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Freiland Versuch

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Basti87

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#1 Freiland Versuch

Beitrag von Basti87 » 6. Mai 2017, 09:39

Ich hatte mir die Woche über gedanken gemacht ob es ein Unterscheid vom Wachstum her macht, wenn Ameisen in der Haltung oder in der Natur leben.
Daher mein Gedanke 2 kleine Kolonien eine im Freiland und eine in der Haltung, mit gleicher Stärke zu beobachten.
Würde im Freiland ein Nest unter einem Stein oder Holz platzieren, den Eingang so klein gestalten das die Gyne nicht durch passt.
Grund ist, ob es einen großen Unterschied geben wird wegen Temperatur Schwankungen und Nahrung. Da ja in der Haltung normalerweise alles im optimalen Bereich liegen sollte.
Was haltet ihr davon?
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AlexM.
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#2 Re: Freiland Versuch

Beitrag von AlexM. » 6. Mai 2017, 09:54

Hej Basti87!

Auf jeden Fall eine sehr Interesannte Idee die Mich auch reizen würde erlich gesagt.
Ich hoffe das Dir solltest du diesen "Versuch" in Angriff nehmen, das Wetter demensprechend gewogen ist. Die letzten Tage war der Regen
wieder mal das Maß aller Dinge wie es scheint an manchen Orten mitunter 40-60 Liter auf einen Quadratmeter innerhalb von 3 Stunden.
An soetwas sollte in dem Fall auch gedacht werden bei solchen "Versuchen" nicht das die Kolonie Ausserhalb von so einem Ereigniss in Bedrängniss kommt.

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#3 Re: Freiland Versuch

Beitrag von Basti87 » 6. Mai 2017, 12:22

Der Regen wird da das Problem sein was es noch zu lösen gibt.
Bin auch am übelgen es nicht wie eine Art Bienenstock zu gestalten dann wäre das Problem mit den Wasser nicht.
Nur welches Material als Nest an sich bereitet mir noch Kopfzerbrechen.



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#4 Re: Freiland Versuch

Beitrag von Maddio » 6. Mai 2017, 14:06

Basti87 hat geschrieben:Was haltet ihr davon?


Eine gute Idee, und ich bin gespannt auf die Umsetzung und Ergebnisse.

Ein paar Dinge die mir dabei durch den Kopf gehen, betreffen die Methodik und die Aussagekraft dieses Versuches.

Zur Methodik:

Basti87 hat geschrieben:Würde im Freiland ein Nest unter einem Stein oder Holz platzieren, den Eingang so klein gestalten das die Gyne nicht durch passt.


An sich eine gute Idee, aber dann ist es eben doch keine natürliche Situation. Eine Königin wird sich nicht 24/7 nahe der Oberfläche aufhalten, Auswirkungen dieser räumlichen Beschränkung sind nicht vorherzusehen. So könnte die Königin sich gestresst fühlen, weil sie keinen Fluchtweg hat, oder der Temperaturverlauf ist nicht optimal für die Eierproduktion.

Zur Aussagekraft des Versuches:

Zunächst einmal allgemein ist natürlich die geringe Stichprobenanzahl zu nennen. Gut, wir sind hier im Hobbybereich, gehen wir mal nicht weiter darauf ein, sollte man aber trotzdem im Hinterkopf behalten, wenn extreme Ergebnisse heraus kommen sollten.

Basti87 hat geschrieben:Grund ist, ob es einen großen Unterschied geben wird wegen Temperatur Schwankungen und Nahrung. Da ja in der Haltung normalerweise alles im optimalen Bereich liegen sollte.


Da sehe ich wirklich große Schwierigkeiten. Erstmal ist die Frage was ist für die Art optimal? In der Haltung lässt sich einiges steuern, sicherlich, aber müsste man dann nicht in der Haltung z. B. alle verschiedenen Nestarten anbieten, und die Ameisen ihr Optimum wählen lassen? Was die Temperatur betrifft, mit Heizmatte/-strahlern oder ohne? Was das Futter betrifft, wie viele verschiedene Futterinsekten stehen auf dem Speiseplan? Zerteilt oder unzerteilt?

Das sind alles gefühlte Kleinigkeiten, aber letztendlich müsst alles dokumentiert werden, um später eine Aussage machen zu können.

Und das ist nur die Kolonie die in der Haltung ist und zumindest ansatzweise steuerbar ist. Bei der Kolonie in der Natur wird es erst richtig kompliziert! Wie wird das Habitat gewählt? An einem sonnenexponierten Hang oder im dunklen Waldinneren? Im Territorium welcher Konkurrenten? Formica fusca als nicht sehr territoriale Art zeigt deutliche Entwicklungsunterschiede in Territorien bestimmter Arten. So gibt es eine Studie von Czechowski, wonach die Gefährdung der Formica fusca im Territorium von Formica polyctena durch den Schutz vor Formica sanguinea kompensiert wird.
Auch Lasius fuliginosus wird eine Rolle spielen und ist allgegenwärtig.

Was ich damit letztendlich sagen will, es macht bereits einen Unterschied, ob die Kolonie 50 Meter vor- oder zurück platziert wird, und damit lässt die Aussagekraft des Versuches doch sehr zu wünschen übrig, was sehr schade ist.



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#5 Re: Freiland Versuch

Beitrag von Moudebouhou » 6. Mai 2017, 15:21

Basti87 hat geschrieben:Würde im Freiland ein Nest unter einem Stein oder Holz platzieren, den Eingang so klein gestalten das die Gyne nicht durch passt.

Oh, ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ich hörte mal von einem ähnlichen Versuch, bei dem die Arbeiterinnen auch außerhalb des Formis jagen können sollten. Auch hier war der Ausgang aus dem Formi zu klein für die Königin gehalten.
Als die Arbeiterinnen dann ein besseres Nest außerhalb fanden und umziehen wollten, wurde die Königin in Anbetracht des zu kleinen Ausgangs einfach von den Arbeiterinnen zerstückelt, um hindurchzupassen.
:andiewand: Soo schlau sind Ameisen wohl doch nicht. :eek:

Ich persönlich würde den Eingang groß genug lassen und einen Umzug (der eh nicht so wahrscheinlich ist) ins neue Nest verfolgen und dann halt dieses beobachten.

LG,
Moudebouhou



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#6 Re: Freiland Versuch

Beitrag von AlexM. » 6. Mai 2017, 16:15

Hej Ihrs!

Moudebouhou hat geschrieben:Als die Arbeiterinnen dann ein besseres Nest außerhalb fanden und umziehen wollten, wurde die Königin in Anbetracht des zu kleinen Ausgangs einfach von den Arbeiterinnen zerstückelt, um hindurchzupassen. // Ich persönlich würde den Eingang groß genug lassen und einen Umzug (der eh nicht so wahrscheinlich ist) ins neue Nest verfolgen und dann halt dieses beobachten.

Da muss ich Moudebouhou schon zustimmen.
Wir wollen ja die guten Damen nicht zu seltsamen Aktionen treiben :irre: :D
oder in Bedrängniss bringen.

Basti87 hat geschrieben:Bin auch am übelgen es nicht wie eine Art Bienenstock zu gestalten dann wäre das Problem mit den Wasser nicht.

Finde ich eine garnicht so falsche Idee.
Vieleicht Könnte man die an einen Bienenstock erinnernde Behausung mit einem Dach aus Y-Tong- oder Holz- Ziegeln bauen
die dann zwar Regenfest sind, aber trotzdem noch genug Feuchtigkeit nach Innen durchdringt um eine gewisse Feuchtigkeit im Nest zu halten.

Basti87 hat geschrieben:Nur welches Material als Nest an sich bereitet mir noch Kopfzerbrechen.

Vieleicht eine Kombination aus Y-Tong und Korg die im Notfall benötigte Verrahmung könnte man mit Gips
Anstelle von Aquaristksilikon oder Heisskleber machen das eine gewisse Feuchtigkeitsübertragung in die Kammern noch möglich bleibt.


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#7 Re: Freiland Versuch

Beitrag von Basti87 » 6. Mai 2017, 21:48

Danke für pro aber auch kontra gedanken.
Klar zu 100% wird man es dennoch nicht sagen sagen können wie der Versuch ausgehen könnte, soll ja auch keine Studie werden sondern rein Interesse halber.

Klar die anderen Ameisen und der Standort spielen da eine große Rolle.Standort sollte dann natürlich auch passen. Was die andern Arten angeht interessiert mich ja grade, ob Ameisen bei Konkurrenz produktiver sind und der Vergleich zur Haltung der gleichen Art.
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