ich möchte hier über meine Chthonolasius
Diskussionen sind in diesem Thread ausdrücklich erwünscht, ich lege keinen separaten Diskussionsthread an.
Ich verfolge bei meinem Versuch einen anderen Weg als Maddio, der sein Hauptaugenmerk auf eine möglichst naturnahe Gründung legt.
Sein Bericht ist unbedingt zu empfehlen! Hier gehts zu Maddio´s Bericht:
https://www.ameisenforum.de/topic55113.html
Die
dass ich ihm ein paar
Wir haben uns letzten Endes darauf geeinigt, dass er mir die
Im Austausch habe ich ihm ein Gründervolk von Formica cunicularia aus dem letzten Jahr geschickt.
Gestern Mittag kam das Päckchen an. Nach ihrer Ankunft habe ich der
Vorab sei gesagt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es auf dem von mir geplanten Weg in der Natur zu einer Gründung kommt,
das läuft wohl in der Regel so ab wie Maddio es in seinem Bericht gemacht hat.
Es geht in dieser Dokumentation nicht um die möglichst naturnahe Gründung, sondern darum, die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Gründung so groß wie möglich zu gestalten.
Nach einiger Überlegung bin ich zu folgendem Plan bezüglich des Ablaufes gekommen.
Die
In der Petrischale liegt etwas Sand und ein paar kleine Steinchen sowie Blattstücke damit sich die beiden ggf. aus dem Weg gehen können und sich voreinander verstecken können.
Nachdem sich die
Die Arbeiterinnen und die
Die
Mit nur einer einzigen Arbeiterin die sie sich greifen kann besteht nur ein geringes Risiko dass sie getötet wird, die Arbeiterin kann keine Verstärkung holen.
Das ist jetzt vielleicht nicht gerade der ethischste Ansatz, aber naja.
Die unausgefärbten Arbeiterinnen im Reagenzglas sind noch nicht auf den Koloniegeruch geprägt und reagieren deshalb nicht aggressiv auf ihre Adoptivmutter, so der Plan.
Es bleibt natürlich immer die Frage offen, ob das ganze auch nach Plan abläuft.
Ich hoffte, dass Murphys Gesetz nicht zuschlägt.
Kommen wir zum tatsächlichen Ablauf.
Den Sand, die kleinen Steinchen sowie Blätter in der Petrischale hätte ich mir sparen können. Direkt beim ersten Zusammentreffen hat die
Sie legte hierbei immer wieder lange Pausen ein und hat sich ausgiebig geputzt. Aufgefallen ist mir, dass sie zuerst ihre 2 vorderen Beinchen beleckte und dann den restlichen Körper mit diesen bestrichen hat.
Später bog sie die
Ich habe sie machen lassen und zwischendurch nachgeschaut.
Nach etwa 25 Minuten schien die Prozedur vorerst abgeschlossen zu sein. Sie lief durch die Petrischale, sichtlich auf der Suche nach etwas.
Ich versuchte es. Die
Die
Gerade im Eingang des Reagenzglases ließ sie die tote Arbeiterin fallen und ging Schritt für Schritt weiter hinein, die Fühler wippten währenddessen langsam auf und ab. Wer schonmal Lasius gehalten hat weiß ganz genau wie das aussieht.
Die
Ich entfernte sie beide und setzte sie zurück in die Arena meiner Lasius niger Kolonie.
Mutig ist die
Bei den
Die
Dort angekommen, wieder belecken, kauen, putzen.
Mit der Zeit wurde sie sichtlich ruhiger und entspannter.
Sie begann damit die Arbeiterinnen ebenfalls zu putzen. Ich hielt es für einen guten Zeitpunkt das Reagenzglas mit Watte zu verschließen und mit Alufolie zu verdunkeln.
In regelmäßigen Abständen schaute ich kurz rein, weiterhin war augenscheinlich alles im grünen Bereich.
Als nach der fünften Sichtkontrolle im Abstand von etwa 20 Minuten keine Veränderung im Verhalten der Arbeiterinnen oder der
Heute Morgen sah es etwas anders aus. Das ständige putzen hat aufgehört. Als ich die Watte entfernte um mit einer Kanüle einen winzigen Tropfen Zuckerwasser anzubieten kam die
drehte auf halber Strecke aber um und sprintete quasi zurück zu den beiden Arbeiterinnen und der
Bei der
Der aktuelle Stand der Dinge ist, dass die 3 gemeinsam auf den
Ich möchte von nun an nicht mehr alle paar Minuten oder Stunden nachschauen, der schwierigste Teil, wenn hiervon bei einer dermaßen vergünstigten Ausgangssituation überhaupt die Rede sein kann, scheint geschafft.
Noch einmal zur Verdeutlichung. Solche Bedingungen wie ich sie geschaffen habe dürften in der Natur nur sehr selten vorkommen.
Es ist in meinen Augen nicht sehr wahrscheinlich, dass eine solche
Komplett ausschließen möchte ich es nicht, aber die Regel scheint es zu sein, dass die (erfolgreiche)
Ich habe von Beginn an Fotos und Videos gemacht, leider ist der anfängliche Teil, der erste Kontakt mit der Arbeiterin in der Petrischale und das einschmieren danach, verloren gegangen.
Der Computer wollte das Dateisystem der SD-Karte vor dem anzeigen der darauf befindlichen Dateien unbedingt 'reparieren'.
Selbst mit 2 extra Tools und einem anderen Betriebssystem konnte ich nicht vorher an die Daten ran, ich musste die Karte erst vom Computer kaputtreparieren lassen.
Wirklich schade, alle Fotos und Videos die kurz nach dem betreten des Reagenzglases gemacht wurden waren aber da.
Anbei noch ein paar Bilder zum Geschehen.
Kurz nachdem die
Als ich gerade das Reagenzglas verschlossen habe, nachdem ich mir sicher war dass alles gut läuft.
Gut zu sehen: Das Gastgeschenk der
Sie ist dafür dass die
Immer wieder wird der Kontakt zueinander gesucht.
Gelegentlich lümmelte die
oder die 2 Arbeiterinnen. Das erste Bild ist leider nur im Vordergrund scharf. Die Arbeiterin lässt die Putzerei über sich ergehen wie eine Katze die eigentlich keine Lust hat gestreichelt zu werden.
Hierzu lade ich auch noch ein Video hoch.
Ansonsten sah es gestern Abend so aus. Seelenruhig sitzt man zusammen.
Im Bild eine AA Batterie und ein normales 160x16mm Reagenzglas im Vergleich zum 75x12mm Reagenzglas was ich für diese Gründung verwende.
Die so entstandene "Gründungskammer" ist so groß wie die einer im freien gründenden Lasius niger
Ich bin mir sicher dass die Frage kommt, deswegen beantworte ich sie direkt vorab.
Der Stopfen in dem großen Reagenzglas ist ein abgeschnittener Finger von einem Baumwollhandschuh, gefüllt mit Watte.
Die Ameisen können den Stopfen so nicht auseinander zupfen und im Reagenzglas verteilen. Man hat außerdem immer einen Zipfel um den Stopfen zu entfernen und muss ihn nicht mit einer Pinzette rauspopeln. Funktioniert bei Arten die sich gerne mal selbst ertränken indem sie die Watte vom Wassertank rauszupfen auch super um das zu verhindern.
Heute morgen war alles super. So sah es aus.
Die tote Arbeiterin wurde am Watteverschluss abgelegt und ich habe sie nun entfernt.
Nachdem die beiden Arbeiterinnen den kleinen Tropfen Zuckerwasser aufgenommen hatten, wurde gleich mit der neuen Mutti geteilt.
Auch sonst gehen die Ameisen sehr vorsichtig und fürsorglich miteinander um.
Für mich ist es spätestens jetzt klar, dass diese Gründung unter einem guten Stern steht. Die beiden Arbeiterinnen behandeln die
Klar, noch ist nicht viel geschafft oder erreicht, aber ich denke bis jetzt siehts gut aus.
Ich werde hier weiter berichten wie es voran geht.
Die Videos lade ich zeitnah hoch und schreibe dann noch einmal gesondert etwas dazu.
Bis dahin.