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Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

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Seikilos
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#1 Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Seikilos » 30. August 2017, 07:52

Hallo zusammen,

ich bin nach wie vor unglaublich begeistert von den Ameisen und plane immer weiter.

Meine fünf Lasius niger Gynen von Anfang Juli haben mittlerweile alle gegründet und werden von Hofstaaten von zwei bis elf Pygmäen begleitet. Diese haben leider seit Sonntag ihr RG nicht verlassen, zumindest sieht das Futter alles unangerührt aus.

Leider sind die Ameisen unglaublich klein. Ich kann zwar grob sehen, was die machen, aber so richtig sieht man ja doch nix. Trophallaxis kann ich evtl. noch erahnen, aber ansonsten kann ich ohne Vergrößerung zwar alles sehen, aber doch nichts so richtig.

Ich hätte gern noch was größeres zum "Ausgleich". Im Suchthread über die verschiedenen Ameisenarten habe ich leider zum Schluss einen Monolog geführt.
Aktuell kommt nicht viel in Frage: Messor spec. oder Camponotus spec. Am ehesten von beiden grade Messor barbarus und Camponotus cruentatus.
Beide halten eine verkürzte, warme "Winterruhe'", sind größer als Lasius und sollten sich optisch als auch vom Verhalten unterscheiden.


Bei den Camponotus cruentatus lese ich unterschiedliches bzgl. Anfängerfreundlichkeit. Es geht denke ich hauptsächlich um das Nisten in Holz, was einen Ausbruch kritischer erscheinen liese. Aber gibt es sonst noch etwas, was dagegen spräche?
Bei Antstore sind diese mit 1-4 Arbeiterinnen zu haben, d.h. das gröbste ist rum.

Wenn ich diese nun in ein angemessen großes Formikarium setze mit Ausbruchsschutz und Deckel, sollten die doch auch für einen Anfänger geeignet sein. Oder was spricht sonst dagegen?

Ich bin grade echt sehr angetan von der Art, besonders optisch. Muss nachher eh beim Antstore bestellen. Da es Lebewesen sind, hört es sich falsch an, sie einfach "zum Probieren" mitzubestellen. Aber meint ihr, man kann dieser Art gerecht werden?

Gruß,
Seikilos



Neurotoxin
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#2 Re: Was macht Camponotus cruentatus anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Neurotoxin » 30. August 2017, 09:15

Hi,

Ich habe mir dieses Jahr im April eine Kolonie Messor cf. barbrus mit ca. 30 Arbeiterinnen geholt, und im August noch zwei Gynen der Art Camponotus cf. cruentatus mit jeweils etwas Brut dazubekommen.
Bei einer der zwei Camponotus sind inzwischen auch schon Arbeiterinnen da, die andere hat wohl während/nach dem Transport die Brut gefressen, hat nun aber auch schon wieder neue Larven.

Ich kann nur sagen . . . mit einer kleinen Messor Kolonie (min. 30 Arbeiterinnen) hast du bestimmt mehr Freude, da sie weit mehr Aktivität an den Tag legen, als 3-4 Camponotus Arbeiterinnen.
Wobei Messor ja Granivore sind und kaum bis keine Trophallaxis betreiben. Sie haben aber viele interessante andere Angewohnheiten und Verhaltensmuster.

Camponotus sind im Gründungs-Jahr, und angeblich auch im zweiten Jahr, nicht sehr aktiv . . . (ich hab bei der einen Königin jetzt 4 Arbeiterinnen und kann nur alle zwei Tage mal eine beim fouragieren sehen)

Wenn du die Nestaktivitäten beobachten möchtest . . . sind jedoch beide Arten nicht unbedingt optimal da sie (meine zumindest) sehr Licht-empfindlich sind und auch recht hektisch reagieren wenn ich die Abdeckungen entferne . . .

Was ich dir für die Beobachtung der Lasius cf. niger wirklich wärmstens empfehlen kann, ist ein USB-Mikroskop. Gibts ab 20€ bei Amazon.

gReeZz Neurotoxin


EDIT:
Das sagt jetzt zwar nichts darüber aus ob die Art Anfäger-freundlich/-unfreundlich ist, ich hoffe dennoch, dass es dir weiterhilft.

- In Bezug auf die Anfängerfreundlichkeit kann ich nur sagen/schreiben, dass es meiner Meinung nach eher darauf ankommt wie geduldig und gewissenhaft du die Tiere behandelst/handhabst.
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#3 Re: Was macht Camponotus cruentatus anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Seikilos » 30. August 2017, 10:31

Neurotoxin hat geschrieben:Das sagt jetzt zwar nichts darüber aus ob die Art Anfäger-freundlich/-unfreundlich ist, ich hoffe dennoch, dass es dir weiterhilft.



Danke trotzdem, der Beitrag hilft mir weiter. Nach wie vor schwanke ich als "große" Art zwischen Messor und Camponotus, wie schon oben geschrieben. Irgendwie auch Odontoponera, die fallen aber aufgrund der gänzlich anderen Lebensweise für's Erste erstmal raus.
Ich habe keine Ahnung, wie ich die Entscheidung außer per Münzwurf treffen soll. Messor barbarus oder Camponotus cruentatus...



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Maddio

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#4 Re: Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Maddio » 30. August 2017, 12:50

Ich denke auch, dass beide Arten ihre Vorzüge haben. Camponotus cruentatus standen damals mit auf meiner Liste, waren aber zu der Zeit nicht verfügbar in den Shops.

Aus meiner Perspektive gibt es zwei markante Unterschied zwischen den beiden Arten:

C. cruentatus <--> M. barbarus
Schuppenameise <--> Knotenameise
Ernährungsweise überwiegend zoophag <--> Ernährungsweise überwiegend granivor

An dieser Stelle würde ich nochmal ansetzen und in dich gehen, was dir mehr zusagt. Wenn es dir streng darum geht, eine möglichst unterschiedliche Art zu den Lasius niger zu haben, dann könnte M. barbarus die bessere Wahl sein. Denn als Schuppenameisen haben die C. cruentatus mit den L. niger sicher mehr gemein, auch wenn es verschiedene Gattungen sind. Da es dir aber mehr darum geht eine "große" Art zu haben, sind die C. cruentatus bestimmt auch eine exzellente Wahl.

P.S.: Ich würde bei beiden Arten eine kleine 3-W Heizmatte mitbestellen, falls nicht vorhanden.
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#5 Re: Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Seikilos » 30. August 2017, 13:52

Hallo Maddio,

danke auch dir!

Tatsächlich würde der erhöhte Proteinbedarf bei ausgewachsenen Kolonien eher gegen Camponotus sprechen. Futtertierzucht steht momentan nicht zur Debatte. Generell fände ich große Ameisen super, aber wenn ich es mit euren Hinweisen überdenke, kommt eher Messor in Frage. Messor barbarus... evtl. auch Messor decipiens.
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Kalinova

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#6 Re: Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Kalinova » 30. August 2017, 14:45

Ich werfe mal den Punkt der Koloniegröße ein, bei C. cruentatus wird diese mit mehreren(!) 10.000 angegeben.
Das Camponotusarten sich anfangs langsamer entwickeln sollen gibt dir da etwas Zeit jedoch können sie sicherlich nach 1-3 Jahren auch "explodieren".
Du solltest also einiges an Platz für eine langfristige Haltung einplanen.

Bei M. barbarus ist die Koloniegröße nur mit mehreren 1.000 angegeben.

Gruß Kalinova
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#7 Re: Was macht Camponotus cruentatus Anfänger_un_freundlich?

Beitrag von Serafine » 30. August 2017, 20:07

Seikilos hat geschrieben:Leider sind die Ameisen unglaublich klein. Ich kann zwar grob sehen, was die machen, aber so richtig sieht man ja doch nix. Trophallaxis kann ich evtl. noch erahnen, aber ansonsten kann ich ohne Vergrößerung zwar alles sehen, aber doch nichts so richtig.

Die Pygmäen von Lasius niger sind tatsächlich winzig (die muss die Königin mit ihren eigenen Reserven aufziehen). Die späteren Arbeiterinnen sind aber locker doppelt so groß.

Kalinova hat geschrieben:Bei M. barbarus ist die Koloniegröße nur mit mehreren 1.000 angegeben.

Messor barbarus können auch auf über 10000 Arbeiterinnen anwachsen.
Ernes Kolonie hat ja auch ziemlich monströse Ausmaße angenommen.
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