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Ein paar Fragen zu Deko und Blattschneiderameisen

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Warkiller102
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#1 Ein paar Fragen zu Deko und Blattschneiderameisen

Beitrag von Warkiller102 » 18. Februar 2017, 17:37

Grüße,

kurz zu mir: ich bin nun seit ca. einem Jahr Ameisenhalter, angefangen hatte es mit einer Pheidole pallidula Kolonie (ich finde diese Interessant, dank ihrer Soldatenkaste, vermutlich wie die meisten anderen auch xD ).
Diese Kolonie gibt es aber leider nicht mehr, da sie Ende des Jahres verstorben ist. ):

Neben den Pheidole pallidula, sind im Laufe des Jahres aber noch eine Kolonie Messor barbarus (diese Entwickelt sich prächtig, von Anfangs 5~10 Arbeiterinnen, auf derzeit ca. 30~40), eine Pheidole megacephala (diese haben mir leider die Sicht im Formicarium versperrt daher kann ich dort nicht schauen, aber ihnen geht es scheinbar gut, nehmen Futter an und es sind immer überall Arbeiterinnen zu sehen) und eine Formica (Raptiformica) sanguinea (diese ist derzeit in Winterruhe, ich freu mich schon auf Ende März/Anfang April, ihnen ging es aber vor Antritt der Winterruhe auch blendend, in den Monaten vor der Winterruhe gab es viel Nachwuchs).

So nun allerdings noch die Fragen, die mir durch Suchen nicht beantwortet wurden konnten oder nicht zufriedenstellend.

1. Deko/Baumaterial für die Formica sanguinea (und auch andere Kolonien):
Welches Naturmaterial neben Tannennadel, Zapfen und Stöcken wäre geeignet?
Wie bekommt man das am besten „sauber“, damit keine Milben, Bakterien, etc. für die Ameisen zur Gefahr werden?
Abkochen, Abbacken (hier natürlich nicht zu heiß) oder einfach nur Trocknen lassen und den Ameisen geben? (Steril muss bzw. soll es natürlich nicht sein, aber unnötige Gefahren muss man ja nicht rein schleppen wenn man es verhindern kann)

2. Fragen zu Blattschneideameisen:
Vorne Weg ich will mir noch keine Zulegen, ob ich mir überhaupt Gedanken darüber machen werde, will ich anhand der Antworten beurteilen. ^^

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Atta cephalotes und den Atta cephalotes (bicolor)? (mal abgesehen vom Preis xD)
Fragen zum Winter für Atta-Arten:
Wie sieht es da aus mit einfrieren von Blättern? Welche eignen sich dafür am besten, ist es überhaupt möglich bzw. hat dies schon jemand gemacht und kann davon berichten?
Gibt es schnell wachsende Zimmerpflanzen als Nahrungsquelle?
Wie sieht es mit Rhododendron aus, dieser ist/kann ja giftig sein, wäre er allerdings eventuell eine Möglichkeit für Ameisen?

Die Fragen kommen, da wenn ich mir darüber Gedanken machen sollte, diesen dann auch im Winter ordentliches Anbieten wollen würde und nicht nur weniger Blätter oder Haferflockenersatz. In meiner Nähe gibt es zwar einen Wald/Park wo es Brombeersträucher gibt, die auch jetzt noch recht viel Blätter drauf haben, aber auf die Jahre gesehen und wie groß diese Kolonien werden können, würde das ganz sicher nicht über den Winter reichen.

MfG
Warkiller102
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Sajikii
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#2 Re: Ein paar Fragen zu Deko und Blattschneiderameisen

Beitrag von Sajikii » 18. Februar 2017, 20:57

Hallo Warkiller102, ich darf dich herzlich im Ameisenforum begrüßen! :)

Wenn es für dich okay ist, mache ich es kurz und gehe direkt auf deine Fragen ein:

Zur Frage Nr. 1 ist wohl dieser Thread sehr hilfreich, einfach komplett durchlesen bitte. >Hier anklicken!<

Zu den Fragen Nr.2:
Grundsätzlich sind sich alle Atta-Arten sehr ähnlich, meistens ist es die Färbung oder der Seltenheitswert im Handel, der den Preis höher schlägt. Insofern trifft das auch auf bicolor zu, diese Ameisen haben eine besondere Färbung.

Zum Thema Blattmaterial einfrieren:
Natürlich hat man sich damit schon länger befasst, nur war man nie so richtig zufrieden. Es ist schon zeitweise eine Übergangslösung, man kann sich aber nicht darauf verlassen. Die Blätter lassen sich nicht über Monate einfrieren, irgendwann wird der Zeitpunkt überschritten, wo spätestens dann beim Auftauprozess schnell klar wird, dass das Blattmaterial nur noch für den Kompost Sinn ergibt.
Also man kann damit nur kurze Durststrecken überwinden, aber auf längerer Sicht nicht wirklich ratsam. Selbst vor über zehn Jahren haben mir die "alten Hasen" davor gewarnt, nicht zuviel Energie in solche Vorräte zu stecken, es klappt nicht zufriedenstellend.
Es wurde natürlich mit Brombeerblätter gearbeitet, weil das ja so ziemlich die einzige Bezugsquelle draußen im Winter ist.

So schnell wie die Schneider schneiden, wachsen keine Pflanzen ;). Eine Lösung wäre aber mit Keimlingen zu arbeiten. Im Winter testet man ja wirklich alles mögliche aus, da spielt man auch mal mit Keimlingen herum. Man kann viel anbauen, es keimt schnell, es gibt in wenigen Tagen Grünzeug das auch meistens angenommen wird, allerdings ist es eine Zwischenlösung, falls man mal keine Brombeerblätter holen kann ^^.
Mit Obst und Gemüse aus der Bio-Abteilung kann man auch einiges testen, größere Kolonien vergreifen sich auch mal an ein paar Nüße und Datteln, allerdings ist das keine Dauerlösung sondern nur ein Snack für Zwischendurch.
Im Winter ist man einfach knallhart auf Brombeerblätter und Biohaferflocken angewiesen. Daher sollte man auch im Sommer nicht nur Brombeerblätter anbieten, weil es schon mal vorkommt, dass die Schneider plötzlich nach der ewiglangen "Brombeer-Diät", mitten im Winter, etwas anderes wollen. Bei einer blutjungen Kolonie ist das aber noch nicht so tragisch!
Falls du in deiner Nähe noch Liguster stehen hast, die im Winter begünstigt steht und daher auch die Blätter behält, so solltest du auch von dort ernten, meiner Meinung nach, nach Brombeer die nächstbeste Wahl!

Rhododendron, Kirschlorbeer, Ilex, Efeu usw. sind in meinen Augen keine attraktiven Blätter für Schneider, die Annahme war immer sehr halbherzig, die Blätter sind für Gründerkolonien sowie kleinen Kolonien auch weniger geeignet, weil die Blätter viel zu hart sind.
Außerdem bin ich mir im Endeffekt nicht immer ganz sicher, wie gut das nun wirklich der Pilzkultur bekommt, da die meisten dieser Pflanzen besondere Inhaltsstoffe enthalten. Man weiß das sie jetzt nicht schädlich sind, aber ich meine da dann immer: Wenn man die Wahl hat, kann man ungewisse Dinge auch ausgrenzen!

Falls du noch Fragen hast, nur zu.


LG

P.S.: Achja, falls es hilft: Wenn du dir Acromyrmex sp. anschaust, sie bilden eine Spur "kleinere" Kolonien wie auch sind sie in der Nahrungswahl wesentlich "unkomplizierter" bzgl. Pilzversorgung!

P.P.S.: Es ist generell zu überlegen, inwiefern man eine Blattschneiderhaltung führen möchte. Irgendwann kommt die Frage des Platzes und der Nahrungsversorgung, da muss jeder selbst eine ernste Entscheidung treffen.
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Warkiller102
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#3 Re: Ein paar Fragen zu Deko und Blattschneiderameisen

Beitrag von Warkiller102 » 18. Februar 2017, 21:30

Hallo Sajikii,

vielen Dank für die Begrüßung und vielen Dank für tollen Antworten.

Hab ich wieder nicht gründlich genug gesucht, verdammisch nochmal. xD
Danke für den Link, der hat sehr geholfen.

Ja über Acromyrmex habe ich mich auch schon belesen in diesem Bezug.
Der Platz wäre tatsächlich nicht das Problem, aber die Nahrungsversorgung, daher auch die vielen Fragen.^^
Derzeit alles aber nur Informationsgesammel, ob ich mir so eine Art zulegen werde steht noch weit in den Sternen.

Allerdings nochmal eine Nachfrage:
Wie sieht es mit Bambus aus, wäre dieser als Ersatz/Zusatz für den Winter eine Idee?
Diesen hab ich im Garten, der ist immer grün und verbreitet sich über das Jahr sowieso immer auf dem ganzen Grundstück.

MfG
Warkiller102



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Sajikii
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#4 Re: Ein paar Fragen zu Deko und Blattschneiderameisen

Beitrag von Sajikii » 18. Februar 2017, 21:46

Warkiller102 hat geschrieben:Wie sieht es mit Bambus aus, wäre dieser als Ersatz/Zusatz für den Winter eine Idee?

Mit Bambus machte ich noch nie irgendwelche Erfahrungen, selbst von anderen Haltern habe ich noch nie etwas in diese Richtung gehört.
Bambus kommt aber auch in Südamerika vor, wer weiß, vlt. schneiden sie auch den? Man müsste ein kleines Blatt mal testen, ob geschnitten wird und ob der Pilz das auch verträgt. Immerhin ist es ja am Ende der Pilz, der gedeihen muss! Die Ameisen wissen zwar meistens was gut für den Pilz ist, allerdings würde ich mich nicht zu sehr in diesem Bereich spielen und mehr auf erprobte Pflanzen bauen. Aber wie gesagt, ein Versuch wäre ja nicht ausgeschlossen, sofern man eine stabile Kolonie zur Verfügung hat.
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