Hallo zusammen,

ich bin der Mathias und ganz neu hier. Ich spiele schon sehr lange mit dem Gedanken mir ein Haustier zuzulegen.
Leider muss ich ab und zu mal für ein Woche oder zwei auf Dienstreise und benötige somit ein Haustier was auch ab und zu gerne alleine ist.
Da kamen mir Ameisen in den Sinn. Ich fand eine Ameisenfarm schon immer sehr interessant und möchte sowieso kein Haustier was die Wohnung verwüstet

Und wieso eins haben wenn man tausende haben kann

So nun habe ich aber erst mal ein paar Fragen an das Forum ob bei mir überhaupt die Gegebenheiten ausreichen um Ameisen erfolgreich zu halten.
Die Ameisen sollen ja kein Hundeleben führen

Die Ameisenart muss für Einsteiger (Ist ja logisch :-)) geeignet sein und folgendes erfüllen bzw. Damit zurechkommen :

-Stellplatz Dachgeschosswohnung im Wohnzimmer (im Sommer bis zu 27-28 C°,normal 19-22 C°, um die 60% Luftfeuchte)
-Stellplatz für das Formicarium hat keine direkte Sonneneinstrahlung
-Platz zum überwintern ist auf 39cm breite im Kühlschrank begrenzt! Also ist die Nestgröße begrenzt Auslauf bzw. Arenen kann ich fast beliebig erweitern (Man kann ja auch die Wände hoch bauen :-) )
-Kann man später mehrere Einzelnäster haben?
-Wenn möglich so wenig Technik wie möglich zum erwärmen oder kühlen
-Muss auch wie oben beschrieben mit manchmal ein bis zwei Fütterungen bzw. Kontrolle der Nestfeuchte in der Woche zurecht kommen. Pflegeleicht also! (Hab schon eine Pflegerin für Abwesenheit gefunden)

So das war es wohl erst mal.
Ach ja würde gerne alles beim Antshop kaufen und zu beginn nichts selber bauen.
Muss ja erst mal Erfahrung sammeln

Also kann ich so Anfangen? Und welche Ameisenart würdet ihr empfehlen??

DANKE für die Unterstützung

Gruß
Mathias


P.S. Rechtschreibfehler sind zur Erheiterung der anderen so gewollt

Hallo Mathias!

Ich rate dir dazu eine heimische Ameisenart auszuwählen, da passt die Temperatur und Luftfeutigkeit meist am besten!
Beim Antstore sind alle Informationen zur Temperatur und Luftfeutigkeit angegeben.Generell sind Lasius niger eine beliebte Einsteigerart.Diese verzeihen auch einige Anfängerfehler!Sie sind zäh, haben ein aggressives (interessantes) Verhalten und vermehren sich recht schnell!Heimische Arten kannst du auch gut im Kühlschrank überwintern lassen.Ein bis zwei Wochen Absehenheit, bei entsprechener Vorbereitung wie zB. einer ordentlich gefüllten Tränke, verkraften Ameisen gut.

Wenn du eine neue Kolonie gründen möchtest reicht, für mindestens dieses Jahr, ein Reagenzglas als Nest aus!Bei dem Kauf einer größeren Kolonie könnte man auch darüber nachdenken ein externes Nest nach Maß selber herzustellen.Das geht mit Y-tong sehr gut.Im Forum findest du diverse Bauanleitungen.


Die südeuropäische Art Messor barbarus könnte auch interessant sein.Diese sollte laut deinen Angaben bei "Normaltemperatur" nur ein wenig beheizt werden.Diese Art ist granivor, frisst also hauptsächlich Körner/Samen.Bei einer gefüllten Kornkammer kann man diese Futtertechnisch auch gut mal alleine lassen.Die Bewässerung des Nestes wird hier bei entsprechender Koloniegröße selbst übernommen!

Ich denke das keine direkte Sonneneinstrahlung möglich ist, ist sicher kein großes Problem.Notfalls, auch wenn du so wenig Technik wie möglich haben möchtest, mit Lampen ausgleichen?!
Das mit den "Einzelnestern" musst du nochmal genau erklären.

Da du es zum Anfang möglichst unkompliziert halten möchtest könnte auch ein Reagenzglas mit kleiner provisorischer Arena (wie zB eine Plexibox) zum Erfahrung sammeln reichen.

Es gibt sicherlich noch ausführliche Antworten auf deine Fragen im Forum, ein Blick lohnt sich also!
Anscheinend hat es hier im Forum jedes Problem und fast jede Idee schon einmal gegeben zu haben.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und das bals noch mehr Antworten kommen.
Viel Spaß beim Ameisenhobby!
Gruß

Hi,
Wenn die Ameisen öfter alleine sein müssen, würden sich diverse Messor Arten anbieten. Denn mit den Kornspeichern können Messor um einiges länger ohne Fütterungen auskommen als die meisten andere Gattungen und wie Yggdrasil16 schon schrieb, bewässern größere Kolonien ihre Nester selbst. Eine Tränke muss also natürlich immer vorhanden sein.
Manche Messor Arten benötigen keine Winterruhe, andere, wie z. B. Messor barbarus, brauchen eine etwas kürzere Winterruhe als einheimische Arten, bei etwa 10-15 Grad.
Sonne sollte übrigens möglichst nie auf das Becken scheinen, die Gefahr einer Überhitzung ist sehr groß!
Ich kann dir nur empfehlen Ameisen anzuschaffen, ist wirklich ein interessantes Hobby Auch wenn manche Leute erstmal etwas schräg schauen, wenn man sagt, dass man Ameisen hält

Viele Grüße

Danke für die schnellen Antworten,

hatte mir auch schon die kleinen Körnersammler angesehen. Fand ich von dem was ich gelesen hatte auch sehr cool.
Wollte zwar am liebsten Blattschneider, denke aber das die mich komplett überfordern würden. Aber die können ja dann vielleicht in einigen Jahren folgen

Hab nur Sorge wegen der Überwinterung (Wie die 15 C°halten. Der Keller ist kälter bei mir :-) ).
Hab nämlich keine europäische Messor Art gefunden die keine Winterruhe benötigt.
Gibt es da welche?

Mit den Einzelnästern meinte ich ob man mehrere Farmen haben kann oder die Kolonie eine große zusammenhängende benötigt.
Ich weiss ja nicht wie groß die irgendwann mal wird.

Würde auch eine Sand-Lehm Farm bevorzugen. Finde ich irgendwie schöner und natürlicher.
Den wo gibt es schon den Ytong in der freien Natur
Oh ich meine natürlich Porenbeton (Keine Markennamen)

Die Arena vom Antsore mit dem Fütterungs- und Tränkeneinstecksystem finde ich sehr gut.Funktioniert das gut im Alttag ?

Und wie beheize ich am besten die Arena? Mit nem Strahler oder Wärmematte?
(Werde ich natürlich über Thermostat laufen lassen)


Gruß

Für Südeuropäische Messor-Arten, wie z.B. Messor barbarus, sind 15 °C für den Winter eher die oberste Grenze.
Bei so einer Temperatur sind sie nicht mal richtig ruhig.
Ist Dein Keller kälter, dann passt das besser, bis an die 0°C vertragen die.
Einzelne Nester und Becken sind ideal, mit Schläuchen oder Rohren verbunden, gibt es den Auslauf den diese Ameisen brauchen und ganz nebenbei,
viele Beobachtungsmöglichkeiten für ihren Halter.
Wo gibt es Ytong in der Natur, da hast Du sicherlich recht.
Allerdings ist eine mit Sand/Lehm gefüllte Farm für Messor – Arten keine dauerhafte Lösung.
Sind es erstmal mehr Arbeiterinnen, wühlen sie in der Farm alles durcheinander.
Tragen den Inhalt der Farm in die Arena, bis sie am Ende ohne Substrat in der Farm sitzen.

Besser sind da stabilere Nestkonstruktionen wie z. B. aus Ytong oder Gips und Gips gibt es auch in der Natur.
Über das Fütterungs- und Tränkeneinstecksystem kann ich nichts schreiben.
Wollte es immer mal ausprobieren, bin noch nie dazu gekommen.

Für die Heizung bieten sich Lampen an.
Gut geeignet sind die noch erhältlichen alten Glühbirnen.
Neben Licht machen die auch reichlich Wärme.
Zusätzlich noch eine Thermostat gesteuert Heizmatte, die in der Nacht für Wärme sorgt.
Sollte Deine Zimmertemperatur, in der aktiven Zeit dieser Ameisen nicht unter 24°C liegen, kann auf die Heizmatte verzichtet werden.

Ameisen der Gattung Messor dürften gut zu Deinen Vorstellungen passen.
Die sind unkompliziert und können durchaus etliche Tage ohne ihren Halter auskommen.

Grüße Wolfgang

Mit den Einzelnästern meinte ich ob man mehrere Farmen haben kann oder die Kolonie eine große zusammenhängende benötigt.
Ich weiss ja nicht wie groß die irgendwann mal wird.

Bei Messor barbarus wären mir Satellitneste neu.Allerdings kann man zwei Nester schön zusammenstellen, eine trockene Kornkammer und das "Hauptnest".Ein Freund von mir hat dazu zwei Y-tong Steine mit ca. 5cm langen Schlächen direkt verbunden.Zudem ist der Porenbeton aus meiner Erfahrung ein ideales Material zum nestbau, einfach zu bearbeiten (nach eigenen Vorstellungen!) und einfach zu bewässern.
Außerdem würde es vermutlich laaange dauern bis Satellitnester nötig wären.
Bei einigen Polygynen Arten gibt es auch gerne mal mehrere Nester.

Event_Horizon hat geschrieben:Die Arena vom Antsore mit dem Fütterungs- und Tränkeneinstecksystem finde ich sehr gut.Funktioniert das gut im Alttag ?

Ich habe diese Tränken, wichtig ist dabei, dass sie nur mit dem "Center"-Becken funktionieren. Ansonsten funktionierts wie im Video gezeigt, in meinem Fall ist das ganze aber schon fast zu passgenau. So dass ein gewisser Kraftaufwand notwendig war die Dichtungsringe einzustöpseln und auch beim Tränke wechseln isses noch recht schwergängig. Auslaufsicher sind sie (solange die Ameisen diese nicht, durch Sandaufhäufung, zum auslaufen bringen).

Mein persönliches Fazit: Eine herkömmliche Tränke ist günstiger und funktioniert genauso gut. Man spart sich nur das hineingreifen in die Arena was bei manchen Arten sinnvoll sein kann. Ich habe mir gleich 2 gekauft damit ich diese im Wechsel nutzen kann und würde dies auch empfehlen da ansonsten ein Loch in der Arena ist durch das die Ameisen sicher gerne mal ne Erkundungstour starten, während man die Tränke auffüllt.
Letzten Endes also eine rein ästhetische Frage.

Zu den Futterröhrchen kann ich nichts sagen.

Danke für die vielen Antworten,

da habe ich wohl keine Wahl und muss mir Messors zulegen ;-)
Entweder Messor barbarus oder Messor cf wasmanni.

Werde dann Wohl ein Ytongnest bauen und das ist die 24x6x15 cm Farm stecken und von hinten mit Seramis füllen.
Sozusagen als Start-Nest. Nest muss ich ja nicht beheizen?!
Kann denen dann später ein größeres Nest anbieten. Hab gelesen wenn 70 % voll sind soll das neue kommen

Für die Arena werde ich dann die 20x20x40cm große nehmen. Da haben die kleinen ein bissel Platz und ich habe genug Platz für die Beleuchtung und die Regeltechnik im Deckel. Ausserdem kann man da ein bisschen was mit Deko drinnen machen.
Als Startarena. Ist ja dann beliebig erweiterbar.

Noch eine wichtige Frage wenn keiner sagt" Oh Gott das geht so gar nicht".
Ich werde so in drei Wochen für 5 Tage unterwegs sein.
Ist das ein guter Startpunkt die Königin hinein zu setzen und Sie erst mal in ruhe zu lassen?

Gruß