Ich möchte gerne meine kĂŒrzlich gemachten Beobachtungen zum Kampfverhalten mit AmeisensĂ€ure von Camponotus hier mit einbringen. Das Thema passt prinzipiell zwar nicht so recht hier rein, habe mich aber mit Basti kurzgeschlossen und er ist einverstanden. Wird das Thema umfangreicher gliedere ich es nachtrĂ€glich aus GrĂŒnden der Ăbersichtlichkeit aus.
Wie ihr sicher ahnt geht es um meine C. cosmicus. Ich wurde vorgestern von einem miesen fiesen KÀfer angegriffen der mir wie aus dem nichts ins Gesicht flog. Prinzipiell durch die Ameisenhaltung an Krabbelzeugs gewöhnt hat er mich jedoch unvorbereitet erwischt und eine entsprechende Reaktion folgte
. Am Ende habe ich ihn eingefangen mit Glas und Pappe, nach ca 1h darin gefangen lag er dann wie tot auf dem RĂŒcken und reagierte auch nicht auf an stupsen oder sonstiges. So landete er dann, bereits fĂŒr tot erklĂ€rt, in der Arena. Als die erste Arbeiterin ihn entdeckte und auf ihm herumkrabbelte kamen plötzlich seine Lebensgeister zurĂŒck. (Ja mir ist klar das sich viele Insekten tot stellen können, was wohl hier auch der Fall war.) Der KĂ€fer war ca 7-8mm lang und hatte eine brĂ€unliche FĂ€rbung (eher heller als dunkler) was es genau fĂŒr einer war, da bin ich ĂŒberfragt.
Nun zum Kampf:
Der KĂ€fer versuchte vor den Ameisen zu fliehen und startete keine fĂŒr mich ersichtlichen Gegenattacken. ZunĂ€chst haben die Ameisen ihre SĂ€ureangriffe nur bei direktem Kontakt ausgefĂŒhrt. Also
Gaster nach vorn beugen und auf den KĂ€fer drĂŒcken. Im spĂ€teren Verlauf konnte ich aber auch beobachten das sie den
Gaster bereits bei gewissen Entfernungen nach vorn beugen (geschĂ€tzt ca. 0,5 - 1cm) und wieder zurĂŒckziehen. Ich bin mir relativ sicher, dass dabei AmeisensĂ€ure versprĂŒht/verspritzt wurde obwohl ich diese zu keinem Zeitpunkt sehen konnte. Denn ich konnte 2 mal beobachten wie die Ameisen diesen Angriff auf den Kopf des KĂ€fers ausfĂŒhrten der daraufhin ruckartig den Kopf einzog. Die AgilitĂ€t des KĂ€fers nahm mit der Zeit immer mehr ab und nach einigen Stunden war er dann endgĂŒltig Tot.
Was ich nicht beobachten konnte war ein festhalten des KĂ€fers, vielleicht waren dafĂŒr jeweils zu wenige Ameisen am KĂ€fer und der KĂ€fer körperlich zu stark als das eine einzelne Ameise ihn nennenswert hĂ€tte bremsen können. Einmal konnte ich zumindest den Versuch erkennen und die Ameise wurde einfach mitgeschleift.
Eine zufĂ€llige Begebenheit die jedoch wunderbar zum Nebenthema hier passt und die ich daher berichten wollte. Somit kann ich fĂŒr mich feststellen, dass zumindest manche Camponotus Arten einen erweiterten Nahkampfbereich mit AmeisensĂ€ure beherrschen und diese ungefĂ€hr ĂŒber 1-1,5 KörperlĂ€ngen nach vorn einsetzen können.
Habe ich meine Beobachtungen falsch interpretiert, klÀrt mich bitte auf.
Danke auch an Basti, dir weiterhin viel Erfolg bei der ZusammenfĂŒhrung der Kolonien und das die Grillen sich nicht vermehren.
GruĂ Kalinova