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Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus ligniperda]

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Johndoe
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#25 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Johndoe » 5. Mai 2017, 08:57

Es gibt neues von meiner Kolonie zu berichten. Habe gerade eben nachgeschaut und es ist im Laufe der Woche wohl tatsächlich die kleinste Pygmäe der Welt geschlüpft. Ich habe noch keine so kleine Ligniperdus Pygmäe gesehen und ich kann auch nicht sagen ob sie zu 100% gesund ist, da ich nur ein paar Sekunden reingeleuchtet habe, aber sie hat sich jedenfalls schon einmal leicht bewegt, was schonmal eine große Erleichterung ist. Der Momentane Stand sind 1 Gyne, 1 Minipygmäe und 2-3 Puppen plus 0-5 Eier(Am Sonntag waren es 4 Puppen und ein Eierpaket, jetzt habe ich aber nur 2 Puppen gesehen, die dritte Puppe und Eier kann ich aber auch leicht übersehen haben) Soll ich jetzt gleich das Reagenzglas offen in die Arena legen (also an sich abgedeckt aber eben mit offenem Ausgang)oder würde das die anderen Puppen durch den Stress des Lichtes welches dann ja durch den Ausgang ins Nest fällt gefährden?



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Serafine

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#26 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Serafine » 5. Mai 2017, 09:32

Das ist doch mal eine gute Nachricht!

Pygmäen können durchaus mal richtig mickrig sein. Kenne jemanden der hat mal ein Reagenzglas-Setup mit einer jungen Lasiuskolonie vergessen (fiel beim sortieren des Tagesfangs in das Loch eines Billardtisches und tauchte erst 3 Monate später wieder auf) und die haben aufgrund des Nahrungsmangels (Hauptnahrungsquelle war Schimmel/Bakterienbelag auf der Watte) Mikropygmäen ausgebrütet, die nur etwa ein Drittel so groß waren wie normale Pygmäen, aber voll funktionsfähig (die Kolonie ging in den drei Monaten von 5 Arbeiterinnen auf ~30 hoch).

Du kannst das RG in eine Arena legen (möglichst schattig), den Ausgang mit Watte verschließen und einen Strohhalm durchschieben, so dass die Pygmäe raus kann, dann sollte das Licht kein Problem sein (gibt auch Jumbo-Strohhalme, da passt sogar die Königin durch). Einfach ein gefaltetes Stück Pappe drüber und den Eingang vom Fenster wegdrehen (wenn man das "Zelt" vorne etwas überstehen lässt kommt auch von der Deckenlampe kaum Licht rein). Möglich, dass sich die Pygmäe auch erst auf Nahrungssuche begibt wenn noch 2-3 weitere Arbeiterinnen geschlüpft sind.

Hier mal ohne Abdeckung (ist ein großes 30x200mm RG deshalb die Watte in der Mitte, deins dürfte deutlich kleiner sein):
Glas.jpg



Als Nahrung bietet sich Honig, Ahornsirup oder Zuckerwasser an (sehr kleine Tropfen, sonst könnte die Mikropygmäe darin ertrinken - alternativ auch ein kleines Reagenzglas mit Zuckerwasser gefüllt wo sie von der Watte trinken kann, muss man halt so alle 1-2 Wochen wechseln wenn das Zuckerwasser schlecht wird) und irgendwas kleines als Proteinquelle wie Fruchtfliegen, kleine Spinnen oder auch winzige Stückchen Schinken. Wahrscheinlich wird die Kolonie erstmal nur nachts aktiv sein, ist bei meinen Camponotus (barbaricus) jedenfalls so (hab auch schon oft gelesen dass das für kleine Camponotuskolonien typisch ist).
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#27 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Johndoe » 5. Mai 2017, 10:37

Danke für den Tipp, werde ich auch so machen. Habe zwar keinen Strohhalm da, aber werde wohl einfach die Hülle eines Kugelschreibers dafür verwenden. Für die Pygmäe wird das locker reichen, ob die Gyne auch noch durchpasst wird sich dann zeigen.



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#28 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Johndoe » 5. Mai 2017, 17:39

So, habe das Reagenzglas jetzt von der Kiste in die Arena verlegt. Das mit der Watte und der Kugelschreiberhülle wollte nicht so ganz funktionieren und da die beiden während meiner 2 vergeblichen Versuche das Ding irgendwie in den Eingang des Reagenzglases zu quetschen panisch mit den 3 Puppen unter den Mandibeln hin und her gerannt sind, hab ich nach einer Minute abgebrochen und einfach etwas Alufolie rumgewickelt und reingesteckt. Dichtet vielleicht jetzt nicht 100% gegen Licht ab, sollte aber auch seinen Dienst tun.

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ ... 01ylju.jpg

Reagenzglas mit einem Stück Alufolie zugedeckt

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ ... zcmifk.jpg

Diese Spinne habe ich gerade eben aus dem Keller geholt, hatte sie schon seit Wochen im Blick und eben für diesen Moment auch weiterhin da wohnen lassen. Bin kein Spinnenexperte (tippe mal auf Zitterspinne?)deswegen weiß ich nicht welche Art das ist, da ich aber gehört habe dass Spinnen im Gegensatz zu Käfern eher keine Wehrsekrete oder ähnliches haben sollte es den Ameisen ja nicht schaden oder? Spinne ist natürlich tot und auch überbrüht worden. Kleiner Tropfen Honig und Wassertränke mit Schutz gegen ertrinken ist auch drinnen.

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/ ... cr8vt0.jpg

Fotos ohne Folie gibt es jetzt leider nicht, da es ihnen ja jetzt anscheinend gut geht und ich sie als Schutz weiterhin um das Reagenzglas haben möchte. Habe meine Königin auch noch nie ohne rote Folie gesehen, aber das Wohlbefinden der Ameisen geht da vor, kommt noch früh genug. Falls ich die Pygmäe oder die Gyne mal in der Arena sehen sollte, gibt es natürlich Bilder davon. Es sind noch alle 3 Puppen da und auch einige Eier, die Kolonie kann jetzt also wachsen.



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#29 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Kalinova » 5. Mai 2017, 17:49

Na das klingt doch alles super, freut mich das die Gründung doch geklappt hat. Damit ist schon mal ein wichtiger Schritt getan.

Die Königin sollte übrigens eher weniger in der Arena unterwegs sein, wäre dann schon eher ein Warnsignal das irgendwas nicht passt.

Gruß Kalinova


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#30 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Serafine » 5. Mai 2017, 18:34

Johndoe hat geschrieben:Das mit der Watte und der Kugelschreiberhülle wollte nicht so ganz funktionieren und da die beiden während meiner 2 vergeblichen Versuche das Ding irgendwie in den Eingang des Reagenzglases zu quetschen panisch mit den 3 Puppen unter den Mandibeln hin und her gerannt sind, hab ich nach einer Minute abgebrochen und einfach etwas Alufolie rumgewickelt und reingesteckt.

Du musst es zwischen Watte und dem Rand des RGs durchschieben, direkt durch den Wattepfropfen geht nichts durch.

Johndoe hat geschrieben:Reagenzglas mit einem Stück Alufolie zugedeckt.

Sieht gut aus, sollte passen.



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#31 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Johndoe » 5. Mai 2017, 19:33

Serafine hat geschrieben:Du musst es zwischen Watte und dem Rand des RGs durchschieben, direkt durch den Wattepfropfen geht nichts durch.

Das habe ich auch nicht versucht, aber der Größenunterschied zwischen Reagenzglasdurchmesser und Kugelscheiberdurchmesser war einfach zu gering, das waren nur 3-4mm und dadurch ist der Wattebausch entweder nach hinten gedrückt worden, oder wenn ich Watte und Kugelschreiberhülle gleichzeitig reindrücken wollte, die Watte selbst nicht mehr reingegangen. Aber solange es passt ists ja gut. Ist auch genug Holz, Rinde und Tongranulat drinnen sodass sie es sich selbst noch umbauen können wenn es ihnen nicht passen sollte.

@Kalinova: Ja bin auch erleichtert, hoffe die Pygmäe tut heute Nacht ihren Dienst und besorgt im Schutze der Dunkelheit auch etwas Nahrung für die Kolonie, die Gyne fastet ja seit letzten Jahres. Falls die anderen 3 Puppen jetzt noch ohne Probleme schlüpfen sollten, sollte ich mit 4 Pygmäen erstmal aus dem gröbsten raus sein.



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#32 Re: Ameisenpuppen färben sich pechschwarz[Camponotus lignipe

Beitrag von Johndoe » 12. Mai 2017, 15:39

Ich mache mir mittlerweile wieder große Sorgen um meine Kolonie. Mittlerweile sind sie seit 7 Tagen im offenen Reagenzglas und kein einziges mal ist die Arbeiterin herausgekommen. Das weiß ich mit Sicherheit da ich das essen wie Honig und Proteine direkt vor dem Eingang in so geringer Menge angeboten habe dass ich bemerkt hätte falls sie etwas gegessen hätten (alle 2 Tage erneuert). Als ich gerade nachgeschaut habe hat sich die Arbeiterin auch kein einziges mal bewegt, kein Bein oder Fühler zucken, nichts für 10 Minuten, die Königin hingegen hat sich mal umgedreht bisschen mit ihren Antennen herumgetastet und sich dann geputzt, stand auch manchmal regungslos da aber nie mehr als eine Halbe- eine Minute. Ist meine Arbeiterin tot? Sie liegt nicht zusammengekrümmt auf der Seite oder dem Rücken, aber ich fand es schon merkwürdig dass sie sich gar nicht bewegte und kann eine Arbeiterin überhaupt so lange nach dem schlüpfen ohne Nahrung auskommen? Hat ja nicht wie die Gyne viele Reserven.



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