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Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Sir Joe

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#17 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 10. Oktober 2017, 18:17

Hallo liebe Ameisenfreunde,

da der Eingangsbereich zum Nest mittlerweile immer mit einen Haufen Ameisen gefüllt ist, scheint es ihnen so langsam zu eng im Nest zu werden. Ein neues, größeres Nest muss her. Der neue Nestblock misst 25 * 20 * 7 cm. Die Kammern sind nicht so tief wie beim jetzigen Nest. Die unteren Kammern sind alle 1,4cm tief, die große obere Kammer geht 1,6cm im Stein.
Ich habe diesmal zwei Bohrungen zur Bewässerung vorgesehen, die rechte davon hat eine weitere kleinere Bohrung, welche knapp 10cm tief im Stein reicht. Inwieweit ich diese nutzen werde, wird sich zeigen. Auf der linken Seite ist auf mittlerer Höhe noch eine Bohrung für den Temperaturfühler, diese reicht bis zur Mitte vom Nestblock.

Der Zugang unten rechts ist auf exakt gleicher Höhe, mit gleichem Durchmesser wie beim alten Nestblock.
Da der alte Nestblock nicht verklebt wurde, ist mein Plan, diesen einfach abzunehmen und den neuen an selber Stelle zu setzten. Gesagt getan, aber seht selbst.
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10.09.2017

Ein letzter Blick ins alte Nest, bevor dieses abgenommen und in die Arena gestellt wird.
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Die Arena ist schon frei geräumt. Im letzten Update hatte ich bereits erwähnt, dass ich Platz für den Umzug geschaffen hatte.
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20:00 Uhr

Das alte Nest wurde entfernt und das neue angeschlossen. Ich habe den alten Nestblock übrigens gewogen, bevor ich diesen dann in die Arena gestellt habe, zu dem Ergebnis kommen wir aber erst am Ende des Updates ;)
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Die Königin lauert im Eingangsbereich, aber um das vorweg zu greifen, nein sie hatte es nicht eilig umzuziehen und tatsächlich habe ich ihren Weg ins neue Nest, wieder einmal verpasst.
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Ich hätte ehrlich gesagt mehr Aufregung erwartet, wenn ich den alten Nestblock abnehme, zwischenzeitlich noch wiege, und dann in die Arena Stelle, aber die Ameisen haben das einfach so hingenommen. Es sind keine Massen panisch raus gerannt oder haben im Inneren für Unruhe gesorgt, nein, stattdessen ließen sie mich warten.
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Kurz vor Mitternacht, hat sich so langsam was getan im Ameisenstaat, ich habe ihnen dann zur Erleichterung, einen Stein an die untere Kannte gelegt.
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Das neue Nest wird immer mehr erkundet und ich glaube, sie wollen anfangen die Eier-/ Larvenpakete abzutragen.
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11.09.2017 00:27 Uhr
Ein letzter Blick für heute Abend, dann dunkel ich das alte Nest wieder ab, da sie solange ich nicht dabei bin, ruhig dort drin bleiben könnten :)
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Am nächsten morgen zeigt sich das neue Nest immer noch recht leer, es bildet sich allerdings Kondenswasser in der Kammer mittig rechts. Ich hatte die rechte Bewässerungskammer vorm anschließen des Nestes ausprobiert, das war vielleicht ein wenig zuviel des Guten.
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17:56 Uhr

Zum späten Nachmittag hat sich im neuen Nest, in fast allen Kammern Kondenswasser gebildet. Der Kolonie scheint dies nicht zu stören, denn der Umzug war im vollen Gange.
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Das machen sie gerne, sich wo drunter stellen und Unterschlupf suchen.
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(Teil 2 folgt)
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#18 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 10. Oktober 2017, 19:00

19:43 Uhr

Das Nest ist merklich leerer geworden, ich schätzte, dass wir etwa Halbzeit haben.
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Diese Puppe wirkt ein wenig gräulich, vielleicht sogar schimmelig und wurde vermutlich vom Müllhaufen genommen. In meinem Update vom 25 Juli hatte ich mich bereits verwundert darüber geäußert, dass selbst dort Puppen und auch Larven gelagert werden.
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Die Königin hält immer noch die Stellung recht nahe am Ein-/Ausgang des Nestes, während ihre Gefolgschaft mit dem Umzug beschäftigt ist.
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20:59 Uhr

Im neuen Nest finden sich immer mehr Arbeiterinnen ein, mittlerweile mache ich mir Gedanken, ob ich es nicht doch hätte etwas größer gestalten sollen. Die tiefen Kammern im kleinen alten Nest boten verhältnismäßig schon mehr Platz als die jetzigen Kammern. Nun gut, wenn das Nest wieder überfüllt ist, wird eben ein neues noch größeres bereitgestellt.
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12.09.2017 16:00 Uhr

Das alte Nest ist fast leer. Schätzungsweise 100 Arbeiterinnen und ein wenig Brut, eigentlich nur noch Puppen, müssen noch umziehen.
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Jetzt zeigt sich auch so langsam das Ausmaß des Müllhaufens, welcher in der unteren großen Kammer angesammelt wurde. Zur Erinnerung, diese Kammer reicht ca. 5cm im Stein.
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Ich frage mich wirklich, um was für Futterreste es sich hierbei handelt. Die Ameisen halten dies jedoch nicht für Müll, sondern haben es in ihr neues Nest mitgenommen, um es weiter zu verwerten.
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Die Königin ist die Nacht oder den Tag über auch umgezogen, wie schon erwähnt, habe ich ihren Gang ins neue Nest natürlich verpasst.
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18:02 Uhr

Neben den letzten Puppen die noch im alten Nest verblieben sind, wird jetzt angefangen, ganz frisch aus dem Kokon gepellte Arbeiterinnen ins neue Nest zu tragen. Diese jungen Arbeiterinnen werden an den Mandibeln gepackt, und vorneweg getragen.
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15.09.2017

Wenige Arbeiterinnen bildeten den letzen harten Kern und waren im alten Nest verblieben, um die wenigen noch übrig gebliebenen Puppen zu bewachen. Heute wurden aber auch diese letzten Puppen ins neue Nest getragen.
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16.09.2017 00:30 Uhr

Später am Abend war das alte Nest leer gefegt, zwar nicht besenrein, aber an Brut fehlt nichts mehr.
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Das neue Nest hingegen, ist bereits jetzt schon gut gefüllt. Ich habe den Platz, welchen die tiefen Kammern des alten Nestes boten, wohl unterschätzt. Scheint so als dürfte ich, in nicht allzu ferne Zukunft, ein neues Nest bauen.
Das Kondenswasser wird wohl auch noch eine kleine Weile brauchen, bis es sich restlos verflüchtigt hat.
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Das war´s also mit dem Umzug ins neue Nest. Im Endeffekt hat es knappe sieben Tage gedauert, bis das alte Nest ausgeräumt war. Eine Sache war mir besonders aufgefallen und zwar, dass ein Großteil der Arbeiterinnen mit leeren Mandibeln von A nach B gelaufen ist. Wirklich Effektiv ist das natürlich nicht, aber ich vermute mal, dass ein gewisser Teil die Kolonie natürlich auch vor potenziellen Angreifern schützen möchte. Meine Kolonie weiß schließlich nicht, dass sie in der Arena eigentlich nichts zu befürchten haben. Ich habe nebenbei ein paar Videoaufnahmen gemacht, diese sind jedoch noch nicht zusammen geschnitten, wenn es soweit ist, bekommt ihr es natürlich als erste zu sehen.

Aber eine Sache wäre da ja noch: Ich hatte Anfangs erwähnt, dass ich das alte Nest mit vollem Besatz gewogen hatte. Nun das Ergebnis möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

Vor dem Umzug wog das Nest 846g, nach dem Umzug 839g.
Demnach hat das Nest gerade einmal 7g an Gewicht verloren bzw. 7g wiegt die Kolonie. Auf dem ersten Blick ist das erstaunlich wenig, die Frage die sich mir nun stellt: Was wiegt überhaupt eine einzelne Arbeiterin? Laut Wikipedia wiegt eine Ameise je nach Art und Kaste zwischen 6 und 10 mg. Wenn ich meine Camponotus nicobarensis hier im Schnitt mit 7 mg einordne, würde das bedeuten, dass meine Kolonie 1000 Arbeiterinnen stark ist.

Mir ist natürlich bewusst, dass meine Küchenwaage zwar grammgenau messen sollte, aber eben kein geeichtes wissenschaftliches Messinstrument darstellt, und bei dieser Rechnung auch 0,5g stark ins Gewicht fallen würden. Außerdem ist die Annahme mit 7g pro Ameise hier recht praktisch gewesen, da das Ergebnis exakt 1000 betrug. Rechnet man mit 8g pro Ameise, wäre meine Kolonie 875 Arbeiterinnen Stark.
Nun ja, es ist ein nettes Rumgerechne, mehr nicht. Wirklichen Aufschluss würde wohl nur eine exakte Volkszählung geben.

Ich hoffe das Update hat diesmal nicht zu sehr den Rahmen gesprengt. Für Fragen und Anregungen, Lob oder Tadel ist wie immer Platz im Diskussionsthread:
https://www.ameisenforum.de/diskussion-zum-haltungsbericht-camponotus-nicobarensis-t55519.html

bis dahin, schöne Grüße aus dem Reich der Ameisen,
Sir Joe
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#19 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 30. November 2017, 21:25

25.09.2017
Erschließung neuer Futterquellen:

Ich habe hier einen Mistkäfer zweigeteilt in einem Flaschenverschluss gegeben und mit Frischhaltefolie überzogen. Damit die Ameisen das Futtertier überhaupt, oder vielleicht einfach nur besser wahrnehmen, habe ich zwanzig kleine Löcher mit einer Akupunkturnadel hinein gestochen. Ich hatte gehofft, die Ameisen würden die Folie zerfetzten und sich im Blutrausch über das Futtertier hermachen. Dem war natürlich nicht so. Die Folie würde zwar gelegentlich belaufen aber keine Ameise machte Anstalten sie zu durchtrennen.

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Als am nächsten Tag immer noch keine Ameise ins Innere zum Mistkäfer vorgedrungen war, habe ich fünf weitere Löcher, diesmal mit einer Stecknadel, hinein gestochen und siehe da, die ersten Arbeiterinnen fingen an die Löcher zu vergrößern. Es hatte noch über zwei Stunden gedauert, bis sie ins Innere vorgedrungen waren, und es sah teilweise echt witzig aus, wie sie sich durch die Löcher gequetscht hatten.

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Am darauf folgenden Morgen zeigten die Ameisen kein Interesse mehr und ich habe die Verschlusskappe samt Mistkäfer aus der Arena genommen.
Mein Fazit: Nette Spielerei für zwischendurch, ich bin gespannt wie sich die Ameisen bei einem erneuten Versuch mit wesentlich größerer Koloniestärke verhalten.

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PS: Das Video vom Umzug ist noch nicht vergessen, lässt aber noch eine kleine Weile auf sich warten.

Schöne Grüße
Sir Joe
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#20 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 3. Dezember 2017, 11:21

Jahresrückblick:

Ein Jahr ist vergangen, seit dem ich das Paket mit der jungen Camponotus nicobarensis Kolonie erhalten habe. Was ist seit dem geschehen und wie hat sich die Kolonie bis jetzt entwickelt? Ich möchte euch in diesem Update einen kleinen Überblick geben, und das Koloniewachstum des vergangenen Jahres grob zusammenfassen.

Fangen wir ganz vorne an. Am 03.12.2016 wurde mir die Gyne mit 16 Arbeiterinnen und ein wenig Brut geliefert. Bereits am Tag der Ankunft ist die Kolonie nach wenigen Stunden im Arenabecken, aus ihrem Reagensglas ins vorbereitete Y-Tongnest gezogen.
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23.12.2016

Bisher könnte ich natürlich noch keinen Neuzuwachs sichten, es hatten sich jedoch ein paar der Larven bereits verpuppt.
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26.01.2017

Ich hatte angefangen den Nestblock von oben leicht zu befeuchten, die Kolonie hatte sich daraufhin zweigeteilt. Das vorhandene Eierpaket wurde feuchter gelagert, die Königin blieb mit ein paar Arbeiterinnen an gewohnter Stelle. Larven konnte ich damals keine ausmachen und die Puppen waren mittlerweile aus ihrem Kokon geschlüpft. Ich schätzte die Kolonie war zu diesem Zeitpunkt etwa 25 Arbeiterinnen stark.
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05.03.2017

Das Eierpaket hatte sich mittlerweile gut entwickelt. Ich konnte Brut in allen Stadien verbuchen.
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26.03.2017

Die Kolonie war leicht angewachsen und auch der Bruthaufen ist ebenfalls größer geworden.
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02.04.2017

Mittlerweile hat es auch die Gyne ins obere Abteil vom Nest gezogen, welches ich weiterhin immer mal wieder von oben befeuchtet hatte. Brut war in allen Stadien vorhanden und es waren sogar die ersten Media Arbeiterinnen geschlüpft.
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31.05.2017

Inzwischen hat es den ersten größeren Wachstumsschub gegeben, ich schätze die Kolonie zu diesem Zeitpunkt auf ca. 150 Arbeiterinnen.
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17.06.2017

Bestimmt waren bis hierhin wieder ein paar neue Arbeiterinnen geschlüpft, aber insbesondere Puppen prägen das Bild im Juni vom Nestinneren.
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25.07.2017


Wow so langsam gibt die Kolonie richtig Gas. Es sind viele weitere Ameisen zu Tage gekommen und darüber hinaus ist noch massig Brut vorhanden. Die Kolonie lagert auch vermehrt Müll im Nest, aber das macht ihnen nichts aus. Da die Kammern recht tief im Stein ragen, ist hier an einer Volkszählung momentan nicht zu denken.
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03.09.2017

Der nächste Wachstumsschub hatte nicht lange auf sich warten lassen, die Kolonie hat noch einmal ordentlich zugelegt. Ab hier wird es Zeit, über eine Nesterweiterung nachzudenken.
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10.09.2017

Der neue Nestblock ist fertig und bereit der Kolonie zur Verfügung gestellt zu werden, hier seht Ihr den direkten Vergleich zwischen altem und neuem Nest.
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Ein letzter Blick ins alte Nest, dann ging’s los mit dem Umzug, natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber nach etwa einem Tag war die Kolonie voll dabei.
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16.09.2017

Nach knapp einer Woche war der alte Nestblock leer und der neue komplett bezogen.
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23.09.2017

Die letzten paar Tropfen Kondenswasser sind fast verschwunden und es scheinen sich einige Larven verpuppt zu haben. In den unteren Kammern stören leider ein paar Staub- oder vielleicht sogar Kokonfasern die Einsicht, diese blieben dort haften, als die Ameisen beim Umzug versucht hatten das Kondenswasser damit abzudecken.
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07.11.2017

Die vielen Puppen haben sich mittlerweile zu fertigen Imagos entwickelt, es wurden zwei Müllhaufen in den mittleren Kammern angelegt und es sind viele Larven vorhanden.
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03.12.2017

So sieht das Nestinnere zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus, ich bin mit der Entwicklung meiner Kolonie sehr zufrieden. In der Arena hält sich immer ein Außentrupp auf, wovon der Großteil sich allerdings unter dem größeren Stein verbirgt. Ich schätze, dass sich dort etwa 70-100 Arbeiterinnen versteckt halten.
Das Aggressionspotenzial hält sich bislang noch in Grenzen, Tiere wie Mehlkäfer mit ihrer starken Panzerung oder deren Larven, werden zwar von einzelnen Arbeiterinnen angegriffen, aber es werden noch nicht genügend Helfer rekrutiert um diese lebendig zu erbeuten. Die Media- und Majorarbeiterrinnen möchten den Schutz des Nestes noch nicht missen und dienen eher als Futterspeicher, meist sehe ich nur 1-3 in der Arena. Momentan sind wieder einige Larven vorhanden, die führsorglich von den Arbeiterinnen gepflegt werden. Ich bin gespannt wann sich der nächste größere Wachstumsschub bemerkbar macht.
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Das war’s auch schon mit dem Jahresrückblick, ich hoffe es hat Euch gefallen und ich konnte einen Überblick vom Wachstum meiner Camponotus nicobarensis Kolonie schaffen.

Viele Grüße und einen schönen 1. Advent,
Sir Joe
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#21 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 23. Dezember 2017, 21:25

Hier ist noch das Video vom Umzug. Die Aufnahmen im Video sind alle am 11.09.2017 entstanden.



Ich will noch schauen, ob ich im Video irgendwie eine Timeline einbauen kann. Als kleiner Hinweis vorweg sein mal die Minute 1:50 genannt, dort seht Ihr, wie eine Arbeiterin unterm alten Nestblock hervor kommt und bereits bei 1:53 hat eine weitere Arbeiterin die Erste an den Mandibeln gepackt, woraufhin die Erste sofort eine Schutzstellung einnimmt und sich abtransportieren lässt.

Ãœbrigens muss ich mich immer mit den freien Audiotracks von YouTube zufrieden geben, wer das nicht mag schaltet besser gleich den Ton aus :p

Schöne Grüße und viel Spaß beim ansehen ;)

Edit: Die Timeline ist jetzt in der Beschreibung
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#22 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 25. Februar 2018, 18:43

Es ist ein wenig ruhig geworden hier im Haltungsbericht, das liegt zum Teil auch daran, dass die Kolonie in letzter Zeit wenig Aktivität zeigt. Für Camponotus nicobarensis wird zwar keine Winterruhe angegeben, jedoch habe ich das Gefühl, dass meine Kolonie genau solch eine Diapause an den Tag legt.

Meine Kolonie stammt aus dem Großraum Guangzhou im Süden Chinas, dort werden um den Jahreswechsel herum absolute Tiefstwerte der Temperatur von 0°C angegeben. Der durchschnittliche Tiefstwert liegt bei 10°C und der durchschnittliche Höchstwert wird mit 18°C angegeben.
Schaut man sich diese Werte an, würde es für die Ameisen Sinn machen eine Diapause einzulegen. Tatsächlich haben sich die ganzen kleinen Larven, welche schon beim Umzug ins neue Nest im September 2017 zu sehen waren, nur geringfügig weiter entwickelt und es haben sich auch keine Kokonpuppen mehr gebildet. Nahrung wurde in letzter Zeit auch nicht mehr so viel angenommen. Wo vorher 60-100 Arbeiterinnen eine Heuschrecke innerhalb einer Nacht komplett ausgehöhlt haben, sind jetzt nur noch kleine Gruppen zu sehen und ich darf den noch gedeckten Tisch nach ein paar Tagen weg räumen.

Erst seit kurzem entwickeln sich die Larven weiter und mittlerweile sind auch schon die ersten Kokonpuppen zu sehen. Nahrung wird zwar immer noch recht wenig angenommen, die Gaster der Nestinsassinnen sind und waren aber auch immer gut gefüllt.

Darüber hinaus gab es in den letzten Monaten immer mal wieder ein paar Todläuferinnen zu sehen. Die Anzahl derjenigen ist für mich aber noch nicht erschreckend hoch und so halte ich es für das natürliche Ableben nach über einem Jahr der Haltung. Forscher haben bereits herausgefunden, dass sich infizierte Ameisen von der Kolonie isolieren, um einen einsamen Tot zu finden und der Kolonie nicht schaden zu können. Ich denke, dass dieses Verhalten auch auf todgeweihte zutrifft, die ihre Zeit erreicht haben, jedenfalls gehe ich nicht von irgendeinem Krankheitserreger in meiner Kolonie aus.

Zwischenzeitlich habe ich mal für ein paar Wochen ein weiteres, komplett leeres Becken angeschlossen, um zu sehen, ob die Todläuferinnen sich tatsächlich einfach nur von der Kolonie entfernen wollen. Und siehe da, von den „verrückten“ Arbeiterinnen, welche in dieses Becken gefunden haben, ist keine mehr zurück ins Hauptbecken gewandert, sondern dort nach kurzer Zeit gestorben. Ich konnte so nach etwa einem Monat ca. 10 tote Ameisen aus dem Becken hohlen, das war mir zu wenig und ich habe das Becken mittlerweile wieder abgeschlossen.

Meistens werden die Todläuferinnen irgendwann von ihren Schwestern aufgegriffen und getötet. Ich kann nur mutmaßen woran das liegt, aber wie so oft wird der Kolonieduft eine große Rolle spielen. Ich vermute, dass die Todgeweihten durch den fehlenden sozialen Austausch nach einer Weile den Kolonieduft verlieren und dann irgendwann von ihren Schwestern als fremd erkannt und somit exekutiert werden.
Nicht ganz dazu passt allerdings was ich in diesem Video festgehalten habe. Als ich so einen intrakolonialen Konflikt am 23.12.2017 beobachtete, habe ich die beiden Ameisen vorsichtig auf einen der kleinen Felsen in der Arena gehoben, um diese besser filmen zu können. Davon unbeeindruckt hielt die Angreiferin weiter daran fest, ihrer Schwester den Gaster abzutrennen. Was mich anschließend dann doch sehr gewundert hatte, waren die Fühlerkontakte mit der verstümmelten Ameise, es schien auf einmal keine Aggressionen mehr zu geben. Nach etwa 19 Stunden konnte ich dann allerdings wieder beobachten, wie höchstwahrscheinlich dieselbe Ameise weiter bearbeitet wurde, aber seht selbst:



Schöne Grüße,
Sir Joe
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#23 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 18. Juni 2018, 18:58

Hallo Ameisenfreunde,

ich will mal versuchen meinen Haltungsbericht allmählich wieder auf Stand bringen :o

28.12.2017

Nach etwas über einem Jahr der Haltung habe ich mal ein paar Fotos vom Nestinneren gemacht um eine Volkszählung durchzuführen.

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Auf den Fotos habe ich also 903 Ameisen gezählt. Dazu stapeln sich im Nestzugang, sowie in der Arena unter dem Stein immer jede Menge Ameisen und somit kann ich getrost auf mindestens 1000 Ameisen in meiner Kolonie aufrunden.

Nicht schlecht für eine monogyne Kolonie und auch in etwas das, was ich von dieser Art nach einem Jahr Haltung erwartet hatte :clap:

Schöne Gruße
Sir Joe
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#24 Re: Haltungsbericht: Camponotus nicobarensis

Beitrag von Sir Joe » 19. Juni 2018, 18:07

13.01.2018

Neben Insektennahrung mögen Camponotus nicobarensis auch Fleisch sehr gerne, aber auch Fisch wird nicht verschmäht :D
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24.01.2018

Heute gab es dann mal wieder Hühnchen. Die durch das Knochenmark mit Hämoglobin getränkte Stelle, hat es der Arbeiterin links im Bild wohl besonders angetan.
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25.01.2018

Hier ist ein Bild von dem Müll welchen die Ameisen so unter dem rechten Stein gesammelt haben. Es sind auch einige Teile von verstorbenen Ameisen zu erkennen. Ich glaube ich muss mir mal etwas einfallen lassen, damit die kleinen nicht immer alles vor mir verstecken.
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04.02.2018

Die Ameisen lieben Fleisch, mittlerweile verfüttere ich gelegentlich auch mal eine gefrorene Babymaus. Vorher ab brühen, auftauen oder sonst was ist nicht nötig. Einfach direkt aus dem Eisfach auf eine kleine Unterlage in der Arena platziert und am nächsten Tag kann ich dann das blanke Skelett raus nehmen.
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08.02.2018

Heute habe ich mal wieder ein paar Aufnahmen vom Nestinneren gemacht.
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22.02.2018

Ich habe mir dieses Jahr zwei Hummelnistkästen gebaut und mal geschaut, wie die Ameisen auf das für die Füllung verwendete Kapok reagieren. Naja sie klettern ein wenig darauf herum, machten aber keine Anstalten das Material irgendwie aufzusammeln und zu verwenden also wieder raus damit.
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Schöne Grüße
Sir Joe
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