aufbau.

Spannung_2.jpg

Wurde später noch mit einer LED ergänzt, um sichtbar zu machen ob die Drähte mit Spannung versorgt wurden oder nicht.

Habt Ihr eine Vorstellung wie Ameisen auf mein Gebasteltes reagiert haben?
Schaut selber.


Zumindest sterben sie nicht und verschmoren ist auch nicht.
Die Drähte scheinen sie mehr zu interessieren oder zu irritieren als die Spannung die abwechselnd angelegt war.
Behilflich bei dem Versuch, Pheidole sinica.

Spannung_3.jpg

Die allgemeine Regel lautet: 50 V Wechselspannung oder 120 V Gleichspannung sind die Grenze der höchstzulässigen Berührungsspannung.

Danke fink für die Listung der Gefahrenwerte.
Ergänzend kommen noch Parameter wie Stromstärke, Energiemenge, Impulslänge der Spannung und deren zeitliche Abfolge.
Ohne die Begrenzung der beiden letzten Parameter, wäre ein elektrischer Weidezaun tödlich für Tier und Mensch.
Die Spannung an elektrischen Weidezäunen liegt bei 2 – 10 kV (2000 – 10000 Volt)

Wie auch immer, ohne ausreichende Fachkenntnisse mit der Elektrik, ist dringend davor abzuraten, mit solchen Sachen zu experimentieren.
Bei unsachgemäßem Umgang besteht Lebensgefahr.

Das Weidezaunprinzip nachzubauen ist nicht der Sinn meiner Ãœberlegungen.
Mir geht es darum Ameisen vorm Ausbruch abzuhalten ohne sie zu töten oder zu schädigen.

Grüße Wolfgang
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#6 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Erne » 17. November 2015, 13:30

So sah es am Anfang aus.



Reichlich Andrang, Erkenntnisse eher wenig.
Pheidole sinica sind besonders aggressive Ameisen, die auf alles losgehen, was neu in ihre Anlage kommt.
Bei einem größeren Volk finden sich schnell unzählige Arbeiterinnen ein, die alles belaufen und auch beißen.
Hier gehen sie besonders auf die unter Spannung stehenden Drähte los.
Ob das daran liegt, das die Drähte unter Spannung stehen oder sie die ganze Platte als Störenfried betrachten und die Drähte sich gut packen lassen, lässt sich nicht klären.

Die Platte, ohne unter Spannung gesetzte Drähte, wurde in der Anlage belassen.
24 Stunden später hatten sich die Ameisen daran gewöhnt und ihr Interesse daran verloren.
Mit dem Einschalten wurde es interessant.



Anfangs noch ohne Spannung, kaum von Ameisen belaufen.
Nach dem Einschalten der Spannung, wurde es voll.
Denke, ist deutlich sichtbar, dass diese Ameisen, selbst schon auf 18 Volt, reagieren.
Allerdings ist das nicht der gewünschte Effekt, Ameisen anzulocken ist auch anders machbar.

Interessant, zumindest diese Art ist in der Lage, die unter Spannung stehenden Drähte zu erkennen.

Die Spannung weiter zu erhöhen, aus meiner Sicht nutzlos.
Gehe davon aus, dass es dann tatsächlich zu den von Euch in Betracht gezogenen Tötungen kommt.

Gut damit ist für mich ein Ausbruchsschutz mit Spannung und Zweileitertechnik abgeklärt.
Es war auch nicht meine Absicht in der Form einen Ausbruchsschutz zu bauen.

Meine Ãœberlegungen gehen dahin, mit Einleitertechnik und hoher Spannung was zu versuchen.


Grüße Wolfgang
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#7 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Safiriel » 17. November 2015, 22:01

Das ist das verrückteste und interessanteste, was ich in diesem Forum in den letzten 6 Monaten gesehen habe.



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#8 Re: Gedanken über einen andersartigen Ausbruchsschutz

Beitrag von Gast » 17. November 2015, 22:30

Na Erne da hast Du wohl endlich den Beweis geführt, dass Ameisen von Elektrizität angezogen werden. Oder wie warm werden die Drähte dabei?



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