Erkenntnis(se) des Tages
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Serafine
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#793 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Ist in jedem Fall sinnvoller als sich ĂĽber die korrekte Endung von Artnamen zu streiten.
Im übrigen hab ich praktisch im Alleingang bewirkt das GAN (und damit der einzige wirklich prominente überregional organisierte Marktplatz für Ameisen in Nordamerika) keine Solenopsis invicta mehr anbietet, eine Art die zu den schlimmsten ökologischen Katastrophen der Neuzeit zählt.
Kann man jetzt natürlich sagen was interessieren mich importierte Feuerameisen in Amerika, mit der Logik kann man aber auch sagen was interessierts mich wenn sich die USA und Nordkorea oder Indien und Pakistan gegenseitig in die nukleare Hölle blasen.
Im übrigen hab ich praktisch im Alleingang bewirkt das GAN (und damit der einzige wirklich prominente überregional organisierte Marktplatz für Ameisen in Nordamerika) keine Solenopsis invicta mehr anbietet, eine Art die zu den schlimmsten ökologischen Katastrophen der Neuzeit zählt.
Kann man jetzt natürlich sagen was interessieren mich importierte Feuerameisen in Amerika, mit der Logik kann man aber auch sagen was interessierts mich wenn sich die USA und Nordkorea oder Indien und Pakistan gegenseitig in die nukleare Hölle blasen.
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Maddio
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#794 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Serafine hat geschrieben:Kann man jetzt natürlich sagen was interessieren mich importierte Feuerameisen in Amerika, mit der Logik kann man aber auch sagen was interessierts mich wenn sich die USA und Nordkorea oder Indien und Pakistan gegenseitig in die nukleare Hölle blasen.
Sehr schön, danke dass du dich schon selbst unglaubwürdig machst, dann spare ich mir da weiter drauf einzugehen .
#795 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Serafine hat geschrieben:Kann man jetzt natürlich sagen was interessieren mich importierte Feuerameisen in Amerika, mit der Logik kann man aber auch sagen was interessierts mich wenn sich die USA und Nordkorea oder Indien und Pakistan gegenseitig in die nukleare Hölle blasen.
Oder, wenn in China ein Sack Reis umfällt, das hast Du bei deiner Aufzählung vergessen.
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Serafine
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#796 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Um es anders auszudrücken, rote importierte Feuerameisen sind ein Problem - wären sie kein Problem würden die USA nicht jedes Jahr mehrere Millionen Dollar für ihre Bekämpfung ausgeben. Solenopsis invicta ist eine der Arten, die nahezu alle einheimischen Arten ausradiert oder verdrängt - frag mal Ameisenhalter aus dem südlichen Texas, RIFA ist bei denen praktisch die einzige auffindbare Art.
Und auch die südliche Hälfte des europäischen Kontinents gehört zum potentiellen Siedlungsgebiet. Wenn die erstmal die kompletten südlichen USA überrannt haben wird es nicht lange dauern bis das Problem auch zu uns kommt - in Australien sind sie vor 10-15 Jahren aufgetaucht und bis heute breiten sie sich dort aus, trotz über 300 Milllionen Dollar die in Bekämpfung geflossen sind, inklusive diverser großangelegter Ausrottungsversuche. Jede Reduktion ihrer Verbreitungswege ist daher eine gute Sache.
Und ja, die Ameisenhalter dürften nur einen verschwindend geringen Anteil an der Verbreitung invasiver Arten haben, aber wenn man sich mal das AC-Publikum anschaut (unerfahrene Ameisenhalter, häufig um die 14 Jahre und jünger) und das dazu addiert was man von GAN-Farmern hört (ständige Anfragen nach illegalen staatsgrenzenüberschreitenden Postzusendungen, Anfragen nach Exoten, komplett ahnungslose Eltern die Ameisen für die Gelfarm ihres Kinds kaufen wollen - und das sind noch die lesbaren Anfragen), dann liegt das Risiko dass die Ameisen irgendwann im Garten landen hier doch deutlich höher als bei traditionellen Ameisenhaltern. Und wenn es sich dabei Solenopsis invicta handelt ist das ein weitaus größeres Problem als bei irgendwelchen einheimischen Arten.
Und auch die südliche Hälfte des europäischen Kontinents gehört zum potentiellen Siedlungsgebiet. Wenn die erstmal die kompletten südlichen USA überrannt haben wird es nicht lange dauern bis das Problem auch zu uns kommt - in Australien sind sie vor 10-15 Jahren aufgetaucht und bis heute breiten sie sich dort aus, trotz über 300 Milllionen Dollar die in Bekämpfung geflossen sind, inklusive diverser großangelegter Ausrottungsversuche. Jede Reduktion ihrer Verbreitungswege ist daher eine gute Sache.
Und ja, die Ameisenhalter dürften nur einen verschwindend geringen Anteil an der Verbreitung invasiver Arten haben, aber wenn man sich mal das AC-Publikum anschaut (unerfahrene Ameisenhalter, häufig um die 14 Jahre und jünger) und das dazu addiert was man von GAN-Farmern hört (ständige Anfragen nach illegalen staatsgrenzenüberschreitenden Postzusendungen, Anfragen nach Exoten, komplett ahnungslose Eltern die Ameisen für die Gelfarm ihres Kinds kaufen wollen - und das sind noch die lesbaren Anfragen), dann liegt das Risiko dass die Ameisen irgendwann im Garten landen hier doch deutlich höher als bei traditionellen Ameisenhaltern. Und wenn es sich dabei Solenopsis invicta handelt ist das ein weitaus größeres Problem als bei irgendwelchen einheimischen Arten.
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Maddio
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#797 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Serafine hat geschrieben:Um es anders auszudrücken, rote importierte Feuerameisen sind ein Problem - wären sie kein Problem würden die USA nicht jedes Jahr mehrere Millionen Dollar für ihre Bekämpfung ausgeben. Solenopsis invicta ist eine der Arten, die nahezu alle einheimischen Arten ausradiert oder verdrängt - frag mal Ameisenhalter aus dem südlichen Texas, RIFA ist bei denen praktisch die einzige auffindbare Art.
Das bestreitet doch keiner. Aber der Vergleich zum nuklearen Vernichtungskrieg, welcher Abermillionen Menschenleben kosten und die ganze Erde in Mitleidenschaft ziehen wĂĽrde, ist doch etwas weit hergeholt, meinst du nicht?
#798 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Serafine hat geschrieben:Um es anders auszudrücken, rote importierte Feuerameisen sind ein Problem - wären sie kein Problem würden die USA nicht jedes Jahr mehrere Millionen Dollar für ihre Bekämpfung ausgeben. Solenopsis invicta ist eine der Arten, die nahezu alle einheimischen Arten ausradiert oder verdrängt - frag mal Ameisenhalter aus dem südlichen Texas, RIFA ist bei denen praktisch die einzige auffindbare Art.
Ja sie sind ein Problem und nein die Ameisenhalter tragen dazu weder etwas zur Verbesserung noch zur Verschlechterung bei. Die werden sich so weit Richtung norden ausbreiten, wie es das Klima zulässt. Rechne doch mal hoch, wie viele jährlich schwärmen und wie viele Kolonien von Haltern verbreitet werden.
Die ganze Quarantänezone ist auch ein Witz. Was soll das bei fliegenden Ameisen bringen, die zu Billionen jährlich schwärmen?
Aber vermutlich willst Du auch das Grillen verbieten, weil das zur Klimaerwärmung beiträgt, oder?
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#799 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Es geht ums Prinzip "solange es mich nicht betrifft kann's mir egal sein" und "was machen schon ein paar eingeschleppte Ameisen", was man beides leider viel zu oft hört. Es ist eben nicht egal, weil in unserer globalisierten Welt jedes größer skalierte Problem irgendwann vor unserer Haustür ankommt.
Und auch wenn der Vergleich zuerst mal lächerlich klingt, die Probleme die invasive Arten auslösen können sind von den Auswirkungen eines Atomkriegs garnicht mal so weit entfernt - in Neuseeland haben eingeschleppte Wespen beinahe zum Zusammenbruch des lokalen Ökosystems geführt weil sie den Nektar von Rindenläusen so effektiv absammeln, dass, wäre keine Bekämpfung erfolgt, ihre Ausbreitung mit größter Wahrscheinlichkeit zum Aussterben der lokalen Insekten und Vögel geführt hätte die sich von den Ausscheidungen der Läuse ernähren (sie verhungern schlicht), was wiederum zum Aussterben der Jäger geführt hätte, die sich von diesen Tieren ernähren, bis das ganze einen Punkt erreicht an dem ein lokales Massensterben einsetzt und das vorhandene Ökosystem schlicht kollabiert.
Staatenbildende Insekten gehören unter den invasiven Tierarten zu den schlimmsten Übeltätern, einfach weil sie so unglaublich effektiv sind in dem was sie tun. Im Gegensatz zu den meisten anderen eingeschleppten Tierarten haben sie tatsächlich das Potential ein fremdes Ökosystem komplett umzugestalten und dabei ganze Tiergruppen auszurotten (siehe Krabben auf den Osterinseln).
Es gibt mehr als genug Ameisenarten, die nicht invasiv sind. Da kann man auf die Haltung der paar globalen Problemspezies nun wirklich verzichten. Wir in Europa haben einfach nur Glück das es bei uns für die meisten invasiven staatenbildenen Insekten zu kalt ist. Aber auch das kann sich ändern.
Die Quarantänezone bringt insofern was, dass sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Art erheblich verlangsamt und dafür sorgt, dass sie nicht auf einmal in weit entfernten Gebieten auftaucht (was einem Zeit gibt vielleicht doch eine Bekämpfungsmethode zu finden, die funktioniert). Tatsächlich breiten sie sich nämlich nicht punktartig aus, sondern als solide Frontlinie, die jedes Jahr ein paar Dutzend Meter weiter wandert - ihre Flugweite scheint also ziemlich begrenzt zu sein.
Und auch wenn der Vergleich zuerst mal lächerlich klingt, die Probleme die invasive Arten auslösen können sind von den Auswirkungen eines Atomkriegs garnicht mal so weit entfernt - in Neuseeland haben eingeschleppte Wespen beinahe zum Zusammenbruch des lokalen Ökosystems geführt weil sie den Nektar von Rindenläusen so effektiv absammeln, dass, wäre keine Bekämpfung erfolgt, ihre Ausbreitung mit größter Wahrscheinlichkeit zum Aussterben der lokalen Insekten und Vögel geführt hätte die sich von den Ausscheidungen der Läuse ernähren (sie verhungern schlicht), was wiederum zum Aussterben der Jäger geführt hätte, die sich von diesen Tieren ernähren, bis das ganze einen Punkt erreicht an dem ein lokales Massensterben einsetzt und das vorhandene Ökosystem schlicht kollabiert.
Staatenbildende Insekten gehören unter den invasiven Tierarten zu den schlimmsten Übeltätern, einfach weil sie so unglaublich effektiv sind in dem was sie tun. Im Gegensatz zu den meisten anderen eingeschleppten Tierarten haben sie tatsächlich das Potential ein fremdes Ökosystem komplett umzugestalten und dabei ganze Tiergruppen auszurotten (siehe Krabben auf den Osterinseln).
Es gibt mehr als genug Ameisenarten, die nicht invasiv sind. Da kann man auf die Haltung der paar globalen Problemspezies nun wirklich verzichten. Wir in Europa haben einfach nur Glück das es bei uns für die meisten invasiven staatenbildenen Insekten zu kalt ist. Aber auch das kann sich ändern.
Barristan hat geschrieben:Die ganze Quarantänezone ist auch ein Witz. Was soll das bei fliegenden Ameisen bringen, die zu Billionen jährlich schwärmen?
Die Quarantänezone bringt insofern was, dass sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Art erheblich verlangsamt und dafür sorgt, dass sie nicht auf einmal in weit entfernten Gebieten auftaucht (was einem Zeit gibt vielleicht doch eine Bekämpfungsmethode zu finden, die funktioniert). Tatsächlich breiten sie sich nämlich nicht punktartig aus, sondern als solide Frontlinie, die jedes Jahr ein paar Dutzend Meter weiter wandert - ihre Flugweite scheint also ziemlich begrenzt zu sein.
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#800 Re: Erkenntnis(se) des Tages
Serafine, wir wissen schon was du damit sagen willst. Der Vergleich klingt aber nicht nur lächerlich, er ist hier einfach nicht geboten. Keine invasive Spezies unserer Erde wird jemals ähnliche Auswirkungen auf ein Ökosystem haben, wie ein taktischer Angriff mit Kernfusionswaffen heutiger Ausprägung.