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Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Feinstaub
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#1 Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von Feinstaub » 17. November 2016, 10:08

Es ist soweit....

meine neue Herausvorderung in Form von 4 Ameisen der Gattung Harpegnathosvenator sind in Österreich gelandet. :)

Ein Reiseopfer ist zu beklagen... da waren es nur noch drei :(

Die drei sind dann gestern in ihre Unterkunft eingezogen und haben Stundenlang das Formicarium unsicher gemacht. Vorzüglich die Glascheiben rauf und runter. Nur eine hat sich gleich im Dunklen versteckt und alles beobachtet. Bei dieser ist der Brustabschnitt größer und meiner Meinung nach Flügelansätze zu erkennen.

Das vorbereitete Nest mit zwei Ein- bzw. Ausgängen wurde erst garnicht betreten.

Heute Früh leider der zweite Schock...eine weitere Ameise hat das Zeitliche gesegnet...da waren es nur noch zwei.

Die zwei sind in das Nest eingezogen, wobei die größere in einer Kammer sitzt und die zweite im Bereich des Eingangs ihr Unwesen treibt. Ich hoffe mit sterben ist jetzt Schluss. Die zwei haben eine ruhige und geschützte Unterkunft und können sich auf Nachwuchs konzentrieren (hoffentlich).

Nesttemperatur Tagsüber 27,5 Nachts 26 Grad. Außentemperatur zwischen 24 und 26 Grand. Luftfeuchte im Nest etwas höher als an der Oberfläche.

Bin gespannt wies weiter geht...

LG
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Feinstaub
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#2 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von Feinstaub » 29. November 2016, 19:33

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Ich würde mich über Eure Erfahrungen, Rat und Hilfe freuen.

Von meinen gelieferten 4 Ameisen ist leider nur noch eine am Leben. Genau diejenige welche am Anfang am ruhigsten war und sich immer im dunklen versteckt hat während die Andren herumgelaufen sind.

Anfangs wurden die Ameisen ins große Formicarium gegeben. Da ich die einzelne Ameise aber nicht betreuen kann wurde diese ins kleinere Formicarium übersiedelt.

Tagsüber läuft die Ameise den ganzen Tag in der Arena herum, die Glasscheiben auf und ab und bleibt nur zum putzen der Beine und Fühler stehen. Dann gehts gleich weiter. Geschlafen wird in der Nacht entweder im Reagenzglas in der Arena oder im Ytongnest (zwei Kammern mit Lehm ausgeschiert). Temperatur bei 25 Grad. Im Nest eine Kammer etwas feuchter die andere trockener. Die Arena überhaupt trocken. Wasser wird regelmäßig erneuert. Trinken habe ich sie noch nie gesehen. Futter in Form von Heimchen wird von minni bis mittel, von lebendig bis tot regelmäßig angeboten. Gefressen wird nicht.

Keine Ahnung, ob die Ameise überhaupt Eier legen kann. Seit Tagen am Tag unterwegs in der Nacht wird geschlafen. Von Nestbezug, trinken, fressen keine Spur vom Eierlegen schon gar nicht.

Ich bleibe halt stur, reiche regelmäßig Wasser und Futter und lasse sie bei leicht gedämpften Licht in Ruhe.

Was meint Ihr zu dem Fall

Würde mich über Tatschläge freuen, welche das Überleben eventuell ermöglichen.

LG
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#3 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von Feinstaub » 30. November 2016, 09:49

So nachdem ich erfahrwn habe, dass die Gattung recht erfolgreich in einem mit Lehm ausgeschmierten Ytongnest gehalten wurde, in welchem zusätzlich Erde ins Nest eingebracht wurde, habe ich gestern noch in eine Nestkammer Erde eingestreut.

Madamme hat sich daraufhin entschlossen die Nacht im Ytongnest zu verbringen. Aber in jener Kammer in welcher sich keine Erde befindet und welche etwas feuchter ist und eine Bodenheizung einwirkt (zweite Kammer hat keine Bodenheizung).

Das in der Arena anhebotene Heimchen wurde beim Vorbeispazieren immer wieder mit den Fühlern abgetastet und zusätzlich natürlich angewedelt, weil wir sind ja gefährlich und haben keine Angst aber angenagt bzw. gefressen wurde nicht. Nun heute steht kleine Hausspinne am Menüplan. Die werde ich kontroliert anbieten, da diese angeblich gerne gefressen werden weil die Beschaffenheit weicher ist. Naja mal sehen.

Bin schon gespannt ob heute auch wieder Lauftraining in der Arena am Tagesplan von Madamme steht.

LG



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blackbird1
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#4 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von blackbird1 » 30. November 2016, 10:03

Also waren das jetzt 4 Königinnen ? Wohl eher nicht da die ja monogyn sind und du die nicht zusammen gehalten hättest?

Ist den dann jetzt noch die Königin am Leben du schreibst immer nur von 4 Ameisen aber nie Arbeiterin oder Königin . :confused: Oder sind das schon alles Gamergaten ?

Jedenfalls wenn du jetzt noch eine lebende Königin hast oder das eine Gamergate sein soll, solltest ihr so viel Ruhe wie möglich gönnen nur jeden 3. Tag essen nachreichen. Und die Laufwege so kurz wie möglich machen.



benai

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#5 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von benai » 30. November 2016, 11:26

Hallo,

bin mir selbst nicht sicher weil mal von Königin mal von Gamergate gesprochen wird. Unter Artenbeschreibung steht was von Königin die später von einer Gamergate ersetzt wird d.h. die Paarung dürfte auch am Boden stattfinden.

4 Gamergaten/Königinnen würde bedeuten die töten sich gegenseitig. Problematisch dürfte jetzt nur sein was übrig geblieben ist unbegattete Arbeiterin, Königin, Gamergate, da ein Neuaufbau der Kolonie mit allen 3 möglich wäre, sofern wie bei Diacamma auch eine Begattung durch die eigenen Männchen erfolgt, könnte auch eine unbegetattete Arbeiterin die noch funktional ist ohne größere Probleme die Kolonie nach der Begattung wieder aufbauen.

Da ich Harpegnathos venator noch nicht gehalten habe, da ich ungern lebend füttere aus der Gefahr heraus das ich Milben einschleppe, was schon sehr oft das Ende von Harpegnathos Kolonie war und die Tiere wohl nur sehr ungern Aas fressen war ich da immer etwas zurückhaltend. Da wäre wohl eine eigene, saubere Zucht von Schokoschaben das sinnvollste oder was anderes vergleichbares.

Der Nachteil an Urameisen ist du musst bei Kolonien fast täglich füttern, da sie nunmal die Nahrung nicht speichern und die Larven einen enormen Hunger haben und wenn die mal hungern bricht gleich die Welt zusammen, das kann auch zum Verlust von Larven führen, da sie entweder von den anderen gefressen oder verfüttert werden.

gruß
benai



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#6 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von Feinstaub » 30. November 2016, 12:35

Das ist ja einer meiner Hauptprobleme...

Habe von Antstore 4 gleichaussehende Ameisen bekommen, wobei eine begattete und somit Königin dabei war oder hoffentlich noch ist. Die restlichen waren Arbeiterinnen.

Weder optisch noch am Verhalten konnte ich einen Unterschied zwischen Königinn und Arbeiterin feststellen....leider.

Das mit der Ruhe ist ein guter Tip. Werde lediglich jeden dritten Tag was anbieten.

Hoffe nur die Madamme dreht nicht die Runden um Anschluss zu finden.



Feinstaub
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#7 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von Feinstaub » 30. November 2016, 22:15

Kleines Update

Heute wieder Sport angesagt....die tägliche Arenarunden wurden wieder absolviert ABER Madamme ist immer wieder in das Ytongnest verschwunden und auch jetzt hat sie sich bereits zurrückgezogen.

Das Reagenzglas habe ich vorsichtig entfernt um die Abendruhe nicht zu stören.

Keine ersichtlichen Ermüdungserscheinungen, die Fühler werden weit ausgestreckt, sie ist flott unterwegs, schaut sich alles dreimal an, wedelt hin und wieder mit dem Gaster herum, reinigt sich und weiter gehts.

Echt schräges Verhalten, macht die Angelegenheit spannend.

Da waren meine Pheidole noda ja harmlos die sind gleich umgezogen ins Ytongnest und die Kolonie ist explodiert.



benai

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#8 Re: Jäger des verlorenen Schatzes[Harpegnathos venator]

Beitrag von benai » 30. November 2016, 22:58

Hallo,

du kannst eine Urameise nicht mit einer Pheidole vergleichen.

Die Entwicklungszeit von vielen Pheidole Arten bei höheren Temperaturen liegen so bei 5-7 Wochen, je nach Art der Arbeiterin. Urameisen wie Harpegnathos liegen da oftmals bei dem doppelten hinzu kommt das die Königin bzw. Gamergate selten mehr als 10 - 15 Eier legt. Dies seh ich zumindest bei meinen Diacamma so. Hinzu kommt das diese Tiere verglichen mit P. noda deutlich größer und schwerer sind und die Koloniegröße deutlich geringer ist vielleicht nur 1% der größe die eine P. noda Kolonie erreichen kann.

Ich würde dem Tierchen weiterhin Futter anbieten 1 kleines Heimchen oder Schokoschabe, sofern du lebend verfütterst wenn sie nach 2-3 Stunden nicht gefangen, getötet und gefressen wird wieder rausholen und am Tag danach nochmal versuchen. Wenn Larven vorhanden sind brauchen diese regelmäßig alle 1-2 Tage Nachschub.

Wenn es eine unbegattete Arbeiterin ist und sie Eier legt schlüpfen daraus Männchen und diese können wenn du Glück hast die Arbeiterin begatten und du hast eine Gamergate (= begattete Arbeiterin) die daraufhin die Kolonie neuaufbauen wird.

Als Zeitintervall würd ich hier 5-6 Monate veranschlagen, sofern dein Tierchen überhaupt noch Eier hat oder welche legt.

Alles unter der Annahme das dies genauso fuktioniert wie bei Diacamma.

Was mich stutzen lässt ist du hast 1 Gamergate +3 Arbeiterinnen (tippe ich jetzt mal das die Verteilung so war, was anderes wäre ja eine Frechheit) bestellt, davon ist ein Tier durch den Transport gestorben und keine 2 Wochen später 2 weitere. Entweder stimmt was nicht mit der Kolonie oder mit deinen Haltungsbedingungen, da ich Urameisen bis dato immer als zähe "Biester" in Erinnerung habe und nur die Larven sind bedingt durch die "Konstruktion der Arbeiterinnen" sehr anfällig.

gruß
benai



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