User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus ligniperda

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
Benutzeravatar
Maddio

User des Monats April 2017 User des Monats April 2019
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 1990
Registriert: 15. März 2007, 11:35
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 3283 Mal
Danksagung erhalten: 2126 Mal

#9 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Maddio » 16. April 2017, 20:28

Barristan hat geschrieben:Camponotus vagus ist jetzt auch nicht die über exotsiche Art, aber die sind um einiges aktiver und die Kolonie wächst auch schneller.


Interessant, dass du das so empfindest. Ich nehme das bisher nicht so deutlich wahr. Habe meine C. vagus-Königin 2015 bekommen, und erst dieses Jahr geht es mit der Aktivität bei ~70 Arbeiterinnen nun richtig los. Das war bei C. ligniperdus damals auch so bei mir. Mir fällt wohl eine geringfügig höhere Laufgeschwindigkeit bei C. vagus auf, die C. ligniperdus können zwar auch extrem schnell werden bei einer Störung, sind sonst aber gemächlicher unterwegs.

C. vagus scheinen noch ausgeprägter zoophag zu sein als C. ligniperdus, für beide Arten werden große Mengen Futterinsekten benötigt.

Ich benutze seit dieser Saison eine Heizmatte be den C. vagus, und sie hat ausgesprochen gute Auswirkungen auf die Aktivität der Kolonie. Das ist etwas, was bei C. ligniperdus so nicht möglich erscheint, da sie dann sehr früh in Winterruhe gehen würden.

Zusammenfassend finde ich beide Arten einfach nur klasse und empfehlenswert, nur Anfänger sollten keinesfalls mit einer Kolonie mit <50 Arbeiterinnen anfangen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Maddio für den Beitrag:
Diffeomorphismus



Gast
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#10 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Gast » 16. April 2017, 20:35

Maddio hat geschrieben:Ich benutze seit dieser Saison eine Heizmatte be den C. vagus, und sie hat ausgesprochen gute Auswirkungen auf die Aktivität der Kolonie. Das ist etwas, was bei C. ligniperdus so nicht möglich erscheint, da sie dann sehr früh in Winterruhe gehen würden.


Camponotus vagus sind sehr wärmeliebend, ich merke das auch bei mir im Garten, die sind erst ab 15°C aktiv und die höchste Aktivität kann ich im Hochsommer feststellen bei 30°C+. Die waren auch an den heißesten Tagen letztes Jahr bei fast 35°C noch außen aktiv. Je wärmer, desto schneller flitzen sie rum. Ohne Heizmatte, ist auch kein gutes Wachstum zu erwarten.

Man kann eh darüber diskutieren (aber evtl. in einem anderen Thread), ob Heizmatten oder andere Wärmequellen nicht generell empfehlenswert sind. Auch bei einheimischen Arten. Viele Arten lagern gerade ihre Puppen direkt unter der Oberfläche, wo es durch die Sonne deutlich wärmer ist als die Lufttemperatur (die ja gerne als Totschlagargument gegen Heizung bei einheimischen Arten herangezogen wird).



Benutzeravatar
Maddio

User des Monats April 2017 User des Monats April 2019
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 1990
Registriert: 15. März 2007, 11:35
Auszeichnung: 2
Hat sich bedankt: 3283 Mal
Danksagung erhalten: 2126 Mal

#11 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Maddio » 16. April 2017, 20:47

Barristan hat geschrieben:Camponotus vagus sind sehr wärmeliebend, merke es auch bei mir im Garten, die sind erst ab 15°C aktiv und die höchste Aktivität kann ich im Hochsommer feststellen bei 30°C+. Die waren auch an den heißesten Tagen letztes Jahr bei fast 35°C noch außen aktiv. Je wärmer, desto schneller flitzen sie rum. Ohne Heizmatte, ist auch kein gutes wachstum zu erwarten.


Ja, stimmt. Sie standen letztes Jahr wohl im Dachgeschoss, wo es ohnehin wärmer ist. Aber seit Einsatz der Heizmatte sind sie nochmal eine Spur aktiver und die Brut scheint jetzt auch schneller zu wachsen.

Barristan hat geschrieben:Man kann eh darüber diskutieren (aber evtl. in einem anderen Thread), ob Heizmatten oder andere Wärmequellen nicht generell empfehlenswert sind.


Das ist jetzt meine erste Heizmatte, und ich mache mir auch Gedanken, ob diese nicht auch bei vielen einheimischen Arten sinnvoll wäre.

@Genetix: Ich habe den HB jetzt mal gelesen, und ich finde es klasse, wie detalliert du berichtest! Auch die Aufnahmen können sich wirklich sehen lassen. Es wird noch etwas Geduld erfordern, bis die Aussenaktivität ansteigt. Ich finde schon einzelne fouragierende Camponotus ligniperdus-Arbeiterinnen wissen zu gefallen. Bald werden es dutzende sein :D.

Ich sehe du benutzt auch eine Heizmatte. Ich glaube es ist gar keine schlechte Idee, um das Wachstum gerade jetzt zu Beginn etwas anzutreiben. Zusammen mit der frühen Auswinterung ist es allerdings recht wahrscheinlich, dass sie schon zum August hin mit dem Jahresgeschäft durch sind.

Freue mich auf weitere Updates!



Benutzeravatar
Diffeomorphismus
Halter
Offline
Beiträge: 985
Registriert: 28. September 2013, 20:56
Hat sich bedankt: 691 Mal
Danksagung erhalten: 991 Mal

#12 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Diffeomorphismus » 16. April 2017, 20:51

Maddio hat geschrieben:Zusammenfassend finde ich beide Arten einfach nur klasse und empfehlenswert, nur Anfänger sollten keinesfalls mit einer Kolonie mit <50 Arbeiterinnen anfangen.


Diese Aussage ist extrem wichtig, und zwar für den überwiegenden Teil der Arten! Während der Gründungsphase gibt es einfach kaum etwas zu sehen bzw. zu beobachten. Zwar ist es ein tolles Erlebnis eine Kolonie von der Königin ausgehend wachsen zu sehen, aber das kann man dann auch später bei der zweiten oder dritten Kolonie erleben. Bei der ersten Kolonie sind im Allgemeinen die Erwartungen noch ganz anders und man ist ungeduldiger: Man möchte beobachten wie die Ameisen fouragieren und Futter eintragen, man möchte einfach Action. (Von den Problemen, die bei der Gründung auftreten können, gar nicht zu sprechen.)

Und was Barristan zu den Temperaturen bei den südeuropäischen Camponotus schreibt ist ebenfalls sehr wichtig. Diese werden oftmals viel zu kalt gehalten. Bei meinen C. cruentatus ging es mit der Gründung erst wirklich voran, nachdem die Temperatur bei um die 30°C lag. Dann ist das Wachstum dieser Ameisen aber auch wirklich enorm. Gleiche Erfahrungen habe ich insbesondere auch mit den arboricolen C. lateralis und C. fallax gemacht.

PS: Ameisenhaltung ohne Heizfolien/Heizmatten könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. ;)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Diffeomorphismus für den Beitrag:
Maddio



Benutzeravatar
Genetix
Einsteiger
Offline
Beiträge: 86
Registriert: 26. Februar 2017, 01:16
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 137 Mal

#13 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Genetix » 16. April 2017, 23:35

Hallo erstmal an alle die bei diesem Haltungsbericht neu sind und danke für das Lesen. :)

@trailandstreet

Danke für die Antwort, dann wäre das auch geklärt. Die gelben Eier sind bei Camponotus ligniperda normal.



@Maddio

Freut mich, dass dir der Haltungsbericht gefällt!

Deine Aussage "Ich finde schon einzelne fouragierende Camponotus ligniperdus-Arbeiterinnen wissen zu gefallen. Bald werden es dutzende sein :D." hat mir ein breites Grinsen über das Gesicht gezaubert. Bin gespannt wie weit es die Kleinen diese Saison noch bringen. :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Genetix für den Beitrag:
Maddio



Benutzeravatar
trailandstreet
Fortgeschrittener Halter
Offline
Beiträge: 3748
Registriert: 21. August 2013, 13:48
Hat sich bedankt: 1001 Mal
Danksagung erhalten: 1154 Mal

#14 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von trailandstreet » 4. Mai 2017, 14:19

Ich würde in diesem Fall auch davon ausgehen, dass die Milben mit aller Wahrscheinlichkeit unschädlich sind und diese eher die Reste des Futters verwerten, somit sich eher als nützlich erweisen und Schimmel verringern.
Ein zusätzlicher Besatz mit Springschwänzen könnte die Sache vielleicht dahingehend ändern, dass die Milben dann etwas weniger werden und dafür auch einige Springschwänze entstehen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor trailandstreet für den Beitrag:
Genetix



Benutzeravatar
Genetix
Einsteiger
Offline
Beiträge: 86
Registriert: 26. Februar 2017, 01:16
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 137 Mal

#15 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Genetix » 4. Mai 2017, 16:17

Danke für die schnelle Antwort.


Ich habe gerade mal nach Springschwänzen geschaut, die kleinsten Verkaufsverpackungen liegen hier bei 500 ml. Das wären vermutlich etwas zu viele Springschwänze.
Vor ein paar Jahren haben mir Springschwänze erst eine über viele Jahre lieb gewonnene Kübelpflanze hingerichtet. Seitdem halte ich alle Pflanzen immer sehr trocken. Mal schauen vielleicht werde ich ja doch fündig.

Für den wahrscheinlichen Fall, dass ich nicht fündig werde. Kommt jemand hier aus der Nähe von Augsburg, Bayern und könnte mir mit ein paar Springschwänzen weiterhelfen?


Mir fällt gerade noch ein ich habe noch eine Packung Raubmilben, diese liegt bei den Paprikas weil wir es da mit einem Massiven Trauermücken und Thripsbefall zu tun haben. Allerdings kommt mir gerade, dass das nicht das Problem (Müll) lösen sondern nur temporär die Symptome (Milben) unterdrücken würde. Ok, vergessen wir das wieder mit den Raubmilben.


Gruß



Benutzeravatar
Blaue Elise
Halter
Offline
Beiträge: 110
Registriert: 21. Februar 2017, 17:17
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 51 Mal

#16 Re: Diskussionsthread zum Haltungsbericht Camponutus lignipe

Beitrag von Blaue Elise » 4. Mai 2017, 17:30

Kann mir jemand sagen wie gross die Kammern für C. ligniperda in einem stehenden Y-tong Nest sein müssen ? ich habe den Eingang ca. 3cm hoch gemacht und die erste kammer ca. 5cm breit und 5cm hoch. Das ganze kommt in ein Aquarium.

Grüsse

Elise

Edit: ich weiss dass das nicht so viel mit dem HB zutun hat, erhoffe mir aber so eine Erfahrene Antwort



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Meinungen & Fragen zu den Haltungsberichten“