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Lasius flavus Underground-Studie

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trailandstreet
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#57 Re: Lasius flavus Underground-Studie

Beitrag von trailandstreet » 23. Juni 2016, 10:09

Also ich wĂĽrde auch sagen, mach weiter so.

Das Problem mit den flavus kenn ich inzwischen auch zur Genüge. Die beiden vom vorletzten Jahr wollten absolut nicht gründen, von denen vom letzten Jahr ist dann die erste verstorben, nachdem die endlich eier gelegt hat und die, die bereits einige Pygmäen hatte, von der sind die Arbeiter in einem leeren RG ertrunken.
Eine konnte ich anscheinend noch retten, da muss ich heute mal schaun, ob die noch lebt.

komischerweise habe ich heuer auch eine L niger und drei Myrmica in Pleometrose, bei denen kaum was geht.



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Maddio

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#58 Re: Lasius flavus Underground-Studie

Beitrag von Maddio » 23. Juni 2016, 13:48

Die Lasius flavus haben sich bei mir auch schon durch einen Ausbruch hervorgetan.

Zum besseren Verständnis ein Bild vom Nest (vor Inbetriebnahme):

Nest_mit_folie.jpg


Links im Bild sieht man, dass einer der Schläuche mit einer Metallschraube verschlossen ist. Bei meinen Formica fusca, die ein ähnliches Nest bewohnen, stellt dies ein unüberwindbares Hindernis da. Die Lasius flavus haben es tatsächlich fertig gebracht, sich entlang des Gewindes nach draußen in die Freiheit zu zwängen. Ca. ein halbes Dutzend Arbeiterinnen ist auf diese Weise entkommen, aber scheinbar hielten sich alle in direkter Nähe zum Nest auf, so dass ich sie umgehend wieder einsammeln konnte. Seitdem ist der Schlauchausgang zusätzlich noch mit einem Wattepropfen verschlossen.

Bei dem Nest habe ich die Plexiglasplatte mit Aquariensilikonkleber am Ytong befestigt, und nach dem Einzug der Wiesenameisen konnte ich beobachten, wie sie die Verklebung auf kleinste Löcher untersuchen. Gott sei dank sind sie hier und da zwar zwischen die Verklebung gekommen, aber nicht unter dem letzten Silikonstreifen drunter her.

Also ich muss schon sagen, dass ich die Lasius flavus dahingehend unterschätzt habe. Durch ihre (geringe) Größe und ihre Unnachgiebigkeit beim Erkunden sind sie gut darin die Schwachstellen einer Anlage zu finden und zum Ausbrechen zu nutzen.
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Safiriel

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#59 Re: Lasius flavus Underground-Studie

Beitrag von Safiriel » 31. Juli 2016, 18:23

Zunächst hatte ich das kleine Nest in eine Miniarena von Rocher verfrachtet. Alles schien gut, es gab keine größeren Verluste und auch Brut war vorhanden. Dennoch vermehrten sie sich nur langsam. Mehr als fünf Larven oder Puppen sah ich nie. Ich hatte eine strikte wöchentliche Kontrollroutine eingeführt um wirklich weder zu oft zu stören, noch die "Schrankameisen" zu vernachlässigen. Zudem verlagerte ich den Standort von einem Schrank im Schlafzimmer in den Wohnzimmerschrank.
Das Nest selbst schimmelte immer stärker. Als es knapp 20 Arbeiterinnen waren, gab es plötzlich keine Brut mehr. Ich vermute, der Schimmelbefall war zu stark. zudem ließ sich die Feuchtigkeit im Nest nicht mehr gut überprüfen, weil auch die Zellulose im Wassereservoir befallen war. Auch erforderte jedes Befeuchten, das Nest in die Hand zu nehmen und mit einer Spritze zu befüllen - was den Ameisen gar nicht zu gefallen schien.
Ich entschied, ihnen ein zweites Nest anzubieten, ein Reagenzglasnest.
Die Kolonie erschien nun aktiver und ich entdeckte auch bald 2 Arbeiterinnen an der Watte im RG. Die Woche darauf schien etwa die Hälfte der Ameisen umgezogen zu sein, ich war guter Dinge, dass die Königin bald folgen würde.
Diese Woche allerdings fand ich die Gyne tot vor, einige tote Arbeiterinnen in der Arena und die restlichen lebendig im neuen Reagenzglasnest.


Da Sajikii die Ameisenhaltung aufgibt und ich nun keine Lasius flavus mehr habe, ist das das vorläufige Ende des Projektes.

Zum Troubleshooting darf gerne weiter geschrieben werden und auch Berichte von anderen unterirdischen Haltungsversuchen sind erwĂĽnscht.
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Maddio

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#60 Re: Lasius flavus Underground-Studie

Beitrag von Maddio » 1. August 2016, 13:42

Safiriel hat geschrieben:Da Sajikii die Ameisenhaltung aufgibt und ich nun keine Lasius flavus mehr habe, ist das das vorläufige Ende des Projektes.

Zum Troubleshooting darf gerne weiter geschrieben werden und auch Berichte von anderen unterirdischen Haltungsversuchen sind erwĂĽnscht.


Schade, dass es nicht in die Phase geht wo die Kolonien etwas größer werden. Allerdings ist der Versuch auch mit einigem Aufwand verbunden gewesen, so dass man verstehen kann das er zu einem Ende kommt.

Ich hatte ja zwischendurch immer mal wieder von meiner Lasius flavus-Kolonie geschrieben, die es nur im Nestbereich dunkel hat. Die Kolonie gibt es immer noch, obwohl ich hin und wieder mit dem Gedanken spiele sie frei zu lassen.

Meine Beobachtungen: Zu Beginn der Saison war es so, dass sie sehr aktiv in der hellen Arena fouragierten, und bei der Fütterung kam es regelmäßig zu Massenaufläufen, am hellichten Tag ;).

Seit einem guten Monat etwa, scheinen sie sich aber nur noch nach draussen zu begeben, wenn es unbedingt nötig ist. Eine Gruppe von etwa 30 Arbeiterinnen hält ständig die Tränke in der Arena besetzt, das liegt vor allem daran das ich das Nest nicht mehr befeuchte weil der Ytong an ein paar Stellen angefangen hat zu schimmeln.

Aber abgesehen von den "Wasserträgern" tut sich nicht mehr viel in der Arena, und dass obwohl die Bevölkerung deutlich gewachsen ist und es viel Brut in allen Stadien gibt.

Was bedeutet das jetzt? Sind sie bald durch mit dem Sommergeschäft? Ist der große Hunger vorbei? Oder liegt es doch daran, dass sie sich im dunklen Nest wohler fühlen?

Ich werde weiter beobachten und berichten.
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