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Futterverwertung - lebend vs. Aas

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Harry4ANT

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#1 Futterverwertung - lebend vs. Aas

Beitrag von Harry4ANT » 4. Mai 2017, 14:52

Hi,

ich habe in letzter Zeit öfters mal einen Vergleich bzw. die Beobachtung gemacht wie die Ameisen Futtertiere, die lebend angeboten werden, annehmen und wie die Annahme bei Aas (ganz frisch zerdrückt, kürzlich eingefroren oder frisch überbrüht) im Gegensatz dazu ist.

Da scheint es mir extreme Unterschiede zu geben.

Z.B. habe ich mehrmals Springschwänze, kleine Schokoschaben oder Fruchtfliegen an meine Pheidole gegeben. Mal lebend direkt in die Arena, mal tot in einem Schälchen an der selben Stelle.
Jeweils etwa die selbe Menge und selber zeitlicher Abstand zur letzten Fütterung.

Bei einer Lebendfütterung flippen die Tiere total aus, es scheint fast egal zu sein um wie viele Futtertiere es sich handelt (Gerade mit Springschwänzen habe ich auch mal richtig große Mengen versucht, mehrere hundert mind.).
Absolut alles wird restlos & unverzüglich erjagt und auch direkt eingetragen und verwertet. Ein Gemetzel vor dem Herrn.

Die gleiche Menge frisch aufgetaut in einem Schälchen wird manchmal kaum beachtet, steht tagelang herum und wird nur sporadisch besucht und gammelt nach einer Weile vor sich hin.

Selbst bei eher gemäßigten und nicht so jagd-orientierten Arten wie Camponotus ist der Effekt da - natürlich nicht so ausgeprägt.



Warum ist das so ? Ist das ein Impuls "wir müssen jetzt zuschlagen, sonst rennt die Beute wieder weg", reiner Jagdinstinkt weil es sich eben bewegt oder hat das andere Gründe ?

Man geht ja davon aus, dass die Ameisen eigentlich immer das maximale / optimale für die Kolonie bzw. das Wachstum und das Überleben dieser herausholen wollen.

Sprich OHH da gibt es Futter, in der Kolonie ist ein entsprechender Bedarf, also "Alarm" und die Beute sichern - sei es zur direkten Verwertung oder um ein Lager im Nestbereich anzulegen oder es nur um es vor anderen potenziellen Interessenten zu schützen.
Da wäre es dann eigentlich egal ob die Beute tot oder lebendig ist.


Auch stellt sich mir die Frage ob die Entwicklung der jeweiligen Kolonie gleich wäre, wenn man ausschließlich Aas füttert oder mit regelmäßigen großen Lebendfütterung vermeintlich "pusht" ?


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trailandstreet
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#2 Re: Futterverwertung - lebend vs. Aas

Beitrag von trailandstreet » 4. Mai 2017, 16:14

Ich denk, da spielt auch die Art eine große Rolle, aber auch unsere heimischen Formica oder Lasius machen nicht halt, wenn es darum geht ein großes Futtertier, wie etwa eine Spinne oder ein Heimchen zu erlegen.
Bei Messor sieht das etwas anders aus. Wird ein Heimchen mal zufällig berührt, dann hüpft das weg und das war dann auch schon die Verfolgungsjagd.
Stolpern sie aber mal zufällig über einen Mehlwurm, verbeißt sich gleich eine dran.

Frischtote Insekten haben natürlich auch meist austretende Hämolymphe und die lockt halt meist an. :behead: :huh:
Was wohl auch auch eine Rolle spielt, ist die bauartbedingte Nähe zum Nest! Immerhin ist so eine Arena nicht so groß, dass sie ein etwas größeres Völklein nicht als "nähere Nestumgebung" bezeichnen würde und das löst mitunter bei sich bewegender Beute doch einen gewissen Reflex aus. :eek: :borg_ani: :alien: :gatling:



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Sir Joe

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#3 Re: Futterverwertung - lebend vs. Aas

Beitrag von Sir Joe » 4. Mai 2017, 16:31

Harry4ANT hat geschrieben:Da scheint es mir extreme Unterschiede zu geben.

Das konnte ich auch schon öfters beobachten.

Ich denke das hat was mit den ausgeschütteten Pheromonen zu tun. Bei bereits toten Futtertieren brauchen die Ameisen lediglich eine Duftspur legen, um den anderen den Weg zur Futterstelle zu weisen wogegen bei noch lebenden Tieren ein alarmierendes Pheromon ausgeschüttet wird welches zum Angriff rekrutieren soll und somit wesentlich mehr Schwestern zur Hilfe eilen.

Übrigens kann, wenn man es ganz pingelig sieht, bei frisch getöteten Tieren noch nicht die Rede von Aas sein, erst wenn der Verwesungsprozess einsetzt wird der Kadaver als Aas bezeichnet.

Schöne Grüße



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