Die meisten dieser Waffen haben früher oder später ihren Weg in die Hände von Terroristen gefunden.
Alle Waffen die nach Syrien geschickt werden landen früher oder später in den Händen von Terroristen. Eine ernstzunehmende gemäßigte Kraft gibt es in dem Land ja nicht mehr nachdem die Russen Aleppo unter kompletter Missachtung jeglicher internationaler Konventionen praktisch von der Landkarte gebombt haben.
Und Trump hat die UnterstĂĽtzung fĂĽr die YPG intensiviert, die gestern Raqqa (ar-Raqqa) befreit haben.
Die Kurden sind leider auch nicht ganz unproblematisch (wenn auch zweifellos besser als der IS). Der Irak ist gerade dabei in einen Bürgerkrieg zwischen Kurden und der Zentralregierung zu stolpern, auch Erdogans Türkei wird früher oder später einen Krieg mit denen anfangen und sei es nur um von den schwelenden innenpolitischen Problemen abzulenken.
Maddio hat geschrieben:Ohne diesen Krieg hätte es auch den IS nie gegeben.
Der IS ist in Syrien mächtig geworden, nicht im Irak (im Irak ist er erst später eingefallen), und hat in erster Linie deshalb soviel Zulauf erhalten, weil die Islamisten die einzige ernstzunehmende militärische Kraft waren, die sich früh landesweit militärisch aufgelehnt hat, während der Rest der Welt zugeschaut hat wie Assad sein eigenes Volk abschlachtete.
Wäre da früh energisch eingegriffen worden hätte man garantiert auch Probleme bekommen (ähnliche wie im Irak und in Lybien), aber es wäre kein derartig absurdes Machtvakuum entstanden, indem sich der IS praktisch frei ausbreiten konnte.
Ja, der Irakkrieg war sinnlos und dumm, aber erst in ein Land einzumarschieren und dann das Nachbarland im Chaos versinken zu lassen war noch dĂĽmmer. Die letzten Hundert Jahre haben sehr deutlich gezeigt, dass ein Krieg im arabischen Raum
nie auf ein Land begrenzt bleibt, sondern sich über kurz oder lang immer zu einem Flächenbrand entwickelt, der mehrere Länder in den Abgrund reißt, allen voran die unmittelbaren Nachbarstaaten. Wenn man sich einmal entschieden hat dort irgendwo so massiv einzugreifen kann man sich anschließend nicht einfach hinsetzen und glauben die gerade "befreiten" Staaten würde das ja nicht betreffen.
Letztlich hat der ganze Mist im nahen Osten schon unter den Briten angefangen, die Amerikaner haben es dann konsequent weiter vermurkst (auch unter eher "gemäßigten" Präsidenten) mit Aktionen wie dem Sturz der demokratisch gewählten iranischen Regierung und der Einsetzung des Schas, der Aufrüstung Saddam Husseins, dem völlig sinnlosen zweiten Irakkrieg, dem Hoffieren der Saudi-Araber (das Land produziert weltweit die meisten Terroristenführer und zerstört mit der globalen Förderung extremistischer Koranschulen ganze Länder, wieso sind die eigentlich nicht auf Trumps Einreisebannliste?), der Rolle als passiv-verängstigter Zuschauer im immer weiter eskalierenden Syrienkieg (das hat Obama verbockt) und ihrer Fundamentalopposition gegen den Iran (das verbockt Trump gerade). Wirklich viel schlimmer kann es auch Trump wohl nicht mehr machen.
Der ganze nahe Osten (und Umgebung) ist mittlerweile so kaputt, brennt an so vielen Ecken (Syrien, Jemen, Gaza, Libanon, Israel, Nordirak, SĂĽdosttĂĽrkei, Ă„gypten, Lybien, etc.) und ist fast so voll mit "failed states" wie Afrika, fraglich ob man die Situation da ĂĽberhaupt jemals wieder einigermaĂźen reparieren kann.
Prinzipiell könnte man ja sagen "bloß raushalten, da gibts nichts zu erreichen" wäre die beste Option, nur kommen die Probleme mittlerweile halt selbst dann bei uns an.
Egal was man macht, man kann nur verlieren...
Das Hauptproblem dass ich mit Trump (und seiner Administration) habe ist ĂĽbrigens keines der oben genannten Dinge,
sondern die Tatsache, dass seine Administration einen Krieg gegen Wissenschaftler und Experten führt, mit dem Ziel alle staatlichen Institutionen von Führungspersonal zu bereinigen, dass auch nur eine rudimentäre Ahnung von der betreffenden Materie hat und die Posten mit Konzernchefs, Wallstreetbankern und anderen Wirtschaftsvertretern neu zu besetzen - quasi die Verdummung des Staates selbst und der nächste logische Entwicklungsschritt auf dem Weg zum Oligarchenstaat auf dem sich die USA faktisch spätestens seit den sechziger Jahren bereits befinden.
Neuester Coup, der neue Chef der NASA besticht durch einen völligen Mangel an wissenschaftlicher Ausbildung. Das ist in etwa so als würde man einen Investmentbanker zum Admiral eines Flugzeugträgers ernennen - der kann einem sicher sagen, welchen Wertverlust das Schiff pro Jahr einfährt, aber ob der aktuelle Kurs sicher ist oder die Flotte auf ein Riff läuft, davon hat er nicht die geringste Ahnung.