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Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Lexispina
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#1 Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Lexispina » 29. Dezember 2015, 17:24

Wie man hört, bin ich absoluter Neuling. Zu Weihnachten gab es ein Starterset, bestehend aus einem Sandnest (20 mal 10 mal 2 cm), einer kleinen Arena ( 20 mal 10 mal 10 cm), den Einrichtungsgegenständen und einem Reagenzgläschen. In Letzterem befinden sich eine Königin, zwei Arbeiterinnen und zwei weiße Kugeln, vermutlich Puppen der Art Messor barbarus.
Auf einem Handzettel gab es eine Kurzbeschreibung, auf der darauf hingewiesen wurde, das diese Art sich bei 20 bis 24 Grad am wohlsten fühlt und eine Winterruhe nur alle drei Jahre notwendig ist. Hier fand ich jetzt andere Angaben und bin verwirrt!
Zudem glaube ich, dass ich außerdem Untermieter mitgeliefert bekam. Neben den Ameisen befanden sich noch winzige Krabbeltierchen im Reagenzglas. Nicht größer wie ein Sandkorn, man kann sie nur sehen wenn sie sich bewegen. Ist das schlimm? Sind das irgendwelche Milben, gegen die ich was unternehmen muss?

Bisher haben sie ihr Reagenzglas (das offen in der Arena liegt) nur einmal nachts verlassen, und haben sich ein paar Körner geholt. Soll ich sie jetzt trotz Puppen in die Winterruhe bringen, oder kann ich sie dieses Jahr wirklich ohne WR lassen?



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#2 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Gast » 29. Dezember 2015, 17:34

Hallo,
Fotos sind immer hilfreich, denke aber es handelt sich um Futtermilben, also nicht so schlimm.
Der Handzettel gibt aber nicht viel her, mit dieser falschen Beschreibung.
Da solltest Du Dich mal mit dem Ameisenshop, von dem dieses Set stammt, in Verbindung setzen.............
Ich denke nicht, daß dieses Set aus einem deutschen Shop stammt oder?
Gruß Steffen



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fink2
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#3 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von fink2 » 29. Dezember 2015, 18:10

Hallo Lexispina,

interessant wäre wo die Messor barbarus herkommen.
Je nach dem brauchen sie eine Winterruhe oder auch nicht.
Auch bräuchten sie je nach dem auch eine höhere Temperatur.

Wenn es sich wirklich um Puppen handeln sollte, sollte man sie nicht in die Winterruhe schicken.

Solange die Milben nicht auf den Ameisen sitzen werden es wohl Futtermilben sein und die sind wohl nicht so schlimm.

Wie Steffen schon geschrieben hat, Bilder wären gut.

Gruß, fink2



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Sajikii
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#4 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Sajikii » 29. Dezember 2015, 20:52

Willkommen im Ameisenforum, Lexispina!

Ich würde vorschlagen, einfach mal Ruhe bewahren ;).
Dann wäre ganz fein, wenn du uns ein, zwei Fotos von den Ameisen schicken könntest.
Gut wäre zu wissen, ob das wirklich Puppen sind. Oder du vergleichst auch mit anderen Fotos, ob es wirklich Puppen sind?
Puppen könnten während der Winterruhe sehr wahrscheinlich kaputt gehen, daher gehen wir lieber auf Nummer sicher, okay?

Sollten deine Ameisen keine Puppen haben, würde ich sie noch gut mit Zuckerwasser füttern, ein paar aufgeknackte Körner geben und langsam etwas kühler stellen. Eine Temperatur um die 10 Grad sollten für diese mediterranen Ameisen reichen.
Die genaue Herkunft würde ich schon noch eruieren, damit man besser auf die Winterruhebedingungen eingehen kann.

Was die Untermieter betrifft, so werden es wohl irgendwelche Milben sein, die gerne an Überresten von Insekten und anderes Gemüll herumknabbern. So lange sie nicht auf den Ameisen sitzen, sollte man sich keine großen Sorgen machen, aber etwas im Auge behalten. Falls die Milbensituation im Sommer lästig wird, kann man immer noch etwas dagegen tun.

Also, ich hätte schon gerne gewusst, woher du die Ameisen bekommen hast?
Ich meine, alle drei Jahre eine Winterruhe? Das ist eine Fehlinformation, natürlich sollte man das logischerweise jeden Winter einhalten :rolleyes:. Auch ist Messor sehr wärmeliebend, Zimmertemperatur und mehr ist im Sommer auf jeden Fall erwünscht und förderlich für die Brut.

Ich würde vorschlagen, wir klären jetzt mal die Brutsituation (ich darf also um Fotos bitten oder du machst das auf eigener Faust über Fotovergleich) und dann... sollte man an die Winterruhe denken. In der Zwischenzeit kannst du dann sämtliche Haltungsberichte hier im Forum durchstöbern, dich reichlich informieren und dann gut gewappnet in die neue Ameisensaison starten.

Ach ja, was du noch wissen solltest... deine Ameisen sind besonders in der Gründungsphase sehr nervöse Tiere, man sollte ihnen wirklich viel Ruhe gönnen und wenig erschüttern. Auch beim Foto machen bitte schnell handeln.
Du wirst aber sehen, diese Ameisen werden dir eine riesen Freude machen, diese Art ist wirklich wunderbar. :)

Falls du irgendwelche Fragen noch haben solltest, immer her damit, wir helfen gerne!

LG
Sajiki



Lexispina
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#5 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Lexispina » 29. Dezember 2015, 21:50

Lieben Dank schon mal für die wirklich schnelle Ersthilfe!
Die Ameisen kommen laut Beschreibung aus Südspanien und wurden vom Ameisenkönig erworben. Meine Schwester hat sie offenbar recht günstig ersteigert, wie sie berichtete.
Mit den Fotos wird das wohl vorerst etwas schwierig, denn die "Milben" sind wirklich winzig, wenn sie sich nicht bewegen, könnte man sie auch einfach für Dreck halten. Die kriege ich sicher auch mit meiner Spiegelreflexkamera nicht aufs Bild. Aber mich beruhigt schon mal, das sie nicht auf den Ameisen sitzen. Sie haben nur schon, im Gegensatz zu den Ameisen, die ganze Arena in Beschlag genommen.
Mit den Puppen wird es ebenfalls schwierig. Zumindest wenn ich die armen Ameisen nicht noch mehr stressen möchte. Auch mir, der bisher mehr mit haarigen und gefiederten Tierarten bewandert ist , ist aufgefallen, dass sie sehr "ängstlich" sind. Sie erschrecken regelrecht, wenn ich mit meinen Glubschaugen nah ans Glas komme um besser sehen zu können. Besonders wenn ich zum füttern die Abdeckung öffne, kauern sie sich erschreckt zusammen. Bestimmt hatten sie schon jede Menge Stress auf dem rumpelnden Weg zu mir als Weihnachtgeschenk. Um ihre Brut sind sie außerdem extrem besorgt. Die zwei weißen ovalen Gebilde (eins scheint etwas deformiert) sind etwa ein bis zwei Millimeter groß (geschätzt) und werden bei Erschütterungen, die bis zum Aufbau ja leider nicht zu vermeiden waren, sofort aufgenommen und wieder ordentlich verstaut. Im Reagenzglas, das leider nicht so sauber ist, kann man sie sehr schlecht erkennen. Ich mag sie aber auf keinen Fall ausschütten zum nachschauen oder fotografieren.

Eine Frage zur Nestfeuchtigkeit habe ich noch. In der Beschreibung stand, ich sollte den Boden des Nests zunächst mit ca. 1 cm Wasser auffüllen und dann das Sand Lehmgemisch einfüllen. Danach waren ca. 50 % des Sandes feucht. Der Rest war jedoch "Pudersand" Da kann doch keine Ameise graben, oder? Das klappte bei mir damals im Sandkasten ja auch nicht. Nun habe ich den Sand einmal komplett durchfeuchtet, indem ich mit der Pipette tropfenweise Wasser aufgefüllt habe. Reicht das, wenn ich den jetzt einfach wieder trockenen lasse und nur unten Wasser für die Feuchtigkeit nachfülle. Nicht das meine Ameisen nachher in Pudersand verschüttet werden, oder alles schimmelt.

So, nun werde ich nochmal fleißig Haltungsberichte lesen!



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#6 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Gast » 30. Dezember 2015, 09:21

Hey,

ich kann dir mal in eigener Sache meinen Haltungsbericht empfehlen.

http://www.ameisenforum.de/camponotusligni-s-messor-barbarus-t53405.html

Meine Kolonie befindet sich derzeit in Winterruhe (ungeheizte Küche) und diese scheint auch dringend notwendig, selten sieht mal die Tiere aus dem Nest kommen um Wasser aufzunehmen, Insekten einzutragen oder Körner mitzunehmen.

Gerade am Anfang sind die Tiere äußerst stressempfindlich. In meinem Bericht steht auch, dass ich fast 6 Monate (!) gar nichts von der Kolonie gesehen habe. Du brauchst auf jeden Fall eine Engelsgeduld. Dann geht das aber schlagartig und du hast ganz aktive Ameisen, sofern vorher keine Fehler passiert sind.

Reagenzgläser sind gut, die Nestmöglichkeit lässt sich später auch auf 2-3 nebeneinander gelegte RGs ausweiten. In den warmen Sommertagen sind meine täglich fast 3-4 umgezogen. Mit der Art hast du auf jeden Fall was ganz besonderes erwischt.

Das die Puppen am Anfang so klein sind ist im Übrigen normal, du wirst dich noch wundern, was für große Puppen gegen Mitte nächstes Jahr vorhanden sind. Da kommt dann richtig Spannung in die Sache.

Ich selber habe die Körner nie zerdrückt. Mit einer Schachtel Mikroheimchen und etwas Saatgut (20g) kommst du locker 1 Jahr zurecht. Füttern würde ich alle 3-4 Tage zu der aktiven Zeit. Momentan beschränke ich das auf 1x die Woche. Allerdings am Anfang unbedingt vor dem Reagenzglas!

Du wirst selber merken, sobald deine Ameisen bereit sind, weitere Strecken für das Futter zurückzulegen.

Ich würde an deiner Stelle noch extern ein RG-Wasserspeicher anbieten, damit gehst du auf Nummer sicher. Ebenso empfiehlt sich eine Heizmatte ab Mitte Februar (ein paar Watt reichen schon). Auf hohe Temperaturen (aus eigener Erfahrung ca. 27-33 Grad alles i. O.) fahren sie voll ab.

Viel Spaß mit deiner Kolonie und guten Rutsch
camponotusligni

EDIT: Zuckerwasser benötigen sie gar nicht. Ich würde damit gar nicht erst anfangen! Messor barbarus kann problemlos darauf verzichten!



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Sajikii
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#7 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Sajikii » 30. Dezember 2015, 11:43

Vielleicht sollte man noch erklären, warum Messor sp. auf Zuckerwasser verzichten kann?
Kurz erklärt, wie man sich sicher vorstellen kann, sind die Körner dafür maßgeblich. Meistens werden die Media- und besonders die Major-Arbeiterinnen zum Körner knacken berufen, worauf der Inhalt in Kaugemeinschaften zum so genannten Ameisenbrot hergestellt wird.

Es bleibt wohl jedem selbst überlassen, ob er dann wirklich noch phasenweise Zuckerwasser anbietet oder nicht.
Ich kann nur sagen, dass meine Kolonie in den meisten Fällen, trotz vollen Kornspeicher, das Zuckerwasser gierig aufnahm. Genauso wie ich damals den Atta-Gründerkolonien zerkleinerte Blattstückchen anbot und sogar hier teilweise Zuckerwasser gab, so half ich auch hier bei meinen Messor barbarus in der Gründungsphase damit, indem ich die Körner knackte. Für den Menschen ist das eine "Arbeit" von 5 Sekunden ohne Aufwand, die Ameisen müssen sich aber abrackern und ihre Mandibeln abstumpfen. Zumindest betrachte ich das so ;). Man will ja das es den Viechern gut geht und die Entwicklung rasch von statten geht. :)

Sicher, es gibt dann Ameisenhalter die sagen "in der Natur zerkleinert ihnen auch niemand die Blätter oder knackt Körner vor", aber das man ihnen fertige Nester anbietet und jederzeit Trinkwasser, trotz Wärmelampe vorhanden ist... :rolleyes:.

Da scheiden sich wohl die Geister, aber so ist das nunmal. Besonders in der Insektenhaltung, mir scheint.
Jede/r soll die Viecher so pflegen wie sie/er denkt.

Falls du noch Fragen haben solltest Lexispina, immer nur her damit.

LG
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AlexM.



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#8 Re: Hilfe, es gab Ameisen zu Weihnachten!

Beitrag von Gast » 30. Dezember 2015, 12:46

Nunja, Zuckerwasser zufüttern? Gierig angenommen? Scheint dann eher Wassermangel zu sein. Aber du hast natürlich recht, jeder macht seine Erfahrungen. Und trotzdem denke ich das so eine Stütze aus eigenen Erfahrungen wertvolles bringt.

Haben wir nicht alle mal so angefangen?

Dementsprechend danke für die Korrektur. :o

LG

EDIT: Vielleicht sollte man auch begründen warum sie Zuckerwasser benötigen? :rolleyes: Wurde aber wahrlich nachgeholt!



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