Hallo liebes Ameisenforum,

vor 21 Tagen zog bei mir eine Polyrhachis dives Kolonie mit ca. 25 Arbeiterinnen und etwas Brut in allen Stadien ein. Ich richtete ihnen ein Becken mit den Maßen 60x30x30 cm her. Ich weiß, diese Art braucht viel Platz. Jedoch dachte ich mir, dass das für den Start ganz gut geeignet wäre.
In dem Becken befindet sich eine halbierte Korkröhre an der Scheibe, eine kleinere Korkröhre auf dem Boden und ein paar zweige zum klettern. Als Bodengrund nutzte ich Seramis und darüber Kokoshumus. Zum bauen und zur gleichzeitigen Deko legte ich Sphagnum-Moos aus.
Beheizt wird das ganze von einer kleinen Heizmatte auf der Rückseite des Beckens und einer etwas größeren unter dem Becken. Somit entstehen auf der rechten Seite des Beckens ca 22-24 °C und auf der linken ca 24-28 °C. Ich denke mal, dass die Temperatur im Boden dementsprechend etwas höher sein wird.
Die Luftfeuchtigkeit im Becken war anfangs ziemlich hoch mit ca. 80%. Nun ist sie auf 50-60% abgesunken.
Nun zum Futterangebot. Im Becken befinden sich dauerhaft zwei Falltränken. Eine mit Wasser und eine mit Zuckerwasser. Das Zuckerwasser tauschte ich heute probeweise mal mit einer Zucker-Invertzuckersirup-Mischung. Zur Proteinzufuhr werden flugunfähige Fruchtfliegen (die auch im Becken rumlaufen) lebend und tot (nicht überbrüht) angeboten und überbrühte Mehlwürmer und Mehlwurmpuppen. Alles wird fleißig gefuttern und die Fliegen werden auch immer ins Nest getragen.
Desweiteren befinden sich im Becken Springschwänze, die auch gerne mal gejagt werden. Außerdem habe ich kleine braune Milben im Becken. Diese waren mal zuhauf im Becken, als die Ameisen dieses noch nicht besiedelten. Ich konnte den bestand durch Überbrühen sehr schnell und stark verringern. Nun sind immernoch einige dieser Milben im Becken. Diese habe ich jedoch noch auf keiner Ameise entdeckt, sondern nur an Futterresten, weshalb ich mir bei diesen eher weniger Gedanken mache.
Ihr Nest errichteten die Damen sich übrigens schon drei Tage nach dem Einzug. Sie hoben ein Loch, neben der liegenden Korkröhre aus und zogen darüber eine gewebte Decke. Darin leben sie nun schon die ganze Zeit und das auch vollkommen ungestört.

Nun zum eigentlichen Problem:
Nach etwa 5 Tagen starb die erste Arbeiterin und wurde aus dem Nest getragen. Nun, nach 21 Tagen wurden zwei weitere tote Arbeiterinnen aus dem Nest getragen. Woran könnte dies liegen?
Stimmt etwas an den Haltungsparametern nicht? Ich habe die Arbeiterinnen auch mit einer Makrolinse untersucht und nichts entdecken können wie z.B. Milben oder Ähnliches.
Oder haben die Arbeiterinnen tatsächlich eine solch kurze Lebensdauer und sterben nun natürlicher Weise?
Das würde mich sehr wundern, da meine Lasius niger Kolonie nun 8 Monate alt ist, ca. 100 Arbeiterinnen hat und noch keine einzige Arbeiterin starb.

Ich bitte dringend um Hilfe und bin dankbar für jede Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Benzo

Mit einer Heizung unter dem Boden und nur 50 – 60% Luftfeuchtigkeit schließe ich, dass es ziemlich trocken in der Anlage sein muss.
Generell führt eine Bodenheizung dazu, dass es im Becken schnell austrocknet oder falls öfters Wasser verteilt wird und die Anlage weitestgehend geschlossen ist, die Luftfeuchtigkeit höher liegt.

Versuche etwas mehr Feuchtigkeit in die Anlage zu bringen und mache die Bodentemperatur nicht so hoch.
Zum Ameisensterben:
Es ist nicht bekannt wie alt die Arbeiterinnen waren, wie sie bei Dir angekommen sind.
Es könnten durchaus ältere darunter sein, die ihr Lebensalter erreicht haben.
Wenn sonst alles normal läuft, die gute Futterannahme deutet darauf hin, gibt es keinen Grund zur Sorge.

Wünsche ein schönes Osterfest.

Wolfgang

Hallo Erne,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das mit der Bodenheizung werde ich machen. Also ich werde sie aus machen und nur auf die an der Rückwand setzen.
Ebenso werde ich das Becken mal mehr befeuchten.

Vielen Dank nochmal und dir auch ein schönes Osterfest.

Gruß
Benzo