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Ameisenfund während des Holzspalten

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Zero11
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#1 Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von Zero11 » 2. Januar 2016, 20:11

Hallo zusammen,

heute ist es soweit, ich schreibe meinen ersten Beitrag in diesem Forum. Seit ca. eineinhalb Jahren bin ich nun schon hier angemeldet, Ameisen halte ich allerdings schon seit über drei Jahren. Bei meiner Einstiegskolonie von damals handelte es sich um Camponotus ligniperada, diese Kolonie ist mittlerweile ca. 180 Damen stark und entwickelt sich gut. Meine Fragen, die ich habe dreht sich ebenfalls um Camponotus ligniperdus.

Heute spalteten wir Fichtenholz, welches wir zum ablagern aufsetzten. Bei einem Holzstück (ca. 40cm Durchmesser und 1m Länge) passierte es auf einmal. Als ich es der länge nach aufspalt, fielen auf einmal Massen an Ameisen (geschätzt ca. 100 Tiere) aus dem Holz und mittig saßen noch viele weitere Tiere. Mittig war das Holz faul und so konnten sich Camponotus ligniperdus dort einnisten, von außen war kein Zeichen auf ein Nest zu erkennen.
Da das Nest somit komplett zerstört war und mir die Tiere leid taten, da Sie durch die Winterruhe kaum beweglich waren, entschloss ich mich alle einzusammeln.
Ich hoffte natürlich auch die Königin zu finden, doch diese war leider nicht dabei. Ich denke, dass diese noch mit der restlichen Kolonie im Baumstumpf ist und dort hoffentlich weiterleben wird.

Nun habe ich geschätzt ca. 300 Arbeiterinnen, überwinternde Larven waren keine dabei.
Meine Idee ist jetzt folgende: Vom letzten Schwarmflug habe ich noch eine sehr kräftige Königin mitsamt ca. 18 Arbeiterinnen inkl. Brut und ich dachte mir, diese zusammenzuführen und hierfür die Winterruhe zu nutzen.
Ich dachte mir, dass ich die Arbeiterinnen ca. 2-3 Wochen getrennt von der fremden Königinn halte und diese dann, geschützt in einem Fliegengitterkäfig zu den Arbeiterinnen setzte sodass diese den Kolonieduft der fremden Gyne annehmen.
Was haltet ihr von der Idee? Das Risiko ist überschaubar, da die fremde Königin geschützt ist und dieser nichts passieren kann.

Über eine Einschätzung bzw. Verbesserungsvorschläge von euch würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Alex



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Frisbee
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#2 Re: Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von Frisbee » 2. Januar 2016, 22:09

Hallo Zero11,

Du scheinst es ähnlich wie bei Bienen anzugehen.
Da setzt man auch bei einem Volk welches die Königin verloren hat die fremde Königin in einem kleinen Käfig hinzu durch den keine Arbeiterinn dringen kann, erst wenn der einzige Eingang, welcher mit einer Honigzuckerlösung verstopft sind aufgefressen wird.
Und durch dieses Aufressen von beiden Seiten
lernen sie sich kennen und tauschen ihre Pheromone aus.
Also denke ich das das bei Ameisen auch funktioniert.
Probier es mal, nen Versuch ist es Wert.
Mg Frisbee



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Gregor Poeth
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#3 Re: Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von Gregor Poeth » 2. Januar 2016, 22:56

Hallo! :)

Sowas wurde auch bei Ameisen oft probiert, bei großen Völkern leider oft vergeblich. Meinen Cataglyphis (damals noch 4 Arb.)habe ich nach und nach auch Arbeiterinnen einer Kolonie beigesetzt dessen Königin verstorben war. Die ca. 20 Arb. wurden ohne eingewöhnungszeit oder WR einfach aufgenommen und leben schon seit Monaten zusammen.
Bei deinen Lignis würde ich es so machen wie du es vorgeschlagen hast, einen Versuch ist es wert. Du solltest das ganze halt genau im Auge behalten! ;)
Viel Erfolg bei deiner Adoption!

LG
Gregor



nortorn

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#4 Re: Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von nortorn » 4. Januar 2016, 15:19

Eigene Erfahrungen habe ich in dem Bereich zwar keine vorzuweisen, allerdings schätze ich die Chancen dass es klappt relativ hoch ein. Camponotus ligniperdus sind oligogyn, daher ist es sehr wahrscheinlich dass die Königin mit ihren paar Arbeiterinnen nach einer Homogenisierung der Nestgerüche akzeptiert wird. Bei einem befreundeten Halter haben sich drei! Völker dessen Königinnen jeweils allein gründeten nach kurzer Rangelei zusammen getan als sie nicht mehr räumlich getrennt voneinander waren. Die Königinnen sitzen seither friedlich in einer Kammer. Etwas vom Thema abgekommen aber naja... Ich bin mir sicher dass dein Versuch glücken wird.



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Safiriel

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#5 Re: Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von Safiriel » 4. Januar 2016, 16:22

Für mich klingt das etwas zu optimistisch, ist aber sicher nicht ausgeschlossen.



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Zero11
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#6 Re: Ameisenfund während des Holzspalten

Beitrag von Zero11 » 4. Januar 2016, 20:36

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Werde es einfach mal ausprobieren und ich hoffe sehr, dass es klappt. Der Sonntag stand bei mir ganz im Zeichen der Ameisen da ich die Arbeiterinnen aus der Schüssel, in der ich diese provisorisch unterbringen musste, in eine geeignete Behausung verbringen wollte damit diese Ihre Winterruhe fortsetzen können.

Hier mal ein Bild der Schüssel, in der die Ameisen für eine Nacht untergebracht waren. Habe zusätzlich noch angefeuchtetes Küchenpapier in die Schüssel gelegt, sodass die Ameisen sich darin verstecken konnten was sehr gut angenommen wurde. Die Zählung am Abend sollte herausstellen, dass ich mit meiner Schätzung bzgl. der Arbeiterinnenzahl komplett daneben lag...
provisorisches Nest
provisorisches Nest


Als nächstes Stand die Überlegung an, ob eines meiner vorhandenen Nester denn für die Arbeiterinnen genügen würde. Mein größtes unbenutztes Nest ist das meiner Campanotus fellah, welchen ich vor ca. 4 Monaten ein neues internes Nest spendierte. Nach kurzer Begutachtung stand aber fest, dass dieses viel zu klein ist und keine Möglichkeit bietet die Königin geschützt dazu zu setzen. Dafür ist mittig aber eine Bohrung vorhanden, durch welche ein Temperaturfühler eingebracht werden kann und bei der Benutzung einer Heizmatte sehr praktisch ist. Bei Campanotus ligniperdus aber wohl eher unwichtig.
Nest Campanotus fellah
Nest Campanotus fellah


Nun und dann ging es los. Nach kurzer Sichtung meiner Materialien stellte ich fest, dass es gerade noch für ein Nest reichen würde. Fehler wie z.B. ein brechender Ytongstein durften aber keine passieren da sonst der komplette Zeitplan zunichte gemacht wäre und ich den Bau des Nests auf das nächste Wochenende verlegen müsste.
Daraufhin ging es mit viel Tatendrang an die neue Aufgabe, mit einer Bohrmaschine und einen Dremel "bewaffnet" machte ich mich mit Unterstützung meiner Freundin ans Werk.
Es sollte ein einfaches Nest werden und ich entschied mich bewusst dazu, keine Gänge etc. nachzuempfinden sondern das Ganze sehr strukturiert zu lassen. Das Nest hat zwei Anschlüsse. Bei dem einen handelt es sich um den Ein- und Ausgang, der andere dient später dazu, das Reagenzglasnest der Königin anschließen zu können. Diese Kammer ist durch ein feines Metallgitter von den restlichen Kammern getrennt.
Die Plexiglasscheibe ist durch Schrauben, welche ich innig im Nest fixierte, verschraubt.
fertiges Nest
fertiges Nest


Und so sieht das Nest inkl. der neuen Bewohner aus. Man beachte die beachtliche Wintertraube, die die Ameisen bilden. Die Kammertiefe beträgt 3,5cm.

inkl. Ameisen
inkl. Ameisen


Ich hoffe, Ihr hattet Spaß beim Lesen meines ersten Berichts. Über Fragen, Anregungen sowie Lob und Tadel wäre ich dankbar.

VG
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