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Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

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JanPinguin
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#1 Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von JanPinguin » 16. Dezember 2017, 22:58

Ich möchte für meine Formica sanguinea die Arena bepflanzen. Dafür habe ich als großer Kakteenliebhaber mir ein paar Arten ausgesucht, die ein langsames Wachstum aufweisen. Diese will ich während der Winterruhe anpflanzen. Dafür würde den Boden der Arena mit einer ca. 1cm hohen Erdschicht versehen, auf der 1mm hohe Schicht mit Quarzsand kommt. (für Interessierte: Der feine Sand lässt die sehr kleinen Samen nicht versickern, sodass sie genug Licht abbekommen, um zu keimen.) Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen der Kakteen passen sehr gut mit denen der F. sanguinea zusammen. Auch können die Kakteen, auf Grund des langsamen Wachstums, viele Jahre in der Arena bleiben.
Da die F. sanguinea gerne graben(?) und die Kakteen bis zum Ende der Winterruhe noch nicht sehr fest eingewachsen seien werden, frage ich mich ob die jungen Kakteen rausgerupft würden.
Wie sollte ich die Kakteen am besten platzieren?
Ãœber die Arena verteilen oder lieber in eine bestimmte Ecke.

Mich würde es sehr freuen, wenn ich mein altes Hobby mit meinem neuen kombinieren könnte.

Für Interessierte, die Kakteenarten: Lophophora williamsii, Trichocereus pachanoi, Selenicereus grandiflorus.
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Safiriel

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#2 Re: Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von Safiriel » 17. Dezember 2017, 11:20

Vorweg: Ich habe keine Ahnung mit Formica sanguinea und deren Vorlieben Dinge auseinander zunehmen.
Ich kann Dir dafür recht präzise sagen, was meine Ameisen mit Deiner Idee anstellen würden und dann etwas auf die Kakteen eingehen.

Temnothorax nyladeri: Egal wie dick der Boden ist, es passiert nichts. Allerdings werden einige Arbeiterinnen lieber an der Scheibe laufen als auf dem bröseligen Sand.
Lasius niger: Die Damen buddeln hier und da mal ein wenig, kleinere Kakteen werden vielleicht mal verschleppt (größere brauchen mehr Boden).
Camponotus herculeanus: Denen würde ich keinen Sand zumuten wollen, aber sollte ein Teil einer Pflanze gerade die passende Form und Größe haben, wird er verbaut. Wollen sie sie nicht mehr, bringen sie sie zurück. Vielleicht lebt der Kaktus sogar noch.
Tapinoma erraticum: Keine Ahnung, ich verstehe diese Tiere nicht. Vielleicht entscheiden sie lieber auf oder neben den Kaktus zu ziehen, oder die kleinen Stacheldinger sind ihnen nicht geheuer und sie verbuddeln sie im Sand.
[i]Messor barbarus[/i]: Der Boden wird nach Samen durchwühlt, nach einem Tag ist nichts mehr von den unterschiedlichen Schichten zu erkennen. Die Samen werden gesammelt und eingelagert oder gefressen. Da sich nichts tut, besorgst du bereits gekeimte Pflänzchen oder kleinere Ableger. In der Zwischenzeit entfernen die Ameisen den Boden dort, wo sie laufen wollen komplett. Den Rest verwerten sie wo und wie sie wollen. Es entstehen cm hohe Hügel, die mit Wasser aus der Tränke und Abfall stabilisiert werden. An anderer Stelle wird das Sand-Erde-Gemisch wieder getrennt. Die Futterkörner liegen nun auf einem Sandhaufen in der Ecke der Arena, der Futternapf ist mit Erde gefüllt und der ehemalige Kornspeicher wird täglich umgebaut. Kleinere von dir eingebrachte Kakteen werden an ihren neuen Bestimmungsort gebracht. Der mit Chance im oder auf dem Nest liegt. Die Dornen werden vorsichtshalber entfernt. Nach 6 Monaten entdeckst du, dass einer der Hügel ein kleiner angelegter Garten ist und sogar regelmäßig bewässert wird. Es keimt und grünt. Leider halten sich die Gärtner nicht an die Pflegeanleitung und man weiß nie, wann eine andere nicht der Meinung ist, es sei Zeit für die Ernte.

So weit der lustige Teil, und nun zu den Kakteen:
1mm Sand gleichmäßig aufzutragen ist schwer. Das werden vermutlich eher 3 mm. Es wird mit der Zeit zur Durchmischung kommen, aber das stört diese Pflanzen ja nicht.
Du wolltest mit Samen starten? Alle Achtung. Gerade wenn die so 3 mm groß sind finde ich es immer ganz schwer, das richtige Klima zu erhalten. Daher würde ich dazu tendieren, die Kakteen zunächst anzuzüchten und mit 5 bis 10 mm Größe zu übersetzen (ausgenommen die Königin der Nacht).

Lophophora williamsii: Die sind ja mal wirklich langsam im Wachstum. Größere Pflanzen gehen wohl kaum wegen der Form der Wurzel, aber vielleicht bleiben sie klein und breiten sich eher zur Seite aus? Reicht der Boden dafür? Wenn von 20 kleinen eine ausgebuddelt wird, ist das auch nicht so tragisch.
Trichocereus pachanoi: Kann ja ziemlich groß werden. Ich kann mir vorstellen, dass die Pflanzen vorher umgekippt werden.
Selenicereus grandiflorus: Die Idee ist so genial, dass ich es glatt wieder versuchen würde. Allerdings würde ich mehrere Ableger von 10 bis 20 cm Länge auf den Boden legen und abwarten, was passiert. Einige werden vermutlich eingehen, andere sich irgendwie durch das Formikarium winden. Allerdings ohne Dornen, sollten die Ameisen die spannend finden.
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JanPinguin
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#3 Re: Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von JanPinguin » 17. Dezember 2017, 13:15

Danke für die ausführliche Antwort.
Mit den beflanzen der Kakteen werde ich ansich keine Probleme haben. (Da habe ich auch einige Jahre Erfahrung)
Die Trichocereus pachanoi haben ein flaches Wurzelwachstum, wie die meisten Säulenförmigen Kakteen. In den nächsten 5 Jahre sollten die nicht zu groß sein, da die Arena eine höhe von 30cm aufweist.
Die Lophora williamsii sind, wie du bestimmt meinst, Wurzelsukkulent und besitzen daher eine Knollenwurzel, dafür Wachsen sie Ja um so langsamer. Also müsste ich mir auch da erst in ab 5 Jahren sorgen machen.
Bei den Selenicereus grandiflorus würde ich aus dem Grund, dass sie nach dem biologischen alter von ca. 5 jahren sehr große Blüten bekommt, nicht mit Ablegern abeiten. Darum werde ich auch mit Samen vorgehen.
Ich werde dann doch die Erdschicht etwas dicker machen.
Notfalls werde ich den einen oder anderen Kaktus raus nehmen müssen.

Mich freut dass du "Dornen" sagst und nicht "Stacheln".

Zu den Reaktionen der Ameisen
Wenn die Armeisen Probleme habe könnten auf dem Sand zulaufen, würde ich bevor die Armeisen in die Arnea kommen und die Kakteen gekeimt sind, den Arenaboden mit Kies bedecken.
Möglicherweise, wenn ich einen Bereich um die Kakteen mit Sand lasse, würde sie das ja schüzen.
Ich werde da mal in verschiedenen Bereichen, unterschiedlich vorgehen und vielleicht später berichten.
Ich werde dann so 120 Samen verstreuen, wenn von denen dann so 90-100 keimen, können die Armeisen ruhig ein paar verschleppen oder verbuddeln.



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#4 Re: Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von Basti87 » 17. Dezember 2017, 14:08

@ JanPinguin
Ich besitze eine ca 1500-2000 Arbeiterinnen starke Kolonie Formica sanguinea.
Kommt immer drauf an wie feucht die Erde ist.
Ich selbst gab ihnen im sommer 2 Hände voll Erde, die sie über nacht zum Nesteingang transportierten.
Erst wo sie trocken war hatten sie kein Interesse mehr an ihr.

Probiere doch einfach eine ca 2-3 cm Gipsschicht mit ein paar löchern wo die Kakteen rein sollen ca so 5 cm im Durchmesser und nur diese mit Erde füllen.
Obendrauf etwas feinen Kies und so sollte es gut sein.
Den Gips mit Sand/Lehm bestreichen, wird schön hart und sie buddeln dort nicht.
Gruß Basti



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#5 Re: Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von Safiriel » 17. Dezember 2017, 19:45

Mich freut dass du "Dornen" sagst und nicht "Stacheln".
Na klar, sind doch keine Rosen, die haben Stacheln! :clap:



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Saskia80

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#6 Re: Formica sanguinea; Arena Beflanzung mit Kakteen

Beitrag von Saskia80 » 17. Dezember 2017, 21:29

Interessant - da bin ich sehr gespannt ob das funktioniert. Ich habe keine Ahnung von Kakteen, aber mir persönlich gefallen ja die hängenden Sorten gut (wie Schlangenkaktus & Peitschenkaktus). Aber die wachsen glaube ich leider recht schnell und werden ziemlich groß.



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