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Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

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Gebby
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#1 Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Gebby » 18. März 2018, 11:20

Guten Tag werte Ameisenfreunde,

vor sechs Wochen erhielt ich meine Camponotus nicobarensis Kolonie mit 2 Queens, 6 Workern, und einer Larve welche aber schon am nächsten Tag nicht mehr zu sichten war.
Kurz darauf begann schon die Eiablage und nun ist Brut in allen Stadien vorhanden.
Seit ein paar Tagen begannen die ersten Arbeiterinnen zu schlüpfen.
Und nun zu meinem Problem:

Die erste Arbeiterin schlüpfte als ich zwei Tage später nachsah war sie tot und ihr wurde gerade von einer Queen die Gaster abgetrennt,
daneben lag ein halb geöffneter Kokon mit einer voll entwickelten regungslosen Arbeiterin welche ich einen Tag später tot im RG auffand.

Ich denke das die beiden Toten die neu geschlüpften sein müssen da ihr Gaster wesentlich kleiner war als die gut gefüllten der 6 ursprünglichen Arbeiterinnen.
Auch gut möglich dass es neben diesen beiden auch noch mehr unbemerkte Verluste gab. Auf jeden Fall ist die Aktuelle Anzahl an Arbeiterinnen immer noch 6.

Folgende Parameter:

Lufttemperatur um die 22 Grad C
Bodentemperatur 27 bis 28 Grad C elektronisch geregelt über Temperaturschalter und Heiz matte außerhalb des Formicariums.
Luftfeuchtigkeit ist nicht erfasst aber relativ trocken da ich nicht befeuchte.
Futter in Form von kleinen Schokoschaben wird fleißig eingetragen und verwertet.
Zuckerwasser steht stets in einer Vogeltränke zur Verfügung.
Wasser steht in 3RGs zur Verfügung welche auch als Nest bzw Ausweichnester zur Verfügung stehen.
Eines komplett auf der Heizmatte.
Eines halb auf der Heizmatte (das bewohnte).
Eines nicht auf der Heizmatte.
Bodengrund etc hab ich zusammen mit den Ameisen erworben also denke ich ungiftig.

Evtl weis jemand einen Rat oder hat ein paar nützliche Tipps.

Vielen Dank im Voraus.



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Safiriel

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#2 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Safiriel » 18. März 2018, 18:50

Wenn die geschlüpften toten Arbeiterinnen beim Transport in der Entwicklungsphase waren, könnten es vielleicht noch Spätfolgen vom Transport sein?

Eine ganz andere, aber auch geratene Idee: Wie sieht es mit Milben aus?



Gebby
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#3 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Gebby » 19. März 2018, 11:56

Vom Transport kann das nichmehr kommen da alle vorhandene Brut bei mir gelegt wurde.

Milben hatte ich auch schon in verdacht aber kann keine erkennen.
Sobald sie eine Leiche austragen werde ich sie mikroskopieren.

Als ich heute morgen nochmal genau nachsah ob ich Milben am Glas oder auf den Ameisen entdecken kann sah ich zwei neu geschlüpfte Arbeiterinnen.
Mal schauen vllt. hatten die ersten geschlüpften einfach nur Pech -.-

Ich werd melden wies läuft.

Lg Gebby



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Erne
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#4 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Erne » 19. März 2018, 15:23

Für mich sieht es in der Anlage recht trocken aus.
Mit der Bodenheizung wird auch die Luftfeuchtigkeit eher gering ausfallen.
Der Reagenzglaseingang ist vollkommen offen, die Feuchtigkeit des Wassertanks wird dadurch nicht ausreichen um für ausreichend Feuchtigkeit im Brutbereich zu sorgen.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Brut sich dadurch nicht normal entwickelt und schlüpfende Ameisen nicht lebensfähig sind.

Grüße Wolfgang



Gebby
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#5 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Gebby » 19. März 2018, 16:27

Danke für deinen Post Erne

Die kleinen haben das RG nicht am Ende des selbigen verschlossen sondern an der Stelle an der die Abdeckung aufhört.
Wenn man es nicht weiß erkennt man es auf dem Bild auch nicht ;)

Im Nest sind die Glaswände des RG leicht beschlagen so das sich gerade keine Tropfen bilden.

Morgen Abend werd ich nochmal eine Volkszählung durchführen.
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Gebby
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#6 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Gebby » 22. März 2018, 17:07

Okay, seit heute ist das Arbeitende Volk zu neunt und ich konnte keine weiteren Verluste zählen.
Es wurde eben erst die letzte Tote ausgetragen.

Wie ist das eigentlich mit den Schokoschaben?
Soll ich weiterhin die kleinsten die ich finden kann füttern oder lieber eine große zerteilen?

Lg Gebby



Gebby
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#7 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Gebby » 4. April 2018, 12:11

So ging es nun weiter...

Nachdem die Anzahl der Arbeiterinnen auf 10 gestiegen war starb schon wieder eine davon einen Tag darauf.
Also nahm ich die kleine und legte sie unters Mikroskop.
Von Milben war nichts zu sehen aber sie war ziemlich ramponiert. Abgetrennte Beine, zerbissener Gaster, außerdem sah die gute ziemlich durch den Dreck gezogen aus also benetzt mit Staub von der Lehmschicht welche sich unter sich unter dem Kies in der Arena findet.

Also stellte ich folgende zwei Überlegungen an.

1. Bekommen die kleinen nicht genug Proteine wenn sie ihre Tote Schwester derart akribisch verwerten?
2. Sind im Lehmuntergrund etwa derart staubige stellen das sich evtl die Tracheen der kleinen zusetzen? (Der Lehm wurde vor Einzug befeuchtet und ist eigentlich hart wie n Ziegelstein)

Zu Punkt 1 Ich hab alle 3-4 Tage die 4 kleinsten Schokoschaben angeboten die ich finden konnte wovon jedes mal zwei eingetragen und verwertet wurden ich war der Meinung wenn sie mehr benötigen würden würden sie auch mehr eintragen. Ich habe dann mal eine zerteilte große angeboten und schon am nächsten Tag konnte man sehen das der Gaster der Tiere nun derart gefüllt war das man denkt er würde gleich platzen ;)

Zu Punkt 2 ich befeuchte nun den Arenaboden unregelmäßig mit ca 1cl Wasser was aber aufgrund der Heizung auch relativ schnell wieder abtrocknet.

Seit dem gibt es keine weiteren toten zu beklagen. Das nächste mal als ich nachsah waren sie zu zehnt dann zu dreizehnt und als ich heute nachsah waren sie zu fünfzehnt und es gibt Brut in allen Formen und Größen. Das Problem scheint sich also behoben zu haben aber was es jetzt genau war kann ich nicht sagen.


Villeicht kann noch jemand etwas sagen zu zwei auffälligen Verhaltensweisen welche ich beobachten konnte.

Das obere RG (Wassertank auf der Heizmatte) wird dauerhaft von mindestens einer Arbeiterin besetzt, manchmal sind es auch mehr.
Sind das Wachposten für die Wasserreserven? :D

Bei der letzten Fütterung konnte ich als sich Vier Arbeiterinnen eingefunden hatten beobachten das eine Arbeiterin schien die anderen zu vertreiben.
Sie tasteten sich gegenseitig kurz ab dann folgte etwas das aussah wie eine schnelle Attacke (immer von der selben Arbeiterin) worauf die andere wegrannte.
Wasn da los?
Normalerweise sitzen sie glücklich fressend zusammen.

lg Gebby



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Serafine

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#8 Re: Camponotus nicobarensis sterben kurz nach Schlupf

Beitrag von Serafine » 4. April 2018, 15:47

Gebby hat geschrieben:1. Bekommen die kleinen nicht genug Proteine wenn sie ihre Tote Schwester derart akribisch verwerten?

Das dürfte eher an der Spezies liegen, bei manchen Ameisen hat das System (meine C. barbaricus werfen ihre Toten einfach weg, im Zweifelsfall in Einzelteilen, aber gefressen wird da nichts). Tropische Spezies scheinen im allgemeinen eher nekrokannibalistische Tendenzen zu haben als Ameisen aus gemäßigten Klimazonen.

Gebby hat geschrieben:2. Sind im Lehmuntergrund etwa derart staubige stellen das sich evtl die Tracheen der kleinen zusetzen? (Der Lehm wurde vor Einzug befeuchtet und ist eigentlich hart wie n Ziegelstein)

Möglich, aber eher unwahrscheinlich. Zumal es dann auch eher die Sammlerinnen betreffen müsste und nicht die frisch geschlüpfen Arbeiterinnen (die werden ja in der Regel erstmal nicht rausgelassen).
Würde am ehesten auf ein Feuchtigkeitsproblem tippen (zu trocken), da spricht auch dafür dass sie seit der Bewässerung alle gesund schlüpfen.

Gebby hat geschrieben:Das obere RG (Wassertank auf der Heizmatte) wird dauerhaft von mindestens einer Arbeiterin besetzt, manchmal sind es auch mehr.
Sind das Wachposten für die Wasserreserven? :D

Möglich. Meine C. barbaricus etablieren auch sofort einen Außenposten in jedem einzelnen Wasser-RG das ich anbiete. Wahrscheinlich halten sie sich so Optionen offen falls das Hauptnest zerstört wird oder droht auszutrocknen.

Gebby hat geschrieben:Bei der letzten Fütterung konnte ich als sich Vier Arbeiterinnen eingefunden hatten beobachten das eine Arbeiterin schien die anderen zu vertreiben.
Sie tasteten sich gegenseitig kurz ab dann folgte etwas das aussah wie eine schnelle Attacke (immer von der selben Arbeiterin) worauf die andere wegrannte.
Wasn da los?
Normalerweise sitzen sie glücklich fressend zusammen.

Wenn Ameisen Scheinangriffe aufeinander ausführen ist das in der Regel ritualisiertes Verhalten, um sich auf Bedrohungen oder (noch zappelndes) Futter aufmerksam zu machen - quasi sehr bildhafte Zeichen-/Gestensprache. Entweder kommen dann mehr Arbeiterinnen angeströmt (v.a. Medias und wenn es sich ganz kräftig wehrt auch Majors) oder das Feld wird erstmal den erfahrenen (älteren) Arbeiterinnen überlassen (bei denen ein Verlust nicht so tragisch wäre) und erst wenn sich nichts mehr bewegt kommen die Jüngeren dazu.

Fühlen sie sich evlt. von dir gestört? Ameisen sehen/fühlen besser als man denkt, meine Arbeiterinnen fangen sofort an loszurennen, wenn ich nahe der Arena huste oder laut spreche oder zu kräftig auftrete. Wenn das Abdecktuch weg ist sehen die mich auch aus 1m Entfernung, selbst wenn ich ins Zimmer schleiche (wobei sie sich offenbar mittlerweile daran gewöhnt haben).

Möglich wäre auch, dass die eine Arbeiterin (wahrscheinlich die Älteste) der Ansicht ist, dass die Kolonie gut im Futter steht, sie das alleine schafft und die Grünschnäbel lieber im Nest auf die Brut aufpassen sollten statt draußen ihr Leben zu riskieren.
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