Serafine hat geschrieben:In einem Reagenzglas? In die etwas größeren passen sogar 50 Camponotus recht gut rein. Außerdem kann (und sollte) man das Glas natürlich in ein Becken legen.

Wenn dem so ist bildet das Reagensglas zusammen mit der Arena das Formicarium.

Ein Formicarium ist schließlich nur eine spezielle Bezeichnung für eine Terrarium ( lat. Terra = Land, Erde) in dem Ameisen gehalten werden. Im Gegensatz zum Aquarium (lat. aqua = Wasser) aber alle zusammen sind als Vivarien zu bezeichnen (lat. vivarium = Behälter für lebende Tiere).

Serafine hat geschrieben:Eine Gründungskammer. Keinen Gründungspalast.

Einen Palast werden sich auch adulte Kolonien nicht bauen. In freier Wildbahn werden die Ameisen sich immer genau so viele Kammern anlegen wie gerade nötig sind.

Serafine hat geschrieben:Generell kann es zu vielen Probleme kommen wenn man eine Jungkolonie in ein zu großes Nest nötigt, weswegen davon auch praktisch überall abgeraten wird. Das ist im Prinzip auch alles was ich damit sagen wollte.

Was du uns damit sagen wolltest habe ich schon verstanden, aber deine Aussagen sind nun mal absolut und lassen keinen Spielraum für andere Möglichkeiten.

Ich bin kein Freund vom ewigen schwarz weiß denken und hoffe, dass man hin und wieder auch mal andere Wege in Betracht zieht.

Lässt sich das „Generell“ belegen oder handelt es sich dabei eher um Vermutungen, die aus allgemeinen Beiträgen in den Foren abgeleitet werden?

Die Empfehlungen einiger sehr erfahrener Halter die sich seit Jahrzehnten intensiv mit Ameisenhaltung beschäftigen (z.B. Mikey Bustos der das Thema auf seinem Youtube-Channel förmlich totreitet oder Drew, der Admin von Formiculture) und die diversen Haltungsberichte unerfahrener Halter die Probleme bekamen als sie eine Minikolonie in ein riesiges Nest gesetzt haben.
Klar kann das ganze wunderbar klappen (v.a. wenn man eine sehr robuste Spezies wie Camponotus oder Tetramorium hat), ich hab aber genug Haltungsberichte und Journals gelesen in denen das schief ging - jedenfalls genug um das nicht selbst zu riskieren.

Wenn dem so ist bildet das Reagensglas zusammen mit der Arena das Formicarium.

Sorry, dann bin ich vermutlich aus dem Englischen vorgeschädigt, bei denen "formicarium" praktisch immer nur den Nestbereich beschreibt (der Außenbereich wäre dann die arena/outworld/foraging area - je nach Land/Dialekt/Vorliebe).

Einen Palast werden sich auch adulte Kolonien nicht bauen. In freier Wildbahn werden die Ameisen sich immer genau so viele Kammern anlegen wie gerade nötig sind.

Genau. Und eine Jungkolonie wird sich keine 20 Kammern anlegen von denen sie nur eine braucht.
Es gibt ja auch diverse Mini-Nester für Gründungs- und Jungkolonien, die genau für solche Zwecke gedacht sind.

Ich bin kein Freund vom ewigen schwarz weiß denken und hoffe, dass man hin und wieder auch mal andere Wege in Betracht zieht.

Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Im internationalen/englischsprachigen Raum ist die Meinung zu dem Thema aber sehr eindeutig, auch unter den Experten.

Serafine hat geschrieben:Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Im internationalen/englischsprachigen Raum ist die Meinung zu dem Thema aber sehr eindeutig, auch unter den Experten.

Kannst du dafür eine Quelle angeben? Speziell in Laborversuchen werden kleine Kolonien doch meist in Gipsnestern gehalten.

Serafine hat geschrieben:Genau. Und eine Jungkolonie wird sich keine 20 Kammern anlegen von denen sie nur eine braucht.
Es gibt ja auch diverse Mini-Nester für Gründungs- und Jungkolonien, die genau für solche Zwecke gedacht sind.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich denke auch das es sinnvoll bis nötig ist kleinen Kolonien ein kleines Nest anzubieten, aber das heißt nicht das es immer ein Reagensglas sein muss. Im Grunde genommen bestätigst du das ja auch.

Mittlerweile hat sich die Kolonie schon ganz gut eingelebt. Da das Reagenzglas ziemlich groß ist bietet es für den Anfang auch genügend Schutz. Aber trotz der kleinen Koloniegröße funktioniert die Arbeitsstruktur gut und sie schlichten massig Erde auf. Manchmal trauen sie sich durch die Verbindung in das vorgesehene Nest aber der Aufenthalt ist nur zeitweilig. Scheinbar ist der Schritt für sie doch noch zu gewagt und sie bleiben nach meiner Vermutung bis zum Nachwuchs in dem Glas.