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Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Colophonius
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#9 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Colophonius » 28. September 2016, 23:01

Moin moin,

aus den bereits genannten Gründen würde ich auch keine Monomorium halten wollen, meine winzigen Pheidole pieli halten mich schon genug auf Trab (und es sind sicher schon über die Zeit über Tausend im Wassergraben, den ich am Ende angebracht habe, ertrunken). Allerdings sehe ich gerade im eigenen Einfamilienhaus wenige Probleme, da man sich höchstens selbst schädigt.

benai hat geschrieben:Schade finde ich das er niemals einen Haltungsbericht schreiben wird, da er keine Lust auf den "Hass" hat der im entgegengebracht werden würde, weil er die Tiere hält.


Monomorium subopacum wäre sicherlich interessant, aber einen Haltungsbericht wird sich wohl keiner antuen, da man sich sonst ständig rechtfertigen muss.

gruß
benai


Soweit ich das sehe, warst du ja 'ne Weile nicht aktiv. Zum Glück weht in den meisten Foren mit dem Rückzug gewisser streitsüchtiger User ein anderer, liberaler Wind. Ich glaube ein Haltungsbericht, in dem der Halter zeigt, dass er verantwortungsvoll mit den Ameisen umgeht und sie nicht nur hält, weil sie eben so gefährlich sind, dürfte man damit eher auf Interesse als auf Hass stoßen!

Viele Grüße,
Colo
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Formicarius
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#10 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Formicarius » 29. September 2016, 00:24

Colophonius hat geschrieben: Soweit ich das sehe, warst du ja 'ne Weile nicht aktiv. Zum Glück weht in den meisten Foren mit dem Rückzug gewisser streitsüchtiger User ein anderer, liberaler Wind. Ich glaube ein Haltungsbericht, in dem der Halter zeigt, dass er verantwortungsvoll mit den Ameisen umgeht und sie nicht nur hält, weil sie eben so gefährlich sind, dürfte man damit eher auf Interesse als auf Hass stoßen!


Die Exoteninquisition die früher hier geherrscht hat war natürlich alles andere als gut.
Man hat allerdings schon das Gefühl das die Ameisenhaltung als Hobby jetzt langsam ins andere Extreme schwappt.
Dieses ganze "PANIK PANIK INVASIVE ARTEN MILBEN KRANKHEITEN! BESCHÃœTZT UNSERE HEIMISCHE FLORA UND FAUNA! DIE EXOTEN INVASION!" wurde jetzt halt durch "lol diese Pest ants sind voll einfach zu halten passiert schon nix mach einfach mehr Talkum an den Rand bro xD!" ersetzt.

Besonders polygyne Arten mit Begattung in Nestnähe und vielen Zweignestern können sich ohne Probleme im Haus ansiedeln wenn man keinen 100% sicheren Ausbruchsschutz hat.
Manchen Leuten ist anscheinend nicht wirklich bewusst was ein Schaden im Haus durch diese Ameisen enstehen kann.

Nichts gegen Exoten. Ich halte selber welche. Das sind dann allerdings Arten die nur sehr schwer ausbrechen können und wo ich zu 100% sicher bin das sie sich nicht im Haus ausbreiten können.

Es werden jetzt schon hochgradig hausschädliche Arten wie Tetramorium bicarinatum und Pheidole megacephala an Kinder verkauft. Was kommt als nächstes? Monomorium pharaonis? Linepithema humile? Leute muss das wirklich sein?



Es gibt so viele schöne Arten wie exotische Camponotus, Messor, Polyrhachis, Cataglyphis oder Ponerien.
Warum müssen es jetzt unbedingt die Solenopsis, Pheidole oder Teramorium sein?



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Diffeomorphismus
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#11 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Diffeomorphismus » 29. September 2016, 06:10

@Formicarius

Du hast dir unsere Beiträge aber schon durchgelesen, oder? Die Frage dieses Threads war, ob man Monomorium-Arten halten kann. Ja, das kann man. Allerdings frage ich mich, wo du gelesen haben willst, dass sie "total einfach zu halten wären" und "nichts passieren könne"? Ich lese aus den bisherigen Beiträgen nämlich genau das Gegenteil heraus. Dieser Thread beinhaltet doch bislang eine sachliche Diskussion. Warum in alte Muster verfallen und davon abweichen?

Ich persönlich halte eigentlich nur noch Arten, die recht pflegeleicht sind und bei denen der Ausbruchsschutz sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Warum aber sollte ich Halter verurteilen oder verdammen, die andere Ameisen halten? Wie schon gesagt, würde es mich freuen, wenn auch diese hier über ihre Haltung berichten würden. Denn es gibt nun einmal Leute, die diese Arten unbedingt halten möchten. Daher wäre es doch umso wichtiger, dass ihnen gesicherte Haltungsinformationen, insbesondere was den Ausbruchsschutz angeht, zu Verfügung stehen!
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trailandstreet
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#12 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von trailandstreet » 29. September 2016, 08:44

Manch einer sucht ja immer eine neue Herausforderung, sei es beim Bungee-oder Base-Jumping oder auf der Rennstrecke.
Für weniger bewegungssüchtige liegt die wohl im Wohnzimmer.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass man so eine Art auch gewissenhaft halten kann, nur der Aufwand, der dafür nötig ist, dafür könnte man gut 20 "unproblematische Arten" halten.



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Colophonius
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#13 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von Colophonius » 29. September 2016, 09:34

Moin moin,

danke Diffeo für die kleine Aufklärung.

Ich habe bewusst folgendes geschrieben:
ch glaube ein Haltungsbericht, in dem der Halter zeigt, dass er verantwortungsvoll mit den Ameisen umgeht und sie nicht nur hält, weil sie eben so gefährlich sind, dürfte man damit eher auf Interesse als auf Hass stoßen!


Natürlich gibt es auch das andere Extrem, damit hat Formicarius nicht unrecht. Der Idee, "Pest ants" halten zu wollen, weil sie eben so gefährlich sind, sollte man aber aufklärend entgegentreten und nicht mit Arroganz, Besserwisserei oder von oben herab und schon gar nicht mit einer unheiligen Kombination aus den drei Eigenschaften. Damit erreicht man am Ende nur das Gegenteil vom Gewollten.

Ich glaube, es ist durchaus möglich auch winzige, invasive Arten, die sich im Haus einnisten können, wie etwa M. pharaonis, zu halten. Aber das ist, wie es Trailandstreet völlig richtig sagt, mit einem vollkommen unverhältnismäßigen Aufwand verbunden und selbst dann ist es leider in der Regel noch nicht sicher.

Allerdings werden Pharaoameisen auch in Labors zum Teil gehalten. Dort dürfte es genau so schlimm sein, wenn sie entkommen. Die entsprechenden Sicherheitsstandards dürfte man unter Umständen auch zuhause hinbekommen können. Es scheint also tatsächlich möglich, aber alles andere als empfehlenswert zu sein.

Es werden jetzt schon hochgradig hausschädliche Arten wie Tetramorium bicarinatum und Pheidole megacephala an Kinder verkauft. Was kommt als nächstes? Monomorium pharaonis? Linepithema humile? Leute muss das wirklich sein?


Tatsächlich muss und sollte das gar nicht sein. Gerade für Einsteiger (und genau genommen für den absoluten Großteil der erfahrenen Halter) sind gerade die winzigen Monomorium nicht zu empfehlen.

Viele Grüße,
Colo
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trailandstreet
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#14 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von trailandstreet » 29. September 2016, 11:01

Ich erinnere mich noch an einen Aufbau in dem M pharaonis in einem Labor gehalten wurde.
Die Behälter standen alle zusätzlich noch in einer Wanne mit Praffinöl, wenn ich mich recht entsinne. Der sonst auch übliche Ausbruchschutz wurde an den Behältern natürlich auch angebracht oder war sogar doppelt vorhanden und doch waren auch immer wieder Arbeiterinnen draussen erwischt worden. :eek:



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trailandstreet
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#15 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von trailandstreet » 29. September 2016, 12:10

ich hab den Beitrag schon gesucht, allerdings im falchen Forum. Der ist nämlich hier zu finden.

ameisenhaltung-in-den-1960er-jahren-t51387-8.html :lies: biddeschööön!



benai

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#16 Re: Monomorium - gibt es haltbare Arten?

Beitrag von benai » 29. September 2016, 12:22

Hallo,

erstmal danke für die ganzen Antworten, hab mir schon gedacht das es so endet. Wenn man es aber so liest das gesamte Thema weiß ich warum Leute die Tiere dieser Klassifizierung (invasiv) halten eher ungern damit an die Öffentlichkeit gehen, da ich auch nicht glaube das sich das Klima im Bezug auf die Exotenhaltung geändert hat es wurde nur in andere Foren verlagert und die Experten von damals blubbern noch heute den selben Kram wie damals.

Es geht mir keineswegs um die Haltung von Monomorium pharaonis, die ich auch niemals anstreben würde. Da es ja nicht die einzige Art dieser Gattung ist sondern da noch hunderte andere Monomorium Arten existieren. Wie von Diffeomorphismus bereits genannt die M. subopacum. Interessanter empfinde ich das die Gattung Monomorium wohl eher ein Sammelbecken von Arten ist bei denen noch keine echten Gemeinsamkeiten gefunden wurde was bei anderen Gattungen nunmal die Grundlage für eine solche Zuordnung ist.

Die Diskussion ist stellenweise sehr einseitig. Generell ist alles möglich zu halten, fragt sich nur wie sinnhaft und mit welchem gigantischen Aufwand.
Das dort ein 13 jähriger Tetramorium bicarinatum hält und er in dem Video angibt das ihm vorher schon ganze Straßen von Pheidole megacephala durch das Zimmer gelaufen sind empfinde ich auch nicht als sonderlich gut, aber im Endeffekt sind da die Eltern in der Pflicht sich mit den Tieren die ihr Sprössling hält auch mal zu befassen. Er hat von dem P. megacephala die Lehre gezogen das er den Ausbruchsschutz verbessern muss. Das ist ja immerhin schonmal ein guter Gedanke.

Die Händler zu verdammen das sie diese Tiere verkaufen ist auch keine Lösung. Da du via Internet bestellen kannst was du willst und dann nur noch eine persönliche Abholung in Frage kommt. Da eine Kopie des Persos sich zuschicken zu lassen ist via Gesetz verboten ebenso sich davon eine Kopie zu ziehen wenn du hingehst (gibt nur wenige Ausnahmen die sich im Bankenbereich oder in bestimmten Bereichen des öffentlichen Rechts (aber hier auch nur stark beschränlt auf bestimmte Institutionen - im Allgmeinen keine die uns betreffen). Sich den zeigen lassen wäre in Ordnung und somit nur noch eine persönliche Abholung machbar.

Ob jetzt eine Haltung von Pheidole megacephala schlimmer ist als von Pheidole pallidula, noda oder yeensis würde ich nicht behaupten, da selbst P. pallidula zur Hausameise und polygyn werden kann und in der Haltung ändern sich auch die Verhaltensweise von Ameisen.

Ob man die Haltung von Polyrhachis ansterben sollte bezweifel ich mal. Die Art die man da am besten bekommt zu Preisen die sich die meisten leisten können sind P. dives. P. illaudata oder spec sind da stellenweise schon 3-10x so teuer. Klar ist der Preis kein Maßstab aber dennoch wird er als Maßstab genommen. Und wenn man dann die ganzen Haltungsberichte sieht das dort Halter mit riesigen Anlagen geschlagen sind die früher oder später ihre Tiere abtöten weil der Ameisensäuregeruch überhand nimmt, da die Kolonien extrem wachsen und dieser auch immer stärker wird, ist P. dives keine Art die man so ohne weiteres halten sollte.

Ponerinen sind Geschmackssache und je nach Art eher frustierend, da du dort innerhalb der Kolonie immer Tötungen von Arbeiterinnen durch Arbeiterinnen hast und viel Leute die größere Kolonien wollen sind diese Tiere keine Alaternative.

Selbst bei Camponotus soll es potenziell invasive Arten geben. Hab letztens was gelesen kann mich nicht mehr genau erinnern aber Camponotus planatus oder so ähnlich sei zumindest je nach Gebiets als potenziell invasiv einzuordnen.

Messor dürften eher harmlos sein. zu Cataglyphis kann ich nichts sagen da die Haltung einer Art schon so ewig her ist das ich mich nicht mehr dran erinnere^^.

Update:
Der Bericht von Buschinger ist ganz nett, ist aber sehr kurz und enthält für mich mehr Lücken als Antworten.
Das interessantese ist für mich das Gründungsverhalten. Das Königinnen zwar auch ohne Abspaltung Brut aufziehen, aber sobald die Kolonie steht sterben die Königinnen und damit auch die Kolonie. Also wären alle heutigen anzutreffenden Kolonien außerhalb ihres natürlichen Habitats ja aus importierten Teilkolonien entstanden, die sich in Pflanzen, Baumaterial oder sonst was versteckt haben.

gruß
benai



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